Schlagwort-Archive: Dieter Roth

Auch in Bochum wird jetzt gemurmelt – Übernahme einer Kult-Inszenierung der Berliner Volksbühne

Ensemble-Szene aus „Murmel Murmel". (Foto: © Thomas Aurin)

Ensemble-Szene aus „Murmel Murmel“. (Foto: © Thomas Aurin)

An der Berliner Volksbühne war vieles Kult, vor allem aber das im Jahre 2012 von Herbert Fritsch inszenierte „Stück“ mit dem Titel „Murmel Murmel“. Touristen und neugierige Theatergänger stürmten die Kassen. „Ausverkauft“ hieß es. Nun haben die Menschen im Ruhrgebiet das Vergnügen, diese Produktion zu sehen.

Es gibt tatsächlich eine Textvorlage für diese Kreation aus dem Jahr 1974: Dieter Roth, der Extremkünstler in allen Bereichen, war Impulsgeber für den Regisseur, der zunächst als Schauspieler arbeitete und erst spät seine Schritte ins Regie-Genre vorantrieb und das mit sofort großem Erfolg, u.a. am Oberhausener Stadttheater. Das weltweit gezeigte Produkt ist eine neunzig Minuten währende Vorstellung mit 11 Schauspieler*innen in bunten Kostümen. Sie sprechen nur … Weiterlesen

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„Schöne Scheiße“ im Dortmunder Museum: Die stets unfertige Welt des Dieter Roth

Es ist kein unflätiger Fluch und auch keine Lüge, wenn man sagt, man habe jetzt im Museum Ostwall (MO) im Dortmunder U „Schöne Scheiße“ zu sehen bekommen. Denn genau so haben die Macherinnen die Ausstellung mit Werken des Schweizers Dieter Roth (1930-1998) genannt.

Dieter Roth: Tagebuchseiten, 1967 (© Dieter Roth Estate, Courtesy hauser & Wirth, Foto: Jürgen Spiler)

Dieter Roth: Tagebuchseiten, 1967 (© Dieter Roth Estate, Courtesy hauser & Wirth, Foto: Jürgen Spiler)

Das Kraftwort mag zunächst haltlos provokant klingen, lässt sich aber immerhin auf Roths Schaffen beziehen. Der manisch-depressive Künstler, der stets zwischen Größenwahn und Selbstverdammung geschwankt haben soll, hat seine eigenen Arbeiten häufig als „Scheiße“ geschmäht und den rüden Ausdruck in zahlreichen Titeln variantenreich verwendet. Und wenn er beispielsweise einen Hasen aus „Hasenkötteln“ geformt hat, wurde Scheiße gar zum Material der Kunst.

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Wo Könige Märchen erzählen – Kasseler Verlag publiziert mündlich überlieferte Geschichten aus aller Welt

Von Bernd Berke

Kassel, Ortsteil Nordhausen. Ein verwitterter roter Backsteinbau. An der Mauer ein unscheinbares, verblichenes Schild: „Erich Röth Verlag“. Nichts deutet darauf hin, daß hier Schätze gehortet werden. Zwar türmen sich keine Goldbarren, aber es fauchen, fleuchen und brummen so alltagsferne Wesen wie „Der blaue Drache“, „Der Vogel Mitternacht“ und „Der Bärensohn“. Die Rede ist von Märchen und von Büchern.

Verleger Diether Röth (58), der die Edition übernahm, hat am Kasseler Stadtrand so etwas wie eine zentrale Sammelstelle für Märchen aus aller Herren Länder eingerichtet. Röths besondere Methode: Er schickt Märchensammler in sämtliche Erdteile, wo die wun- dersamen Geschichten vor Ort mit dem Tonbandgerät so aufgezeichnet werden, wie sie aus dem Mund des Erzählers kommen. Und so – natürlich … Weiterlesen

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