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Schlagwort-Archive: 1994
Die Kunst des Kaufens – „Art Cologne“ mit 323 Galerien aus 22 Ländern
Von Bernd Berke
Köln. Bündigen Bescheid gab die Dortmunder Galerie Utermann den Veranstaltern der Kölner Kunstmesse „Art Cologne“. Die hatten wissen wollen. was die Teilnehmer der Messe erwarten. Utermanns Antwort: „Neue Kontakte. Gute Geschäfte.“ Das dürfte im Kern für alle 323 Galerien aus 22 Ländern gelten, die diesmal dabei sind.
Utermann kann tatsächlich auf ein besonders gutes Geschäft hoffen, hat man doch eines der spektakulärsten Angebote parat, nämlich vier Jahresmappen der expressionistischen Künstlergruppe „Brücke“ (Heckel, Kirchner u. a.) aus den Jahren 1909-1912 – eine Rarität sondergleichen. So haben sich, dem Vernehmen nach, auch schon ein US-Museum und ein solventer Privatsammler dafür interessiert. Nach Möglichkeit sollen die Mappen nur komplett veräußert werden. Der Preis soll sich nahe der Ein-Millionen-Grenze bewegen. Die … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen, Wirtschaft & Geld
Verschlagwortet mit 1994, Aborigines, Art Cologne, Friebe, Gabrielle Pizzi, Galerien, Köln, Utermann
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Segen von oben – „Pink Floyd“ im Müngersdorfer Stadion
Von Bernd Berke
Köln. Sind dies Töne vom Anbeginn der Schöpfung oder aus der Zukunft? Es puckert, wummert, wabert und vibriert – und ist doch pralle Gegenwart in einer lauen Sommernacht am Rhein: „Pink Floyd“ spielt im ausverkauften Müngersdorfer Stadion.
Die leicht ergrauten Herren David Gilmour (Gitarre), Nick Mason (Drums) und Richard Wright (Keyboard), verstärkt um einige exzellente Begleitmusiker und drei gesangsstarke Tanzgirls, sind natürlich nicht einfach eine Rock-Band. „Pink Floyd“ läßt sich mal wieder – von ganzen Heerscharen hinter den Kulissen – überaus machtvoll in Szene setzen. Ihr Auftritt gleicht einer gigantischen Liturgie, dementsprechend ergriffen nehmen die 65.000 Leute ihn entgegen. So gesehen, könnten die vielen Wunderkerzen und Feuerzeuge eigentlich die ganze Zeit über leuchten. Die Musik richtet sich … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Rock & Pop
Verschlagwortet mit 1994, Köln, Müngersdorfer Stadion, Pink Floyd
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Ist Sprache nur mit Schuld beladen? – Kontroverse Debatte über Schreiben in gewaltsamer Zeit
Von Bernd Berke
Düsseldorf. Kann man der rechten Gewalt mit Worten Einhalt gebieten? Darf man dabei hoffnungsvolle Gegen-Begriffe wie „Solidarität“ und „Utopie“ noch ganz unschuldig verwenden, als seien sie nicht vom zerfallenen Kommunismus in Mißkredit gebracht worden? Um solche gewichtigen Fragen drehte sich jetzt eine prominent besetzte Autorendiskussion beim Jahrestreffen des bundesdeutschen P.E.N.-Zentrums in Düsseldorf.
Motto des Abends und der gesamten Tagung der Autorenvereinigung: ein vieldeutiger Satz von Roland Barthes, der da lautet „Sprache ist niemals unschuldig“. Moderator Klaus Bednarz (ARD-„Monitor“) wählte als Einstieg in die Debatte über „Schreiben in gewalttätiger Welt“ eine Brecht-Geschichte vom „Herrn Keuner“. Der begegnet der Gewalt, indem er sie zwar nicht bejaht, aber zuwartet, bis sie endlich entkräftet von selbst verschwindet – und erst dann … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Literatur, Politik und so
Verschlagwortet mit 1994, Dieter Wellershoff, Durs Grünbein, Düsseldorf, Günter Grass, Herta Müller, P.E.N.-Zentrum, PEN-Zentrum
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Chance für junge Regie-Talente – Berliner Theatertreffen: Große Bühnenkunst, doch es drohen Kürzungen
Aus Berlin berichtet Bernd Berke
Berlin. Strahlendes Sonnenwetter an der Spree. Eigentlich keine Verlockung, allabendlich ins Theater zu gehen. Doch die Aufführungen beim 31. Berliner Theatertreffen sind annähernd ausverkauft – und das ist gut so. Denn dann fällt es Bonn vielleicht ein wenig schwerer, der alteingeführten Bühnen-Börse den Geldhahn zuzudrehen.
Praktisch jede Branche hat ihren Kongreß, ihre Messe oder Leistungsschau. Ausgerechnet den besonders dringend auf breite öffentliche Diskussion angewiesenen Theaterleuten droht erzwungener Rückzug in provinzielle Nischen, wo dann jeder leidlich vor sich hinwerkelt. Denn was ist das Theatertreffen anderes als die Chance, den Stand dieser Kunst in seinen Spitzenwerten zu begutachten, sich damit auseinanderzusetzen und somit selbst voranzukommen.
Der Bund, der bislang die Hälfte der Kosten des Theatertreffens trägt, hat … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Theater
Verschlagwortet mit 1994, Andrea Breth, Berlin, Corinna Kirchhoff, David Mamet, Edgar Selge, Hedda Gabler, Ibsen, Kürzungen, Leslie Malton, Oleanna, Theatertreffen, Ulrich Matthes
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Schlachtrufe gegen den grauen Alltag – „Die Toten Hosen“ in der Dortmunder Westfalenhalle
Von Bernd Berke
Dortmund. Nebenan in der kleinen Halle 2 mühten sich die Grufties von „Black Sabbath“ um Hardrock-Stimmungsmache. Damit gab’s in der ausverkauften großen Arena gar keine Probleme. Denn dort spielten zeitgleich „Die Toten Hosen“. Wer neulich gedacht hatte, Herbert Grönemeyer habe das Dortmunder Publikum schon auf höchste Touren gebracht, der hatte nur die furiose Düsseldorfer Radau-Band noch nicht erlebt.
Die meisten „Hosen“-Titel haben kaum widerstehliche Refrains, so recht zum Mitgrölen. Ganz gleich, ob es um fröhliches Drauflosleben, Radikal-Klamauk oder um Warnungen vor Neonazis geht, es sind fast immer Schlachtruf-Gesänge, eingängige Mutmacher wie „Komm mit uns“ oder „Wir sind bereit“.
Die Bewegungen im Publikum gleichen denen in der Südkurve von Borussia Dortmund. Mit stoßweise gereckten Fäusten werden die lustvollen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Rock & Pop
Verschlagwortet mit 1994, Black Sabbath, Campino, die toten Hosen, Dortmund, Grönemeyer, Westfalenhalle
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Und da singen alle: „Gib mir mein Herz zurück…“ – Herbert Grönemeyer in der Dortmunder Westfalenhalle
Von Bernd Berke
Dortmund. Der Mann muß sein Dortmunder Publikum gar nicht erst erobern, er „hat’s“ vom ersten Moment an. Für Herbert Grönemeyer sind Konzerte im Ruhrgebiet Heimspiele. die er notfalls mit gebremster Kraft gewinnen könnte. Doch in der ausverkauften Westfalenhalle macht er keine halben Sachen.
Kaum hat er mit seiner Band zwei, drei Lieder gespielt, sind die Zuschauer schon mit Leib und Seele dabei. Wo andere Stars eine gewisse An- und Aufwärmphase brauchen, schafft’s Grönemeyer ohne Vorgruppe und gleichsam aus dem Stand. Ein Phänomen. Dabei steigt er in der Dortmunder Arena, „diesem Riesenteil“ (Grönemeyer) gar nicht mal mit seinen allseits bekannten Hits ein, sondern mit neueren Stücken wie „Fisch im Netz“ oder „Grönland“, einem Song, der dafür wirbt, die … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Region Ruhr, Rock & Pop
Verschlagwortet mit 1994, Dortmund, Herbert Grönemeyer, Westfalenhalle
Kommentare deaktiviert für Und da singen alle: „Gib mir mein Herz zurück…“ – Herbert Grönemeyer in der Dortmunder Westfalenhalle
„Tegtmeier“ lebt nicht mehr – Ruhrgebiets-Komiker Jürgen von Manger mit 71 Jahren in Herne gestorben
Von Bernd Berke
Für alle Auswärtigen war er die idealtypische Verkörperung des Ruhrgebiets-Kumpels: Jürgen von Manger, der mit 71 Jahren in Herne gestorben ist, erfand 1962 seine Figur „Adolf Tegtmeier“ – und verschmolz nahezu mit dieser Rolle.
Landauf landab verbinden die Menschen das Revier mit seinen Auftritten und glauben zu wissen, wie die Leute hierzulande reden. Was „Tegtmeier“ von sich gab, war allerdings niemals echtes Revier-Deutsch, sondern ein Kunstdialekt.
Tegtmeier war jener „kleine Mann“ von der Straße, der sich freilich bildungsbeflissen gab, sich möglichst gepflegt ausdrücken wollte – und dabei immer wieder in arge Sprachnöte geriet. Komischer Kontrast: Gerade wenn ihm eigentlich die Worte fehlten, war dieser Tegtmeier höchst mitteilungsfreudig. Und er hätschelte seine gesammelten Vorurteile, als seien es Weltweisheiten.… Weiterlesen
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Kleinkunst & Comedy, Region Ruhr, Scherz, Satire, Ironie, Tonträger
Verschlagwortet mit 1994, Adolf Tegtmeier, Ährlich, Bochum, Gelsenkirchen, Hagen, Herne, Jürgen von Manger, Komiker, Mensch bleiben, Mundart, Nachruf, Ruhrgebiet
Kommentare deaktiviert für „Tegtmeier“ lebt nicht mehr – Ruhrgebiets-Komiker Jürgen von Manger mit 71 Jahren in Herne gestorben