Schlagwort-Archive: Else Lasker-Schüler

„Die Wupper“: Roberto Ciulli inszeniert und spielt Else Lasker-Schüler in Düsseldorf

v.l.n.r. Luce Hoeltzener, Roberto Ciulli, Manon Charrier. Foto: Sebastian Hpppe/Düsseldorfer Schauspielhaus/Theater an der Ruhr

Luce Hoeltzener (li.), Roberto Ciulli, Manon Charrier.Foto: Sebastian Hoppe/Düsseldorfer Schauspielhaus/Theater an der Ruhr

Roberto Ciulli wohnt auf der Bühne. Wenn das Licht ausgeht, wird er sich irgendwo dort schlafen legen, stelle ich mir vor. Bestimmt trinkt er auch morgens hier seinen Espresso. Auf jeden Fall sitzt er schon da, wenn die Zuschauer bei der Premiere „Die Wupper“ den Zuschauerraum des Düsseldorfer Central betreten, der Ausweichspielstätte des renovierungsbedürftigen Schauspielhauses.

Zwei junge Mädchen sitzen zu seinen Füßen. Ciulli erzählt wie ein Märchenonkel aus dem Leben von Else Lasker-Schüler. Aus ihrem Schauspiel von 1909 haben Ciulli und sein Dramaturg Helmut Schäfer vom Theater an der Ruhr in Mülheim eine biographische Collage entwickelt, die jetzt in Koproduktion mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus herauskam.

„Eine Performance“ … Weiterlesen

Veröffentlicht unter Literatur, Theater | Verschlagwortet mit , , , , , , | Schreib einen Kommentar

Flammende Botschaften aus dem Märchenreich – Ausstellung zu Leben und Werk der Else Lasker-Schüler

Von Bernd Berke

Wuppertal. Als Lyrikerin ist Else‘ Lasker-Schüler (1869-1945) weithin bekannt. Aber als Zeichnerin? Man glaubte, höchstens 40-50 Beispiele für diese Zweitbegabung finden zu können, als man vor zwei Jahren mit den Recherchen begann. Doch nun sind es annähernd 150 Kunst-Blätter von Hand der Dichterin, die man in einer großen Wuppertaler Ausstellung sieht.

Wer genügend Muße mitbringt, kann sich in der Barmer Kunsthalle tief ins Leben und Werk der deutsch-jüdischen Autorin versenken. Eine Fülle von Briefen, Tagebüchern, Manuskripten, Fotos und AmtsDokumenten belegt einen unbehausten Weg durch die Zeitläufte – von der Kindheit im Geburtsort Elberfeld (heute Wuppertal) über die wechselhaften Berliner Bohème-Jahre, die Vertreibung aus NS-Deutschland, das Schweizer Exil und schließlich ins einsame Dasein zu Jerusalem, wo sie vor … Weiterlesen

Veröffentlicht unter Frauen & Männer, Geschichte, Kunst & Museen, Lebenswege, Literatur | Verschlagwortet mit , , , , , , | Kommentare deaktiviert für Flammende Botschaften aus dem Märchenreich – Ausstellung zu Leben und Werk der Else Lasker-Schüler

Nur Sprache war ihre Heimat – Vor 125 Jahren wurde die Dichterin Else Lasker-Schüler in Elberfeld geboren

Von Bernd Berke

Die Dichterin Else Lasker-Schüler. heute vor 125 Jahren im späteren Wuppertaler Ortsteil Elberfeld geboren, gehört zu den großen Gestalten in der neueren deutschen Literatur. Sie schuf sich Heimat in der Sprache. Im Leben fand sie keine dauerhafte Bleibe.

Sie war eine leidenschaftliche Namens-Geberin. Ihren zweiten Ehemann Georg Lewin (vorher führte sie eine unglückliche Ehe mit dem Arzt Berthold Lasker) versah sie mit dem Künstlerpseudonym Herwarth Walden. Das behielt er bei, als er die berühmte Expressionisten-Zeitschrift „Der Sturm“ herausgab. Auch dieser Titel stammte von ihr. Ihren späteren Schwarm, den Lyriker Gottfried Benn, nannte sie in glühenden Gedichten „Giselher, den Tiger“ oder den Barbaren, sich selbst „Prinz von Theben“. Und so fort.

Wirkliche Heimat hatte sie nur in den … Weiterlesen

Veröffentlicht unter Literatur | Verschlagwortet mit , | Kommentare deaktiviert für Nur Sprache war ihre Heimat – Vor 125 Jahren wurde die Dichterin Else Lasker-Schüler in Elberfeld geboren

„Die Wupper“: Düsternis am blutigen Fluß – Frank-Patrick Steckel inszeniert Else Lasker-Schülers Stück in Bochum

Von Bernd Berke

Bochums Schauspielchef Frank-Patrick Steckel streift als Regisseur lieber durchs Gebirge als durch die Ebenen. Meist setzt er Stücke in Szene, die erst mühsam erklommen werden müssen. Da gönnt er sich (und dem Publikum) keinen Ablaß.

Diesmal ist es Else LaskerSchülers 1909 verfaßtes Drama „Die Wupper“, das schon wegen seines raunenden Dialektes etliche Schwierigkeiten birgt. Vor allem aber folgt das Stück nur bedingt der „Logik“ des Theaters, es mischt und legiert seine Themen eher auf lyrische Weise. Das abwechselnd zwischen Fabrikanten- und Arbeitermilieu des Jahrhundertbeginns spielende Drama wurzelt in bodenständigem, ja derbem Naturalismus, hebt aber in Traumgesichte ab. Auch sonst führt es in Zwischen-Welten: Zwischen den Glaubensrichtungen und gesellschaftlichen Schichten verlieren sich die Figuren in unerfüllten Sehnsüchten, seltsam … Weiterlesen

Veröffentlicht unter Theater | Verschlagwortet mit , , , , , | Kommentare deaktiviert für „Die Wupper“: Düsternis am blutigen Fluß – Frank-Patrick Steckel inszeniert Else Lasker-Schülers Stück in Bochum