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„Auf dem Meer der Verwunderung“ – Kapitel 3: Blicke zurück

Großvater Fritz, Kradfahrer auch er. – Foto privat

Skript, das gutes Buch werden möchte, sucht VerlegerIn und LektorIn!

Das 220 Seiten lange „Auf dem Meer der Verwunderung“ erzählt Momente einer Lebens- und Familiengeschichte im Kontext gesellschaftlicher Zusammenhänge, regionaler Industrie und literarischer Bezüge, ist ebenso Polemik, Essay, Bildungsroman wie Schelmenstück, Poesie, ein Text über Liebesversuche und Emanzipationswirren.

Erzählt wird von vergiftetem Alltag, von schmerzhaftem Erwachsenwerden, von Gelingen und Scheitern unter den Bedingungen des Zerfalls maroder gesellschaftlicher Verhältnisse. Das Ruhrgebiet (1952 bis 2022) bildet den Hintergrund für alles Erzählte, wobei insbesondere Duisburg einen Großteil des Handelns und Behandeltwerdens prägt, aber keinesfalls bloß Kulisse ist, sondern eher eine weitere Haut der Protagonisten. —————————————————————————————————— Kapitel 3: Blicke zurück

2022, im verfluchten Jahr Drei des … Weiterlesen

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Ruhrgebiet, Behörden, Berlin, Humor, Tod und Leben – neue Bücher über (fast) alles

Nicht jedes Buch kann hier ausführlich besprochen, manche können aber empfehlend vorgestellt werden. Also sichten wir mal einen kleinen Stapel:

Wie geht’s weiter im Revier?

Da wäre zunächst die Anthologie „wie weiter – 25 literarische aussichten zum ruhrgebiet“ (eichborn verlag, 222 Seiten, 12 Euro), die freilich nur auf dem Cover die Kleinschreibung pflegt. Der Band enthält satte 25 Beiträge mehr oder weniger prominenter Autorinnen und Autoren, die sich mit dem Revier auskennen und dieser Region einiges abgewinnen. Stellvertretend genannt seien Frank Goosen, Thomas Gsella, Nora Gomringer, Feridun Zaimoglu und Lütfiye Güzel. Die hier nicht Genannten mögen nachsichtig sein, eine komplette Liste läse sich nicht so prickelnd. Die literarischen Zugriffe sind jedenfalls ausgesprochen vielfältig, womit schon eine Stärke des Buches benannt … Weiterlesen

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Leselust und triste Texte: Bekenntnisse eines angeschlagenen Jurors

In den Jahren, in denen ich im sogenannten Literaturbetrieb mitwirkte, habe ich nicht wenigen Jurys angehört – immer als Ehrenamtler ohne oder mit geringer Aufwandsentschädigung. Als Ausgleich  durfte ich über Wettbewerbe um Preise und Stipendien meisterhaften Autorinnen begegnen, vielen Begabungen und Texten, die mich tief beeindruckten. Zugleich aber traf ich unvermeidlich auf Subventionspoeten, Sinnsimulanten und Dichterdarsteller, also auf die vielen Geduckten und Gedrückten, die sich als Gedruckte endlich Erlösung erhofften.

Zwei Juroren unter der Literaturzirkuskuppel: ratlos.   (Foto © Jörg Briese)

Heute, im Dezember 2019, sind es die durch zu viele schlechte Texte hervorgerufene Müdigkeit sowie ein starkes Mitgefühl mit wirklichen Könnern der schreibenden Zunft, die zum Entschluss führten, nie wieder einer Jury angehören zu wollen.

Die Dosis macht das Gift… Weiterlesen

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„Ruhrgebietchen“: 36 Ansichten des Reviers

Laut Wikipedia ist das Ruhrgebiet mit 5,1 Millionen Einwohnern der größte Ballungsraum Deutschlands und der fünftgrößte Europas. Nun kommen gleich 36 Autoren daher, durchmessen mit ihren Beiträgen das Revier oder zumindest Teile von ihm. Ihr gemeinsamer Band, der im Verlag Henselowsky Boschmann erschienen ist, trägt den geradezu verniedlichenden Titel „Ruhrgebietchen“…

Da könnte man natürlich fragen, ob die Verfasser vielleicht doch die falsche Messlatte angelegt haben. Aber ihnen geht es weniger um Zahlen und Statistiken, sie erzählen vom Leben und Alltag der Menschen, von ihren Werten und Charakteren.

Überwiegend Sympathie für die Region

Mit dem Titel kommt wohl eher die Sympathie zum Ausdruck, die ein jeder, der an dem Buch mitgewirkt hat, für die Region empfindet, zumindest irgendwie. Und da man … Weiterlesen

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Hat Literaturförderung eine Zukunft? Oder: Ein Interview als Selbstversuch

Zum 1. April 2018 habe ich im Literaturbüro Ruhr e.V. als wissenschaftlicher Leiter gekündigt. Kein Wunder, dass ich des Öfteren gefragt werde, ob ich zum vorzeitigen Abgang ein Interview gäbe. Angeregt durch die Sammlung „Unmögliche Interviews“ des Wagenbach Verlags und David Foster Wallaces „Kurze Interviews mit fiesen Männern“ habe ich mich heute endlich dazu entschlossen, mich – mir nichts, dir nichts – selbst zu interviewen. Denn, so sagt Novalis, „Jeder Mensch ist eine kleine Gesellschaft.“

Beim „Kaputten Abend 1“ im Maschinenhaus der Zeche Carl – Maria Neumann (Theater an der Ruhr), geschultert von Gerd Herholz; Foto: Jörg Briese

Drei Jahrzehnte Literaturbüro Ruhr? Wie hält man das aus? Sie hatten doch intelligente Fragen versprochen. Naja … … Weiterlesen

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Auf Beutezug im Revier – neue Kurzkrimis aus dem Ruhrgebiet

In der Reihe Mordlandschaften des KBV-Verlags ist der zweite Band mit Kurzkrimis aus dem Ruhrgebiet erschienen. Nach der erfolgreichen Anthologie „Hängen im Schacht“ hat Krimi-Experte H. P. Karr erneut ausgewiesene Krimi-Experten auf einen Streifzug durch das mörderische Ruhrgebiet geschickt. Betitelt ist das Buch mit dem leicht abgenutzten Ruhrgebiets-Kalauer  „Schicht im Schacht“.

24 Autoren haben das Revier von Dortmund bis Duisburg nach literarischen Verbrechen durchsucht und reichlichst Beute gemacht. Es gibt Krimis über Malocher und Macker, unter und über Tage. Das Verbrechen blüht im Landschaftspark Duisburg genau wie in der Hattinger Altstadt und selbstverständlich auch auf dem „Ruhrschleichweg“ A 40. Vielfach ausgezeichnete Autoren haben sich in den kriminellen Untergrund unseres Reviers begeben: Jörg Juretzka, Horst Bieber, Peter Schmidt und der Gründer … Weiterlesen

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Jetzt werden auch Schriftsteller im Revier gesponsert – Initiativkreis Ruhrgebiet finanziert neue Lesereihe

Von Bernd Berke

Im Westen. Neues vom hochkarätigen Sponsorenzirkel der Revier-Wirtschaft: Der „Initiativkreis Ruhrgebiet“ steigt jetzt auch in die Literaturförderung ein. Vom 3. bis zum 27. November gibt es erstmals die Lesereihe „Poesie und Prosa – Junge Literatur im Ruhrgebiet“, die in neun Städten (darunter Dortmund und Unna) Station macht. Falls sie jetzt Erfolg hat, soll die Veranstaltung künftig alle zwei Jahre über die Bühne gehen.

„Ein Beweis dafür, daß der Initiativkreis nicht nur Glanz- und Glamour-Veranstaltungen wie Operngalas finanziert.“ So wertete Dr. Konrad Schilling das Engagement. Schilling, vormals Kulturdezernent von Duisburg, ist jetzt Kulturbeauftragter des Vereins „pro Ruhrgebiet“, der den Initiativkreis unterstützt.

16 Autoren aus dem Revier werden mit „Poesie und Prosa“ aller Genres (von der Jugendliteratur bis zum … Weiterlesen

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