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Monatsarchive: Dezember 2007
Silvester und der Alkohol
„In Sachen Alkohol ist Silvester eindeutig der gefährlichste Tag des Jahres.” Das sagt einer, der es wissen muss. Der Bottroper Peter Kruck hat sich tief ins Thema versenkt. Er ist Autor des Standardwerks mit dem glasklaren Titel „Alcohol”.
Am letzten Tag des Jahres sind Sekt, Wein, Bier und Konsorten so selbstverständlich wie sonst nie. „Da feiert man den ersten Tag vom Rest seines Lebens intensiver als sonst”, weiß Kruck (42). Auch werden womöglich negative persönliche Jahresbilanzen „ertränkt”. Andentags folgt unweigerlich der Neujahrskater.
Und noch eine Besonderheit zu Silvester: „Es wird zunächst oft nicht einfach drauflos getrunken, sondern eher mit Maß und Ziel – schließlich will man gegen Mitternacht noch die Uhr im Blick behalten.” Aber dann…
Gut möglich, dass Relikte … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Gesellschaft, Lebenswege, Psychologie
Verschlagwortet mit Alkohol, Silvester
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„Dialog mit meinem Gärtner“: Die Kunst des Lebens
Daniel Auteuil hat’s zur Zeit mit Männerfreundschaft. Vor zwei Wochen musste er in „Mein bester Freund” erst lernen, halbwegs sympathisch zu werden. Nun trifft er in Jean Beckers Film „Dialog mit meinem Gärtner” einen Kumpan aus Schultagen wieder.
Im hektisch brausenden Paris hat er als Maler leidlich Erfolg gehabt. Doch das affektierte Gehabe vieler Kunstwelt-Existenzen geht ihm auf die Nerven. Nun kehrt er zurück in die südfranzösische Provinz, ins ländliche Haus seiner Kindheit, sucht einen Gärtner – und findet just jenen Schulfreund (Jean–Pierre Darroussin), dem das Hegen der Pflanzen über alles geht.
Beide stehen vor dem Herbst des Lebens und schließen nun nach und nach aufs Neue Freundschaft, wie von milder Abendsonne beschienen. Unter Auslassung ihrer Vornamen nennen sie einander … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kino
Verschlagwortet mit Daniel Auteuil, Dialog mit meinem Gärtner, Jean Becker
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Woran Goethe glaubte
Düsseldorf. Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) war von Haus aus Protestant, sein Vater gar ein recht strenger, orthodoxer Lutheraner. Warum ist einem das nicht bewusst? Weil der Dichter weit über Konfessionen hinaus gedacht hat und als Weltbürger vielfältige Toleranz walten ließ.
Auf seiner berühmten Italienreise ließ er sich auch von der sinnlichen Bild- und Symbolkraft des Katholizismus „anstecken”. Und im Umkreis seines Werks „Der west-östliche Diwan” hat er sich auch mohammedanische Anschauungen anverwandelt.
Mit der weihnachtlichen Ausstellung „Goethe und die Bibel” betritt das Düsseldorfer Goethe-Museum wahrlich ein weites Feld. Von der Taufanzeige bis zu Goethes letzten Gesprächen mit seinem Vertrauten Eckermann reicht der zeitliche Bogen der ansprechenden Vitrinenschau. Zahlreiche Originalausgaben, zeitgenössische Illustrationen und Handschriften sind zu sehen. Wer viel davon … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Geschichte, Glaubensfragen, Literatur
Verschlagwortet mit Bibel, Goethe, Religion
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Die „Neuen Wilden“ von Familie Berg
Bochum. So umfangreich haben die Sammler ihre eigenen Schätze noch nie beisammen gesehen: Die Eheleute Christine und Hans Berg füllen mit Teilen ihrer beachtlichen Kunst-Kollektion jetzt alle Etagen des Bochumer Museums.
Die Bergs hatten früher in Herne ein Familien-Unternehmen, das Röhren für Pipelines fabrizierte. In diesem Betrieb stellten sie alsbald Kunst aus – was vor über 30 Jahren noch nicht gang und gäbe war. Als die Firma im Mannesmann-Konzern (bzw. „Europipe“) aufging, zogen sie sich allmählich aus den Tagesgeschäften zurück. Heute leben sie komfortabel in der Schweiz (Luzern) und Italien.
Nicht so sehr mit kunsthistorischer Beratung haben sie ihre Sammlung aufgebaut, sondern eher spontan, persönlichen Vorlieben folgend – und fast immer einvernehmlich. Spekulationen auf steigende Werte hätten dabei keine Rolle … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen, Region Ruhr, Wirtschaft & Geld
Verschlagwortet mit Bochum, Hödicke, Middendorf, Museum Bochum, Neue Wilde, Sammlung Berg, Tadeusz
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Lektionen des Lächelns
Keine schöne Zwischenbilanz im Leben: Wenn man auf einmal feststellt, dass man gar keine wirklichen Freunde hat. Alles nur flüchtige Bekanntschaften.
So ergeht’s dem Antiquitätenhändler François (Daniel Auteuil) in Patrice Lecontes Film „Mein bester Freund”. Bei einer Beisetzung mit sehr kleiner Trauergemeinde kommt er ins Grübeln. Wer wird eines Tages bei ihm am Grab stehen? Nicht mal zu seiner erwachsenen Tochter hat der Geschiedene einen Draht.
Abends im Restaurant kommt’s noch schlimmer: Die vermeintlichen Freunde in der Runde sagen schlankweg, dass er ihnen gar nicht so wichtig sei. Seine Geschäftspartnerin Catherine setzt einen drauf: „Was wetten wir, dass du mir binnen zehn Tagen keinen Freund vorweisen kannst?!” Hoher Einsatz: Eine antike Freundschafts-Vase (mit Bildnissen der legendären Blutsbrüder Achilles und Patroklus), … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kino, Lebenswege
Verschlagwortet mit "Mein bester Freund", Daniel Auteuil, Dany Boon, Patrice Leconte
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Der Onkel Bumba aus Kalumba tanzt nur Rumba
Essen. Schlager, Schmachtfetzen, Swing und höherer Blödsinn – aus solchen Quellen schöpften die „Comedian Harmonists“ in den 1920er Jahren ihre unvergleichlich Sangeskünste. Jetzt greift das Essener Schauspiel im Grillo-Theater auf die intelligente Erfolgsmischung zurück.
Franz Wittenbrink (Musik-Arrangements) und Gottfried Greiffenhagen (Texte) haben bereits 1997 das Stück um die berühmte Gesangsgruppe kreiert, das seither seine Runden durch deutsche Theater zieht. Auch in Dortmund war’s schon mal zu sehen.
Just 1997 war auch das Jahr, in dem Joseph Vilsmaiers famos besetzter Film über die „Comedian Harmonists“ herauskam und Maßstäbe setzte. Man hat diesen Film auch im Sinn, wenn sie nun in Essen die Geschichte des A-cappella-Ensembles erzählen -von entbehrungsreichen Gründungstagen über glanzvolle Erfolge bis zur erzwungenen Auflösung unter dem NS-Regime im Jahr … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Musik & Konzert, Region Ruhr, Theater
Verschlagwortet mit Comedian Harmonists, Theater Essen
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Peter Handke: Mal provokant, mal priesterlich
Es muss ein starker Auftritt gewesen sein, damals im Jahre 1966: Frontal attackierte ein 23-Jähriger mit Beatle-Frisur und dunkler Brille die in Ehren ergrauten Nachkriegs-Größen der deutschen Literatur. In Bausch und Bogen warf der zornige junge Mann der in Princeton (USA) tagenden „Gruppe 47” fruchtlose „Beschreibungs-Impotenz” vor.
Das nachfolgende Geraune kann man sich ungefähr vorstellen: Wie kann dieser Jungspund es nur wagen, uns alle auf diese Weise . . .
Der Provokateur hieß Peter Handke und hatte seinerzeit nur einen Text („Die Hornissen”) veröffentlicht. Jetzt wird er 65 Jahre alt und hat ein Werk von enormer Fülle und Prägekraft geschaffen.
Längst hat er eine Gemeinde um sich geschart, die seine zuweilen geradezu priesterlich gesetzten Worte gläubig aufnimmt. Seit er allerdings … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Lebenswege, Literatur
Verschlagwortet mit Peter Handke
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