Volltextsuche
Archiv aller Beiträge
-
Die 10 neuesten Beiträge
- Langer Abschied vom Generalmusikdirektor: Gabriel Feltz wechselt bald von Dortmund nach Kiel
- Ruhrtriennale will Lust auf Zukunft wecken
- Ein Licht im Dunkel: „Vox Luminis“ bringt alte Passionsmusik in der Philharmonie Essen
- Die Eintrittskarte ist noch da: Vor 50 Jahren wurde das Westfalenstadion eröffnet
- Sphärische Strahlkraft: Das Londoner Oktett VOCES8 erobert das Gustav-Lübcke-Museum in Hamm mit Gesang
- Jede Oper eine eigene Welt: Mit Peter Eötvös verliert die musikalische Welt einen prägenden Komponisten
- Die einen saufen so, die anderen so – zur wiederentdeckten Studie „Betrunkenes Betragen“
- Entdeckung der Gelassenheit – „Das kleine Haus am Sonnenhang“ von Alex Capus
- Zwischen Bühne und Familie – Jörg Hartmanns Chronik „Der Lärm des Lebens“
- Märchenwelten: Das Musiktheater im Revier vereint Kurzopern von Tschaikowsky und Strawinsky zum reizvollen Doppel
Meistgelesen (ab 1.10.23)
- Wie sich die chinesische Lyrik nach und nach von Fesseln befreite und…
- Als Prügel für Kinder zum Alltag gehörten
- Entdecker in den Gefilden der Rockmusik: Alan Bangs wird 70 Jahre alt
- Viele, liebe, beste, schöne, freundliche, herzliche Grüße: Die etwas…
- Wie sich Pflegedienste nennen
- Sprachphilosophie aus der Bauernstube – Brian Friels Stück…
- Woran Goethe glaubte
- TV-Nostalgie (6): Erik Ode als „Der Kommissar“ – Mal…
- Zum Schluß bleibt noch die Altersmilde – Robert Gernhardts „Lichte…
- Entlustet und mohrifiziert – Wortverhunzung und Schlimmeres im…
- „Die Brücke“ und „Der Blaue Reiter“ – ein opulenter…
- Gemischte Gefühle beim Abschied von sämtlichen Dingen: „Später…
- „Familie Hauser“ als (un)heimlicher Internet-Hit: Viele Millionen…
- Heino wird 80 – Sind denn alle Geschmäcker nivelliert?
- Wenn man vom Rathaus kommt, ist man klüger – ein lehrreicher Rundgang…
- Beklemmend schön: „Der Hamiltonkomplex“ mit dreizehn…
- Schurke und Biedermann: Ausstellung zum 100. Geburtstag des…
- Vor 70 Jahren: Als es das Essen nur auf Lebensmittelmarken gab
- Frauen, die beim Wohnen warten
- Hohe Belastung mit Umweltgift PCB: Uni Bochum reißt zwei Großgebäude ab
- TV-Nostalgie (19): Werner Höfers „Frühschoppen“ – das Sonntagsritual
- Wo selbst Prominentengräber unscheinbar sind – ein Gang über den…
- Dem Ruhrpott seine Sprache
- Konjunktur mit Fußballbildchen: Das Wunder in Tüten aus Dortmund und…
- Früher war einfach mehr Kneipe!
- Die „Essais“ des Michel de Montaigne und ihr deutscher Übersetzer –…
- Einkaufen früher und heute
- Vom Mikro zur Motorsäge – die zweite Karriere von Pia Lund („Phillip Boa…
- Dortmund damals: Beim Betrachten alter Bilder aus der Heimatstadt
- Alles so schön bunt hier – „Das Spiel ist aus“ nach Jean-Paul…
- Kindheit im Ruhrgebiet – Erinnerung an versunkene Zeiten
- Die Kunst des Schmerzes: Marina Abramović in Bonn
- Die Unternehmer-Familie Quandt und ihr Bezug zum Ruhrgebiet
- Goethe-Institut – auf Wellenlänge der neuen Außenministerin
- WDR 4: Radio für Senioren – aber ganz anders als früher
- TV-Nostalgie (28): „Der goldene Schuß“ mit Lou van Burg – „Kimme,…
- Nicht nur zum Ende der Zechen-Ära eine Erinnerung wert: August Siegel,…
- Der Flaneur braucht kein Ziel
- Wer erweckt dieses frühere Kino zum Leben?
- Das Leben ohne Verdünnung: Otto Dix in Düsseldorf
- Bedeutsam wie eh und je: George Orwells „Farm der Tiere“ gleich in…
- Vergehende Zeit, hier im Revier: Zum Beispiel die Dortmunder Steinhammerstraße
- Es könnte ruhig ein wenig mehr sein – Museum Folkwang zeigt Werke Lyonel…
- Trotz allem optimistisch bleiben – die fabelhaft farbigen Welten…
- „Wie eine Straßenköter-Mischung“ – Jugendstil und Artverwandtes im…
- „Tegtmeier“ lebt nicht mehr – Ruhrgebiets-Komiker Jürgen von…
- TV-Nostalgie (22): „Ein Herz und eine Seele“ – als…
- Nashorn oder Fuchs: Städtische Symboltiere auf der Straße
- 90 Jahre „Kampfbahn Rote Erde“: Wenn Gerd Kolbe erzählt, wird die…
- Schrecken und Schönheit der Natur – Münster zeigt grandiose…
- Bürgerinitiative peilt ehrgeiziges Ziel an: Altes Dortmunder Rathaus…
- Von Unna aus ein wenig die Welt verändern – Nachruf auf den vielseitigen…
- Die Geburt des Kinos in Europa: Vor 125 Jahren markierte das Patent der…
- Von Nöttelefönes, Klötenköhm und Halfjehang – ein Herkunftswörtbuch zur…
- Erich Fried: Schriftsteller, Philanthrop, Vor-Denker und…
- „Mächtiger Körper, Wahnsinn im Glas“: Das Vokabular der Weinverkostung
- Iserlohn: Ein Hauch der weiten Welt im Goethe-Institut – abseits der Metropolen
- „Geh nicht durchs Gewischte!“ – Torsten Sträters „Heimspiel“…
- Lachen gegen die absurden Regeln der Welt: Vor 50 Jahren starb Stan Laurel
- Geflüchtete Kinder in der Schule: Essener Gymnasium am Stoppenberg gibt…
- Wer hat die Nase vorn? „Parsifal“ in Düsseldorf und Hannover
- „Spätlese“ zum 90. von Loriot: Eine Fülle bisher unbekannter…
- Hach! Hihi! Huch! – Mal wieder ein Buch zur putzigen Dingwelt der…
- Verzicht auf die Katastrophe: „Schwanensee“ am Essener Aalto-Theater
- TV-Nostalgie (17): „Wünsch Dir was“ – als Dietmar Schönherr für…
- „Schwarze Kohle, rotes Licht“ – Schwere Jungs erinnern sich an ihr…
- „Arbeits- und Klassenverhältnisse im Comic“ – ein virtuelles…
- Der Veranstaltungsort als Ausstellungsstück: Bonner Bundeskunsthalle…
- Beyenburg mit seinem Stausee – ein bergisches Idyll am Rande von Wuppertal
- Kreativer Kosmos, künstlerischer Klamauk – Martin Kippenberger in der…
- Mathematiker kontra Verbrecher – Antti Tuomainens Comedy-Thriller „Der…
- DO wie Dortmund – auf der Suche nach einem griffigen Werbeslogan für die Stadt
- Als Frauen aus der Rolle fielen – ein Abend mit Super-8-Filmen der 60er…
- Jenseits der Mythen – Interview mit dem Callas-Biographen Arnold Jacobshagen
- Hömma, Dingenskirchen, ey! Und schon wieder liegt ein Asterix-Band auf…
- TV-Nostalgie (11): Loriot – Humor mit Stil
- Der BVB verteilt alljährlich über 155.000 Plastikkarten – muss das denn sein?
- Schauspielkunst ausgebremst: „Miranda Julys Der erste fiese Typ“…
- Wo man „Draufhauen“ studieren kann – Schlagzeuger Gereon…
- Zum Tod von Ulrich Wildgruber: Ein Berserker, der uns sprachlos machte
- Größter Holzhandel weit und breit: Grabstätte führt auf die Spuren einer…
- Für die Benachteiligten schreiben: Die Werkstatt Dortmund im „Werkkreis…
- TV-Nostalgie (32): Bernhard Grzimeks „Ein Platz für Tiere“…
- Aus dem Leben gerissen: Klavier-Festival-Intendant Franz Xaver Ohnesorg ist tot
- Perfekt, freudlos – das Folkwang-Museum zeigt italienische Malerei…
- „Mammuts mag jeder!“ – Hammer Ausstellung versetzt uns in die…
- Erfinder des Saxophons: Vor 200 Jahren wurde Adolphe Sax geboren
- TV-Nostalgie (35): Konversation mit Kitzel – „Je später der…
- Der erste Opernstar der Schellack-Zeit: Vor 100 Jahren starb der…
- Das Wunder von Dortmund
- Das Ruhrgebiet war gegen Nazis nicht immun: Schon 1932 füllte Hitler die…
- Kehrseiten des Expressionismus – eine nachdrückliche Befragung in Dortmund
- Ruhrgebiets-Flamenco: Rafael Cortés brilliert in der Lichtburg Essen
- „Ich gebe viel, ich bekomme etwas zurück“: Jessica Muirhead singt die…
- Schloss Cappenberg: Nach langer Schließung kehrt bald wieder Leben ein
- E.T.A. Hoffmann, Robert Wilson und die Schwarze Pädagogik: „Der…
- Natur und Kunst, Schönheit und Grauen: Vor 150 Jahren starb der…
- Unbewusstes aus der Dunkelkammer – Bilder des deutschen…
- Fünf gute Feen und ein Pferd: Ballettchef Van Cauwenbergh zeigt im…
- TV-Nostalgie (13): „Stahlnetz“ – der…
- Dualismus und Erlösung: Vera Nemirovas „Tannhäuser“-Inszenierung in Frankfurt
- Kunst-Stoff für Christo – Fabrik in Emsdetten fertigt das Gewebe für die…
- „Gaffer“ gibt es doch schon lange – ein Beispiel von 1967
- TV-Nostalgie (15): Robert Lembkes „Was bin ich?“ – die…
- Beispiel Dortmund: Mit Karstadt schwinden auch Erinnerungen
- Songs für die Ewigkeit: Zum Tod des großen Dichters und Sängers Leonard Cohen
- Schonungsloser Blick auf Missstände seiner Zeit: Vor 150 Jahren starb…
- „Was für ein Jahr!“ (Gesammelte Grußformeln, 2020er…
- Seele der ganzen Region – Fotoschau über Fußball im Ruhrgebiet…
- Lars Vilks „Nimis“: Kunstwerk aus Treibholz reizt seit Jahrzehnten…
- Grenzgänge an der Küste – die melancholischen Meeresbilder des Hermann Buß
- Das Revier im Paket: Adolf Winkelmanns Ruhrgebiets-Filme im Kino und auf DVD
- Endlich hat es geklappt: Lars Eidinger spielt „Peer Gynt“ im…
- „Zupacken Ehrensache“: Wie die Ruhris mit einem…
- Queen für ein ganzes Zeitalter: Vor 200 Jahren wurde die britische…
- Schlapphüte und andere Trends: BVB-Spielerfrau Jana Kirch als neue…
- Stadt, Land, Fluss: Andreas Gursky in Düsseldorf
- „Phoenixsee“: WDR-Serie über zwei Familien im Strudel des…
- Ein freundlicher Riese – Christos gigantischer „Mauerbau“ aus…
- „Der montierte Mensch“ – eine vorzügliche Folkwang-Ausstellung…
- Bumsfideler Bergmann anno 1971: „Laß jucken Kumpel“ – der etwas…
- Onkel Dagoberts Traum: Deutschlands größter Geldspeicher steht…
- Mäuse, Schweinchen, Feen und Pinguine: Sehenswerte Trickserien für…
- Zwischen Leid und Auferstehung – Zum 80. Geburtstag des Malers…
- Bye-bye, Sabine – ein Nachruf auf die Dortmunder Krimiautorin Sabine Deitmer
- Olympische Spielstraße, München, 1972 – Erinnerungen an ein fröhliches…
- Abschluss einer Ära: Hermann Max nimmt Abschied vom Festival Alte Musik…
- Das Erbe von „Tegtmeier“ wirkt weiter – Jürgen von Manger wurde…
- Weltstädte, Technik und Jazz als Triebkräfte – die energetische Bildwelt…
- 200 Jahre Franz Liszt: Biografie über einen Visionär
- „Das andere Geschlecht“ – Bundeskunsthalle erinnert an Simone de…
- „Es muß über uns kommen“: Botho Strauß‘ Miniaturen und…
- Weg der Qual ohne Erlösung: Lars von Triers „Dogville“ am Theater Krefeld
- Eher widerwillig mitgemacht – Borussia Dortmund zur NS-Zeit
- Sabbel, Babbel, Schnüß und Goschen – Nützlich und vergnüglich zugleich:…
- Corona-Wortsammlung – weitgehend ohne Definitionen, aber fortlaufend…
- Violinspiel wie von einem anderen Stern: Eine Woche mit der Geigerin…
- Neue Sicht auf altes Motiv: Thomas Schüttes „Frauen“ im Museum Folkwang Essen
- Unermüdliche Suche nach Benachteiligung – „Cherchez la FemMe“ im…
- Ess-Kastanien im Park von „Haus Weitmar“
- Viel mehr als die Frau von „Ekel Alfred“: Zum Tod der…
- Auto des Wirtschaftswunders: Vor 60 Jahren feierte Volkswagen die erste Million
- Alles auf Anfang: Wie die Künstlergruppe „junger westen“ im…
- Werke von großer Aussagekraft – eine nachdrückliche Erinnerung an…
- Gruselig und wie gemalt – Theater Dortmund zeigt „Das…
- TV-Nostalgie (27): „Auf der Flucht“ – Als Dr. Richard…
- Zumutung und Faszination – Frank Castorf inszeniert „Die…
- Ein kleines Weltwunder aus Westfalen: der in den Baum eingewachsene Roller
- Alles so schön aufgeräumt – die Welt im Kinderduden von 1970
- „Schönes“ vor 20 Jahren – Erinnerung an eine Bochumer…
Schlagwort-Archive: Frankfurt
Auf Augenhöhe: Lydia Steier stellt sich mit „Aida“ der legendären Regie von Hans Neuenfels
Eben noch besang die ägyptische Gesellschaft Ruhm und Ehre, da wird das Opernhaus dunkel und durch die Schwärze dröhnen Explosionen, Granateneinschläge, Geschützfeuer und tuckernde Panzermotoren.
Lydia Steier lässt in ihrer Frankfurter Neuinszenierung von Giuseppe Verdis „Aida“ den Krieg nicht zum beschaulichen Kostümfest verniedlichen. Sie beschwört ihn mit Geräuschen im Finstern. Beklemmend, unheimlich, und für manchen Zuschauer unbehaglich nahe rückend.
Radikal ist die Inszenierung der amerikanischen Regisseurin auch, wenn es um die (Über-)Zeichnung einer verkommenen, gealtert erstarrten Gesellschaft geht. Da marschieren keine knackigen Soldaten auf, wenn Radamès zum Feldherrn gekürt wird. … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Allgemein, Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Aida, Andreas Bauer-Kanabas, Ekaterina Sannikova, Erik Niesen, Frankfurt, Giuseppe Verdi, Katharina Schlipf, Lydia Steier, Nicholas Brownlee, Siegfried Zoller, Stefano La Colla, Tilman Michael
Schreib einen Kommentar
Das „Opernhaus des Jahres“ Frankfurt zeigt „Le Nozze di Figaro“ als schwerelose Komödie
Im Frankfurter Opernhaus atmet alles Leichtigkeit. Thomas Guggeis, neuer GMD als Nachfolger von Sebastian Weigle dirigiert zum Einstand Wolfgang Amadeus Mozarts so leichtfüßiges wie gewichtiges Meisterwerk „Le Nozze di Figaro“.
Sein blonder Schopf hebt sich über die Brüstung des Grabens. Rötlich schimmern die Haare, rucken im Rhythmus eines Körpers, der dem Orchester Signale setzt. Eine Hand erscheint, dreht sich, winkt, zeigt, kommandiert, schlängelt sich um ein scheinbar ohne Widerstand bewegliches Gelenk. Das diskret alle Nuancen ausspielende Orchester zieht so federnd und flexibel mit, als würde Rossini den Musikern Bögen, Tasten, Klappen, Ventile und Schlägel führen.
Und Tilmann Köhlers Regie kleidet … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Allgemein, Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Adriana Gonzalez, Bernd Loebe, Cecilia Hall, Danylo Matviienko, Donato di Sstefano, Elena Villalon, Frankfurt, Franz Mayer, Hochzeit, Karolina Bengtsson, Karoly Risz, Kelsey Lauritano, Kihwan SIm, Le Nozze di Figaro, Magnus Dietrich, Oper, Susanne Uhl, Thomas Guggeis, Tilman Köhler, Wolfgang Amadeus Mozart
Schreib einen Kommentar
Was wollt ihr: Kreuzfahrt oder nach Wanne-Eickel radeln?
Heute steht in der FAZ-Sonntagszeitung (FAS) ein Beitrag über Klassenfahrten, die im Schnitt zusehends teurer geworden sind.
Warum das so ist? Weil u. a. Agenturen eingeschaltet werden, die kostspielige Erlebnistouren zu Komplett-Paketen schnüren, damit die geplagten Lehrer organisatorisch entlastet werden und verwöhnte Schüler halbwegs zufrieden sind. Die Eltern bezahlen den Aufwand ja, wenn auch wohl vielfach mit Murren.
Aber darauf wollte ich eigentlich gar nicht hinaus. Es kommt im selben Artikel nämlich noch besser. Dieser Tage gab’s Zoff und allfälligen Shitstorm, weil ruchbar wurde, dass zwei Leistungskurse eines Frankfurter Gymnasiums nach Oslo und Kopenhagen aufbrechen werden, … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Luxus & Moden, Region Ruhr, Schule, Uni, Bildung, Stilfragen, Unterwegs
Verschlagwortet mit Fahrrad, Frankfurt, Gymnasium, Klassenfahrt, Klima, Kreuzfahrt, Wanne-Eickel
Schreib einen Kommentar
Händels „Rodelinda“ als Trauma eines Kindes – und ein Ausblick auf die Frankfurter Spielzeit 2019/20
Wer sich in der internationalen Opernwelt umsieht, kann nur feststellen: Du, glückliches Frankfurt, juble! Es gibt weltweit höchstens eine Handvoll Städte, deren Opernhaus eine so abwechslungsreiche, ausgiebige und kontinuierliche Pflege von Repertoire und Raritäten gleichzeitig betreibt. Dazu noch auf einem stets enttäuschungsfreien Niveau, verbunden mit vorbildlicher Ensemblearbeit.
Bernd Loebe und seine Teams erwirken diese Erfolgsgeschichte uneitel und ohne das Glamour-Getue, das sich um jede Premiere etwa in Wien oder München entwickelt. Und die Spielzeit 2019/20 verspricht eine bruchlose Fortsetzung dieser im Künstlerischen wie in der Publikumsresonanz erfolgreichen Arbeit.
Elf szenische, eine konzertante Premiere, davon drei jenseits … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Andi A. Müller, Andrea Marcon, Bernd Loebe, Christian Schmidt, Claus Guth, Frankfurt, Georg Friedrich Händel, Oper Frankfurt, Rodelinda
Schreib einen Kommentar
Unterwegs zu einer Welt ohne jede Verletzung – ein müßiger Frankfurter Streit um „Mohren“-Apotheken
Das musste ja irgendwann kommen! Ich hatte mich schon gewundert, dass diese Debatte nicht viel eher vom Zaun gebrochen wurde: Laut „Frankfurter Rundschau“ (ach, das Blatt gibt’s wirklich auch noch?) wird in der Mainmetropole jetzt angeblich heiß diskutiert, ob die beiden „Mohren“-Apotheken in der Stadt weiterhin so heißen dürfen.
Zumindest steuert die – seltsam gestrig benannte – „Kommunale Ausländer- und Ausländerinnenvertretung“ (KAV) stracks auf ein Verbot zu. Der Magistrat solle unverzüglich einschreiten, weil „in Frankfurt am Main kein Platz für Rassismus ist“, wie die formelhaft herunter geleierte Begründung lautet. Haben die in Frankfurt keine anderen Sorgen und Probleme, als aus heiterem Himmel solche nutzlosen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Geschichte, Gesellschaft, Sprache, Stilfragen
Verschlagwortet mit Dortmund, Frankfurt, Mohr, Mohren-Apotheke, Neger
4 Kommentare
TV-Nostalgie (37): Nachlese zur Internationalen Automobil-Ausstellung von 1963
Diesmal geht es nicht nur um eine mehr oder weniger wehmütige TV-Rückschau, sondern zugleich um Fahrzeug-Historie, und zwar anhand eines Berichts über die Frankfurter Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) von 1963. Der Beitrag des Hessischen Rundfunks (HR) ist ein gesellschaftliches Zeitdokument von gewissen Graden.
Der etwa halbstündige Film geriert sich als „kritische Nachlese“ zur Autoschau, hebt sich auch anfangs bewusst von euphorischen Werbesprüchen der Industrie ab, gibt sich stellenweise geradezu desillusioniert und moniert – beinahe schon im ökologischen Sinne – die irrsinnige Prospektflut auf der Messe.
Doch das täuscht. Die Distanz zu den Interessen der Autohersteller wird keineswegs rundum gewahrt. Nun gut: Der Jahrgang ’63 hatte ja auch einige besonders … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Architektur & Städtebau, Gesellschaft, Technik, Unterwegs, Warenwelt & Werbung
Verschlagwortet mit 1963, Automobilausstellung, Frankfurt, Fritz B. Busch, Hessischer Rundfunk, IAA
Schreib einen Kommentar
Wunderbare Vielfalt in Frankfurt: Aspekte der Romantik bei Scartazzini, Britten und Flotow
Was für eine Vielfalt! An der Oper Frankfurt lässt sich in den ersten Wochen der neuen Spielzeit nicht nur die ungewöhnliche „Carmen“ Barrie Koskys und demnächst die Verdi-Rarität „Stiffelio“ besichtigen. Im Bockenheimer Depot, einer gründerzeit-lichen Straßenbahn-Remise, wurde Benjamin Brittens selten aufgeführte amerikanische Operette „Paul Bunyan“ neu inszeniert. Und das Große Haus eröffnete den Premierenreigen mit einer Deutschen Erstaufführung, Andrea Lorenzo Scartazzinis „Der Sandmann“ – vor vier Jahren in Basel uraufgeführt.
Dazu kommt noch Friedrich von Flotows „Martha“, nicht als verlegener Tribut ans naiv-komische Genre, sondern als Chefstück prominent gewürdigt: GMD Sebastian Weigle selbst dirigiert und fügt … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Britten, Flotow, Frankfurt, Oper Frankfurt, Romantik, Scartazzini
Schreib einen Kommentar
Auf Frankfurts „Golanhöhen“ – Marc-Oliver Bischoff beendet seine Krimi-Trilogie
Man muss nur tief genug in der Vergangenheit des Kriminalkommissars wühlen, dann findet man schon den Mörder. So scheint seit einiger Zeit ein unumstößliches Krimi-Gesetz zu lauten. Egal, ob man „Tatort“ einschaltet oder einen Kriminalroman aufschlägt – ohne persönliche Verwicklungen der ermittelnden Personen geht es anscheinend nicht mehr. Der unbeteiligt ermittelnde Kommissar wurde wohl in Rente geschickt.
Da macht auch der neue Roman „Golanhöhen“ von Marc-Oliver Bischoff aus der bewährten Dortmunder-Krimi-Schmiede (Grafit Verlag) keine Ausnahme. Aber soviel vorab: Dies ist auch schon der einzige zu bemängelnde Punkt und zugegebenermaßen auch persönlichem Überdruss geschuldet. Davon abgesehen, ist das Buch nämlich ein außerordentlich gut gemachter Krimi, angemessen düster, intelligent aufgebaut und erzählt.
„Golanhöhen“ ist der dritte Teil von Bischoffs Frankfurt-Trilogie. Während in … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Arbeitswelt & Beruf, Buchmarkt & Lesen, Krimi & Kriminalität, Literatur
Verschlagwortet mit Dortmund, Frankfurt, Golanhöhen, Grafit-Verlag, Krimi, Marc-Oliver Bischoff
Schreib einen Kommentar
„Anständige Musik und ein sauberes Gewissen“: Vor 50 Jahren starb Paul Hindemith
Er ist nach wie vor der am häufigsten aufgeführte Komponist der Moderne. Sein Werk ist von beispielloser Vielfalt, reicht von der großen Oper über Kammermusik für unterschiedlichste Besetzungen bis hin zur Kantate, zur Parodie, zur Musik für Laien. Die musikalische Welt begeht am 28. Dezember seinen 50. Todestag: 1963 starb Paul Hindemith im Frankfurter Marienhospital an Schlaganfällen in der Folge einer Bauchspeicheldrüsen-Entzündung.
Paul Hindemiths Biografie stellt uns einen schöpferischen Menschen vor, der von den äußeren Verwerfungen seiner Lebenszeit massiv getroffen, aber nicht aus der Bahn geworfen wurde. Aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen, große Erfolge als Bratscher und Komponist in den zwanziger Jahren, Aufführungsverbot in der Nazizeit, Übersiedlung in die Schweiz und Emigration in … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Lebenswege, Musik & Konzert, Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Frankfurt, Paul HIndemith
Ein Kommentar
Nicht nur Vulkanasche – Die Lesenation Island war Ehrengast der Frankfurter Buchmesse
Riesige Leinwände mit den Porträts Lesender vor gut bestückten Bücherregalen geben Einblicke in isländische Wohnzimmer. Und wie da gelesen wird! Island ist das Land mit den meisten Büchern pro Einwohner. Die Projektionen im Island-Pavillon auf der Frankfurter Buchmesse, die man auf den ersten Blick für Dias hätte halten können, bewegen sich. So viel oder so wenig sich jemand bewegt, wenn die Lektüre ihn fesselt. „Wir wollen das Wohnzimmer der Messe sein“, hatte sich Thomas Böhm, Literatur-Programmleiter des diesjährigen Buchmesse-Ehrengasts, vorgenommen. Das ist ihm gelungen. Der Island-Pavillon, eine komplette Etage des weitläufigen Forums, wurde mit Sesseln, Sofas, Perserteppichen, Kronleuchtern, einem Café und natürlich mit jeder Menge Bücherregalen ausgestattet, in denen die zahlreichen Neuerscheinungen isländischer Literatur bereitstehen – darunter 230 Übersetzungen, die … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Buchmarkt & Lesen, Kultur an sich, Literatur
Verschlagwortet mit Buchmesse, Frankfurt, Island
Kommentare deaktiviert für Nicht nur Vulkanasche – Die Lesenation Island war Ehrengast der Frankfurter Buchmesse
Suhrkamp – verhext?
Der traditionsreiche Suhrkamp-Verlag zieht von Frankfurt nach Berlin um. Mit diesem Entschluss hat sich Siegfried Unselds Witwe Ulla Berkéwicz nicht nur über den Willen von 80 Prozent der Verlagsmitarbeiter hinweggesetzt, sondern auch über die (geistige) Verwurzelung dieses Verlages im Umkreis der „Frankfurter Schule“. Ob sich Adorno nun im Grabe umdreht?
Wie der Süddeutschen Zeitung (heutige Ausgabe) zu entnehmen ist, hat Berlins Regierender Bürgermeister Wowereit offenbar seit langem heftig gelockt, dass Suhrkamp an die Spree kommen möge. Wer weiß, ob und aus welchen Töpfen da womöglich noch Subventionen / Ansiedlungs-Prämien fließen. Falls es so wäre, könnte man von einem handfesten Skandal sprechen. Wie gleichfalls in der SZ von heute steht, ist just Hessen einer der größten Geber beim Länderfinanzausgleich, Berlin hingegen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Buchmarkt & Lesen, Literatur, Stadt Land Fluss
Verschlagwortet mit Berlin, Frankfurt, Suhrkamp, Ulla Berkéwicz, Umzug
Kommentare deaktiviert für Suhrkamp – verhext?
Zu den Ufern der Freiheit – Ausstellungen über Künstlergruppe „Die Brücke“ in Essen und anderswo
Von Bernd Berke
Essen. So wirken sich Gedenktage aus: Die Gründung der expressionistischen Künstlergruppe „Die Brücke“ jährt sich heuer zum 100. Mal. Deshalb holen viele, viele Museen ihre entsprechenden Bestände ans Licht.
In unseren Breiten sind es derzeit schon Münster und Duisburg, die ihren „Brücke“-Eigenbesitz zeigen. In Essen verhält es sich nun freilich anders. Die „Brücke“-Werke (von Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Emil Nolde und Karl Schmidt-Rottluff), die jetzt in Essen zu sehen sind, könnten tatsächlich dem Folkwang-Museum gehören. Doch man hat sie vom Frankfurter „Städel“ ausleihen müssen.
Die folgenreiche Vorgeschichte: Der 1867 in Essen geborene Chemiker Carl Hagemann wurde um 1910 zum passionierten Kunstsammler. Besonders enge Kontakte pflegte er mit dem „Brücke“-Künstler Ernst Ludwig Kirchner. Auch mit dem damaligen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Brücke, Carl Hagemann, Duisburg, Essen, Folkwang Museum, Frankfurt, Heckel, Kirchner, Münster, Nolde, Schmidt-Rottluff, Städel
Kommentare deaktiviert für Zu den Ufern der Freiheit – Ausstellungen über Künstlergruppe „Die Brücke“ in Essen und anderswo
Muhammad Ali auf der Buchmesse: Der Stoff, aus dem die wirklichen Mythen sind
Frankfurt. Gar keine Frage: Es war d e r Auftritt der Buchmesse überhaupt. Als die Boxlegende Muhammad Ali sich endlich zeigte, drängelten sich Hunderte von Journalisten aus aller Welt. Als er dann bedächtig in einen vorbereiteten Boxring stieg und durchs Geviert zwischen den Seilen tappste, jubelte ihm die Menge der Messebesucher zu wie einem Messias.
Da könnte einer wie Dieter Bohlen tausendmal „titanenhaft“ zur Tür `reinkommen – und hätte nicht den Bruchteil jenes Schauders ausgelöst, wie er sich gestern in Frankfurt unfehlbar einstellte. Man weiß nicht, wie und warum. Doch für Sekunden fühlte man sich plötzlich, als befinde man sich näher am Herzen der Dinge. So wirkt der geheimnisvolle Stoff, aus dem wirkliche Mythen sind.
Dabei war es eine überaus … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Buchmarkt & Lesen, Lebenswege, Leibesübungen
Verschlagwortet mit Buchmesse, Doris Schröder-Köpf, Frankfurt, Muhammad Ali
Kommentare deaktiviert für Muhammad Ali auf der Buchmesse: Der Stoff, aus dem die wirklichen Mythen sind
Fragen zu den Honoraren mag Lafontaine überhaupt nicht – Buchpremiere von „Das Herz schlägt links“ im Frankfurter Saal „Harmonie“
Von Bernd Berke
Frankfurt. Es klang wie Ironie: Ausgerechnet den Saal mit dem Namen „Harmonie“ hatte der Econ-Verlag auf der Frankfurter Buchmesse reserviert, damit Oskar Lafontaine endlich offiziell sein schon vor Erscheinen heftig diskutiertes Buch „Das Herz schlägt links“ vorstellen konnte.
Zu vielen Hunderten waren die Journalisten gekommen, und sie rissen den Verlagsleuten das Buch förmlich aus den Händen, just weil Lafontaine eben nicht in Harmonie mit der SPD lebt. Dutzende von Kamerateams suchten ein Bild des Tages einzufangen. Für Minuten schwebte während der Pressekonferenz ein herzförmiger roter Luftballon durch den Raum. Wer wollte, konnte darin ein Symbol sehen.
Ob Lafontaine auf dem bevorstehenden SPD-Parteitag in Berlin eine Rede halten und Gerhard Schröder die Leviten lesen wolle? „Warten wir erst … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Buchmarkt & Lesen, Politik und so
Verschlagwortet mit Buchmesse, Das Herz schlägt links, Frankfurt, Oskar Lafontaine
Kommentare deaktiviert für Fragen zu den Honoraren mag Lafontaine überhaupt nicht – Buchpremiere von „Das Herz schlägt links“ im Frankfurter Saal „Harmonie“
Die Druckware trotzt den Silberscheiben – Skeptische Töne zum Auftakt der 49. Frankfurter Buchmesse
Von Bernd Berke
Frankfurt. Probleme an allen Fronten des Buchmarktes: Die Umsätze wachsen bei weitem nicht mehr so üppig wie vor Jahresfrist. Die Europäische Kommission droht die für kleinere Verlage lebenswichtige Buchpreisbindung aufzuheben und damit den Lesestoff so zu behandeln wie jede beliebige andere Ware. Zudem bereiten das Hin und Her um die Rechtschreibreform sowie die immer schmalbrüstigeren Ankaufsetats öffentlicher Bibiliotheken Kopfzerbrechen – und das „Gespenst der Globalisierung“ erhebt gleichfalls sein schauriges Haupt.
Skeptische, ja stellenweise furchtsame Töne bestimmten gestern die Pressekonferenz zum Auftakt der 49. Frankfurter Buchmesse. Selbst das Geschäft mit elektronischen Publikationen, seit 1993 in die weltgrößte Bücherschau integriert, entwickelt sich nur im Kriechgang. Hatten Experten Anfang der 90er Jahre für die Jetztzeit einen satten Marktanteil von rund … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Buchmarkt & Lesen, Literatur, Wirtschaft & Geld
Verschlagwortet mit 1997, Buchmesse, Buchpreisbindung, CD-Rom, Frankfurt, Umsätze
Kommentare deaktiviert für Die Druckware trotzt den Silberscheiben – Skeptische Töne zum Auftakt der 49. Frankfurter Buchmesse
Die Haut des Bildes mit dem Messer öffnen – Werkschau über Lucio Fontana in der Frankfurter Schirn
Von Bernd Berke
Frankfurt. Will ein Künstler berühmt werden, braucht er ein Markenzeichen. Bei Joseph Beuys waren es die Filzanzüge, bei Andy Warhol die Suppendosen, bei Georg Baselitz sind es kopfstehende Figuren. Und Lucio Fontana (1899.1968) ist eben der, der seine Bilder mit Messern aufgeschlitzt hat. Daß sich dahinter viel mehr verbirgt, erfährt man nun in einer Frankfurter Retrospektive.
Rund 160 Arbeiten versammelt die Schau in der Schirn-Kunsthalle. Die meist einfarbigen, oft schlohweißen Bilder, deren Kargheit eingangs der 50er Jahre den Drang zum Neubeginn signalisierte, hat Fontana mit Messern und Sticheln immer wieder anders bearbeitet. Breit gefächert sind die emotionalen und ästhetischen Varianten: Mal muß Fontana aggressiv zu Werke gegangen sein, dann spielerisch, ein andermal streng, mathematisch präzise – oder … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Frankfurt, Lucio Fontana, Schirn-Kunsthalle
Kommentare deaktiviert für Die Haut des Bildes mit dem Messer öffnen – Werkschau über Lucio Fontana in der Frankfurter Schirn
Gefährlich lockt das Weib – Frankfurt: Groß angelegte Kunstschau zur Erotik in der Wiener Moderne
Von Bernd Berke
Frankfurt. Wie haben sich diese Herren mit dem Bildnis der Frau abgeplagt! Sie war ihnen die gefährlich lockende Sirene, das animalische Wesen oder die rätselhafte Sphinx. „Sehnsucht nach Glück“ heißt eine großartige Frankfurter Ausstellung zur Wiener Moderne der letzten Jahrhundertwende. Wo aber ist das Glück?
Zentralfiguren der umfangreichen, mit Raritäten gespickten und aus allen Weltteilen zusammengetragenen Schau (rund 200 Exponate) sind Gustav Klimt und Egon Schiele. Zudem wird der Umkreis der 1897 gegründeten „Secession“ einbezogen, mit deren Wirken die (gleichfalls in Beispielen gezeigte) akademisch-bombastische Salonkunst von „Malerfürsten“ wie Hans Makart überwunden werden sollte. Spitzenwerke von internationalen Gästen der damaligen Gruppenausstellungen (z. B. Edvard Munch) runden das pralle Zeitbild ab.
Auf eigenen Pfaden unterwegs
Die Frankfurter Auswahl ist … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Frankfurt, Klimt, Kokoschka, Schiele, Schirn-Kunsthalle, Sehnsucht nach Glück, Wien, Wiens Aufbruch in die Moderne
Kommentare deaktiviert für Gefährlich lockt das Weib – Frankfurt: Groß angelegte Kunstschau zur Erotik in der Wiener Moderne
Wenn Leselust sich mit der Lust am Bild vereint – Niederländische Malerei des Goldenen Zeitalters in der Frankfurter Schirn
Von Bernd Berke
Frankfurt. Die vier biblischen Evangelisten als „Literarisches Quartett“: Auf Jan van Bijlerts Gemälde beugen sie sich gemeinsam über ein Buch. Der Text bringt sie buchstäblich in Bewegung. Ihre Mienen sind gespannt. Das Geschriebene scheint eine lebhafte Debatte auszulösen. Ist das die vielbeschworene Leselust?
Ganz anders „Der Einsiedler“ des Adriaen van Ostade. Still in sich versunken sitzt der Greis da mit seinem Buch. Ein schwacher Schein aus dem Nirgendwo schimmert um sein Haupt – ein Geisteslicht in der Einsamkeit.
Bilder von Lesenden, entstanden im Goldenen Zeitalter der niederländischen Malkunst, versammelt jetzt eine herausragende Frankfurter Ausstellung mit dem nicht ganz zutreffenden Titel „Leselust“. Der Titel führt schon deshalb ein wenig in die Irre, weil eine ganze Abteilung den Vanitas-Darstellungen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen, Literatur
Verschlagwortet mit Frankfurt, Frans Hals, Leselust, Niederländische Malerei des Goldenen Zeitalters, Rembrandt, Schirn-Kunsthalle, Vermeer
Kommentare deaktiviert für Wenn Leselust sich mit der Lust am Bild vereint – Niederländische Malerei des Goldenen Zeitalters in der Frankfurter Schirn
Ostverlage fühlen sich über den Tisch gezogen – Lamento beherrscht deutsch-deutsche Buchszene
Von Bernd Berke
Frankfurt. Die ehemaligen DDR-Verlage fühlen sich im deutschen Einigungsprozeß mächtig „über den Tisch gezogen“. Hatte die vorige Frankfurter Buchmesse noch mit gewissen Blütenträumen just am Tage der Vereinigung (3. Oktober 1990) begonnen, so mehrten sich jetzt bei einer Diskussion an gleicher Stelle die enttäuschten Stimmen.
Fast alle Privatisierungen ostdeutscher Verlage seien – als Rücküberführungen in West-Besitz – nach dem „Übernahme-Modell“ gelaufen, beklagte Elmar Faber, bis vor wenigen Tagen Geschäftsführer des Aufbau-Verlages (Berlin/Weimar). Der soeben von der Treuhandanstalt bestätigte Aufkäufer des „Aufbau“-Verlages, ein (kunstsinniger und mit Buchmarktexperten zusammenarbeitender) Frankfurter Immobilienmakler, wird Faber vermutlich wieder einstellen.
Die West-Verlage, so etwa Reclam (Stuttgart) bei Reclam (Leipzig), mußten also in den meisten Fällen nur noch zugreifen, wobei besagtes Kooperationsmodell dem Leipziger … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Buchmarkt & Lesen
Verschlagwortet mit Aufbau, Buchmesse, DDR-Verlage, Elmar Faber, Frankfurt, Leipzig, Plus-Auflagen, Verlagswesen
Kommentare deaktiviert für Ostverlage fühlen sich über den Tisch gezogen – Lamento beherrscht deutsch-deutsche Buchszene
Der tiefste Ernst ist ein Verwandter des Lachens – Frankfurter Schirn-Kunsthalle zeigt erste große Retrospektive seit dem Tod von Jean Dubuffet
Von Bernd Berke
Frankfurt. Jean Dubuffet (1901—1985) gilt heute meistenteils als Hauptvertreter der sogenannten „art brut“ (etwa: rohe Kunst), einer Richtung, die auf alle großen Traditionen (auch die der Abstraktion) pfeift und sich z. B. an bildnerische Hervorbringungen von Geisteskranken anlehnt. In der Kunsthalle Schirn zu Frankfur/Main ist jetzt, bei der ersten großen Retrospektive nach Dubuffets Tod, festzustellen, wie wenig mit solch einer Schubladen-Zuordnung gesagt ist – bestenfalls ein Körnchen der Wahrheit.
Richtig ist, daß Dubuffet (von seinen frühen und erzkonventionellen Anfängen in den 20er Jahren abgesehen) die Tradition aggressiv von sich wies. Bei seinen Angriffen auf die intellektuell hochgezüchtete Moderne hat er Beifall von falscher Seite riskiert. Dubuffet hat seinen ureigenen Weg gesucht. Dieser Weg hatte freilich viele Gabelungen. … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit art Brut, Frankfurt, Jean Dubuffet, Kunsthalle, Schirn
Kommentare deaktiviert für Der tiefste Ernst ist ein Verwandter des Lachens – Frankfurter Schirn-Kunsthalle zeigt erste große Retrospektive seit dem Tod von Jean Dubuffet
Shakespeares Zauberspiel im schönen Wunderland – Dortmunds Schauspielchef Guido Huonder inszeniert in Frankfurt/Main den „Sommernachtstraum“
Von Bernd Berke
Frankfurt. Wer die neueste Inszenierung des Dortmunder Schauspielchefs Guido Huonder sehen will, muß an den Main pilgern. Huonder bringt – mit Dortmunder Regieteam und Frankfurter Schauspielern – Shakespeares „Sommernachtstraum“ auf die Bühne des Bockenheimer Depots.
Huonder knüpft somit Verbindungen, die auf eine Gast-Option hinauslaufen könnten, falls es mit dem Wechsel von Dortmund nach Leipzig nicht klappt. Noch dazu trifft er beinahe auf ein Vakuum: Die Frankfurter werden ihrer Bühnen nicht mehr recht froh, das Haus hat an Renommee verloren. Schon vorab sieht sich auch der künftige Leiter des Schauspieis, der aus. Bonn kommende Peter Eschberg, herber Kritik ausgesetzt.
„Ein Sommernachtstraum“ also. Bekanntlich nicht irgendein Stück, sondern eine der reichsten Komödien der Weltliteratur und allemal eine große Bewährungsprobe. … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Theater
Verschlagwortet mit Bockenheimer Depot, Frankfurt, Guido Huonder, Shakespeare, Sommernachtstraum
Kommentare deaktiviert für Shakespeares Zauberspiel im schönen Wunderland – Dortmunds Schauspielchef Guido Huonder inszeniert in Frankfurt/Main den „Sommernachtstraum“
DDR-Verlage suchen neues Profil – und Günter Grass setzt Kritik an der Wiedervereinigung fort
Von Bernd Berke
Frankfurt. Günter Grass läßt nicht locker. Der prominente Schriftsteller und Gegner der deutschen Vereinigung zieht auch auf der Frankfurter Buchmesse gegen die von ihm befürchtete neudeutsche Großmächtigkeit zu Felde und attackiert dabei auch das Fernsehen, das nur durch geschickte Schaltungen und Schnittfolgen vermocht habe, den falschen Eindruck volksfestartigen Jubels am Vereinigungstag zu vermitteln.
Grass und sein Diskussionspartner Kenzaburo Oe, einer der wichtigsten japanischen Autoren, machten beim jeweils eigenen Volk expansive, aggressive und fremdenfeindliche Tendenzen aus.
In einer anderen Halle des Messegeländes hatte kurz zuvor der Wiener „Verlag für Gesellschaftskritik“ ein etwas weniger gut besuchtes Gespräch u. a. mit dem Zukunftsforscher Robert Jungk veranstaltet. Dort warf man gar die Frage auf, ob das vergrößerte Deutschland geneigt sein könnte, … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Buchmarkt & Lesen, Politik und so
Verschlagwortet mit Aufbau, Buchmesse, DDR-Verlage, Frankfurt, Günter Grass, Schriftstellerverband, Uwe Friesel, VS, Wiedervereinigung
Kommentare deaktiviert für DDR-Verlage suchen neues Profil – und Günter Grass setzt Kritik an der Wiedervereinigung fort