Schlagwort-Archive: Frankfurter Buchmesse

Boxlegende Muhammad Ali – mythische Momente auf der Frankfurter Buchmesse 2003

Muhammad Ali (ehedem Cassius Clay), der größte Boxer aller Zeiten, ist mit 74 Jahren gestorben. Dazu ein Artikel-Auszug als kleine Erinnerung von der Frankfurter Buchmesse 2003:

Gar keine Frage: Es war d e r Auftritt der Buchmesse überhaupt. Als die Boxlegende Muhammad Ali sich endlich zeigte, drängelten sich Hunderte von Journalisten aus aller Welt. Als er dann bedächtig in einen vorbereiteten Boxring stieg und durchs Geviert zwischen den Seilen tappste, jubelte ihm die Menge der Messebesucher zu wie einem Messias.

Da könnte einer wie Dieter Bohlen tausendmal „titanenhaft“ zur Tür `reinkommen – und hätte nicht den Bruchteil jenes Schauders ausgelöst, wie er sich gestern in Frankfurt unfehlbar einstellte. Man weiß nicht, wie und warum. Doch für Sekunden fühlte man sich … Weiterlesen

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Ein Rest von Unbehagen: Rundgang durch die Frankfurter Buchmesse / Erhöhte Sicherheits-Maßnahmen

Aus Frankfurt berichtet Bernd Berke

„Öffnen Sie bitte Ihre Tasche!“ heißt es freundlich aber bestimmt am Eingang. Erst nach eingehender Prüfung darf ich das Gelände der Frankfurter Buchmesse betreten. Später, an den Pforten zur Halle 8, erledigen die Sicherheitskräfte die Durchsieht nochmals – jetzt ganz ohne meine Mitwirkung. Hier geht’s noch bedeutend gründlicher zu. Es ist nur allzu verständlich, denn in diesem Bereich stellen u. a. Verlage aus den USA, Großbritannien und Israel aus.

Die sichtbare Polizei-Präsenz bei den folgenden Messerundgängen hält sich in Grenzen. Man ist jedenfalls froh, dass Vorkehrungen getroffen werden. Beispiel: Es gibt keine Schließfächer, in denen jemand Explosives deponieren könnte. Um Punkt 19 Uhr müssen alle Hallen menschenleer sein, am anderen Morgen werden sie erneut durchkämmt. … Weiterlesen

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Ein Rundgang durch das Reich der Zufälle – Buchmesse: Sigrid Löffler, Harry Potter, Beatles und Nobelpreisträger Gao Xingjian

Aus Frankfurt berichtet Bernd Berke

Trübes, kühles Wetter in Frankfurt. Ausgesprochenes Bücherwetter. Hinein also in die Hallen der Buchmesse, hin zu den Büchermenschen.

Man muss sich Fix- und Zielpunkte schaffen, sonst droht man schier unterzugehen im Reich der Zufälle, das hier aus 380.000 Titeln besteht. Da trifft es sich, dass Sigrid Löffler (ehemals beim „Literarischen Quartett“) just die zweite Nummer ihrer Zeitschrift „Literaturen“ vorstellt und eine erste Bilanz ihres ehrgeizigen Projekts zieht. Von der ersten Nummer wurden rund 70.000 Exemplare gedruckt, nun sind es bereits 103.000. Buchhandel und Kioske hätten mehr geordert als zuvor, auch die Abo-Zahlen entwickelten sich ordentlich.

Löffler, leicht pikiert über das vielfach skeptische Echo auf die erste Ausgabe: „Viele Leser sind mir lieber als gute Kritiken.“ … Weiterlesen

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Buchesse als Rummelplatz der Auflagen-Giganten – die Auftritte des Literaturnobelpreisträgers Grass und des Kritiker-Papstes Reich-Ranicki

Aus Frankfurt berichtet Bernd Berke

Auftritt der Auflagen-Giganten gestern auf der Frankfurter Buchmesse: Zuerst begab sich Literaturnobelpreisträger Günter Grass vor die Presse, dann wurde sein kritischer Widersacher Marcel Reich-Ranicki am Verlagsstand umlagert wie ein Popstar.

Grass‘ noble Geste: Damit über seiner eigenen Auszeichnung der „Alternative Nobelpreis“ nicht etwa vergessen werde, stand er gemeinsam mit dessen Träger, dem SPD-Bundestagsabgeordneten Hermann Scheer, Rede und Antwort. Scheer setzt sich seit Jahren unermüdlich für die Sonnenenergie ein. Beide befanden, Grass habe die nahende ökologische Katastrophe seinem Roman „Die Rättin“ visionär geahnt.

So inständig man auch über Sonnenenergie als Abhilfe reden wollte, die Frage nach dem roten Tuch der SPD, Oskar Lafontaine, ließ sich einfach nicht vermeiden. Der hatte – wie berichtet – am Mittwoch … Weiterlesen

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Goethe, Grass und Görner im Rucksack – ein Rundgang durch die Hallen der Frankfurter Buchmesse

Aus Frankfurt berichtet Bernd Berke

Der Buchmesse-Rundgang gerät an manchen Stellen ins Stocken. Nicht nur, weil die Leute blättern oder einen Schwatz halten wollen, sondern weil Menschenknäuel rund um die Hochprominenz die schmalen Wege verengen. Beispielsweise gestern am Econ-Stand. War Oskar Lafontaine mal wieder da? Nein, nein, nicht immer nur er! Manfred Krug gab sich die Ehre des Signierens.

Schöne Anblicke: Nebenan verteilte eine Dame im Brautkleid Rosen, derweil stehen zwei Nonnen ganz dicht beim „Kommissar Stöver“, der heuer „66 Gedichte“ präsentiert. Von hinten ruft ein Zaungast: „Der sieht aber schlecht aus.“ Nun ja: Krug war nicht eigens „in der Maske“, ihm ist’s warm unter den Scheinwerfern.

Beim Durchzwängen merkt man, wie viele Besucher die unvermeidlichen Rucksäcke tragen. Das kostet … Weiterlesen

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In der kleinen Messekoje spürt „Grafit“ den Trend zum Krimi – Verlag aus Dortmund-Hörde auf dem Frankfurter Büchermarkt

Von Bernd Berke

Wie ist das eigentlich – als Kleinverlag unter 8403 Ausstellern der Frankfurter Buchmesse um Aufmerksamkeit zu buhlen? Nun, unter Umständen gar nicht so schlimm.

Rutger Booß, Gründer und Eigner des Grafit-Verlages in Dortmund-Hörde, der sich vor allem auf Revier-Krimis und Hotelführer spezialisiert hat, ist mit dem Messeverlauf zufrieden. Zwar sagt er: „Eine Teilnähme ist so kostspielig, daß sie sich für uns kaum rechnet.“ Doch die Kontakte, die hier geknüpft werden können, sind im Grunde nicht bezahlbar. Allein in der Zeit, als die WR den Stand besuchte, wurden gleich mehrere Projekte angeregt, darunter eine Krimi-Nacht der VHS in Bottrop mit Beteiligung von Grafit-Autoren.

Seit etwa dreieinhalb Jahren gibt es den Verlag. Inzwischen kann Booß samt zwei Mitarbeitern davon … Weiterlesen

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Moderne Zeiten: Das Lesen wird zum Videospiel – Impressionen auf der Frankfurter Buchmesse

Von Bernd Berke

Frankfurt. Ein kleiner Blick ins Lexikon gefällig? Schauen Wir mal unter „V“ wie Vulkan nach. Da steht jede Menge. Welcher Berg wann Lava ausgespien hat usw. Aber das wollen wir jetzt auch vorgeführt bekommen.

Kein Problem. Wir rollen die kleine Computer-Maus so hin und her, daß ein Bildschirm-Pfeil auf das entsprechende Symbol zeigt, machen einmal kurz „Klick“ mit der Taste – und schon sehen wir den tätigen Ätna oder Vesuv. Natürlich unterlegt mit dem entsprechenden Katastrophen-Sound.

So sieht die elektronische Zukunft des Buches ungefähr aus, und sie hat schon begonnen. Demnächst auch bei Ihrem Buchhändler: Auf Disketten oder CDs (CD-Rom) gebannte, nach Belieben multimedial mixbare Informationen (Texte, Bilder, Töne) machen dasLesen zum Grenzfall zwischen Lektüre und Videospiel.… Weiterlesen

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Buchmesse: „Reden wir die Krise nicht herbei!“ – Zahl der Aussteller in Frankfurt geschrumpft

Von Bernd Berke

Frankfurt. „Reden wir die Krise doch bitte nicht herbei!“ Beinahe flehentlich klang gestern Dorothee Hess-Maier, Vorsteherin beim Börsenverein des deutschen Buchhandels. Was sie zur gestern Abend eröffneten 44. Frankfurter Buchmesse zu sagen hatte, erinnerte ein wenig an das Pfeifen im dunklen Wald. Natürlich, so Frau Hess-Maier, beginne sich auch der Buchhandel um die allgemeine Rezession Sorgen zu machen, doch gehe es der Branche immer noch besser als manch anderem Einzelhandelsbereich.

Obwohl das Buch also offenbar noch kein Notfallpatient ist, griff Frau Hess-Maier doch zu einem medizinischen Vergleich: „Wenn der Buchhandel einen Schnupfen hat, muß man ihm nicht gleich die Schwindsucht andichten.“ Also doch ein leichtes Unwohlsein? Nicht doch! Das neueste Krisengerede entspringe wohl mal wieder der „Untergangsfreude“ … Weiterlesen

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Harenberg gibt der Buchmesse einen Korb

Von Bernd Berke

Diese Nachricht wird man am Main mit Mißvergnügen aufnehmen, vielleicht wird sie sogar zum Signal: Der Dortmunder Harenberg Verlag teilt mit, daß er nicht mehr an der Frankfurter Buchmesse teilnehmen will.

Das vor allem durch seine „Chronik“-Editionen bekannte Haus ist einer der Riesen in der Buchlandschaft – nicht unbedingt wegen höchsten Renommees bei der Kritik, wohl aber wegen Auflagenzahlen, Größe und Einfluß; dies auch durch sein Branchen-Magazin „Buchreport“.

Verlage, Buchhändler und Leser kämen in Frankfurt nicht mehr miteinander ins Gespräch, lautet ein Argument für die Messeabsage. Überdies seien „bei wachsender Unübersichtlichkeit rapide steigende Kosten zu beklagen“, der Aufwand sei nicht mehr angemessen.

Der erste Teil der Begründung mag etwas für sich haben. In der unüberschaubaren Vielfalt der … Weiterlesen

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Notizen von der Buchmesse

Ein heimlicher „Starautor* der Frankfurter Buchmesse ist – Johann Wolfgang von Goethe. Üppige neue Werkausgaben beim Suhrkamp-Ableger „Deutscher Klassiker Verlag sowie bei Hanser wurden in der Geburtsstadt des „Dichterfürsten“ vorgestellt und markieren einen allgemeinen Trend zur Klassik.

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Der Farbband „24 Stunden Ruhrgebiet“, für den auf Anregung des Kommunalverbands Ruhr (KVR) Dutzende von Fotografen aus aller Welt an ein und demselben Tag im Revier Station machten, liegt in wenigen Tagen beim Verlag Reise und Verkehr, München, vor. Erster Eindruck beim Durchblättern eines Vorausexemplars: Die Vielfalt des Revierlebens kommt, entsprechend den sehr verschiedenen Temperamenten der beteiligten Fotografen, durchaus zum Vorschein.

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Seit seiner Gründung vor fünf Jahren ist der kleine Siegener „Machwerk-Verlag“ dabei: „Für uns ist die Teilnahme Pflicht und die … Weiterlesen

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Europas Autoren rücken zusammen – Thema auf der Frankfurter Buchmesse

Von Bernd Berke

Frankfurt. „Europa“ ist ein wichtiges Stichwort auf dieser 37. Frankfurter Buchmesse. In den Eröffnungsansprachen von Jack Lang und Bundesminister Bangemann spielte es eine zentrale Rolle. Gestern griff es auch Hans-Peter Bleuel, Vorsitzender des Verbands deutscher Schriftsteller (VS) auf einer Pressekonferenz im Rahmen der Buchmesse auf.

Europas Autoren schließen sich, so Bleuel, immer enger zusammen, um gemeinsam für ihre Rechte einzutreten. Bleuel kündigte einen „europäischen Schriftsteller-Kongreß“ für den 15. bis 19. Dezember in Bergneustadt an, an dem Vertreter von 27 westeuropäischen Verbänden teilnehmen sollen.

Abseits stehen dabei die Autoren aus osteuropäischen Ländem. Bleuel scheint hier Illusionen aufgegeben zu haben. Gespräche, die er jüngst mit Schriftstellern in Moskau geführt habe, seien „hart, zäh und stockend“ verlaufen. Vollends auf taube … Weiterlesen

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Comic-Känguruh soll neue Leselust wecken – Zeltstadt auf der Frankfurter Buchmesse

Aus Frankfurt berichtet Bernd Berke

Frankfurt. Ein Begriff, den man sonst eher vom Tourismus her kennt, soll jetzt auch zum Zauberwort in der Buchbranche werden: „Animation“. Anregung zum Lesen tut not.

Das „Zentrum Leseförderung“, die kleine, erstmals eingerichtete Zeltstadt auf der Frankfurter Buchmesse, fordert im Zeichen eines Comic-Känguruhs dazu auf, als Leser „große Sprünge zu machen“. „Im Beutel“ hat das Känguruh jede Menge Mitmach-Aktionen, mit denen vor allem bei Kindern und Jugendlichen Leselust geweckt werden soll.

Den Nachwuchs zum Lesen verlocken sollen vor allem Wechselspiele zwischen Texten und Bildern, ohne die man eben nicht mehr auskommt. Da werden zum Beispiel Texte theatralisch umgesetzt, Bilder mit Texten versehen, oder zu Texten passende Bilder erfunden und gemalt. Der Zweck heiligt viele Mittel: … Weiterlesen

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Lesen als „Gehirn-Jogging“ gegen die Flut der Bilder – Frankfurter Buchmesse: Branche in der Defensive

Aus Frankfurt berichtet Bernd Berke

Frankfurt. „Zum Wachstum verdammt“ – so sieht Messedirektor Peter Weidhaas die Frankfurter Buchmesse, die heute zum 37. Mal ihre Pforten öffnet und natürlich wieder mit neuen Rekordzahlen aufwartet. 6598 Verlage aus 77 Ländern präsentieren bis zum 14. Oktober 320000 Titel, davon über 90000 Neuerscheinungen.

Trotz der imponierenden Zahlen: Das Buch ist ganz offenkundig arg in die Defensive geraten. Daher wird unter anderem erstmals ein „Zentrum Leseförderung“ als „Antwort auf die neuen Medien“ eingerichtet, wie es Günther Christiansen, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, gestern bei der Eröffnungspressekonferenz formulierte. In der „Leseförderungs“-Zeltstadt sollen rund 40 einschlägige Initiativen (von „Das lesende Klassenzimmer“ bis zum Zeitungsverlegerverband) fürs Lesen aktiv werden. Eine „Zweiklassengesellschaft“ von Lesern und Nichtlesern, so befürchtet … Weiterlesen

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