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Monatsarchive: Juni 2014
TV-Nostalgie (20): Peter Frankenfeld – ein Showmaster, der alle Tricks kannte
Um mal die alte Redensart zu verwenden: Kein deutscher Showmaster war mit mehr Wassern gewaschen als Peter Frankenfeld (1913-1979). Wenn man das Wort Vollprofi bebildern wollte, so könnte man bedenkenlos sein Foto nehmen.
Vor dem Krieg hatte er in Berliner Varietés das Unterhaltungshandwerk gelernt. Zeitweise war er beim Zirkus und zeigte Zauberkunststücke. Sogar in der Reklame war er tätig – als gewiefter Texter und Illustrator. Er kannte alle Tricks und wusste, wie man das Publikum fing.
Größter Erfolg „Vergißmeinnicht“
Der aus Berlin-Kreuzberg stammende Peter Frankenfeld wurde – neben Kulenkampff – zum erfolgreichsten TV-Entertainer der 60er Jahre. Legendär wurde vor allem seine ZDF-Spielshow „Vergißmeinnicht“ (1964-1970), mit der die Postleitzahlen populär gemacht werden sollten. Diese Sendung – u. a. mit dem Geldbriefträger … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Kleinkunst & Comedy, Scherz, Satire, Ironie, Stilfragen
Verschlagwortet mit Fernsehen, Lonny Kellner, Musik ist Trumpf, Peter Frankenfeld, Vergißmeinnicht, ZDF
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Rund um das neue Weltkulturerbe Corvey: Klosterlandschaft mit Leben erfüllt
Die Nachricht war lang ersehnt: Das westfälische Kloster Corvey, heute auf dem Stadtgebiet von Höxter, ist von der Unesco in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Als 39. Kulturstätte in Deutschland dürfen sich das karolingische Westwerk und die „civitas“ Corvey nun im Glanz des begehrten Titels sonnen. Seit 1999 standen die Reste der 822 gegründeten Benediktinerabtei auf der Warteliste.
Mit seinem 885 geweihten und im 12. Jahrhundert umgestalteten Westwerk, mit seiner reichen Geschichte und der barocken Klosteranlage – heute Schloss Corvey – ist das neue Weltkulturerbe wohl das bedeutendste, aber nicht das einzige Kloster im Raum zwischen Weserbergland und Teutoburger Wald. 28 monastische Stätten zählt die Region – von der Einsiedelei bis zu aktiven Frauenklöstern mit modernem spirituellem Leben. Das Netzwerk … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Festivals, Geschichte, Musik & Konzert, Unterwegs
Verschlagwortet mit Borgentreich, Corvey, Dalheim, Gehrden, Herford, Herforder Orgelsommer, Höxter, Klosterfestival, Klosterlandschaft Ostwestfalen-Lippe, Unesco, Weltkulturerbe
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Genial, aber politisch naiv: Musikforscher Ulrich Konrad über Richard Strauss
„Salome“, „Der Rosenkavalier“, „Elektra“: Richard Strauss ist nicht erst im 150. Jahr seiner Geburt auf der internationalen Opernbühne präsent. Er mag nicht zu den meistgespielten Komponisten gehören, zu den meist geschätzten zählt er auf jeden Fall. Kein Dirigent kann es sich leisten, auf Strauss zu verzichten; kein Opernhaus geht an seinen Hauptwerken vorbei. Und dennoch ist der Mensch Richard Strauss seltsam ungreifbar.
Seine Selbstinszenierung war „wasserdicht“: Nach außen ein bayerischer Großbürger, nach innen undurchschaubar. Auch die Forschung zu Richard Strauss kommt erst in Gang. Im Interview mit Werner Häußner erklärt Ulrich Konrad, Vorstand des Instituts für Musikforschung an der Universität Würzburg und anerkannter Strauss-Experte, was in Sachen Strauss noch … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Geschichte, Lebenswege, Musik & Konzert, Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Richard Strauss, Ulrich Konrad
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Kunst statt Krieg – großartiger Auftritt der Sopranistin Anna Prohaska in Dortmund
Im Trailer der „Junge Wilde“-Reihe des Dortmunder Konzerthauses reißt sich Anna Prohaska wutschnaubend die Perlenkette vom Hals. Als wolle sie, sagen wir, in der Gestalt der Donna Elvira dem so geliebten wie verhassten Don Giovanni den Schmuck vor die Füße werfen. Eine Episode, die voller Symbolkraft steckt: Da ist eine Sängerin der unkonventionellen Art, jung und wild eben, die sich in musikalischen Gefilden auch auf abseitigen Pfaden bewegt.
„Das Ende der klassischen Klassik“ propagiert das Konzerthaus damit, und nichts scheint dem besser zu entsprechen, als Anna Prohaskas jüngster Auftritt, ein Liederabend. Denn die Sängerin bricht mit manchen Gesetzen der Aufführungspraxis, findet den Weg heraus aus kammermusikalischer Intimität oder nach innen gerichteter Emotionalität. Sie und ihr großartiger Klavierpartner Eric Schneider beherrschen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Geschichte, Musik & Konzert
Verschlagwortet mit Anna Prohaska, Charles Ives, Eric Schneider, Erster Weltkrieg, Franz Schubert, Gustav Mahler, Junge Wilde, Konzerthaus Dortmund, Lied, Michael Cavendish, Wolfgang Rihm
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Sahnelinien, Türsteher, Trinkpausen – eine kleine Zwischenbilanz zur Fußball-WM
Was machen wir bloß morgen; am Freitag, wenn keine WM-Spiele sind? Seit dem 12. Juni werden wir tagtäglich mit Höhen und Tiefen des Ballsports versorgt. Da droht ein Horror vacui.
Nun gut. Da müssen wir durch. Ich brauche eh ein wenig Zeit, um mir eine neue Strategie für die Facebook-Tipprunde zu überlegen, bei der ich nur im Mittelfeld liege. Ordentlich getippt – chaotisch gekickt. So sieht’s bislang aus!
Was ich mir diesmal gar nicht mehr antue, ist das gesamte Vor-, Zwischen- und Nachgeplänkel im Fernsehen. 90 Minuten Spiel plus etwaige Dreingabe – das reicht! Sogar in der Halbzeit schalte ich ab. Bloß keine sogenannten „Analysen“.
Schon … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Leibesübungen, Medien, Stilfragen, Weite Welt
Verschlagwortet mit Brasilien, Fußball-WM
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Würdig und töricht zugleich ist die Liebe – Navid Kermani verknüpft Zeiten und Kulturen
Was löst Liebe aus bei einem Menschen und wie verändert er sich dadurch? Dieser Frage geht Navid Kermani in seinem Roman „Grosse Liebe“ in Gedanken nach. Die Liebe – so das Fazit des Romans – ist, muss es sein, was Menschen über alle Kulturen, Religionen und Jahrhunderte hinweg verbindet.
Navid Kermani erinnert sich an seine Schulhofliebe in den 80er Jahren. Fünfzehn Jahre war er alt und es waren nur wenige Tage, in denen er alle Phasen der Liebe durchlebte. Von der alle Sinne verwirrenden Schwärmerei für die Allerschönste aus der Raucherecke im gymnasialen Pausenhof über den ersten Kuss, die erste Aufopferungsbereitschaft bis schließlich hin zum radikalen Bruch, der schroffen Zurückweisung durch die Geliebte. Kermani erzählt von dieser Liebe vor dem … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Buchmarkt & Lesen, Glaubensfragen, Liebesleben, Literatur
Verschlagwortet mit 80er Jahre, Grosse Liebe, Literatur, Navid Kermani
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Leidenschaft und Selbstfindung – der Auftritt Thomas Wypiors beim Klavier-Festival Ruhr
Wenn er Franz Schuberts 14. Sonate beginnt, mit ihren akkordischen Fortgängen, den Generalpausen und einem schwarzen, schweren Grollen, dann scheint’s, als wolle uns der Pianist Thomas Wypior in eine düstere Trauermarschwelt führen. Er musiziert das so starr wie markant, gibt jeder Phrase Gewicht und zeichnet so den Komponisten als einen Zerrissenen. Dass die aufgehellten, sanglichen Passagen des 2. Satzes entsprechend gebrochen klingen – dieses Risiko geht der Solist mutig ein. Um desto heftiger in die vermeintliche Idylle dreinzufahren.
Keine Frage: Wypior hat ein Konzept, das so aufregend wie des Diskutierens würdig ist. Doch dies erklärt sein Spiel nicht allein. Das nämlich mit technischen Problemen behaftet ist, sich also mischt aus … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Festivals, Musik & Konzert
Verschlagwortet mit "Appassionata", Dortmund, Franz Schubert, Harenberg, Klavier-Festival Ruhr, Ludwig van Beethoven, Robert Schumann, Thomas Wypior
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Festspiel-Passagen II: Händels „Giove in Argo“ in Bad Lauchstädt mit Sinn fürs Komische
Jupiter, das wissen wir aus der antiken Mythologie und von Jacques Offenbach, war nicht zimperlich, wenn es um seine Amouren ging: Europa näherte er sich als Stier, Leda als Schwan, Danae als Goldregen und, naja, Eurydike sogar als dicke goldene Fliege. Zu Georg Friedrich Händels Zeiten waren die erotischen Histörchen um den Göttervater noch wohlbekannt, und so konnten sich die Besucher seiner Oper „Giove in Argo“ schon denken, was Jupiter im Nordosten der Peloponnes zu suchen hatte …
2014 herrscht in Griechenland allerdings Depression, und so verlegt Kay Link in seiner Inszenierung von „Giove in Argo“ für die Händel-Festspiele Halle die göttlichen Eskapaden in einen verödeten Flughafen. Im angegammelten Ambiente des Terminals, das Olga von Wahl auf die Bühne des … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Allgemein, Festivals, Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Bad Lauchstädt, Francesco Araia, Georg Friedrich Händel, Giove in Argo, Händel-Festspiele Halle, John H. Roberts, Kay Link, Natalia Rubis, Olga von der Wahl, Roberta Mameli, Werner Ehrhardt
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„Pommes“ in Oberhausen – die Spaß-Alternative zur Fußball-WM
„Pommes – das fünfte Element?“ Für den gemeinen Ruhrpott-Ureinwohner ganz sicher. Und so müsste doch auch die olle, fettige Pommesbude, die der schwule Herr Humboldt von seinem Onkel geerbt hat, ganz leicht wieder eine Goldgrube werden können? Gerade, weil sie mitten in Oberhausen steht.
Hätte ja noch schlimmer kommen können. Die Bude hätte schließlich auch in Bottrop sein können oder – Gott bewahre – in Düsseldorf. Schlimm genug, dass einer aus der alten Clique abtrünnig geworden ist und als Makler in der Landeshauptstadt den großen Macker gibt.
„Inne Bude, am Fenster, bei die Rauchers“ – da haben sie sich … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kleinkunst & Comedy, Region Ruhr, Theater
Verschlagwortet mit Ebertbad Oberhausen, Gerburg Jahnke, Oberhausen, Ruhrgebiet
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„SS-Siggi“ genießt den Medienrummel
Mit dem rechtsradikalen Angriff auf die Wahlparty im Rathaus hat Dortmund abermals traurige Bekanntheit erlangt. Die alarmierenden Vorgänge am 25. Mai haben natürlich breiten Widerstand ausgelöst.
Es ist allerdings eine Gratwanderung. Eine ungewollte Folge ist, dass der Gruppierung „Die Rechte“, die – ebenso wie die NPD – ein einziges Mandat im Dortmunder Rat hat, inzwischen eine bundesweite und internationale Beachtung über alle Maßen hinaus zuteil wird. Ich weiß: Anderer sind da anderer Meinung und würden am liebsten jeden Tag die Notsirenen aufheulen lassen. Bloßes Ignorieren geht ja nun auch wirklich nicht.
Der längst nicht mehr nur stadtbekannte Rechtsradikale Siegfried Borchardt (Spitzname „SS-Siggi“) und seine Hilfstruppen können jedenfalls in gewisser Weise zufrieden sein. Zitat aus den heutigen Ruhrnachrichten: „Das große Medieninteresse … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Medien, Politik und so, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Die Rechte, Dortmund, Rathaus, Ratssitzung, Siegfried Borchardt, SS-Siggi, ZDF
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Warum ist Fronleichnam ein Feiertag?
Für die meisten Mitmenschen ist der heutige Donnerstag ein gern gesehener Feiertag, der mit der Freitags-Brücke einen netten Kurzurlaub ermöglicht. „Fronleichnam“ nennt sich das katholische Fest, das vielen Beschäftigten in Deutschland Freizeit verschafft, auch in NRW und im Ruhrgebiet. Kaum aber jemand weiß wirklich, was denn Fronleichnam eigentlich ist.
Das Wort stammt aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet „Leib des Herrn“. Nach der Vorstellung der Katholischen Kirche verwandelte ihr Begründer Jesus von Nazareth am Tag vor seiner Hinrichtung durch die römische Besatzung, am Gründonnerstag, das Brot und den Wein des letzten gemeinsamen Abendmahls in seinen Leib und sein Blut, und weil man so ein Ereignis nicht an den stillen Tagen vor Ostern groß feiern konnte, … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Geschichte, Gesellschaft, Glaubensfragen
Verschlagwortet mit Fronleichnam, Katholisch, Religion
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Festspiel-Passagen I: „Faramondo“ als überzeugende Händel-Rarität in Göttingen
Der edle Hirsch bäumt sich auf, fällt, bedrängt von der Meute der Hunde. Gary McCann hat den Vorhang zu seinem Bühnenbild für Händels „Faramondo“ in Göttingen mit einer dramatischen Jagdszene bemalt. Wenn er sich schließt, verändert er sich: ein Fadenkreuz wird auf den König des Waldes projiziert, später leuchten die Augen der hetzenden Hunde tückisch auf.
Die Allegorie auf den dramatischen Kern von Händels Oper spricht deutlich: Mag der Edle auch stark sein, er ist gefährdet durch die Meute seiner Feinde, durch die Hatz von Niedertracht und Intrige.
Im Falle der zentralen Opernaufführung der 94. Göttinger Händel-Festspiele heißt der Titelheld Faramondo: Der Urvater der … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Festivals, Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Christopher Lowrey, Emily Fons, Faramondo, Gary McCann, Georg Friedrich Händel, Göttingen, Händel-Festspiele, Laurence Cummings, Paul Curran
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TV-Nostalgie (19): Werner Höfers „Frühschoppen“ – das Sonntagsritual
Wenn man das heute sieht, hält man es nicht mehr für möglich: dass jemals in einer Live-Fernsehsendung dermaßen exzessiv geraucht und gesüffelt worden ist. Wir reden von einer Fernseh-Legende, von Werner Höfers Journalistenrunde „Der Internationale Frühschoppen“.
Über Jahrzehnte gehörte die Sendung mittags um 12 Uhr zum Sonntagsritual der Deutschen. Nach einem Hörfunk-Vorspiel (ab 6. Januar 1952) lief der „Frühschoppen“ im ARD-Fernsehen vom 30. August 1953 bis zum 20. Dezember 1987. Da hatte der Zirkel unglaubliche 1874 Mal getagt…
Eindeutig der Chef im Ring
Schon in der ersten Phase hatten sich viele Menschen an die teils heftigen Polit-Diskussionen gewöhnt, so … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Politik und so
Verschlagwortet mit ARD, Der Internationale Frühschoppen, Fernsehen, Frühschoppen, WDR, Werner Höfer
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Musik als Trösterin: Eine persönliche Erinnerung an Gerd Zacher (1929-2014)
Am 26. Mai 1973 spielte Gerd Zacher an der Orgel der Kreuzeskirche in Essen das Werk „Volumina“ von György Ligeti. Ich hatte den großen Organisten und Komponisten Neuer Musik bereits im Oktober des vorangegangenen Jahres Orgelstücke von Olivier Messiaen aufführen gehört und hielt mich für vorbereitet, dem Unglaublichen zu begegnen. Aber die Wucht der Volumina hätte mich fast umgeblasen, wäre die Holzbank in der Mitte des Kirchenschiffs weniger solide gewesen.
Eine Erfahrung von Musik im Raum, wie ich sie mir bei einem einzigen Instrument (wenn auch der Königin der Instrumente) ohne Lautsprecher nicht vorstellen konnte. Die Töne schlichen eine Weile unter der Kirchendecke entlang, um dann gewaltig von allen Seiten auf die Zuhörer hinabzustürzen. Der Schrecken, der von Musik ausgehen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kultur an sich, Musik & Konzert
Verschlagwortet mit Gerd Zacher, Ligeti
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Der arme IT-Experte und seine gute Fee – „Jenny Jannowitz“ bei den Ruhrfestspielen
Wenn täglich das Murmeltier grüßt oder man gar eines Morgens als Käfer aufwacht, ist das bedenklich; wenn man nicht mehr weiß, ob die Wirklichkeit oder man selber mehr oder weniger „ver-rückt“ ist. Ganz so schlimm ist es Karlo Kollmar nicht ergangen, er hat lediglich verschlafen. Doch all die Menschen um ihn herum sind jetzt so anders. Und was er von der geheimnisvollen Zauberin Jenny Jannowitz halten soll, weiß Kollmar gleich gar nicht.
„Jenny Jannowitz“ war die letzte Premiere der diesjährigen Ruhrfestspiele. Das Stück des Autors Michel Decar (Jahrgang 1987) gewann den Förderpreis des Kleistforums in Frankfurt an der Oder und erlebte deshalb, … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Braunschweig, Decar, Jannowitz, Jenny, Kleistforum, Recklinghausen, Ruhrfestspiele, Schauspiel, Theater
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„Dalí vs. Picasso“ – Fernando Arrabáls genialer Malerstreit bei den Ruhrfestspielen
Ja, so kennt man sie: Picasso trägt Shorts, Dali einen Nadelstreifenanzug, Beide halten sich für genial. Auf der Bühne haben sie sich in zwei abgeranzte rote Sessel gelümmelt, reden miteinander, ohne sich wirklich verstehen zu wollen und erinnern ein ganz klein wenig an Becketts Landstreicher, die auf Godot warten. Aber worauf warten Dali und Picasso?
Nun, natürlich warten sie nicht in stiller Gottergebenheit. Sie lauern auf Gelegenheiten, ihre Karrieren voranzutreiben. Man schreibt das Jahr 1937, vor wenigen Tagen haben die Deutschen Guernica bombardiert, Picasso winkt ein Großauftrag für den spanischen Pavillon auf der Pariser Weltausstellung. Eine Million Peseten in Gold für ein großes Gemälde! Guernica wäre sicherlich das Thema – dummerweise hat Picasso … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen, Theater
Verschlagwortet mit Arrabal, Dali, Picasso, Recklinghausen, Ruhrfestspiele, Schauspiel, Theater
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Ruhrfestspiele: Boris Eifmans russisches Ballett-Spektakel mit klaren Botschaften
Sie sind ein Garant für ein volles Haus: die Ballett-Abende mit der Eifman State Academy aus St. Petersburg. Wobei „Ballett-Abend“ ein viel zu schwaches Wort ist für das atemlose Show-Spektakel, das die Russen bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen veranstalten. Am Mittwoch feierte ihr neues Stück „Beyond Sin“ Deutschlandpremiere. Als Vorlage dient Dostojewskis letzter Roman „Die Brüder Karamasow“.
Boris Eifman hat mit seinen Inszenierungen ein eigenes Genre erfunden: Er steht für getanztes Theater (aber kein Tanztheater), für ein stark szenisches und sehr gestisches Handlungsballett, bei dem nahezu jede Bewegungsfolge in Sprache und Bedeutung übersetzt werden kann. Seine Tanzsprache ist neoklassisch bis modern, gerne mixt er auch akrobatische Elemente in die Choreografie. Musik … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Festivals, Oper & Ballett, Tanz, Theater
Verschlagwortet mit Boris Eifman, Recklinghausen, Ruhrfestspiele
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Alte Sünden, neue Schuld: Martin Walkers Krimi „Reiner Wein“
Wenn der Schotte Martin Walker nicht gerade als politischer Journalist oder als Vorsitzender eines Think-Tanks für Topmanager im amerikanischen Washington tätig ist, gönnt er sich regelmäßig eine Auszeit im französischen Périgord. In seiner Wahlheimat labt er sich an köstlichen Weinen und wunderbaren Speisen und erweckt seinen Polizisten Bruno zum Leben.
Diesmal, bei der Lösung des sechsten kompliziert verknoteten Falls („Reiner Wein“), muss der charmante Ermittler bis in die Zeit der französischen Résistance zurückgehen. Nur wenn Bruno näheres über den (historisch belegten) legendären Eisenbahnüberfall herausbekommt, bei dem Résistance-Kämpfer im Juli 1944 die sagenhafte Summe von 2,28 Milliarden Franc (das wären heute etwa 300 Millionen Euro) erbeuteten, kann er eine aktuelle Serie von Raubüberfällen aufklären, bei denen die Ferienwohnungen der Périgord-Touristen ausgeräumt … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Krimi & Kriminalität, Literatur
Verschlagwortet mit Bruno Knust, Martin Walker, Reiner Wein
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Mystisches Erlösungsdrama: Wuppertal spielt noch zwei Mal Respighis „Die Ägyptische Maria“
Die Dame ging einem Gewerbe nach, das erst die Frauenbewegung des ausgehenden 20. Jahrhundert zu einem Beruf wie jeden anderen zu erklären versucht: Sie war, was man heute „Sexarbeiterin“ nennt. Im ägyptischen Alexandria der Völkerwanderungszeit war „frau“ da auf der Verliererseite; das Einkommen reichte nicht für eine Kreuzfahrt nach Jerusalem. Doch Maria, so der Name der Passagierin, zahlte die Seeleute mit dem, was ihr zu Gebote stand: ihrem Körper.
Christliche Legenden können drastisch sein. Und erzählen bisweilen von Menschen, denen ein gefestigt christliches Bürgertum nie und nimmer zugestanden hätte, einmal heilig … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Allgemein, Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Die ägyptische Maria, Respighi, Wuppertal
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Autor Christian Wulff: „Rücktritt war falsch. Ich wäre heute noch der Richtige im Amt“
Nun hat auch er es getan. Der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff, dessen mediengewaltig ins schier Gigantische aufgeplusterte Verfehlungen sich am schrägen Ende auf ein paar Hundert Euro eindampften und in einen besonders strengen Freispruch von Korruption oder anderen strafwürdigen Schandtaten mündeten. Und nun hat er ein Buch herausgebracht.
Nun ist es ja gerade unter mäßig prominenten Politikern gang und gäbe, sich zur großen Zahl der Schwachbuchautoren zu gesellen, Sarrazin zum Beispiel. Daher kann dem mittelmäßigen Landespolitiker und später noch mittelmäßigerem Bundespräsiden kein schlimmer Vorwurf daraus gemacht werden, dass er solches auch tut. Er wird jetzt noch ein paar Euro fuffzig abgreifen und seine ohnehin zu üppige Leibrente noch auspolstern. Schön für ihn.
Was er aber bei seiner Buchpremiere in die … Weiterlesen
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Grandioser Zeitvertreib – „Warten auf Godot“ bei den Ruhrfestspielen
Die Bühne hat ein Loch. Mit mehreren Metern Durchmesser und gelegen im Mittelpunkt der quadratischen Schrägebene ist es, sieht man von einem in den Zuschauerraum gerichteten Scheinwerfer ab, das einzige Stück Ausstattung dieser Inszenierung. Selbst das Bäumchen fehlt. Doch das macht nichts. Diese Inszenierung von Becketts „Warten auf Godot“ – als Koproduktion der Ruhrfestspiele mit dem Deutschen Theater Berlin hatte sie jetzt ihre umjubelte Premiere – gehört zum Besten, was das Festival mit seinem doch recht durchwachsenen Programm in diesem Jahr zu bieten hat. Leichte Kost ist sie dennoch nicht.
Samuel Finzi und Wolfram … Weiterlesen
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Die Kriegsbegeisterung war schnell dahin
In den letzten Tagen wurden wir mit Bildern überschüttet, die der alliierten Landung in der Normandie vor 70 Jahren und damit unserer Befreiung von der NS-Diktatur galten. Darüber ist wieder ein wenig das Gedenken an den 100. Jahrestag des Beginns des Ersten Weltkriegs in den Hintergrund getreten.
Mit Begeisterung waren auch in Deutschland die jungen Männer nach der Mobilmachung Anfang August 1914 in ihre Kasernen eingerückt. Weihnachten wollte man siegreich wieder zu Hause sein.
„Auf zur Visite beim Väterchen Franz in Paris“ malten in Ennepetal junge Soldaten auf ein Schild und stellten sich lächelnd dahinter für den Fotografen auf, doch schon nach wenigen Wochen kamen die ersten Todesnachrichten in der Heimat an, und es wurden immer mehr. Millionen starben schließlich … Weiterlesen
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Pierre-Laurent Aimard verortet György Ligetis Klavieretüden in ihrem historischen Kontext
Er zählt zu den Intellektuellen unter den Pianisten. Zu denen, die sich erst einmal Gedanken über die Programmgestaltung machen, bevor ein Konzert beginnt. Um dann zwischen einzelnen Werken sinnfällige Beziehungen aufzuzeigen, zu verdeutlichen, dass Komponisten nicht im luftleeren Raum agieren, sondern stets in die Musikgeschichte eingebunden sind.
Von Pierre-Laurent Aimard ist hier die Rede, dessen analytischer Zugriff – als Interpret und indirekt ja auch als des Publikums Lehrer – uns Anregungen, zudem ästhetische Sinneserweiterung schenkt. Das hat er nun beim Klavier-Festival Ruhr erneut aufs Schönste bewiesen. Ihm zu folgen, staunend, anerkennend und mitdenkend, bedeutet Genuss und Herausforderung zugleich. Und am Ende eines solchen Konzeptkonzertes applaudiert das … Weiterlesen
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Familienfreuden auf Reisen: Der Engel im Clownskostüm
Sommer, Sonne, Strand – diesmal kein Klischee, sondern Realität: Wir sind auf Menorca! Und Fi gewöhnt sich langsam an die hiesige Lebensart.
Wir waren bewaffnet. Für den Flieger meine ich. Gefühlte 20 Pixi-Bücher, Handpuppen, Fruchtriegel, Windeln, Feuchttücher. Für jede Eventualiät gerüstet. Und was geschah? Fi ließ fröhlich die Beine in ihrem Sitz baumeln, kaute ihr Sandwich, lugte durch die Sitze zu dem Jungen vor ihr und schlief sogar irgendwann ein. Kind, wer hat Dich erfunden?
Vielleicht hat Fi geahnt, dass ein kleines Paradies auf sie warten würde. Der Eingang dazu entpuppte sich als Strandbar mit selbst hergestelltem Eis. Auch mit der Sorte SchokoLADE im Sortiment. Kleine Hände können eine … Weiterlesen
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Begeisterndes Panorama des Ausdrucks: Evgeny Kissin beim Klavier-Festival Ruhr in Dortmund
Seine Auftritte sind nicht häufig, aber die Verknappung ist kein Programm zur Förderung einer Aura, sondern schlicht künstlerischer Verantwortung geschuldet: Evgheny Igorewitsch Kissin gehört zu den ganz Großen seiner Zunft, nicht weil er anderen technisch etwas vorzumachen hätte, sondern weil er in seinem Spiel den einfühlenden, gestaltenden, souveränen Geist erkennen lässt. Weil es ihm gelingt, das innere Erleben, das ihm nach eigener Aussage wichtiger ist als das äußere, in seinem Spiel zu kommunizieren. Weil er, der Distanzierte, Scheue, ein bisschen aus der Welt Gefallene, in diesen Momenten sich mit seinem Publikum tief verbindet.
Und die Menschen in den Sälen merken das: Der Beifall bei Kissins Auftritt beim Klavier-Festival Ruhr im … Weiterlesen
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Ein Ort kultureller Öffentlichkeit: Die Philharmonie Essen feierte Zehnjähriges
Vor 110 Jahren hat Richard Strauss höchstpersönlich den alten Essener Saalbau eröffnet. Mit einem neuen Stück, seiner „Sinfonia domestica“ als europäischer Erstaufführung. Vor zehn Jahren, am 5. Juni 2004, erklang das erste Konzert im neuen Saalbau unter Leitung von Stefan Soltesz. Auch jetzt spielte das heimische Orchester, dirigierte Tomáš Netopil die Strauss’sche Tondichtung. Und davor sein „Festliches Präludium für Orgel und großes Orchester“ aus dem Jahr 1913, als die Welt des alten Europa noch in Ordnung schien.
Beziehungsreicher hätte das Programm des Festkonzerts zum Zehnjährigen der Philharmonie Essen nicht zusammengestellt sein können. Es rückt den Saalbau und die Institution in den Blick, die … Weiterlesen
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Rätsel des Alltags (3): Problemkasse
Das rätselhafte Phänomen, von dem heute zu berichten wäre, ist nicht gänzlich neu. Es handelt sich aber um ein Weltgesetz, das sich immer wieder aufs Scheußlichste entfaltet.
Sobald ein Supermarkt oder ein vergleichbarer Ort des Konsums mehr als zwei Kassen hat, steht man mit Sicherheit an der Problemkasse. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei um einen Sonderfall von Murphys Gesetz.
Es gibt verschiedene Varianten. Beispiele:
Du hast dich im Schweiße deines Angesichts bis auf Platz drei vorgewartet – und prompt stellt die Dame/der Herr an der Kasse just jetzt das Schild hin, auf dem steht, dass hier leider nicht mehr bedient werde. Feierabend. Nein, keine Ausnahme. Einmal muss eben Schluss sein.
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Antikriegslyrik und Totenmesse – Bochums Symphoniker deuten Brittens „War Requiem“
1914 – der Kulturbetrieb läuft auf Hochtouren. Zum Zwecke des Erinnerns und Gedenkens, des Forschens, Debattierens und Mahnens. Gewichtige Bücher sind erschienen, um die „Urkatastrophe“ zu schildern und zu erklären. Ausstellungen illustrieren oder dokumentieren die Gräuel jener Zeit, richten den Fokus auf Künstlerschicksale. Und in den Medien vergeht kaum ein Tag, an dem der 1. Weltkrieg kein Thema ist.
Bei alledem ist erstaunlich, dass die Orchester der Region in ihrem Konzertangebot eher wenig Notiz von den Ereignissen nehmen und lieber die übliche Wald-und-Wiesen-Programmatik pflegen. Anders die Bochumer Symphoniker: Sie haben für die nun bald endende Saison eigens eine … Weiterlesen
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Deckname „Garbo“: Der spanische Doppelagent, der das Nazi-Regime überlistete
Berufsziel Spion klingt schon ziemlich verwegen, aber noch kühner war es wohl, dass sich jemand vorgenommen hat, als Agent gegen das Nazi-Regime zu kämpfen. Es war der Spanier Joan Pujol García, der diesen Entschluss in Zeiten fasste, als die deutsche Wehrmacht Europa überrollte.
Dass Pujol einmal eine Schlüsselrolle in der sicherlich größten militärischen Landungsoperation spielen sollte, die die Welt je gesehen hat, war in den Januartagen 1941 nicht vorhersehbar. Der „D-Day“ (Landung der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944, also morgen vor 70 Jahren) lag noch in weiter Ferne, als der zu jener Zeit in Madrid lebende Pujol seine Frau losschickte, um in der britischen Botschaft nachzufragen, ob man einen Spion gebrauchen könne.
Als „naiven Plan“ bezeichnet Arne … Weiterlesen
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TV-Nostalgie (18): Ernst Huberty – Fußball ohne Geschrei
Wenn man dieser Tage Béla Réthy, Tom Bartels, Steffen Simon, Marcel Reif und Co. über Fußball palavern hört, dann sehnt man sich manchmal zurück in die alten Zeiten eines Kurt Brumme, Rudi Michel – oder Ernst Huberty. Wie nüchtern und abgeklärt wirkte das, verglichen mit heute.
Im Vorfeld der Fußball-WM in Brasilien fällt es wieder besonders auf, welch ein Geschrei jetzt um den Fußball gemacht wird. Im Laufe eines Spiels werden alle möglichen und unmöglichen Statistiken geliefert, auch gibt’s schon mal neckische Anspielungen auf halb private Umtriebe der Kicker. Mal ganz abgesehen von der umfangreichen Vor- und Nachberichterstattung. Das alles war in den alten Zeiten undenkbar.
„Ausgerechnet Schnellinger“
Man höre sich noch einmal (leider nur in Ausschnitten möglich) Ernst Hubertys … Weiterlesen
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Verlockungen der Bohème: Die Novelle „Später Ruhm“ aus dem Nachlass von Arthur Schnitzler
Früher einmal war Eduard Saxberger ein fescher junger Kerl und ein künstlerisch umtriebiger Dichter, der mit seinen poetischen „Wanderungen“ für Aufsehen sorgte. Doch das ist lange her. Heute ist er ein alter Mann, ein von der Welt vergessener Beamter, der in irgendeiner Wiener Behörde seit Jahrzehnten seinen Dienst leistet.
Seine einzige Freude sind die abendlichen Spaziergänge und die Besuche im Wirtshaus. Fast schon hat er vergessen, welche hochfliegenden Pläne er einst hatte und wie schön es gewesen wäre, allein vom Schreiben leben zu können. Doch dann steht plötzlich ein junger Mann vor seiner Tür, der sich als glühender Verehrer seiner frühen Verse und Mitglied des Schriftstellervereins „Die Begeisterten“ zu erkennen gibt. Geschmeichelt nimmt Saxberger zur Kenntnis, dass man ihn als … Weiterlesen
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