Schlagwort-Archive: 100. Geburtstag

Reisen durch ein fantastisches Universum: Vor 100 Jahren wurde Stanislaw Lem geboren

Als Science-Fiction-Autor wollte er sich nicht gerne bezeichnen lassen, aber auf diesem Feld hat sich Stanislaw Lem einen unsterblichen Namen gemacht. Vor 100 Jahren, am 12. September 1921, im damals noch polnischen Lemberg geboren, hat er originelle Werke voll Humor und visionärer Kraft geschrieben, die laut Wikipedia in 57 Sprachen übersetzt und über 45 Millionen Mal verkauft wurden.

Die Werke von Stanislaw Lem erscheinen im Suhrkamp-Verlag, so auch der Roman „Die Stimme des Herrn“. (Cover: Suhrkamp Verlag)

Zu seinen bekanntesten Büchern zählt der Roman „Solaris“, der drei Mal verfilmt und von Michael Obst, Detlev Glanert und Dai Fujikura auch zum Opernstoff erkoren wurde. Stanislaw Lem hatte gerade begonnen, Medizin zu studieren, als die Deutschen in Lemberg einmarschierten. Während des Krieges … Weiterlesen

Veröffentlicht unter Buchmarkt & Lesen, Lebenswege, Literatur, Philosophie, Technik, Utopien, Wissenschaft | Verschlagwortet mit , | Schreib einen Kommentar

Zwischen Agitation und Innerlichkeit – Vor 100 Jahren wurde der Dichter Erich Fried geboren

Erich Fried 1988 bei einer Lesung – als Gast des Literaturbüros Ruhr im Mülheimer Theater an der Ruhr. (Foto: Jörg Briese)

Viele Jahre hatte der vor den Nazis aus Wien nach London geflohene Erich Fried als kritischer Journalist und politischer Dichter Texte für ein eher kleines Publikum geschrieben. Als er 1979 einen Band mit Liebesgedichten veröffentlichte, wurde er einem größeren Publikum bekannt. Dem im November 1988 verstorbenen Dichter blieben nur noch wenige Jahre des späten Ruhms. Am 6. Mai jährt sich sein Geburtstag zum 100. Male.

Sein vielleicht bekanntestes Liebesgedicht heißt „Was es ist“, es geht so:

„Es ist Unsinn / sagt die Vernunft / Es ist was es ist / sagt die Liebe // Es ist Unglück / sagt … Weiterlesen

Veröffentlicht unter Liebesleben, Literatur, Politik und so | Verschlagwortet mit , , , , | Schreib einen Kommentar

„Hiermit trete ich aus der Kunst aus“ – ein Buch zum 100. von Joseph Beuys

Immer im Gespräch: Joseph Beuys (re.) im Jahr 1973. Foto: Rainer Rappmann / www.fiu-verlag.com / Wikimedia Commons – Link zur Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

„Jeder Mensch ist ein Künstler“, meinte Joseph Beuys, der mit seinen Aktionen und Installationen die Kunst aus dem Elfenbeinturm des Elitären befreien wollte – und damit zu einem der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts wurde. Filz und Fett, Honig und Hirschgeweihe waren Materialien, aus denen er Kunst machte und das Publikum zum Nachdenken anregte.

Am 12. Mai würde der ebenso legendäre wie umstrittene Künstler, der die menschliche Kreativität zur „einzig revolutionären Kraft“ erklärte, 100 Jahre werden. Landauf, landab werden sich zahllose Ausstellungen mit seinem Leben und Werk beschäftigen. In Zeiten von Pandemie und Lockdown bietet sich alternativ ein … Weiterlesen

Veröffentlicht unter Buchmarkt & Lesen, Gesellschaft, Kunst & Museen, Lebenswege | Verschlagwortet mit , , | Ein Kommentar

Prägende Gestalt der Nachkriegs-Jahrzehnte: Vor 100 Jahren wurde der Schriftsteller Heinrich Böll geboren

 „Freiheit wird nie geschenkt, immer nur gewonnen“ (Heinrich Böll)

Heinrich Böll 1983 bei einer Pressekonferenz in Heerlen/Niederlande. (Foto: Marcel Antonisse / Anefo - Nationaal Archief, NL - Wikimedia Commons) Link zur Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

Heinrich Böll 1983 bei einer Pressekonferenz in Heerlen/Niederlande. (Foto: Marcel Antonisse / Anefo – Nationaal Archief, NL – Wikimedia Commons) Link zur Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

Seine Erzählungen und Romane prägten die Literatur der jungen Bundesrepublik, sein politisches Engagement ließ ihn zum Feindbild und Hoffnungsträger werden. Am 21. Dezember 1917 kam in Köln einer der bedeutendsten Schriftsteller deutscher Sprache zur Welt: Heinrich Böll.

Bölls 100. Geburtstag wurde in diesem Herbst mit Lesungen, Ausstellungen, Tagungen und Neuausgaben seiner Werke begangen. Beim Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienen unter dem Titel „Man möchte manchmal wimmern wie ein Kind“ Bölls bisher unbekannte Kriegstagebücher aus den Jahren 1943 bis 1945. Knapp und stellenweise geradezu lyrisch notierte Böll darin, … Weiterlesen

Veröffentlicht unter Buchmarkt & Lesen, Geschichte, Gesellschaft, Literatur | Verschlagwortet mit , | Schreib einen Kommentar

Die Welt wird zur Falle – Der geniale Filmregisseur Alfred Hitchcock wurde vor 100 Jahren geboren

Von Bernd Berke

Lange Sequenzen, ja ganze Filme von Alfred Hitchcock spielen auf engstem Raum – auf einem kleinen Boot, in einem einzigen Zimmer. Hier kann sich die Angst ganz dicht an die Figuren drängen, sie allseits umfangen. Auch für die Kino-Zuschauer gibt es kein Entrinnen vor der Spannung. Hitchcock, morgen vor hundert Jahren geboren, hat die menschlichen Abgründe zutiefst ausgelotet.

Der räumlichen Reduzierung entspricht in seinen Filmen oft die körperliche Fragmentierung. So sind, besonders im mörderischen Moment, Täter wie Opfer nur in Partikeln zu sehen – zitternde Hand, starrer Hals, geweitetes Auge. Am berühmtesten wurden die atemlos und klingenscharf gegeneinander gesetzten Schnitte in der Duschszene von „Psycho“. Wahrscheinlich hat Hitchcocks Frau, die Cutterin und Drehbuchautorin Alma Reville, hier ihren … Weiterlesen

Veröffentlicht unter Kino | Verschlagwortet mit , | Kommentare deaktiviert für Die Welt wird zur Falle – Der geniale Filmregisseur Alfred Hitchcock wurde vor 100 Jahren geboren

Das Leben als Mutprobe – zum 100. Geburtstag von Ernest Hemingway

Von Bernd Berke

„Es ist nicht schlimm“, sagte er. „Und Schmerzen machen einem Mann nichts.“ – Ein Zitat aus „Der Alte Mann und das Meer“. Der Tonfall ist unverkennbar. Punkt, fertig, keine Debatten. Keine Weicheier-Fragen wie „Wann ist der Mann ein Mann?“ Der Schriftsteller Ernest Hemingway hätte wohl schlicht geantwortet: „Immer.“ Und er hätte zur Bekräftigung den nächsten Whisky gekippt.

Dieser Kerl von altem Schrot und Korn wurde heute vor 100 Jahren in Oak Park (US-Staat Illinois) geboren. Die tonangebende Literaturkritik urteilt inzwischen sehr nüchtern über ihn. Maureen Dowd, Starkolumnistin der „New York Times“, behauptete gar: „Hemingway war schon eine Parodie seiner selbst, als er starb“. Und: „Zusammen mit anderen Macho-Schriftstellern wie Jack London, Irwin Shaw und Norman Mailer ist … Weiterlesen

Veröffentlicht unter Lebenswege, Literatur | Verschlagwortet mit , | Kommentare deaktiviert für Das Leben als Mutprobe – zum 100. Geburtstag von Ernest Hemingway

Stückeschreiber, Macho, Poet und manches mehr – Bertolt Brecht vor 100 Jahre geboren

Von Bernd Berke

Bertolt Brecht würde am 10. Februar 100 Jahre alt werden. Theater und Verlage würdigen das Gedenk-Ereignis mit zahllosen Neuinszenierungen und Büchern. Stehen wir damit vor einer Wiederentdeckung seiner Werke, oder wird die Fülle der Publikationen jene „Brecht-Müdigkeit“ noch verstärken, die sich in den letzten Jahren bei manchen breit gemacht hat?

Was fällt einem denn zu Bertolt Brecht noch ein? Soll man etwa abermals seine berühmten Theaterstücke („Dreigroschenoper“, „Mutter Courage“ „Galilei“ und all die anderen) herbeten? Soll man wieder einmal die Vitalität seines Frühwerkes („Trommeln in der Nacht“, „Baal“, „Hauspostille“) gegen die ausgefeilten Techniken und Formeln späterer Arbeiten ausspielen?

Soll man gar, wie rigorose Kritiker dies getan haben, behaupten, sein ach so „trockenes“ Lehr- und Verfremdungs-Theater habe sich … Weiterlesen

Veröffentlicht unter Geschichte, Gesellschaft, Literatur | Verschlagwortet mit , , | Kommentare deaktiviert für Stückeschreiber, Macho, Poet und manches mehr – Bertolt Brecht vor 100 Jahre geboren

Allein mit der Ewigkeit – zum 100. von Ernst Jünger

Von Bernd Berke

Als der Zweite Weltkrieg 1945 endete, war dieser Mann bereits 50. Und 1914, als der Erste Weltkrieg begann, war er auch kein Kind mehr, sondern 19 Jahre alt. Heute wird der Schriftsteller Ernst Jünger 100. Eine ungeheuere Lebensspanne. Aber muß man ihn deswegen in mythische Höhen entrücken?

Nein, das muß man nicht. Auch wenn Autoren wie z. B. Botho Strauß oder Rolf Hochhuth in letzter Zeit geradezu vor ihm niederknien: Der am 29. März 1895 in Heidelberg geborene Ernst Jünger hat den Zerfall der Weimarer Demokratie und das Heraufdämmern der NS-Diktatur mit bebendem Pathos gefeiert. Derlei Denk-Schuld wird durch kein biblisches Alter getilgt.

Den Jugendlichen zog’s fort zur Fremdenlegion. In den Ersten Weltkrieg stürzte er sich dann … Weiterlesen

Veröffentlicht unter Arbeitswelt & Beruf, Geschichte, Gesellschaft, Krieg & Frieden, Natur Klima Umwelt, Politik und so, Stilfragen | Verschlagwortet mit , | Kommentare deaktiviert für Allein mit der Ewigkeit – zum 100. von Ernst Jünger