Tagesarchive: 28. August 2011

„Tristan“ bei der Triennale: Liebestod im Zwielicht

Ein „Wagnis“? Willy Decker wählt große Worte bei der Premierenfeier nach „Tristan und Isolde“ zur Eröffnung der zehnten Ruhrtriennale, der letzten unter seiner Intendanz.

Wagners gewaltiges, alle Grenzen sprengendes Werk ist heute fest im Musiktheaterbetrieb verankert: An der Oper Köln scheiterte 2009 David Pountney daran, in Düsseldorf zog 2010 Klaus Guth die Linien hin zu Wagners Biografie, in Essen steht die Inszenierung von Barrie Kosky ab 29. Januar 2012 wieder im Spielplan. Selbst mittlere Häuser wie Wuppertal und Münster hatten in den letzten Jahren ihren „Tristan“ – und konnten szenisch wie musikalisch mit achtbaren Ergebnissen auf sich aufmerksam machen. Wozu also in der Jahrhunderthalle Bochum ein Stück realisieren, das man in der dichten westdeutschen Theaterlandschaft wahrlich nicht missen muss?… Weiterlesen

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Bochum stand für Gebirge und Straßenbahn

Bochumer Zeche Prinzregent in den 50-er Jahren

Der Blick auf das Ruhrgebiet ist ja immer relativ. Bei mir zum Beispiel als im flachsten Münsterland geborenem Dorfkind stand früher das Revier für Gebirge und Straßenbahn, für Kohlezechen und Kaninchen.

Meine Mutter stammte aus Bochum-Weitmar und hatte nach der kriegsbedingten Evakuierung 1942 ins Münsterland geheiratet. Was lag bei armen Leuten wie uns also näher, als einen Teil der Sommerferien statt am Meer bei den Großeltern und anderen Verwandten im Kohlerevier zu verbringen. Wenn ich dann mit meinem Opa spazieren ging und er mir die Gegend zeigte, die Stoppelfelder und Kohlehalden, die Bergmannshäuschen und Kriegsruinen, dann waren die Hügel und Täler nördlich der Ruhr für mich echtes Gebirge. Andere Höhen kannte ich nicht, … Weiterlesen

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