Oase in Hamm: Der Maxi-Park lockt mit Kultur und Natur

Von Bernd Berke

Hamm. Vom Kabarett bis zur Katzenschau, von der gewichtigen Dampflok bis zu federleicht flatternden Schmetterlingen aus aller Welt – der Hammer Maximilianpark lockt mit Kultur und Natur. Und das zu vergleichsweise zivilen Eintrittspreisen.

Am Haupteingang erhebt sich der 34 Meter hohe gläserne Elefant, längst ein Wahrzeichen der Stadt. Im Inneren ist das imponierende Tier über und über begrünt, und einige Kinetik-Kunstwerke des Elefanten-Erfinders Horst Rellecke verrichten hier ihre spielerische Tätigkeit, darunter ein „automatischer Fensterputzer“. Ein paar kleine Jungen stehen davor und finden es einfach „cool“. So kann man es sagen.

Hoch hinauf in den Kopf des Elefanten

Mit dem Fahrstuhl geht’s hinauf in den „Kopf“ des durchsichtigen Dickhäuters. Von hier aus kann man sich einen Überblick aufs Parkgelände verschaffen, das zur Landesgartenschau 1984 entstanden ist. Sieben Kilometer Spazierstrecken laden zum Erkunden ein. und immer wieder findet man am Wegesrand attraktive Haltepunkte.

Kaum zu glauben, daß sich auf diesem Areal einmal eine Zeche befunden hat. Immerhin zeugt noch eine schmucke alte Halle (Elektrozentrale) davon, die mit wechselnden Ausstellungen und Konzerten bespielt wird. Derzeit sind (bis 6. August) interessante Foto-Arbeiten von Michael Wissing und Gemälde von Harald Herrmann zu sehen. Über den ganzen Park verstreut sind jene Bronzeplastiken von Wilfried Koch. die sich so recht in die grüne Oase einschmiegen.

Musikalische Auftritte sind häufig, am 8. Juli steigt beispielsweise eine „Italienische Nacht“. Unter freiem Himmel findet sich ein kleines, aber feines Eisenbahnmuseum mit altgedienten Waggons und Lokomotiven (Prunkstück: eine Dampflok der 44er Reihe). Das ehrwürdige Bahnsteigdach stammt übrigens aus Hagen-Haspe.

Wo Ameisen den Weg kreuzen

Ein paar Ecken weiter stößt man unvermittelt auf das Warnschild „Ameisen kreuzen!“ – und das ist ökologisch ernst gemeint. Denn es gibt ganz ruhige Winkel im Park, in denen die Kreatur möglichst unbehelligt gedeihen soll. Ein naturnaher Wasserlauf schlängelt sich zwischen den idyllischen Fleckchen.

Es macht jedoch den besonderen Reiz dieses Parks aus, daß er vielfältige Abwechslung zwischen Ruhe und Anregung bietet. Es gibt – natürlich – ein Restaurant, einen Kiosk mit Seeterrasse, Eisstände und dergleichen Annehmlichkeiten. Es gibt Sportbereiche zum Bolzen und für Basketball. Vor allem aber locken gleich mehrere phantasievoll gestaltete Spielplätze Scharen von Kindern an.

An heißen Tagen ist besonders der Platz am Wasser begehrt. Der Form halber mahnt zwar eine Tafel „Baden verboten“, doch niemand hält sich daran, und keiner hat was dagegen. Überall wird geprustet und geplantscht. Obwohl das Naß nur knietief ist, paßt ein Park-Angestellter auf, daß nichts Arges geschieht.

Landesweit einzigartig ist das Tropenhaus des Parks. Nur hier sieht man – „live und in Farbe“ – so viele exotische Schmetterlinge aus allen Erdteilen durch eine üppig sprießende Pflanzenwelt flattern. Bunter geht’s nimmer. Das ist wahrlich etwas anderes, als die üblichen Sammlungen aufgespießter Exemplare.

__________________________________________

Tipps und Infos

  • Maximilianpark Hamm. Stadtteil Uentrop-Werries, Alter Grenzweg 2.
  • Erreichbar über Autobahn A 2 (Dortmund-Hannover), Abfahrt Hamm-Uentrop, rechts in die Uentroper Straße, links über die Lippebrücke, rechts Lippestraße Richtung Hamm-Mitte, links Ostwennemarstraße bis zu den Parkplätzen (der Weg zum Maximilianpark ist auch gut ausgeschildert).
  • Öffentliche Verkehrsmittel: Mit der Bahn bis Hamm Hauptbahnhof, dann Buslinie 1 oder 3 bis Maximilianpark.
  • Geöffnet April und September von 9 bis 21 Uhr (Kassenzeit 9 bis 19 Uhr).
  • Eintrittspreise in den Park: Kinder unter 4 Jahren frei, Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre 2 DM, Erwachsene 3 DM. Glaselefant: Kinder 50 Pfennig, Erwachsene 1 DM. Schmetterlingshaus 3 DM. Gruppenführungen (nach Vereinbarung) 30 DM. Für Sonderveranstaltungen wie Konzerte wird meist ein Extra-Obolus verlangt.
  • Informationen / Veranstaltungsprogramme unter: Tel. 02381/8 85 01 oder 8 85 02.

 

image_pdfPDF öffnen / Open PDFimage_printDrucken / Print
Visited 2 times, 1 visit(s) today

Über Bernd Berke

Langjähriger Kulturredakteur bei der Anfang 2013 verblichenen Westfälischen Rundschau (Dortmund), die letzten elf Jahre als Ressortleiter. Zwischenzeitlich dies und das, z. B. Prosaband „Seitenblicke" (edition offenes feld, 2021), vereinzelt weitere Buchbeiträge, Arbeit für Zeitschriften, diverse Blogs und andere Online-Auftritte. Seit 2011 hier. Und anderswo. Und überhaupt.
Dieser Beitrag wurde unter Architektur & Städtebau, Kinderzeiten, Natur Klima Umwelt, Region Ruhr, Stadt Land Fluss abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.