Schlagwort-Archive: Glück

Von Natur aus glücklich – „Katzen und der Sinn des Lebens“

Meiner Treu! Noch nie habe ich ein Buch gelesen, das dermaßen angefüllt ist mit Katzenlobpreisungen aller Art und Güte. Der britische Philosoph John Gray, Jahrgang 1948 und in olympischen Gefilden der Wissenschaften tätig (Oxford, Yale, London School of Economics), hat Dichtung und Geistesgeschichte auf katzenaffine Inhalte durchsucht und ist vielfach fündig geworden. Wir Menschen kommen in seinem Buch „Katzen und der Sinn des Lebens“ (Originaltitel: „Feline Philosophy“) weniger gut davon.

Einige Befunde, aus denen sich alles Weitere herleitet: Katzen sind offenbar prinzipiell zufrieden mit ihrem Leben, das Glück ist ihnen gleichsam angeboren, weil sie niemals an den Tod denken und nichts anderes sein wollen, als sie sind; weil sie schlicht und einfach ihrer Natur folgen und im Einklang mit den … Weiterlesen

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Mit Glucks „Alceste“ und Theater in der Moschee: Ruhrtriennale startet am 12. August

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Pressegespräch in karger Halle. Intendant Johan Simons sitzt in der Mitte. (Foto: Pfeiffer)

„Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ hat Johan Simons auf seine Programmhefte geschrieben, „Alle Menschen werden Brüder“ zitiert er Schiller in seiner Ansprache an das (Abonnenten)-Volk, und auch die Zeile „Seid umschlungen, Millionen“ aus desselben Dichters Feder findet Eingang in seinen Zitatenschatz.

Wenn unsereiner bei diesen Worten möglicherweise eher an die Panzerknackerbande aus den Mickymausheften der 60er Jahre und deren geniale Texterin Dr. Erika Fuchs denkt, die Disneys Mäusen und (mehr noch) Enten deutsche Klassik in die Sprechblasen schrieb, so ist dies ein anderes Thema.

Aufklärung und Humanismus

Johan Simons jedenfalls, nunmehr im zweiten Jahr Intendant der Ruhrtriennale, wähnt sich in seiner Programmgestaltung der Aufklärung und dem Humanismus verpflichtet, aber … Weiterlesen

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Start mit Gluck – Intendant Johan Simons stellt das Programm der RuhrTriennale 2016 vor

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Auf Zeche Zollern erklingt zumindest an einem Abend Triennale-Musik – allerdings nicht im abgebildeten Verwaltungsgebäude, sondern in der (unsichtbar) dahinter liegenden berühmten und frisch renovierten Jugendstil-Maschinenhalle (Foto: Ruhrtriennale/LWL Hudemann)

Christoph Willibald Gluck macht den Anfang, es folgen Albert Camus, Emile Zola und viele andere. Johan Simons hat das Programm seiner zweiten Ruhrtriennale (12. August bis 24. September 2016) vorgestellt, die an etlichen ehemaligen (oder noch aktiven) Industriestandorten des Ruhrgebiets stattfinden soll. Nach langer Pause ist auch Dortmund wieder mit Spielstätten vertreten, dem Hafen und (endlich!) der renovierten Maschinenhalle von Zeche Zollern in Bövinghausen. Hier ein paar Fakten:

Beginn in der Jahrhunderthalle

Große Auftakt-Produktion ist Glucks Reformoper „Alceste“ in der Bochumer Jahrhunderthalle. Simons hat sie, wie wir den sorgfältig zusammengestellten Presseunterlagen … Weiterlesen

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Schillerndes Spiel um Macht und Liebe: Glucks „Ezio“ in Frankfurt

Die Frankfurter Oper hat es wieder einmal geschafft: Mit einer Inszenierung von Christoph Willibald Glucks „Ezio“ entriss sie ein Werk aus dem Dämmerschlaf, das noch vor Glucks bedeutsamen Reformopern entstanden ist. Gleichzeitig gelang dem Haus von Bernd Loebe damit das Präludium zum Gluck-Jahr: 2014 jährt sich die Geburt dieser wichtigen Gestalt der Musikgeschichte zum 300. Mal.

Edle Roben: Christian Lacroix schuf die Kostüme für Glucks "Ezio" In Frankfurt. Sene mit Max Emanuel Cencic, Paula Murrihy und Beau Gibson. Foto: Barbara Aumüller

Edle Roben: Christian Lacroix schuf die Kostüme für Glucks „Ezio“ In Frankfurt. Sene mit Max Emanuel Cencic, Paula Murrihy und Beau Gibson. Foto: Barbara Aumüller

Die Ausgangslage ist wie bei solchen Jubiläen üblich: Einige kleine Häuser in der deutschen Theaterlandschaft kündigen Premieren von Gluck-Opern an, die Flaggschiffe steuern unbeirrt daran vorbei. Ob sich an diesem Bild noch etwas ändern wird, wenn im Frühjahr die … Weiterlesen

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Wo das Glück sich zeigen kann

Es hat schon ein wenig genervt, wie die ARD für ihre Themenwoche übers Glück vorab die Trommel gerührt hat. Sogar zum Tagesschau-Nachrichtenstoff wurde der eigene Programmschwerpunkt. Was aber Anke Engelke jetzt unter dem Titel „Sowas wie Glück“ präsentiert hat, war wirklich berührend.

Anke Engelke (vorn rechts) auf Glückssuche - hier bei einer Chorprobe. (© WDR/Tom Trambow)

Anke Engelke (vorn rechts) auf Glückssuche – hier bei einer Chorprobe. (© WDR/Tom Trambow)

Auf der Suche nach dem Glück begab sich die vor allem mit Komik bekannt gewordene Fernsehfrau auf Deutschlandreise. Anfangs konnte man noch argwöhnen, hier stelle ein Promi wohlfeile Betroffenheit zur Schau. Doch das war nicht der Fall. Anke Engelke erwies sich als richtige Besetzung fürs Thema: zuversichtlich, aber nicht bodenlos optimistisch; einfühlsam ohne unnötiges Drumherum; komisch nur dann, wenn der Augenblick es zuließ. Den … Weiterlesen

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„Glück“ – und was daraus werden kann: Der neue Film von Doris Dörrie

Entlaubt, grau, desolat. Baum, Himmel, Gegend. So fängt der Film an. Schon weiß ich, was ich zu erwarten habe. Irgendwann wird zartes Grün sprießen, werden ein blauer Himmel mit entzückenden weißen Wolkenformatiönchen und ein lebendiges Stadtviertel zu sehen sein. Denn schließlich heißt der Film „Glück“ und das muss ja dann auch optisch zu erkennen sein. Symbolik.

Nun kommt die Vorgeschichte: Irina erleidet ein brutales Schicksal in einem der von Kriegen zerrütteten Länder Osteuropas. Ihre Eltern werden ermordet, sie wird vergewaltigt. Sie taucht tief in einen Fluss ein. Überlegt sie Selbstmord zu verüben? Will sie die Entwürdigung, die Verletzung abwaschen? Vermutlich Letzteres, denn sonst wäre der Film nach 10 Minuten zu Ende gewesen, aber da taucht Irina auch schon in Berlin … Weiterlesen

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Im Billiggetümmel der Vorstädte – Wilhelm Genazinos Roman „Das Glück ins glücksfernen Zeiten“

Gerhard Warlich hat einst Philosophie studiert. Brotlose Weisheit, wie sich sehr bald zeigte. Irgendwann verdingte er sich als Auslieferungsfahrer einer Großwäscherei. Jetzt ist er dort seit vielen Jahren Geschäftsführer. Immerhin. Aber ist der 41-Jährige auch glücklich?

Diese schwierige, vielfältige Frage wird im neuen Roman von Wilhelm Genazino genauestens durchbuchstabiert. Der Ich-Erzähler mit dem sprechenden Namen Warlich sucht „Das Glück in glücksfernen Zeiten” (Titel), doch er verzagt immer wieder.

Er führt ein Leben auf Beobachter-Posten und nimmt Alltags-Ereignisse bis in die letzten Verästelungen wahr – wie es Genazinos Streuner und Flaneure seit jeher tun. Dabei verstrickt er sich in ziellosen inneren Aufruhr, den er mit einer „Schule der Besänftigung” ruhigstellen möchte – ein rätselhaftes Vorhaben, das er seinen Mitmenschen kaum vermitteln … Weiterlesen

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