Tagesarchive: 21. Mai 2014

Massenet im Focus (II): „Thaïs“ in Bonn als Studie zu Hysterie, Begierde und Religion

Bildgewaltig, aber nicht konsequent genug genutzt: Rifail Ajdarpasics Bühne für Jules Massenets "Thais" am Theater Bonn. Foto: Thilo Beu

Bildgewaltig, aber nicht konsequent genug genutzt: Rifail Ajdarpasics Bühne für Jules Massenets „Thaïs“ am Theater Bonn. Foto: Thilo Beu

Sexualität, Psychoanalyse, Religion: Die geistigen Strömungen des 19. Jahrhunderts konnten diesem Spannungsfeld nicht entkommen. Faszination und Erschauern begleiteten es. Die katholische Kirche in Europa formulierte ihr tiefes Misstrauen gegen die gerade aufbrechenden Strömungen der Psychoanalyse, verschanzte sich hinter der Bekräftigung moralischer Konzepte und Urteile, die Jahrhunderte lang gegolten hatten. Die Moderne glaubte dagegen an einen Weg aus einer drückend empfundenen intellektuellen Erstarrung hin zu neuen Ufern der Erkenntnis und der geistigen Entwicklung.

1894, als der gläubige Katholik Jules Massenet seine Oper „Thaїs“ in Paris zur Uraufführung brachte, waren Sigmund Freuds „Traumdeutung“ und seine Studien zur Sexualtheorie noch nicht erschienen. Doch das … Weiterlesen

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TV-Nostalgie (17): „Wünsch Dir was“ – als Dietmar Schönherr für Skandale sorgte

Kandidat in unbequemer Haltung: Dietmar Schönherr befragt den Sohn einer Familie, Vivi Bach schaut zu. (Screenshot aus: http://www.youtube.com/watch?v=efKe5q0mEQU)

Kandidat in unbequemer Haltung: Dietmar Schönherr befragt den Sohn einer Familie, Vivi Bach schaut zu. (Screenshot aus: http://www.youtube.com/watch?v=efKe5q0mEQU)

Das waren noch Zeiten, in denen eine Show wie „Wünsch Dir was“ als „antiautoritär“ galt. Die Familienspiele mit Dietmar Schönherr und seiner Frau Vivi Bach liefen von Ende 1969 bis Ende 1972 im ZDF und produzierten damals mehrere Skandale.

Wenn man sich das heute noch einmal ansieht, staunt man über Fernsehen wie aus einer anderen Welt. Damals war es innovativ und gab sich „querdenkerisch“, heute wirkt es seltsam altbacken. Jeweils drei Familien aus Deutschland, Österreich und der Schweiz traten gegeneinander an. Wie adrett und bieder das Publikum und die Kandidaten seinerzeit noch wirkten! Und worüber man sich damals noch empören konnte!

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„Paris um jeden Preis“: Kino-Komödie zum Konflikt der Kulturen

Maya stammt aus Marokko. Doch sie lebt schon 20 Jahren in Paris und ist mit ganzem Herzen Französin.

Die Sprache ihrer Heimat kann sie weder verstehen noch sprechen. Warum sollte sie auch, ist sie doch ständig mit ihren französischen Freunden unterwegs und in der Modebranche zuhause. Ihr ganzes Leben kreist um ausgefallene Stöckelschuhe und den neuesten Look. Wenn ihre Ideen für die aktuelle Kollektion ankommen, könnte sie endlich die lang erhoffte Festanstellung in einem bekannten Modezar bekommen.

Maya (Reem Kherici) muss sich unversehens in Marokko zurechtfinden. (Bild: © polyband Medien GmbH)

Maya (Reem Kherici) muss sich unversehens in Marokko zurechtfinden. (Bild: © polyband Medien GmbH)

Doch dann geschieht das für Maya völlig Unfassbare: Als sie nachts in eine Polizeikontrolle gerät, stellt sich heraus, dass ihre Aufenthaltsgenehmigung längst abgelaufen ist. Schon am nächsten Tag, da … Weiterlesen

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