Monatsarchive: Oktober 1983

Vergrößertes Schaufenster: Folkwang-Museum mit viel Aufwand erweitert

Von Bernd Berke

Essen. Der Westen ist erneut um eine museale Attraktion reicher. Nachdem Bochum vor Wochenfrist sein vergrößertes Museum eröffnete, Wuppertal sein „Historisches Zentrum“ vorstellte, während seit ein paar Tagen in Köln der Richtkranz über dem gigantisehen Wallraf-Richartz-Neubau schwebt und kurz bevor Dortmund das neue Museum für Kunst- und Kulturgeschichte einweiht, ist jetzt Essen an der Reihe.

Dort eröffnet heute um 16 Uhr Ministerpräsident Johannes Rau den beträchtlichen Erweiterungsbau des Folkwang-Museums. Zahlreiche Stücke aus dem Folkwang-Eigenbesitz können nun zum ersten Mal aus den Magazinen geholt werden, darunter eine wohl einmalige Auswahl von Emil Noldes Werk sowie Arbeiten, die zum Teil seit 40 Jahren nicht mehr öffentlich zu sehen waren. Auch nennenswerte Teile der vielgerühmten fotografischen Sammlung können nun einem … Weiterlesen

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Bonn zeigt „Superstars“ der US-Kunstszene

Von Bernd Berke

Bonn. Düsseldorf hatte vor kurzem das Ausstellungsmotto „New York Now“ (Jetzt New York!) ausgegeben, nun schickt Bonn einen Ausruf hinterher: „Back to the USA“ (Zurück zu den USA!), heißt die üppige Präsentation US-amerikanischer Kunst der 70er und 80er Jahre, die seit gestem zu besichtigen ist.

Etwa 120 Arbeiten aus der ersten, seit ihrer Kindheit vom Medium Fernsehen geprägten US-Generation (was sich in vielen Bildern niederschlägt) sollen die in Europa entstandene Informationslücke über Kunst aus den „Staaten“ füllen. Die Exponate, auf unserem Kontinent bisher nur in Luzern gezeigt, stammen überwiegend aus US-Privatsammlungen. Prof. Klaus Honnef, einer der Ausstellungs-Macher, meint gar, nach dem Boom der 60er Jahre sei US-Kunst hierzulande „regelrecht bekämpft“ und zugunsten der einheimischen „Neuen Wilden“ verdrängt … Weiterlesen

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Reise ins Innenleben der Natur – Tag des Improvisationstheaters in Recklinghausen

Von Bernd Berke

Recklinghausen. Der Raum ist voller Menschen. Einige haben die Schuhe ausgezogen, lassen sich barfuß und mit geschlossenen Augen durch Holzkästen führen, in denen Zweige, Walderde oder Steine liegen.

Andere riechen hingebungsvoll an kleinen Fläschchen mit natürlichen und künstlichen Düften, wieder andere spielen auf einem Xylophon aus Ästen oder greifen „blind“ in aufgehängte Beutel. Inhalt: z. B. Blätter, Reiskörner, Erbsen. Partyspielchen? Selbsterfahrung? Eher Letzteres: Was sich gestem im Recklinghäuser Ruhrfestspielhaus abspielte, stand unter dem Titel „Improvisationstheater Mensch und Natur“. Ein Ziel: unmittelbare, in Theaterarbeit umsetzbare körperliche Erfahrung durch Tast- oder Geruchssinn, ohne „Umweg über den Kopf“.

Das Projekt, seit dem Frühjahr von der NRW-Landesarbeitsgemeinschaft für Spiel und Theater vorbereitet (die WR berichtete), hatte ursprünglich in eine ganze Umwelt-Theaterwoche … Weiterlesen

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Im neuen Haus behält man den Durchblick – Erweiterungsbau des Bochumer Museums

Von Bernd Berke

Bochum. „Das Prinzip Hoffnung“ lautet der Titel der ersten Ausstellung im eindrucksvoll erweiterten Museum Bochum, das gestern von NRW-Ministerpräsident Johannes Rau feierlich eröffnet wurde. Dieses Prinzip liegt wohl dem gesamten Neubau zugrunde, der von den Kopenhagener Architektur-Professoren Bo und Wohlert geplant und für 16,6 Millionen Mark an die alte Villa Marckhoff-Rosenstein gesetzt wurde.

1977 war der Beschluß, ein „neues Haus“ zu errichten, im Bochumer Kulturausschuß gefallen. Schon bald darauf wäre solch ein Wagnis,mit Sicherheit Sparerwägungen zum Opfer gefallen. Der Bau ist heute schon eine Erinnerung an bessere Zeiten.

Museumsleiter Dr. Peter Spielmann sprach gestern von einem Museum „mit menschlichen Dimensionen“, das weniger der Repräsentation als der ungezwungenen Begegnung mit der Kunst förderlich sei. Spielmann: „Alles ist möglich … Weiterlesen

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Neu in Wuppertal: Museum für Frühindustrialisierung

Von Bernd Berke

Wuppertal. Der Weg führt durch eine Gasse zwischen Stellwänden. Plötzlich weitet sich der Raum, und man steht vor dem Modell eines Bürgerhauses. So sinnfällig stellt das neue und bundesweit einzige „Museum für Frühindustrialisierung“, das am Sonntag in Wuppertal seine Pforten öffnet, nicht nur den Gegensatz zwischen Enge und Großzügigkeit von Arbeiter- und der Bürgerviertel dar.

„Anfassen erwünscht!“, lautet das Motto in dem alten Fabrikgebäude, das nun mit dem direkt benachbarten Engels-Haus Wuppertals „Historisches Zentrum“ bildet. Im Blickpunkt steht die Zeit zwischen 1780 und 1850, als speziell der Wuppertaler Raum ein Zentrum der Frühindustrialisierung war, bevor die Region in Sachen Industrialisierungsgrad vom Ruhrgebiet überholt wurde.

Was man hier auf gut 500 Quadratmetern in vorerst drei Etagen an eindrucksvollen … Weiterlesen

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Kunst-Aktion mit Feuer, Wasser, Luft und Erde: Holzbilder 5 Jahre lang den „Elementen“ ausgeliefert

Von Bernd Berke

Mülheim. Gegen 11.27 Uhr schwebte gestern ein Hubschrauber über die Ruhr auf die Mülheimer Schloßbrücke zu und warf ein verwittertes HoIz-Quadrat ab. Eine Viertelstunde später hing das Objekt im Städtischen Museum – spektakulärer Abschluß einer Kunst-Aktion, deren Anfänge fünf Jahre zurückreichen.

Seit 1978 hat der Mülheimer Willi Brands (38) vier quadratische Holzleistenkonstruktionen auf Stahlrahmen den klassisecen „Elementen“ ausgesetzt: Feuer, Wasser, Erde, Luft. Aktionstitel: „Die vier Elemente“. Das „Erde“-Gestell wurde am 15. Juli 1978, im geschichtsträchtigen Boden von Xanten vergraben und sieht heute aus wie ein von Archäologen geborgenes Relikt aus der Vorgeschichte. Bücher, die man damals gleichfalls im Erdreich versenkte, wurden restlos weggefressen – für Dr. Dirk Soechting, Ex-Direktor des Regionalmuseums Xanten, ein „eindrucksvolles Zeichen für Vergänglichkeit“.… Weiterlesen

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