Schlagwort-Archive: Ringelnatz

Verbrieft – Bekenntnisse eines Briefschreibers

Die Sondermarke prangt glänzend auf dem Umschlag. Man denkt kurz an Ringelnatz und verabschiedet sich. Ein Kulturwelt-Erbe befindet sich auf dem Rückzug.

Letzte Gefechte?

Noch ein Brief, nochmal an den Schreibtisch, der diesen Namen auch verdient. Freies Sichtfeld. Ein weißes Blatt Papier, jungfräulich schön. Das Schreibgerät liegt gut in der Hand. Das sollte so sein. Man hat ein paar Stunden zu tun. Das ist nicht immer so, aber es ist eine Option, mit der man rechnen muss.

Man kann von einer langen Tradition sprechen. Unzählige Kulturschaffende standen in Briefkontakt und pflegten ihn. Schriftsteller schrieben Briefe, die den Vergleich mit Büchern nicht scheuen mussten. Es ist hier nicht die Rede von Geschäftsbriefen, sondern von persönlichen Kunstwerken,

intimen Mitteilungen und „archäologischen“ Unternehmungen.… Weiterlesen

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Ringelnatz: Witz kann Wunder wirken – zum 125. Geburtstag des Dichters

Wer seine Verlobte „Maulwurf“ und seine Frau „Muschelkalk“ nennt, der muss doch wohl ein lustiger Vogel sein. Stimmt: Der Mann hieß Hans Bötticher und gab sich 1919 den ungleich bekannteren Künstlernamen Joachim Ringelnatz. Doch schierer Witz ist nicht die einzige Zierde des Dichters gewesen, der heute vor 125 Jahren in Würzen bei Leipzig geboren wurde.

Seine berühmtesten Verse sind ins literarische Volksvermögen geflossen. Sie bilden ein unverzichtbares Bindeglied so ungefähr zwischen Wilhelm Busch, Christian Morgenstern, Kurt Tucholsky, Erich Kästner, Heinz Erhardt und Robert Gernhardt. Ringelnatz steht also in der hochkomischen Tradition, welche die Deutschen zuweilen so bitter nötig hatten und die sich immer noch am schönsten in Reime ergießt. Mit der heute gängigen Comedy für eine übersättigte Spaßgesellschaft hat das … Weiterlesen

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„Königsberger Möpse“ und die Dichtkunst – Sprachpreis an Zyniker Harald Schmidt

Von Bernd Berke

Die ehrwürdige Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) feiert ihren neuen Preisträger: Der Mann habe außerordentliches Gespür für die „extensive Nutzung der unterschiedlichen sprachlichen Möglichkeiten“. Seine Texte zeugten von „geistiger Freiheit und politischer Widerborstigkeit“, er stehe in der Tradition von Dichtern wie Joachim Ringelnatz und Christian Morgenstern. Doch kein Belletrist wird hier gepriesen, sondern Harald Schmidt.

Der „Zyniker der Nation“ ist bekanntlich viermal in der Woche mit seiner Nacht-Show beim Privatsender SAT.1 im Programm. Er hat in diesem Jahr schon etliche Auszeichnungen kassiert: Ein Adolf-Grimme-Preis wurde ihm angetragen, und RTL beeilte sich, ihm einen „Goldenen Löwen“ zu verleihen. Im Vorübergehen nahm er eine „Bambi“-Figur mit, und am nächsten Wochenende könnte noch ein „TeleStar“ hinzukommen. Da mochte auch die … Weiterlesen

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