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Monatsarchive: Januar 2005
Anschwellende Einsamkeit – Dortmunder Museum vergleicht Edvard Munch mit Beispielen heutiger Kunst
Von Bernd Berke
Dortmund. Wir wollen nicht lästerlich werden, aber der Vergleich ist nun einmal in der Welt und bietet sich an. Unter Fußballfans kursierte einst das Scherzwort „An Gott kommt keiner vorbei – außer Stan Libuda.“ Halbwegs analog zum Gleichnis vom Dribbel-Künstler könnte für neuere Malerei gelten: An Munch kommt keiner vorbei – höchstens annähernd ebenbürtige Genies. Alle anderen Künstler sollten sich mit dem grandiosen Werk des Norwegers befasst haben.
Solche Vorgaben haben die Bildersuche zur neuen Dortmunder Munch-Schau wohl zugleich erleichtert und erschwert. Einerseits finden sich zahllose zeitgenössische Arbeiten mit mehr oder weniger klaren Bezügen zu Munch (1863-1944), andererseits könnte man sich in dieser Flut der Möglichkeiten verlieren und zur Beliebigkeit neigen: Irgendwie wird es schon zueinander passen. … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Baselitz, Dortmund, Edvard Munch, Eric Fischl, Louise Bourgeois, Maria Lassnig, Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Ostwall-Museum, Rosemarie Pahlke
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Mit starrem Blick nach vorn – zur weiterhin unübersichtlichen Lage beim Dortmunder Konzerthaus
Von Bernd Berke
Dortmund. Man kann es fast mit Händen greifen: Bei den Konzerthaus-Besuchern in Dortmund herrscht derzeit vielfach traurige Stimmung, es drücken die Zukunftssorgen. Seit der Entlassung bzw. „sofortigen Freistellung“ des Intendanten Ulrich Andreas Vogt (der bis 31. Juli weiter seine Bezüge erhält) gibt’s vorwiegend Molltöne an der der Brückstraße. Doch offenbar regen sich Gegenkräfte.
Abwartende Anspannung – so etwa könnte man die Gemütslage der Konzerthaus-Mitarbeiter umschreiben, einer spricht sogar von „Duldungsstarre“; wobei niemand im Hause namentlich zitiert werden möchte, weil öffentliche Äußerungen mit dem neuen Interims-Intendanten Albrecht Döderlein abgestimmt werden sollen.
Döderlein selbst, hauptamtlich Geschäftsführer des Dortmunder Theaters, wünscht sich nun vor allem „Ruhe für unsere Arbeit.“ Es gelte, „Status und die Aufgliedemng“ des Konzerthauses neu zu definieren, … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Musik & Konzert, Politik und so, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Albrecht Döderlein, Finanzen, Jörg Stüdemann, Konzerthaus Dortmund, Prof. Michael Hoffmann, Sponsoren, Ulrich Andreas Vogt, Zuschüsse
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Was in Westfalens Museumskellern verrottet – Soest ist nur ein Beispiel von vielen
Von Bernd Berke
Soest. In den Kellern westfälischer Museen verrotten angeblich Hunderte, wenn nicht Tausende von Kunstwerken. Mit einer Ausstellung beschädigter, gefährdeter aber auch gerade noch rechtzeitig restaurierter Bilder will man jetzt in Soest auf die misslichen Zustände aufmerksam machen – ein Anstoß auch für andere Städte?
Was man im Soester Wilhelm-Morgner-Haus zu sehen bekommt, ist vielfach betrüblich. Bei einer einst unsachgemäß gerahmten Gouache von Emil Schumacher presst das „Schutz“-Glas die Farben flach. Ein Bild vom Namensgeber des Hauses, dem Expressionisten Wilhelm Morgner, wellt sich bedenklich. Es hat offenkundig unter falschen Klima-Bedingungen gelitten. Ein erst kürzlich im Soester Depot wiederentdecktes Werk von Josef Albers (aus der Serie „Hommage to the Square“ / Huldigung ans Rechteck) zeigt deutliche Spuren der Verschmutzung. … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Kunst vergammelt, Museen, Museum, Restauratoren, Soest, verrottet, Westfalen
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Ungewisse Zukunft – Dortmunds Konzerthaus-Intendant Vogt kündigt
Kommentar
Die Nachricht kam wahrhaftig überraschend: Dortmunds Konzerthaus-Intendant Ulrich Andreas Vogt hat gestern seinen Vertrag zum 31. Juli 2005 gekündigt.
War es eine Art Kurzschlusshandlung, war er schlichtweg von Debatten um seine Arbeit; genervt? Oder hat Vogt etwa andere Pläne, über die er noch nicht öffentlich sprechen mag? Sind es nur Gerüchte, dass es ihn zu den Salzburger Festspielen ziehe?
Gewiss: In der Stadt hatte es mancherlei Kritik gegeben – nicht einmal so sehr an Vogts engagierter Amtsführung, sondern am zählbaren Resultat. Mit nur rund 70 Prozent Platzausnutzung geriet die „Westfälische Philharmonie“ finanziell ins Schlingern und meldete erhöhten Zuschussbedarf an. Bis Ende dieses Monats sollte Vogt ein neues, tragfähiges Konzept zur Steigerung der Einnahmen vorlegen. Was daraus wird, ist jetzt … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Musik & Konzert, Politik und so, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Dortmund, Finanzierung, Intendant, Konzerthaus, Kündigung, Platzausutzung, Ulrich Andreas Vogt, Zuschüsse
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Alte Schätze der Sprache – Das Grimmsche Wörterbuch auf CD-Rom
Von Bernd Berke
Man stelle sich vor: Hunderte von Chinesen, die in zwei großen Gruppen (unabhängig voneinander) je 300 Millionen lateinische Schriftzeichen zur digitalen Erfassung eintippen. Textvorlage war das gigantische Wörterbuch, das einst die Gebrüder Grimm begründet haben. Mit anderen Worten: d i e „Schatztruhe“ der deutsehen Sprache schlechthin.
Der Kraftakt in fernen Landen war nur eine von vielen Etappen auf dem beschwerlichen Weg zur elektronischen Ausgabe des berühmten Grimmschen Wörterbuchs, wie sie nun beim Verlag Zweitausendeins vorliegt. Eigens ausgefeilte Computer-Programme haben die chinesischen Gruppen-Versionen verglichen und offenkundige Irrtümer getilgt. Sodann war ein penibler Datenabgleich mit den konventionell gedruckten Büchern (320 000 Schlagwörter!) fällig. Und noch so mancher Arbeitsgang mehr.
Hoffnung der Macher: Wenn Chinesen solch „fremdartige“ deutsche Texte tippen, … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Literatur, Sprache
Verschlagwortet mit Der digitale Grimm, Germanistik, Goethe, Grimmsches Wörterbuch, Jacob Grimm, Luther, Verlag Zweitausendeins, Wilhelm Grimm
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Eine Liebe zum Versteinern – „Die Brautjungfer“ von Claude Chabrol
Von Bernd Berke
Claude Chabrol demaskiert nicht mehr das gehobene Bürgertum. Dies sind offenbar erledigte Fälle! Mit seinem neuen Film „Die Brautjungfer“ (Buchvorlage Ruth Rendell) blickt Frankreichs Kunstkino-Veteran vielmehr hinab in mythische Abgründe. Gäbe es hier einen Fluss, so müsste er antikisch Styx oder Acheron heißen und stracks in Richtung Unterwelt strömen.
Auf der saft- und kraftlosen Hochzeit seiner Schwester (ein Jüngelchen als Ehemann, die Feier nahe am Fiasko) verliebt sich der 25-jährige Philippe just in eine Brautjungfer. Damit hält endgültig das Untergründige Einzug in diese provinzielle, ohnehin schon wie ausgestorben daliegende Welt. Die junge, doch meist überaus ermüdet wirkendeFrau gibt sich selbst den Namen Senta – nach jener Figur in Richard Wagners „Der fliegende Holländer“. Flugs im Opernführer vergewissert: … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kino
Verschlagwortet mit Claude Chabrol, Die Brautjungfer
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