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Archiv der Kategorie: Wirtschaft & Geld
„Ausgeliefert“ – Klassenkampf mit Apps und GPS
Damn, clusterfuck, cringe as fuck, shiny. Nur eine kleine Auswahl zwischendurch hingeworfener Wörter aus dem Prolog zum eigentlich auf Deutsch verfassten Buch. Sollte das etwa besonders „cool“ klingen?
Orry Mittenmayers Buch „Ausgeliefert“ prangert jedenfalls die Methoden gewisser Essens-Lieferdienste an, enttäuscht allerdings am Anfang, wo es doch gerade in den Text locken sollte. Auch der einschläfernde Bandwurmsatz des Untertitels ist in diesem Sinne nicht hilfreich, er lautet: „Wie Lieferdienste ihre Fahrer ausbeuten, warum uns das alle ärmer macht – und was wir dagegen tun können.“ Erst der konkrete, recht späte Einstieg in die eigentliche Materie liest sich dann deutlich spannender.
Lückenlose Überwachung
Da erfährt man endlich einiges aus dem miesen Alltag der Auslieferungsfahrer („Rider“). Es geht – am Beispiel Köln – … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Arbeitswelt & Beruf, Buchmarkt & Lesen, Gesellschaft, Lebenswege, Politik und so, Wirtschaft & Geld
Verschlagwortet mit Ausgeliefert, Lieferdienste, Orry Mittenmayer
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Stolz und Zuversicht: Gewichtiger Bildband „Ruhrgold“ feiert die Schätze des Reviers
Welch ein Trumm von einem Buch! Der wahrhaft aufwendig gestaltete Band „Ruhrgold. Die Schätze des Ruhrgebiets“ feiert auf 700 farbig bebilderten Seiten im Kunstkatalog-Format nahezu alles, was das Revier zu bieten hat.
Dieser Wälzer liegt sehr gewichtig in den Händen – mit etwa 2708 Gram, also über 2,7 Kilo, wenn ich richtig gewogen habe. Entschieden zu schwer für ein schmuckes „Coffee Table Book“, das Tischlein könnte schier einknicken… Außerdem reicht die Ambition deutlich übers Dekorative hinaus. Dafür bürgt schon der Herausgeber, Prof. Ferdinand Ullrich, vormals langjähriger Direktor der Kunsthalle Recklinghausen, der auch als Fotograf einiges zu diesem Band beigesteuert hat.
Ein … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Architektur & Städtebau, Buchmarkt & Lesen, Gesellschaft, Kunst & Museen, Natur Klima Umwelt, Region Ruhr, Stadt Land Fluss, Theater, Wirtschaft & Geld, Wissenschaft
Verschlagwortet mit Die Schätze des Ruhrgebiets, Ferdinand Ullrich, Revier, Ruhrgebiet, Ruhrgold, Wienand Verlag
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Schluss- und Ausverkauf: Literarische Verlage an der Ruhr – verzweifelt gesucht!
Erstaunlich lapidar klingt, was die Verleger Ingrid und Ernst Gerlach da so ganz am Rand auf der Homepage ihres Oberhausener assoverlages verlauten lassen:
„Liebe Leserinnen und Leser, wir möchten Ihnen heute mitteilen, dass wir unseren Verlag zum 31.12.2024 auflösen werden. Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen, aber aus Altersgründen und ohne Nachfolger haben wir uns dazu entschlossen. (…) Der Schlussverkauf läuft bis zum 31.12.2024. Besuchen Sie unseren Webshop oder schicken Sie uns eine E-Mail an info@assoverlag.de, um von den Angeboten zu profitieren.“
Revolutionäre Vorläufer
Seit 1970 hatte der assoverlag … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Literatur, Region Ruhr, Wirtschaft & Geld
Verschlagwortet mit assoverlag, Oberhausen, Ruhrgebiet, Verlage
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Erlittenes Leben, betrübliches Altern – Didier Eribons Buch „Eine Arbeiterin“
Vor allem mit seinem Buch „Rückkehr nach Reims“ war Didier Eribon – u. a. nach und neben Nobelpreisträgerin Annie Ernaux – einer derjenigen, die das autobiographische („autofiktionale“) Erzählen neuerer Prägung enorm beeinflusst haben. Selberlebensbeschreibungen, zumal von hernach mühsamst aufgestiegenen Kindern aus dem Arbeitermilieu, hatten jüngst geradezu Konjunktur. Auch jetzt wendet sich Eribon nicht von diesem Themenkreis ab, er fokussiert seinen Blick aber anders, und zwar aufs Leiden am Altern.
Sein neues Buch „Eine Arbeiterin. Leben, Alter und Sterben“ setzt ein, als der Ich-Berichterstatter (unverhüllt Eribon selbst) in der nordfranzösischen Provinz ein passendes Altenheim für seine hinfällige Mutter sucht. Dies erweist sich als außerordentlich schwieriges Unterfangen.
Was als Schilderung aus dem misslichen Alltag beginnt, verzweigt sich in Reflexionen zu gesellschaftlichen Zuständen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Arbeitswelt & Beruf, Familie, Frauen & Männer, Gesellschaft, Lebenswege, Literatur, Politik und so, Wirtschaft & Geld
Verschlagwortet mit Didier Eribon, Eine Arbeiterin
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Schlechtes Gewissen im Wohlstand – „Geld spielt keine Rolle“ von Anna Mayr
Nach ihrem bitteren Armutsbericht „Die Elenden“ (2020) legt Anna Mayr nun ein Buch über ihren und anderleuts (letztlich doch begrenzten) finanziellen Aufstieg vor: „Geld spielt keine Rolle“.
Der Titel ist natürlich nicht wörtlich zu nehmen. Im Gegenteil. Geld spielt immer und überall eine Rolle, so lautet der unumstößliche Befund. Über Geld redet „man“ nicht? Oh, doch! Hier schon. Jedes einzelne Kapitel ist mit einem konkreten Geldbetrag überschrieben: „600 Euro für einen Umzug“. – „200 Euro für Falafel“. – „225 Euro für eine Katzentherapeutin“ – „149 Euro für einen Elektrogrill“. Und so weiter, aus etlichen Lebensbereichen. Das Buch enthält somit (bestürzend) viele und genaue Proben des bundesdeutschen Alltags.
Als Frau, die in ärmlichen Verhältnissen am Ostrand des Ruhrgebiets aufgewachsen ist, „genießt“ … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Arbeitswelt & Beruf, Buchmarkt & Lesen, Gesellschaft, Lebenswege, Luxus & Moden, Politik und so, Wahnwitz, Warenwelt & Werbung, Wirtschaft & Geld
Verschlagwortet mit Anna Mayr, Geld spielt keine Rolle
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Wie ich dann doch kein Sargträger wurde
Okay, ich will hier nicht das Lamento anstimmen vom Selbstausbeuter im Kulturjob, der als Ruheständler mit karger Rente zu kämpfen hat. Scheiß drauf, Schwamm drüber. Andererseits bleibt so einem wie mir nichts anderes, als beide Augen offen zu halten nach einem 520-Euro-Job, der auf Altersbezüge nicht angerechnet werden darf. Ansonsten hätte man vielleicht noch die Wahl, den Kopf in den Gasherd zu legen, solange einem das Gas noch nicht abgesperrt wurde.
Erfreulicherweise aber sprang sie mich tatsächlich an, diese Kleinanzeige aus den Stellenangeboten: „Sargträger (m/w/d) für Bestattungsunternehmen gesucht. Einsätze nach Absprache Mo.-Sa. vormittags. Minijob-Basis. Führerschein erforderlich.“
Hm…, gestorben wird immer, wie man zurzeit überall sehen muss. Vielleicht könnte ich das Unangenehme mit … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Politik und so, Scherz, Satire, Ironie, Wahnwitz, Wirtschaft & Geld
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Beispiel Dortmund: Mit Karstadt schwinden auch Erinnerungen
Betrübliche Nachricht: Mitte 2023 und Anfang 2024 sollen 52 Warenhäuser der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH schließen; darunter am 31. Januar 2024 das Karstadt-Warenhaus in Dortmund, nachdem Jahre zuvor schon der örtliche Kaufhof aufgeben musste, von anderen Anbietern gar nicht mehr zu reden. Damit wird für viele alteingesessene Menschen in Dortmund auch eine (Kindheits)-Erinnerung verblassen.
Die Älteren kennen das Haus an der zentralen Innenstadt-Kreuzung Hansastraße/Westenhellweg noch als „Althoff“. So hieß das Haus bis in die frühen 1960er Jahre. Theodor Althoff hatte den Vorläufer im Jahr 1904 eröffnet – damals eine veritable Sensation. Das größte Kaufhaus in Westfalen (5000 Quadratmeter Verkaufsfläche) beschäftigte rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, als allererstes deutsches Warenhaus … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Arbeitswelt & Beruf, Architektur & Städtebau, Gesellschaft, Kinderzeiten, Luxus & Moden, Region Ruhr, Warenwelt & Werbung, Wirtschaft & Geld
Verschlagwortet mit Benko, Dortmund, Karstadt, Schließung
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Wenn das Ungeheuerliche alltäglich wird, gewöhne dich (nicht) daran…
„Gewöhn dich nicht. Du darfst dich nicht gewöhnen.“
So lauten zwei Gedichtzeilen Hilde Domins. Doch liest man die Gazetten, hier im Ruhrgebiet vor allem die der Funke Mediengruppe, oder sieht fern (also weder weit noch tief), dann lautet der einem jetzt überall entgegenschlagende Imperativ: „Gewöhn dich endlich. Du sollst dich gewöhnen!“
Unter dem Deckmantel journalistischer Objektivität (meist also: fehlender Haltung) werden die Welt-Erklärungen aus den oberen Etagen einer sich selbst zur Elite stilisierenden Geld- und Machtkaste an das Wahlvolk durchgereicht. Nur wenige Journalisten/Formate versuchen, der Meinungsmache in oder außerhalb medialer Blödmaschinen etwas entgegenzusetzen. Lieber bleibt die Journaille im Mitläufer-Pulk, gebiert unaufhörlich neoliberale Kopflanger, jene Tuis, die Brecht einst so beschrieb: „Der Tui ist der … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Bekenntnisse, Familie, Gesellschaft, Krieg & Frieden, Lebenswege, Politik und so, Wirtschaft & Geld
Verschlagwortet mit Aktienrente, Aktionäre, Armut, Bürgergeld, Gaspreisbremse, Inflation, Krieg, Subventionen, Ukraine, Waffen, Wohnungsnot, Zeitenwende
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Wo Bürokraten bräsig walten, pflanzt sich das Unvermögen fort
Wer hat in letzter Zeit ähnliche Erfahrungen mit der kläglichen Unzulänglichkeit gewisser Unternehmen gemacht; besonders mit den Abkömmlingen früherer Staatsbetriebe: Post, Bahn, Telekom? Blöde Frage: natürlich wir alle.
Die Älteren erinnern sich: Post und Bahn hatten – bei aller Gängelung und piefigen Beschränkung – einst auch etwas Wohliges und ziemlich Verlässliches an sich. Heute aber bedeutet Bürokratie längst nicht mehr Ordnung und Sicherheitsgefühl, sondern es hat sich eine gewaltige Brems- und Verhinderungs-Maschinerie herausgebildet, die die gesamte Gesellschaft immer wieder fesselt und zurückwirft. Bizarre Beispiele lassen sich täglich … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Gesellschaft, Politik und so, Wirtschaft & Geld
Verschlagwortet mit Bahn, Bürokratie, Datenschutz, DHL, Post, Telekom
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Zornige Suada – längst nicht nur gegen die Finanzbehörden: Elfriede Jelineks „Angabe der Person“
Seit Elfriede Jelinek den Literaturnobelpreis erhielt, hat sie sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Es schien, als sei sie in ihrem Werk verschwunden und sie lebe nur noch in ihren Texten. Umso überraschender, dass es Claudia Müller gelang, die scheue Autorin mit der Kamera zu begleiten und das filmische Porträt „Die Sprache von der Leine lassen“ zu realisieren. Kaum ist der Film in den Kinos, legt Elfriede Jelinek nach und veröffentlicht einen neuen Text: „Angabe der Person“. Der Verlag kündigt an, das Buch sei die „Lebensbilanz“ der Autorin. Stimmt das?
Tatsächlich benutzt Jelinek einmal das Wort „Bilanz“ und schreibt: „Ich ziehe Bilanz, obwohl es dafür zu früh ist.“ Sie meint aber damit nicht, dass sie ihr Leben bilanzieren will. Dann müsste … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Bekenntnisse, Geschichte, Gesellschaft, Krimi & Kriminalität, Lebenswege, Literatur, Politik und so, Wahnwitz, Wirtschaft & Geld
Verschlagwortet mit Angabe der Person, Elfriede Jelinek
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„Nichts ist, das ewig sei“: Bewegender Film über Detroit, Bochum und die Vergänglichkeit
Kaum zu glauben, aber offenkundig: Das anno 1643 in deutscher Sprache verfasste, barocke Vergänglichkeits-Gedicht „Es ist alles eitel“ von Andreas Gryphius scheint sich staunenswert genau zur desolaten Situation in der einstigen US-Autometropole Detroit zu fügen. „Seems like he got it“, sagt einer von denen, die vor der Kamera ein paar Worte aus der englischen Übersetzung vorgelesen haben. Ja, er hat’s im Grunde wohl schon damals verstanden, dieser Herr Gryphius, der solche gültigen Zeilen geschrieben hat:
„Was itzund prächtig blüht, soll bald zertreten werden. Was itzt so pocht und trotzt, ist morgen Asch und Bein. Nichts ist, das ewig sei, kein … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Arbeitswelt & Beruf, Architektur & Städtebau, Gesellschaft, Kino, Lebenswege, Region Ruhr, Stadt Land Fluss, Wahnwitz, Wirtschaft & Geld
Verschlagwortet mit Arbeitslosigkeit, Bochum, Detroit, Dokumentation, Kino, Michael Loeken, Opel, Ruhrgebiet, Ulrike Franke, Urbanität, USA, Verfall, We are all Detroit, Werksschließungen
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Teures Mini-Päckchen nach „nebenan“
Mit der EU ist das so eine Sache. Großbritannien ist bekanntlich schon draußen, Polen und Ungarn tun manches dafür, um vielleicht bald ebenfalls draußen zu sein. Noch dazu gibt es etliche Nickeligkeiten, die kontinentalen Alltagsärger hervorrufen. Beispielsweise das Porto-Problem(chen).
Vom Ruhrgebiet aus gesehen, sind die Niederlande nun mal das allernächste Nachbarland, sozusagen gleich um die Ecke gelegen. Doch wehe, man will ein Päckchen hinüber oder herüber schicken. Dann werden Preise verlangt, wie sie eher für Ferntransporte fällig sein müssten.
So habe ich dieser Tage in einer Ferienwohnung zu Noord-Holland ein Schnellladekabel vergessen; fürs Smartphone, Marke angebissenes Obst, daher nicht ganz so billig. Reinigungskräfte der Vermietungs-Agentur haben das Kabel tatsächlich gefunden. Danke dafür, dank u wel. Obwohl ich erst auf Nachfrage … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit EU, Europa, Niederlande, Päckchen, Porto, Postgebühren, Ruhrgebiet
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Wie die Kunst auf die Industrialisierung reagierte – „Vision und Schrecken der Moderne“ in Wuppertal
Mit einem Stipendium ausgestattet, hätte der Künstler Conrad Felixmüller nach Rom reisen können, doch er hat sich fürs Ruhrgebiet entschieden und dort – beispielsweise – das Ölbild „Hochöfen, Klöckner-Werke, Haspe, nachts“ (1927) gemalt. Felixmüller war sichtlich fasziniert vom gigantischen Industriebetrieb, dessen stählerne Kolosse geradezu erhaben aufragen. Sein Bild kündet visionär vom Werden einer neuen Zeit.
Ganz anders zeigt Hans Baluschek die Folgen der Industrialisierung im Revier, so etwa mit seinem Bild „Arbeiterinnen (Proletarierinnen)“ von 1900. Viele, viele Frauen verlassen bei Schichtende das Werksgelände, sie kommen auf die Betrachtenden zu. Die elend gleichmacherischen Lebensumstände haben ihnen einen Großteil ihrer Individualität geraubt, nur noch bei näherem … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Arbeitswelt & Beruf, Geschichte, Gesellschaft, Region Ruhr, Technik, Utopien, Wirtschaft & Geld
Verschlagwortet mit Friedrich Engels, Industrialisierung, Proletariat, Vision und Schrecken der Moderne, Von der Heydt-Museum, Wuppertal
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Es steht ’ne Waschmaschine vor der Tür – und: Der Ein-Mann-Schwertransport. Zwei kurze Geräte-Geschichten
Kultur is‘ ja leider auf Schwundstufe, also lasst uns mal eben über andere Sachen reden. Beispielsweise über Waschmaschinen. Vor einigen Tagen wurde eine bestellt, just am 16. Dezember sollte sie geliefert werden. Die bisherige war schlichtweg „hinüber“. Warum, das erfahrt ihr nachher.
Prima: Die Neue sollte nicht nur zum Bestimmungsort getragen, sondern auch angeschlossen und eingerichtet werden. Der Rundum-sorglos-Service eines deutschen Versandhauses.
Das galt bis gestern.
Jetzt aber! 16. Dezember! Erster Tag im gehärteten Lockdown! Und schon soll auch auf diesem Gebiet so gut wie nichts mehr gehen. Kurz vor der Lieferung kommt die Mail, dass sie die über 75 Kilogramm schwere Maschine mitsamt der Verpackung lediglich v o r die Tür stellen werden … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Technik, Warenwelt & Werbung, Wirtschaft & Geld
Verschlagwortet mit Lieferung, Service, Versand, Waschmaschine
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Immerhin: Dortmunder Karstadt-Haus bleibt wohl doch geöffnet
Ein Hauch von Hoffnung – was das Revier anbelangt, zumindest für die Dortmunder Innenstadt und natürlich für die hiesigen Beschäftigten: Das Karstadt-Haus (Karree am Hansaplatz/Westenhellweg) soll nun offenbar doch nicht schließen. Damit wäre eine arge Schwächung der City vorerst abgewendet; jedenfalls zum Teil. Denn der Dortmund Kaufhof ist wohl nicht mehr zu retten.
Die geänderte Lage hat allenfalls emotional mit der lokalen Kaufhaus-Nostalgie zu tun, derzufolge Karstadt (ehedem: Althoff) einfach zu Dortmund gehört. Es dürfte hingegen an Nachverhandlungen mit den Vermietern liegen, aus denen sich offenbar Zugeständnisse ergeben haben. Vielleicht hat auch der vehemente Einsatz der Stadt seinen Teil beigetragen. Die Stadtspitze musste jedenfalls ein vitales Interesse am Erhalt … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Dortmund, Esprit, Gewerkschaft Verdi, Karstadt, Kaufhof, Schließungen
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Karstadt und Kaufhof: Schließungen würden Dortmund und Essen besonders hart treffen
Es wäre eine wirtschaftliche Katastrophe – nicht nur, aber mal wieder besonders fürs Ruhrgebiet. Wie heute zu hören ist, schließt Karstadt/Kaufhof („Galeria“) offenbar jeweils beide Häuser in Dortmund und Essen. Außerdem werden im Revier vermutlich die Warenhäuser in Hamm und Witten aufgegeben. Insgesamt sind demnach bundesweit 62 von 172 Filialen betroffen, darunter allein sechs in Berlin und vier in Hamburg.
Auch Städte wie Düsseldorf, Köln, Bremen, Frankfurt, Hannover, München und Nürnberg verlieren nach dieser Lesart einzelne Kaufhäuser. Sofern das alles zutrifft, kann man mit Fug und Recht sagen, dass sich damit das Gepräge zahlreicher Großstädte in dieser Republik verändern würde. Ganz zu schweigen von den … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Dortmund, Essen, Galeria Karstadt Kaufhof, Innenstädte, Karstadt, Kaufhäuser, Kaufhof, Schließungen
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Mit Markenprodukten aus NRW: Bildband spürt der aufblühenden „Konsumlust“ der 1960er Jahre nach
Die Geschichte wird wahrlich nicht zum ersten Mal erzählt: wie „die“ Deutschen den Weltkrieg in jedem Sinne hinter sich ließen (nämlich auch nach Kräften zu verdrängen suchten); wie sie sich nach und nach dem Konsum zuwendeten; wie dabei Markenzeichen und folglich Werbung immer wichtiger wurden; wie das Land bunter und wohl zugleich oberflächlicher wurde. Das ganze „Wirtschaftswunder“-Programm eben.
Auch Ulrich Bienes Bildband „Konsumlust“ greift diesen Erzählfaden auf, knüpft ihn aber etwas anders. Gleich zwei Untertitel signalisieren, worum es geht: „Werbung, Wohlstand, Wirtschaftswunder“ und dann vor allem: „Die 1960er Jahre in Spiegel der NRW-Marken“. Heißt also: Hier wird die Geschichte regional aufgezogen, Firmen aus Nordrhein-Westfalen stehen im Vordergrund. Eigentlich kein Wunder, ist Biene doch hauptberuflich Pressesprecher der Veltins-Brauerei im hochsauerländischen Meschede. … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Buchmarkt & Lesen, Geschichte, Gesellschaft, Kinderzeiten, Luxus & Moden, Warenwelt & Werbung, Wirtschaft & Geld
Verschlagwortet mit 1960er Jahre, Klartext Verlag, Konsum, Konsumlust, Marken, NRW, Reklame, Ulrich Biene, Werbung, Wirtschaftswunder
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Von Öffnungsorgien und „Visionen“
Mal ehrlich: Schon die „Öffnungsdiskussionsorgien“ (Merkel-Sprech) des Armin Laschet gehen einem gepflegt auf den Geist. Doch jetzt wird der leutselige CDU-Mann aus der Aachener Karnevalsgegend rasant von einem Linken übertrumpft, vom thüringischen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow.
Der will demnächst so gut wie alles wieder freigeben und allenfalls lokal noch ein paar coronige Dinge regeln. Andere Landeschefs zeigen sich überrascht vom Vorpreschen Ramelows, das offenkundig ohne Absprache mit Amtskolleg(inn)en erfolgt. Um im munteren Schweinskram-Modus zu bleiben: Wenn Laschets Gebaren ansatzweise eine Orgie wäre, so riefe Ramelow zum landesweiten Gangbang auf. Ist doch wahr, Leute!
Ein richtiger Mann muss voranstürmen
Offenbar denken die Herren (wie nur je) in Kategorien des Voranstürmens und … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Gesellschaft, Krankheit & Gesundheit, Politik und so, Wirtschaft & Geld
Verschlagwortet mit Armin Laschet, Bodo Ramelow, Corona, Henning Streeck, Kai Diekmann, Lockerung, Michael Mronz, NRW, Öffnung, Olympia im Ruhrgebiet, Thüringen
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Im Bergbau war von Arbeitsschutz lange nicht die Rede
Nicht nur zum Tag der Arbeit am 1. Mai sollte man sich daran erinnern, wie wesentliche Teile der Arbeitswelt im Revier ehedem ausgesehen haben.
Ein kurzer Film des LWL gibt dazu einen Anstoß. Der ehemalige Bergmann Hans Georg Zimoch (heute 83), der über 40 Jahre als Kumpel unter Tage malocht hat (anders kann man es kaum ausdrücken), erzählt darin vom knochenharten und gefährlichen Leben der Bergleute. Zimoch selbst hat neun Kollegen durch Bergunglücke verloren. Allein auf der 1955 geschlossenen Dortmunder Zeche Zollern sind im Laufe der Jahrzehnte 161 Bergleute ums Leben gekommen.
Insgesamt haben zigtausend Menschen im Steinkohlebergbau ihr Leben verloren. Und dabei hat man noch gar nicht die … Weiterlesen
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Durcheinander bei Anne Will: Laschet und die Lockerung
Das war wohl nicht gerade der allerfeinste Zug des NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet. Als er bei Anne Will (ARD) mit seinen Argumenten für eine abgewogene „Lockerung“ der Corona-Maßnahmen etwas in Bedrängnis geriet, tat er was?
Er schob einen Gutteil der Verantwortung auf die Kommunen. Sie (und nicht das Land) hätten rasch für ausreichend Desinfektionsmittel in den Schulen sorgen müssen, um deren reibungslose Öffnung zu ermöglichen. Auch hätten sie (also die Städte) in den letzten Jahren ihre Gesundheitsämter ausbluten lassen. Statt dessen hätte „seine“ Schulministerin Yvonne Gebauer Desinfektionsmittel beschafft und rundum angeboten, obwohl dies wirklich nicht ihre Aufgabe sei.
Laschet, dem der Ruf vorauseilt, vielleicht etwas zu locker für … Weiterlesen
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Corona-Wortsammlung – weitgehend ohne Definitionen, aber fortlaufend aktualisiert
Dazu ein paar empfehlende Hinweise: Die Gesellschaft für Deutsche Sprache hat sich einige Wochen lang in einer Serie mit den sprachlichen Folgen der Corona-Krise befasst, … Weiterlesen
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„Kunst und Verbrechen“: Von Räubern, Fälschern, Schmugglern, Händlern und zwielichtigen Experten
Vom Kunstmarkt vernimmt man hier nichts Gutes: Die Sitten auf diesem Gelände seien ziemlich verroht. Es gehe im Handel oft sehr intransparent zu, es fehlten wirksame Kontrollen. Häufig erfahre die Öffentlichkeit nichts über Kunst-„Entführungen“ („artnapping“), Erpressungen und Lösegeldzahlungen durch Versicherungen, bei deren Aushandlung Anwälte kräftig mitverdienen. Und das alles in den Gefilden der ach so hehren Kunst! Auf dem globalen, höchst lukrativen und vielfach irrational aus den Fugen geratenen Markt zählen kulturelle Werte freilich eh nur als begehrtes Statussignal.
Stefan Koldehoff und Tobias Timm erzählen in ihrem Buch „Kunst und Verbrechen“ zahlreiche spektakuläre Fälle nach – angefangen mit der 1911 aus dem Louvre gestohlenen „Mona Lisa“. Sogar Pablo Picasso ist damals vorübergehend in Verdacht geraten. Wie sich zwei Jahre später … Weiterlesen
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Virus der Ratlosigkeit: Diese und jene Frage über Corona hinweg
Für virologische Expertisen sind wir hier absolut nicht zuständig. (Ich höre schon Euer Loriotsches „Ach was…“). Auch steht uns selbstverständlich keine politische Entscheidung zu, es sei denn: als indirekte Teilhabe im Rahmen unserer demokratischen Rechte (manche unken auch schon: unserer verbliebenen Rechte). Es interessiert einen im Überlebensfalle freilich schon sehr, wie diese, unsere Gesellschaft „nach Corona“ aussehen könnte. Daher diese oder jene ratlose Frage.
1) Wird eine gewachsene Mehrheit künftig in verstärktem Maße immer gleich nach dem Staat rufen, der gefälligst alles regeln und möglichst auch bezahlen soll? Wie verträgt sich das mit dem … Weiterlesen
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Nach all den Absagen: Helft den Kulturschaffenden – und den Leuten im freien Journalismus!
Nachdem allerorten vermeldet wird, welche (Kultur)-Veranstaltungen nicht mehr ausgetragen werden; nachdem man sich dabei tendenziell immer kürzer fassen kann (Es findet ja praktisch nichts mehr statt) – nach all dem muss man in der Tat dringlich über die vielen Freischaffenden in der Kunst- und Kulturszene reden.
Nicht wenige von ihnen hängen von (teilweise ohnehin geringen) Honoraren bzw. Einzelgagen pro Auftritt ab und befinden sich sowieso häufig am unteren Rande des Ein- und Auskommens. Und da sprechen wir nicht nur von den zahlreichen Musikern, Comedians und Kabarettisten, wie sie speziell auch die Kulturlandschaft des Ruhrgebiets mitgestalten.
Wenn „wir“ (Steuerzahler) jetzt mal wieder Teile … Weiterlesen
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„Revierfolklore“: Zechenära in Relikten, Reliquien und Retro-Moden
Fördertürme. Grubenlampen. Schlägel und Eisen. Grubenwagen. Sozusagen klassisches Ruhrgebiet in Reinkultur. Derlei Zeichen und Symbole gibt es in dieser verdichteten Form nirgendwo sonst im deutschsprachigen Raum. Einst standen diese Dinge für den Berufsstolz der Bergleute. Doch noch heute, wo all das kaum mehr eine wirtschaftliche oder soziale Basis hat, identifizieren sich viele Nachgeborene der damaligen Kumpel damit.
Regionalstolz oder Kommerz?
Was daran jetzt noch einigermaßen authentisch, was glaubhafte Signatur für Heimatstolz und was vielleicht eher kommerziell ist, versucht eine Ausstellung des LWL-Industriemuseums zu beleuchten. In Bochum (Zeche Hannover) war sie bereits zu sehen, jetzt … Weiterlesen
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Auf falscher Spur unterwegs? – Ein paar völlig laienhafte Zeilen über Elektro-Autos
Dies vorweg: Von Technik habe ich wenig bis gar keine Ahnung, erst recht nicht von deren Feinheiten. Trotzdem stelle ich mir als Laie die Frage, ob „wir“ mit dem politisch forcierten E-Auto nicht auf der völlig falschen Spur unterwegs sind. Und nein: Wir reden hier weder über die gängige (Hoch)-Kultur noch über Laufkultur (von Motoren).
Wie ich überhaupt darauf komme? Hübsch der Reihe nach. Beispielsweise las ich dieser Tage u. a. online in der „Welt“, dass Audi (Slogan seit 1971: „Vorsprung durch Technik“) rund 7000 bereits ausgelieferte E-Fahrzeuge, die sogenannten E-Tron-Modelle, zurückrufen muss. Unter sehr ungünstigen Umständen (Strom-Betankung … Weiterlesen
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Wie gefährdet ist unsere Demokratie? Eine Diskussion beim Evangelischen Kirchentag in Dortmund
Nun gut, wenn schon mal der Evangelische Kirchentag in Dortmund gastiert, kann man ja eine der rund 2000 Veranstaltungen aus dem rund 600 Seiten starken Programmkatalog aufsuchen. Wenn die dann noch in der nächstgelegenen katholischen (!) Kirche stattfindet, fällt’s einem wegen des kurzen Weges noch leichter. Zumal ein leibhaftiger Ministerpräsident zugegen war, nämlich Bodo Ramelow (Die Linke) aus Thüringen.
Man debattierte in der Kirche St. Martin über Gefährdungen der Demokratie – und darüber, ob selbige sich allenfalls noch marktkonform, aber nicht … Weiterlesen
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Onkel Dagoberts Traum: Deutschlands größter Geldspeicher steht neuerdings in Dortmund
Wo wird in Kürze der größte Geldspeicher Deutschlands eröffnet (wobei „öffnen“ eigentlich nicht das richtige Wort ist)? Gewiss doch in Frankfurt am Main. Nein, falsch. Dann aber in Berlin, Hamburg oder München? Auch nicht. Er steht in einer Stadt, bei deren Nennung man nicht gleich an ungeheure Bargeldmassen denkt: Dortmund.
Hier, genauer an der verkehrsreichen Bundesstraße B 1 (Kreuzung Marsbruchstraße), hat die Deutsche Bundesbank in den letzten Jahren ein Bauensemble hochziehen lassen, das Phantasien weckt: Immer wieder heißt es, hier würde Dagobert Duck seine helle Freude haben, weil er in riesigen Geldhaufen baden könnte.
Auch … Weiterlesen
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„Aufbruch im Westen“: Schau über die Essener Gartenstadt und die Künstlerkolonie Margarethenhöhe im Ruhr Museum
Solch einen „Aufbruch im Westen“ könnte man wohl auch heute gut gebrauchen. Damals, um 1919, fügte sich eins zum anderen. Maßgebliche Leute in Wirtschaft, Politik und Kunst zogen gleichsam am selben Strang. Geld war (mit gutem Willen auch für kulturelle Zwecke) reichlich vorhanden, das Ruhrgebiet war eine Boom-Region, wie man heute sagen würde. Auch waren die richtigen Menschen zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Und der hieß Essen.
So konnte (schon seit 1909) in vielen Bauabschnitten die famose Essener … Weiterlesen
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Größter Holzhandel weit und breit: Grabstätte führt auf die Spuren einer Dortmunder Wirtschafts-Dynastie
Muss man denn immer gnadenlos recherchieren, bis man an die Grenzen des Wissbaren stößt? Nicht doch! Manchmal darf man einfach frühzeitig oder mittendrin aufhören und den großen Rest den Fachleuten überlassen, in diesem Falle Wirtschaftshistorikern.
Deshalb hier nur die Bruchstücke einer gerade mal angefangenen Recherche. Mögen kundige Lokalhistoriker mich gerne in dem oder jenem Punkt korrigieren.
Wie komme ich überhaupt aufs Thema? Es begann mit einem geführten Historien-Rundgang über den schönen Dortmunder Ostfriedhof, wo fast alle der einst mächtigen Industriellen-Dynastien der Stadt beigesetzt sind – von Hoesch bis Klönne und Jucho. Doch auch die Kult-Köchin Henriette Davidis hat dort ihre letzte Ruhestätte gefunden; ebenso wie der umtriebige … Weiterlesen
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Thalia und die Mayersche wollen fusionieren – und stilisieren sich selbst als Bewahrer der Lesekultur
Es ist ein ziemlich gewichtiger Vorgang: Die größte deutsche Buchhandelskette Thalia (Hagen) und die Mayersche (Aachen), immerhin viertgrößter Anbieter auf dem deutschen Markt, wollen fusionieren.
Das Kartellamt muss noch zustimmen. Es sollte sich den Umfang und die Bedingungen des Zusammenschusses sehr genau ansehen. Denn hier entsteht doch wohl ein marktbeherrschendes Unternehmen; wenigstens, was den stationären Buchhandel angeht.
Speziell Thalia war zeitweise dafür bekannt und berüchtigt, mit kleineren Buchhandlungen sowie kleinen und mittleren Buchverlagen nicht gerade zimperlich umzuspringen und gelegentlich mit seiner (nun offenbar schwindenden) Marktmacht Druck auszuüben.
Inzwischen aber haben sich die Zeiten insofern geändert, als das einst so dominant auftretende Haus Thalia und die Mayersche sich ihrerseits vom Giganten Amazon bedroht sehen. Ihre geplante Fusion sei „ein Zeichen des … Weiterlesen
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„Stop and Go“: Dortmunder DASA zeigt Ausstellung über Mobilität, Entschleunigung und Stillstand
…und schon wieder lockt die Dortmunder Arbeitswelt-Ausstellung DASA mit einer neuen Schau. Seit September widmet man sich mit „Tüftelgenies“ den Erfindungen der Menschheit (vom Faustkeil bis zum Computer), jetzt geht es auf einem anderen Areal im zweiten Stock des weitläufigen Hauses um Mobilität im vielerlei Hinsicht.
„Stop and Go“ lautet der Obertitel der insgesamt zehn Themeninseln, die vor allem mit etlichen Audio- und Videostationen animieren sollen. Gleich eingangs kann man sich entscheiden, durch welche Tür man die Ausstellung betreten möchte – je nachdem, ob man mit dem Auto, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Fahrrad zur DASA gekommen ist; wie denn überhaupt regelmäßig … Weiterlesen
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Wie eine späte Heimkehr: Essener Ruhr Museum zeigt stilbildende Revier-Fotografien von Albert Renger-Patzsch
Über Jahrzehnte hinweg hat dieser Mann den Blick geprägt, mit dem viele Menschen die Landschaft des Ruhrgebiets wahrgenommen haben: Albert Renger-Patzsch (1897-1966) ist wahrhaftig ein stilbildender Fotograf gewesen. Jetzt widmet ihm das Essener Ruhr Museum auf dem Gelände der Zeche Zollverein eine Ausstellung, die just hierher gehört: „Die Ruhrgebietsfotografien“ waren ab Ende 2016 zunächst in der Münchner Pinakothek der Moderne zu sehen, jetzt ist die Ausstellung – in stark erweiterter Form – gleichsam heimgekehrt.
Renger-Patzsch, sonst vorwiegend als Auftrags-Fotograf unterwegs, hat die Ruhrgebietslandschaften als sein größtes freies Projekt in Angriff genommen. Es sind keine Ansichten eines kurzfristig Zugereisten. Renger-Patzsch war mit dem Revier vertraut. … Weiterlesen
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Mitten im syrischen Krieg läuft eine Fabrik wie geschmiert – Dokumentarstück „The Factory“ bei der Ruhrtriennale
Ein Stück auf Arabisch über den Krieg in Syrien – wäre man da nicht verloren und hilflos angesichts des Schreckens, den es buchstäblich schwer fällt zu begreifen? Aber wenn sich das Theater dieses Themas annimmt, sollte man als Zuschauer nicht zumindest den Mut haben zuzusehen? In Koproduktion mit der Volksbühne Berlin zeigte die Ruhrtriennale jetzt „The Factory“ von Mohammad al Attar in der Regie von Omar Abusaada auf PACT Zollverein in Essen.
Brutale Kriegshandlungen gibt’s auf der Bühne zum Glück nicht so viele zu sehen, auch ist die Aufführung deutsch und englisch übertitelt, so dass man den drei Schauspielern und einer Schauspielerin gut folgen kann.
Dennoch tun sich Abgründe auf, und zwar durch den Einblick … Weiterlesen
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Tierische Rituale an der Börse: „Drei Wochen war der DAX so krank! Nun hüpft er wieder, Gott sei Dank!“
In letzter Zeit interessiere ich mich gelegentlich ebenso für den Wirtschaftsteil wie fürs Feuilleton. Mitunter erscheint, was da verhandelt wird, einfach handfester. Doch halt! Wolkig kommt es trotzdem daher. Und wer weiß, ob die ganze Chose nicht überhaupt eine Blase ist, die bald mal wieder zu platzen droht. Fachleute wissen auch nichts Genaues.
Nehmen wir mal den deutschen Aktienindex DAX, der aus 30 hervorstechenden Firmenwerten besteht. Der wird in der Berichterstattung geradewegs wie ein empfindsames Lebewesen behandelt, als sei er just ein Dachs. Bestimmt haben die Erfinder von Anfang an diese tierische Assoziation gehabt. … Weiterlesen
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Übermut kommt vor dem Online-Crash
Gern schlage ich auch mal den Wirtschaftsteil auf, da geht es ja bekanntlich um die eigentlichen Triebkräfte des Gemeinwesens. Gestern brachte die FAZ-Sonntagszeitung (FAS) ein ganzseitiges Interview mit Nick Jue, dem Vorstandsvorsitzenden der Online-Bank ING Diba. Ja, das sind die, die seit etlichen Jahren mit dem Basketballer Dirk Nowitzki werben.
Besagtes Institut ist „zufällig“ eine Bank meines Vertrauens. Und deren Chef zog im Zeichen des orangefarbenen Löwen (Markenzeichen des niederländischen Konzerns) ganz schön selbstbewusst, wenn nicht gar etwas übermütig vom Leder:
Die Zukunft des Bankwesens liege eindeutig im Internet, Filialen seien weitgehend überflüssig. Kernzitat: „Banking wird digital!“ Die ING Diba begreift sich (mit gewisser Berechtigung) als Vorreiter dieser … Weiterlesen
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Nicht nur zum Ende der Zechen-Ära eine Erinnerung wert: August Siegel, Bergmann und Gewerkschafts-Pionier
Gastautor Horst Delkus erinnert – nicht zuletzt aus Anlass der bald endenden Zechen-Ära im Ruhrgebiet – an den Bergmann und Gewerkschafter August Siegel (1856-1936), einen Pionier der Arbeiterbewegung des Reviers:
Die Heilige Barbara – Schutzpatronin der Bergleute – muss mit dem Kopf geschüttelt haben, als sie erfuhr, wie die katholische Geistlichkeit gegen den neu gegründeten Verband der Bergarbeiter hetzte: Gewerkschaftlich organisierte Bergarbeiter, hieß es da von der Kanzel herab, seien Mordbuben, der Auswurf der Menschheit.
Ein Pfaffe hatte sogar das Bündnis des Bergarbeiterverbandes mit der Hölle entdeckt. „Wo die ‚Bergarbeiterzeitung‘ auf dem Tische liegt“, predigte er den Frauen der Bergarbeiter, „da sitzt der Teufel unterm Tisch.“ Und … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit August Siegel, Bergarbeiterstreik 1889, Bergmann, Bochum, Dortmund, Friedrich Bunte, Friedrich Engels, Gewerkschafter, London, Ludwig Schröder, Ruhrgebiet
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