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Monatsarchive: April 1998
Schritt für Schritt zur Kunst – Dortmunder Galerie Utermann im neuen Domizil
Von Bernd Berke
Dortmund. Die Dortmunder Galerie Utermann zählt zu den feinen Adressen der Branche. Zumal mit ausgesuchten Expressionisten bewegt man sich im Edel-Segment des Marktes, in dem Preise oft nur „auf Anfrage“ genannt werden. Jetzt verfügt man über ein neues Domizil der Sonderklasse.
Das 1956 errichtete, behutsam und stilsicher umgerüstete Haus Silberstraße 22 bietet im ersten Geschoß einen fünf Meter hohen Ausstellungsraum, der den Kunstwerken auf rund 250 Quadratmetern Luft und „Atem“ verschafft. Zu den von der Ruhrkohle AG langfristig gemieteten Räumen gehört ein riesiger Tresor, der als Depot dient. Clou der Liegenschaft ist ein umfriedeter Garten, der Skulpturen zu besonderer Geltung kommen läßt. Selbst alteingesessene Dortmunder dürften dieses grüne Idyll mitten in der City bislang übersehen haben.
Als … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Dortmund, Fritz Winter, Galerie Utermann, Günter Samtlebe, Karl Hartung, Neue Räume, Silberstraße, Wilfried Utermann
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Der Idiot auf der Klippe – Edith Clever inszeniert die Uraufführung von Botho Strauß‘ „Jeffers – Akt I und II“ in Berlin
Von Bernd Berke
Berlin. Botho Strauß, unser vielleicht empfindsamster, aber auch umstrittenster Theaterdichter. hat einen erlesenen Geistesverwandten gefunden – den amerikanischen Lyriker Robinson Jeffers (1887-1962). Ihm huldigt Strauß in seinem neuen Stück „Jeffers – Akt l und II“. Ebenso leichtgläubig wie schwerblütig hat Edith Clever die Uraufführung für die Berliner Schaubühne inszeniert.
Jeffers war – ganz wie Strauß – ein Eremit der Literatur. Aus der Abgeschiedenheit von Carmel an Kaliforniens Küste verdammte er die moderne Zivilisation und allen Gegenwarts-Plunder im Namen einer gleichsam überirdischen Schönheit der Steine, des Meeres und der Falken. Der Naturfriede gedeihe am besten ohne Menschen, befand Jeffers in langen Poemen. Ökologie radikal, sozusagen. Nur: Für wen denn eigentlich noch?
Solch entschiedene Abkehr vom schnöden Menschenalltag hat … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Theater
Verschlagwortet mit Berlin, Botho Strauß, Bruno Ganz, Corinna Kirchhoff, Edith Clever, Jeffers – Akt I und II, Robinson Jeffers, Schaubühne, Uraufführung
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Im Vollrausch durch die Techno-Szene – Rainald Goetz‘ wildwüchsiger Frontbericht „Rave“
Von Bernd Berke
Worum geht s eigentlich im Kern bei den Raves, jenen Endlos-Parties zu gewitternder Techno-Musik? Hören wir den 44-jährigen Veteran Rainald Goetz, der sich offenbar immer noch tapfer auf der Szene rumtreibt: „Mädchen kennenlernen. Drogen nehmen. Musik hören.“ Kommt einem bekannt vor.
Goetz weiß natürlich genau, wovon er redet, denn: „Ich ging hin und tanzte mit. Das Gefühl war toll.“ Geht’s vielleicht präziser? Aber ja: Es war – so Goetz – „schon hart. Aber irgendwie eben auch geil“.
Ist das der zeitgemäße literarische Sound der späten 90er Jahre? Oder stammelt da einer, der ein nahezu religiöses Erweckungs-Erlebnis gehabt haben muß und dem nun versierte Plattenaufleger („DJs“) wie Sven Väth oder Westbam als göttliche Wesen erscheinen? Jedenfalls durfte sich … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Literatur
Verschlagwortet mit Rainald Goetz, Rave, Techno
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In Paris die neue Leichtigkeit des Seins erfahren – Richard Fords beachtliche Novelle „Abendländer“
Von Bernd Berke
Ein Amerikaner in Paris: Charley Matthews aus Ohio hat gerade seinen Erstlingsroman „Das Dilemma“ herausgebracht und will nun seinen französischen Verleger besuchen. Doch der hat über Weihnachten plötzlich keine Zeit mehr für den Gast und das fällige Besichtigungsprogramm.
Nun müssen Charley und seine Begleiterin Helen selbst sehen, wie sie in der Metropole zurechtkommen. Mit dieser gelinden Ernüchterung beginnt „Abendländer“, das neue Buch des US-Autors Richard Ford, der zumal durch seinen grandiosen Roman „Der Sportreporter“ bei uns bekannt wurde.
Krise in der Lebensmitte: Fords trauriger Held Charley hat eine gescheiterte Ehe hinter sich. Ob er seine jetzige Gefährtin Helen liebt oder sie eben nur gern hat und mit ihr schläft, ist zunehmend fraglich. Auch so ein Dilemma.
Charley … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Literatur
Verschlagwortet mit Abendländer, Richard Ford
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Betrübt vom Lauf der Welt – Lübcke-Museum in Hamm zeigt Karl Hofers Bilder aus der Sammlung Deyhle
Von Bernd Berke
Hamm. In der Mitte des Bildes steht der Künstler, ganz auf sich allein gestellt, die Hände zum Selbstschutz erhoben, aber eigentlich hilflos. Denn ringsum drohen maskenhafte Fratzen. „Selbstbildnis mit Dämonen“ hat Karl Hofer (18781955) diese Arbeit genannt. Und wahrlich: Er hat zeitlebens dämonische Erfahrungen machen müssen.
Die vielfältige Hofer-Werkauswahl, die jetzt in Hamm zu sehen ist, stammt aus der Sammlung des jüngst in Finanzprobleme geschlitterten Musical-Magnaten Rolf Deyhle, dem freilich das Land Baden-Württemberg just mit einer sicher hilfreichen Kreditbürgschaft zu Diensten war.
Zurück zum weniger lukrativen Leben des Künstlers Karl Hofer: Unglücklich verlief schon seine Kindheit. Kaum war er auf der Welt, starb sein Vater. Die Mutter verarmte und mußte als Haushaltshilfe ihr Dasein fristen. Bald konnte … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Gustav Lübcke Museum, Hamm, Karl Hofer, Sammlung Deyhle
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Mit Melodien durch die Liebeswirren gleiten – Kinofilm „On connaît la chanson“ von Alain Resnais
Von Bernd Berke
Marc hat ganz gerötete Augen. Die Tränen fließen. Er schneuzt sich in sein Taschentuch. Camille will mit ihrer Schwester Odile eine Wohnung besichtigen und erscheint verfrüht am Treffpunkt. Sie glaubt, daß der Mann richtig weint – und schon beginnt sie, sich in den offenbar empfindsamen Menschen zu verlieben. Doch der Kerl erweist sich später als eiskalter Immobilienmakler. Und das Taschentuch? Nun ja, eine simple Erkältung.
Beileibe kein Einzelfall in Alain Resnais‘ Film „On connaît la chanson“ (etwa: „Man kennt das Lied“). Jede Geste ist schon ein halbes Mißverständnis – oder eine bewußte Maskierung wahrer Absichten und damit Quell des Unglücks.
Das Besondere an diesem Meisterwerk: Resnais verfremdet die vielfach verwobenen Episoden seines Liebesreigens sinnreich und kunstvoll mit … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kino, Rock & Pop
Verschlagwortet mit Alain Resnais, André Dussolier, On connaît la chanson, Sabine Azéma
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Sprache frißt Liebe auf – Goethes Trauerspiel „Clavigo“ im Essener Grillo-Theater
Von Bernd Berke
Essen. Mit seinem Trauerspiel „Clavigo“ machte Goethe 1774 nicht viel Federlesens. Nach einer Art Wette im traulichen Kreise hat er das Drama binnen einer Woche sozusagen „hingefetzt“. Doch das Stück hat Bestand. Goethe war eben gut. Nun eilt ihm das Essener Schauspiel hinterher und hält sich an die alte Fußball-Weisheit: „Das Spiel dauert 90 Minuten“. Schöne Kurzweil?
Clavigo (Denis Petkovic) befindet sich auf dem Karrieretrip, er rechnet sich Chancen beim spanischen Hofe aus. Als Star-Autor läßt er sich gern von liebenden Musen beflügeln, doch rasch langweilen sie den Sturm- und Drang-Menschen auch wieder. Folglich hat er die süße Französin Marie sitzenlassen, also schmählich entehrt.
„Daß man so veränderlich ist!“, staunt der Wankelmütige über sich selbst. Denn zwei … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Theater
Verschlagwortet mit Clavigo, Denis Petkovic, Erich Sidler, Essen, Goethe
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Mozarts Handschrift und die verrätselte Welt – Gerhard Roths Roman „Der Plan“
Von Bernd Berke
Konrad Feldt, Bibliothekar in der Nationalbücherei von Wien, leidet an einer Berufskrankheit Er ist vernarrt in Schriftgut jeder Sorte. Der Lesesüchtige betrachtet die ganze Welt wie einen Text, den man erst entziffern muß.
Diesen Buchstaben-Mann schickt der österreichische Autor Gerhard Roth (Romanserie „Die Archive des Schweigens“) in seinem neuen Opus „Der Plan“ durch Japan, wo Feldt Vortrage über die Wiener Bibliothek halten soll. Aber das ist nur ein Vorwand. Nichts Kulturbeflissenes hat Feldt im Sinn. sondern Kriminelles.
Jedenfalls versteht Feldt in Nippon auf einmal nichts mehr. Andere Sprache, fremde Schrift, verworrener Sinn. Fortan muß er sich alle Bestandteile der Wirklichkeit nach Art von Rebus-Rätseln zusammenreimen. Sein Text der Welt ist völlig durcheinander geraten.
Das macht Feldts Vorhaben … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Literatur, Weite Welt
Verschlagwortet mit Der Plan, Gerhard Roth, Japan
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