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Schlagwort-Archive: Theater an der Ruhr
Eisiges Kammerspiel mit einem Hauch Poesie – Roberto Ciullis „Othello“ bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen
Nein, ganz ohne Verdi geht es dann doch nicht. In Roberto Ciullis „Othello“-Inszenierung, die das Shakespeare-Drama zu einem hoch verdichteten, eisigen Kammerspiel einer besseren Gesellschaft stilisiert, sorgt wenigstens Desdemonas „Ave Maria“ aus Verdis gleichnamiger Oper für Wärme und Trost, für bebendes Leidenskolorit und innigen Erlösungston.
Zu sehen war die Produktion jetzt noch einmal, nach ihrer Premiere am Mülheimer Theater an der Ruhr (September 2018), bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen. Zu Ehren eines großen Bühnenmagiers, dessen Deutungen oft voller Poesie sind, sich aber mit Gesellschaftskritik nicht zurückhalten.
Ciulli lässt am Beginn des Dramas Desdemonas Vater auftreten. Ein feiner älterer Herr mit Fliege, der polternd … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Giuseppe Verdi, Jubril Sulaimon, Mülheim, Othello, Recklinghausen, Roberto Ciulli, Ruhrfestspiele, Theater an der Ruhr, William Shakespeare
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Denn sie wissen genau, was sie tun: Am Theater Mülheim entwickelten Jugendliche ein Stück über Amokläufer
SAART. Auf diese deprimierend knappe Formel bringt das Mädchen mit den blonden Haaren den Ablauf eines ganzen Menschenlebens: Schule, Ausbildung, Arbeit, Rente, Tod. Soll das denn wirklich alles sein? So fragt das Mädchen sich und uns, die wir nach Mülheim gekommen sind, um eine Produktion des Jungen Theaters an der Ruhr zu sehen.
Im renommierten Haus an der Akazienallee hat eine jugendliche Gruppe namens „Die Unruhestifter“ ein halbes Jahr gearbeitet, um ein Stück über ein Thema zu entwickeln, das längst nicht mehr als rein amerikanisches Problem abgetan werden kann. Es geht … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Gesellschaft, Theater
Verschlagwortet mit Amoklauf, Junges Theater an der Ruhr, Theater an der Ruhr, Unruhestifter, Wenn das die Zukunft ist
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„Die Wupper“: Roberto Ciulli inszeniert und spielt Else Lasker-Schüler in Düsseldorf
Roberto Ciulli wohnt auf der Bühne. Wenn das Licht ausgeht, wird er sich irgendwo dort schlafen legen, stelle ich mir vor. Bestimmt trinkt er auch morgens hier seinen Espresso. Auf jeden Fall sitzt er schon da, wenn die Zuschauer bei der Premiere „Die Wupper“ den Zuschauerraum des Düsseldorfer Central betreten, der Ausweichspielstätte des renovierungsbedürftigen Schauspielhauses.
Zwei junge Mädchen sitzen zu seinen Füßen. Ciulli erzählt wie ein Märchenonkel aus dem Leben von Else Lasker-Schüler. Aus ihrem Schauspiel von 1909 haben Ciulli und sein Dramaturg Helmut Schäfer vom Theater an der Ruhr in Mülheim eine biographische Collage entwickelt, die jetzt in Koproduktion mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus herauskam.
„Eine Performance“ … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Die Wupper, Else Lasker-Schüler, Helmut Schäfer, Mülheim, Roberto Ciulli, Schauspielhaus Düsseldorf, Theater an der Ruhr
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Spuk zwischen den Fischkonserven – Roberto Ciulli inszeniert die Uraufführung von Wilhelm Genazinos „Der Hausschrat“
Von Bernd Berke
Mülheim. Wenn ein Stück „Der Hausschrat“ heißt, so stellt man sich seelisch auf Verschrobenes ein – etwa auf ein Zottelwesen, das aus den Wäldern in die Wohnküche verschlagen wird. So konkret kommt’s dann zwar nicht. Aber Wilhelm Genazinos Theatertext, der jetzt in Mülheim uraufgeführt wurde, ruft tatsächlich merkwürdige Gespenster wach.
Überdruss zu zweit, trostloses Altern: „Schrat“ Karl und Sophie, seit 22 Jahren verheiratet, gründeln in ihrem erstarrten Alltag. Sie strickt, er guckt einen Boxkampf im Fernsehen. Banale Verfehlungen rund um Käsebrote, Hosen, männliche Pinkel-Gepflogenheiten (im Stehen!) und Zahnbürsten kommen zur Sprache. Eine Ehekomödie der kleinen, gemeinen Vorwürfe – wie von Loriot ersonnen. Das Publikum gluckst.
Doch mehr und mehr ahnt man, wie grundsätzlich verlassen die beiden sind. … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Der Hausschrat, Mülheim, Roberto Ciulli, Theater an der Ruhr, Uraufführung, Wilhelm Genazino
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Die Kannibalen wollen doch nur spielen – Paolo Magelli inszeniert Nestroys „Häuptling Abendwind“ als Insel-Karneval
Von Bernd Berke
Mülheim. Dschungel-Drama ganz anders: Österreichs Theater-Urviech Johann Nepomuk Nestroy (1801-1862) verlegte seine Burleske „Häuptling Abendwind“ in exotische Gefilde, damit er europäische Gebräuche umso trefflicher zerrspiegeln konnte. Ja, jegliche nationale Staatlichkeit gerät hier ins Fadenkreuz des Witzes. Fast schon ein anarchistischer Ansatz.
Paolo Magelli (Regie) und Gralf-Edzard Habben (Bühnenbild) haben die grelle Rarität fürs Mülheimer Theater an der Ruhr in Szene gesetzt. Ein abgezirkeltes Halbrund markiert den Bühnenausschnitt, der wie eine gläserne Schneekugel wirkt. Darin leuchten Südsee-Farben: Alles so schön bunt hier! Es herrscht allerliebste, spielzeughafte Künstlichkeit. Am Schluss werden Bühnenarbeiter kommen und dies alles auf offener Szene abbauen: Es war nur ein Spiel, nun ist es aus.
Wenn zwei Herren jeweils des anderen Gattin verspeist haben
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Verschlagwortet mit Häüptling Abendwind, Mülheim, Nestroy, Paolo Magelli, Theater an der Ruhr
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Leichtsinn im deutschen Herbst – Susanna Enk inszeniert Friedrich Schillers Drama „Die Räuber“ in Mülheim
Von Bernd Berke
Auch so kann man in Schillers „Räuber“ einsteigen; sanft, alltäglich und entspannt: Ein Hauptdarsteller bekommt auf der Bühne noch seine Nacken- und Schultermassage, er räkelt sich, lässt ein wohliges „Aahhhh!“ hören. Dann gleitet er in seine Rolle hinein, als sei’s ein Stück aus dem Improvisations-Theater. Das Spielchen kann beginnen.
Susanna Enk inszeniert den Klassiker des Aufbegehrens im Mülheinier Theater an der Ruhr ‚mit Bezügen zum „Deutschen Herbst“ der 70er Jahre, und zwar auch platt wortwörtlich: Verwelktes Laub breitet sich auf der Bühne aus, später hat man es im Kehraus zusammengefegt und säuberlich gehäuft.
Ringsum stehen Campingstühle und ein großer Kühlschrank, immer gut gefüllt mit Dosenbier. Über die ganze Breite spannt sich eine Hängebrückc für theatralische Turnübungen.
In … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Benjamin Morik, Die Räuber, Mülheim, Oliver Kriesch-Matzura, Schiller, Susanna Enk, Theater an der Ruhr
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