Schlagwort-Archive: Lüdenscheid

Auch eine Glaubensfrage: Dortmund-Süd oder Lüdenscheid-Nord?

Immer ist von „Lüdenscheid-Nord“ die Rede, wenn Fußballanhänger aus Gelsenkirchen die verhasste Ballspielvereinigung Borussia vom Borsigplatz nicht beim echten Namen nennen wollen. Das, so meine ich, tut der Sauerland-Zentralstadt „Dortmund-Süd“ aber unrecht.

Lüdenscheid hat nämlich einiges zu bieten, wie ich kürzlich bei einem Besuch wieder bestätigt bekam. Sicher, die Architektur der Innenstadt wirkt zusammen gewürfelt, vor allem das klobige Rathaus kann man durchaus hässlich nennen, aber das Leben pulsiert, die Menschen scheinen ihre City zu mögen, und bei „Hulda am Markt“ fühlt man sich in alte Zeiten versetzt.

Lüdenscheids Rathaus. (Foto: hhp)

Und erst der Museumskomplex: Mit der Ida Gerhardi-Ausstellung gelang in den letzten Monaten ein großer Wurf, und sehr gern erinnere ich mich an den Besuch der historischen Schau … Weiterlesen

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Kreuz und quer durch die DDR

Sammlung oder Sammelsurium? Anregung oder Wirrnis? Solche Fragen könnte man sich stellen, wenn man jetzt eine DDR-Ausstellung in Lüdenscheid anschaut.

Der umtriebige Bielefelder Privatmann Frank Föste hat zum Themenkreis „Kalter Krieg“ und Ost-West-Konflikt offenbar alles angehäuft, was er irgend bekommen konnte – teilweise unter etwas abenteuerlichen Umständen und vor allem gleich nach der „Wende“ vor 20 Jahren. Damals war plötzlich so vieles frei verfügbar – und niemand wusste, wie lange da noch so bleiben würde. So mag man seinerzeit gedacht und rasch zugegriffen haben. Einiges davon füllt nun einen ganzen Museumstrakt über und über. Dabei ist es nur rund ein Zehntel einer gewiss imponierenden Kollektion…

Betritt man die Raumflucht der in Minden (Preußenmuseum) zusammengestellten und von Lüdenscheid übernommenen Schau, so … Weiterlesen

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Der rastlose König aus dem Sauerland – Nicht nur ein Kuriosum der Historie: Theodor von Neuhoff regierte 1736 auf der Insel Korsika

Von Bernd Berke

Lüdenscheid/Korsika. Das sind besondere Urlaubserlebnisse: Wenn man auf unverhoffte Spuren aus heimischen Gefilden stößt. Da fliegt man auf die Mittelmeerinsel Korsika, schwebt schon über der gebirgigen Landschaft, blättert im Reiseführer und findet zwei Extra-Seiten über einen historischen Mann aus dem Sauerland. Kaum zu glauben: Er war als „Theodor I.“ der einzige König, den die Insel je hatte.

Theodors direkte Linie ist zwar vor geraumer Zeit ausgestorben. Doch ein weitläufig verwandter Nachfahre des „Königs aus dem Sauerland“ lebt mit seiner Familie in Lüdenscheid. Baron Alhard Freiherr von dem Bussche-Kessel wohnt auf Schloss Neuenhof. Zu Theodors 275. korsischem Thronjubiläum (2011) plant er schon jetzt ein umfangreiches Gedenk-Programm – mit Ausstellung, Vorträgen, Theater und Musik – auch von der heute … Weiterlesen

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Bilder sind wie Gespräche – Farbfeld-Malerei von Edgar Hofschen in zwei Lüdenscheider Ausstellungen

Von Bernd Berke

Lüdenscheid. Je abstrakter die Kunst geworden ist, desto weniger Menschen haben sie verstanden. Künstler aber wollen verstanden werden. Auch Edgar Hofschen, der jetzt zweifach in Lüdenscheid ausstellt, legt Wert darauf, daß seine gegenstandslosen Bilder „lesbar“ sind.

Auf den ersten Blick scheint es gar nicht so, als könne man hier etwas „lesen“. Wer allzu rasch durch die Städtische Galerie oder die Galerie Friebe eilt, wird eine Kollektion von monochromen (einfarbigen) Bildern wahrnehmen und sich damit selbst Langeweile bescheren. Wer aber länger bleibt, wird Kurzweil haben.

Das Werk wächst ganz allmählich

„Eigentlich müßte man so viel Zeit mitbringen, wie der Künstler zum Malen gebraucht hat“, meint – nicht ganz ernst – Uwe Obier, Leiter der Stadtgalerie. Das dürfte schwerfallen, … Weiterlesen

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Inseln der Kunst im Sauerland – Rundfahrt zu aktuellen Ausstellungen in Arnsberg, Lüdenscheid und Schwerte

Von Bernd Berke

Arnsberg/Lüdenscheid/Schwerte. Sage niemand, daß es im Sauerland keine interessanten Ausstellungen gebe. Nur sind hier die zeitlichen und örtlichen Zwischenräume etwas größer als im Ruhrgebiet oder gar in Köln. In Südwestfalen sind es eben Inseln der Kunst. Ein paar Beispiele:

Der rührige Kunstverein Arnsberg, beflügelt auch von der Konkurrenz durch die mäzenatisch betriebene Stadtgalerie im nahen Sundern, zeigt derzeit großformatige Bilder des in Köln lebenden Klaus G. Gaida (geb. 1950). Der Ausstellungstitel „Erdrandbewohner“ bezieht sich selbstverständlich nicht aufs Sauerland, sondern auf Feuerland. Dort hat der Forscher Martin Gusinde um 1918 Sitten und Gebräuche eines bald darauf (durch Masern) ausgestorbenen Indianervolkes fotografisch festgehalten. Diese Dokumente dienten Gaida als Vorlagen. Man sieht phantastische Wesen wie von anderen Sternen, zu strengen … Weiterlesen

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Bis an die Grenzen der Sichtbarkeit – Bilder und Neon-Arbeiten von Günter Dohr in Lüdenscheid, Wilnsdorf (und Dortmund)

Von Bernd Berke

Lüdenscheid/Wilnsdorf. „Es werde Licht!“ dachte Günter Dohr, als er 1969 mit zehn Kollegen den gesamten „Ruhrschnellweg“ zwischen Duisburg und Dortmund künstlerisch markieren wollte. Doch der Neon-Künstler und all die anderen kamen damals nicht zum Zuge. Das weltweit einmalige Projekt wurde, aus Gründen der Verkehrssicherheit, politisch gebremst.

Der in Duisburg lebende Dohr (56) indessen ist dem flüchtigen Wesen des Lichts treu geblieben. In der Stadtgalerie Lüdenscheid wird jetzt ein Ausschnitt aus seiner neuesten Produktion gezeigt: Licht-Malerei, die aufs Innigste mit seinen Neon-Objekten zu tun hat.

Mit Acrylfarbe in den Tönen „Lascaux Oxidschwarz“ und „Titanweiß“ erzielt Dohr eine Vielfalt von Wirkungen, die sich keinesfalls in buchstäblichem Schwarz-Weiß erschöpfen. Die lichten Erscheinungen, mit Wasser schlierenhaft aufgehellt, schimmern zuweilen nicht nur … Weiterlesen

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Spezialarchiv: Was Dichter über Dichter schrieben – Zitatsammler begann vor 20 Jahren in Lüdenscheid

Von Bernd Berke

Kleve. Erschrocken über den mehr als gesegneten Appetit des „Dichterfürsten“ Goethe, schrieb Schriftsteller-„Kollege“ Jean Paul: „Auch frisset er entsetzlich.“ Bert Brecht brachte zornig zu Papier, daß Thomas Mann ein „Reptil“ sei. Stefan Zweig, der Joseph Roth finanziell unter die Arme gegriffen hatte, floß es, nachdem Roth alles vertrunken hatte, aus der „Feder“: „Und das von meinem Geld!“

Solche, nicht immer sehr feinen Äußerungen (wenn man so will: der „Tratsch“ der Literaturwelt) sind das Spezialgebiet eines Archivs im niederrheinischen Kleve. Seele des privaten Einmann-Unternehmens ist Winfried Hönes (53), den der literarische Sammeltrieb vor nun fast 20 Jahren packte, als er noch in der Stadtbücherei Lüdenscheid arbeitete.

Pro Jahr gibt Hönes, der seit 1972 in Kleve wohnt und die … Weiterlesen

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Wunderbare Rettung der verletzten Bilder – Neuere Arbeiten des Hagener Altmeisters Emil Schumacher in Mülheim

Von Bernd Berke

Mülheim. Auf der Bildfläche herrscht, so scheint es, das schiere Chaos. Alle einzelnen Formen sind verletzt, zerstört. Da ist keine Linie, die einen „schönen“ oder auch nur regelmäßigen Verlauf nach herkömmlichem Verständnis niinmt. Sogar die Signatur des Künstlers wirkt oftmals, als sei sie vor lauter Verzweiflung zerflattert oder zerrissen. Trotzdem, und dies kommt einer unverhofften „Rettung“ der Bilder gleich, wird eine „höhere“, wenn auch sehr brüchige Ordnung sichtbar.

Die Rede ist von neuesten Arbeiten eines Altmeisters Emil Schumacher, Jahrgang 1912, in Hagen lebend, schöpferisch wie eh und je. Jetzt zeigt das Städtische Museum Mülheim („Alte Post“ am Viktoriaplatz, bis 12. Oktober, di-so 11-17 Uhr, Katalog 15 DM) eine Auswahl seiner Gouachen und Ölbilder. Ab 23. Januar 1987 … Weiterlesen

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