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Archiv der Kategorie: Rock & Pop
Meilensteine der Popmusik (30): The Beatles
Progressiv entwickelte sich die Popmusik des Jahres 1967 sowieso – einen besonderen Kick hätte sie eigentlich gar nicht nötig gehabt. Und dennoch kam er. Die beiden Genies, die einst eng befreundet waren und sich jetzt langsam auseinanderlebten, taten sich für ihr Meisterwerk doch noch einmal zusammen.
John Lennon und Paul Mc Cartney stießen die immer näher herankommende Konkurrenz zurück in ein tiefes, dunkles Loch. Die Beatles und ihre Plattenfirma hatten sich den genialen Coup einiges kosten lassen. Für damalige Verhältnisse waren die Dimensionen unvorstellbar: Jeder Song ihrer neuen LP sollte eine ganze Woche Aufnahmezeit beanspruchen, die Produktionskosten betrugen umgerechnet gigantische 115.000 Euro.
Und dann noch der (inszenierte?) Skandal, dass die BBC vorab in den Besitz von Bändern gekommen war und … Weiterlesen
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Von Goethe bis zum Groschenheft: Dem Schriftsteller Georg Klein zum 60. Geburtstag
„Eigentlich bin ich der Meinung, dass alle, die mit dem Wort arbeiten, irgendwie vom selben Fleisch sind“, antwortete der Autor während der diesjährigen Leipziger Buchmesse seinem Interviewpartner am Stand der Leipziger Volkszeitung. Georg Klein wird heute (29. März) sechzig Jahre alt. Sein Verlag, Rowohlt, hat zu diesem Anlass einen Band mit 77 seiner Texte publiziert, die zuvor größtenteils in Tageszeitungen erschienen waren.
Angesichts der in „Schund & Segen“ versammelten Textsorten lag die Frage des Ressortleiters Kultur der LVZ, Peter Korfmacher, nach dem Verhältnis von Journalismus und Schriftstellerei nahe. Georg Klein reicht dem Journalisten die Hand, indem er über den jeweiligen Redakteur, der ihn um einen Beitrag für sein Blatt bittet, laut denkt: „Das ist auch so einer wie ich; bloß … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Georg Klein
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Meilensteine der Popmusik (29): Prince
Das Geschäft war härter und noch körperlicher geworden. Genügte in den 50er- und 60er-Jahren ein Hüftwackeln von Elvis („The Pelvis“), oder ein unterstützendes Aufstöhnen von Tom Jones („The Tiger“), so ging es jetzt (fast zwei Jahrzehnte später) richtig zur Sache.
Michael Jackson prüfte durch Selbstbetastung, mehrmals pro Song, ob denn noch alles vorhanden sei. Hardrock-Gruppen ließen reihenweise die Hosen runter, Madonnas Möpse rotierten wie Pilotenaugen beim Sturzflug. Doch König der Geilheit war eindeutig Prince. Nie zuvor wurde ein Mikro so systematisch abgeleckt, ein Mikroständer so intensiv betastet und abgerieben wie vom kleinen Scharfmacher aus Minneapolis. Dazu ein Stöhnen, Ächzen, Aufjaulen, bis hin zu schrillen, ekstatischen Schreien. Ein Haufen verschreckter Kritiker vermutete sogleich den Kern etwaigen Talents in der Hose. Da
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Meilensteine der Popmusik (28): Electric Light Orchestra
Nach einem opulenten Mahl ein Digestif, der Meister hat sich schließlich alle Mühe gegeben und nicht an Kalorien gespart. Vom augenscheinlich schlichten Hors d’oeuvre, das einem schon zum ersten Mal ein unfeines Aufstoßen entlockt, über die schweren Soßen des Hauptgerichts, bis hin zum bittersüßen Dessert: Jeff Lynne hieß der Zuckerbäcker in der Rock-Musik der 70-er Jahre.
Dabei sollte man – wie so oft – nicht nur das Äußere bewerten. Der leicht introvertierte, bebrillte Lockenkopf konnte weder die engelsgleiche Ausstrahlung eines Peter Frampton, noch die Aura eines Freddy Mercury vorweisen. Die wahren Abenteuer hatte er im Kopf, und als er sie heraus ließ, kam ein Ohrwurm nach dem anderen auf uns zu. Den Einstieg ins Geschäft verdankt Jeff Lynne dem Niedergang … Weiterlesen
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„Unser Song für Malmö“: Allerwelts-Pop mit Geschwafel
Warum habe ich mir das angetan? Was den Eurovision Song Contest anbelangt, bin ich auf dem Stand der Zeiten von Ralph Siegel. All das Gemöhre um Lena Meyer-Landrut und Stefan Raab habe ich nur aus großer Distanz verfolgt. Und nun plötzlich das: „Unser Song für Malmö“ (ARD), die deutsche Vorentscheidung für Europas angeblich bestes Stück Popmusik.
Ich wollte halt mal wieder sehen, wie das jetzt so läuft. Man soll sich ja nicht ganz von der Gegenwart abkoppeln. Also frisch hinein!
Mit Moderatorin Anke Engelke, die das „Event“ in Hannover immerhin einigermaßen erträglich und mit ein paar humorigen Einsprengseln wie nach Drehbuch präsentierte, bin ich mir einig: Man würde … Weiterlesen
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Meilensteine der Popmusik (27): The Who
„Things they do look awful cold, hope i die before i get old…“ (My Generation/1965)
Superlative schmücken die großen Pop- und Rockstars bis heute, häufig erfunden und benutzt von der Industrie, um die Schützlinge noch besser zu vermarkten. King of Rock´n´Roll, King of Pop, Queen of Soul – die jeweils größte, wildeste und auch berühmteste Rockband – das waren die gängigen Prädikate. Eine Band aus dem Nordwestens Londons, die sich als erste Band überhaupt einen 100 Watt-Verstärker bauen ließ (damals in den 60-ern eine kleine, technische Sensation) setzte da andere Maßstäbe. Bei ihren Liveauftritten wurden neue Rekordwerte in Phon gemessen, sie firmierten fortan als die „lauteste Rockband der Welt“: The Who.
Ende der 50-er kam in den Arbeitervierteln der britischen … Weiterlesen
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Als der Beat auch ins Ruhrgebiet kam
Ach ja, diese geschenktauglichen Generationenbücher! Da fühlt man sich beim Lesen und Betrachten so heimelig aufgehoben.
Man hört von Menschen, die mit dem selben Zeitaroma aufgewachsen sind und weitgehend ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie man selbst. Widersprüche gibt’s im Leben sonst genug, hier aber erhält man rundum Bestätigung.
Nicht nur oberflächlich lassen sich solche Gemeinsamkeiten ungefähr seit Mitte der 50er Jahre vor allem an populärkulturellen Phänomenen ablesen: Man huldigt den gleichen Moden, Musikvorlieben, Kultmarken, Reklamesprüchen, lässigen Redensarten oder auch Fernsehfiguren.
Derlei Bücher heißen dann gern mal so: „Mini, Beat und Texashosen“. Unschwer zu erkennen, dass es sich um die 1960er Jahre dreht. Der Titel klingt liebenswert, kurios und beinahe schon putzig; Grundtenor ist der Seufzer all jener, die ein wenig … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit 60er Jahre, Beatles, Essener Songtage, Frank Zappa, Klartext, Rolling Stones, Texashosen, WAZ
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Meilensteine der Popmusik (26): The Eagles
Spätestens mit den Beach Boys lernten auch Nicht-Amerikaner das gelobte Land kennen: Kalifornien. Die Musik der amerikanischen Westküste hatte Einfluss auf vieles, was in den 60er und 70er Jahren in den internationalen Hitparaden landete.
Die Eagles z.B. mischten kalifornischen Surf-Sound und Country-Rock, schufen einen neuen Standard, an dem sich die Konkurrenz die Zähne ausbeißen sollte. Die ehemalige Begleitband von Linda Ronstadt beschloss 1971, sich einfach selbstständig zu machen. Eine gute Entscheidung: sie wurde eine der erfolgreichsten Formationen der 70er. Unter den vier Gründungsmitgliedern war kein einziger waschechter Kalifornier zu finden.
Doch Kalifornien ist überall. Genauso wie die anfangs banale Themenauswahl; wie so oft in der Popgeschichte ging es um Mädchen, Autos und Rock’n‘Roll. Bei dieser Belanglosigkeit setzten auch die Kritiker … Weiterlesen
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Der massenkompatible Krach der Republik: „Die Toten Hosen“ in Dortmund
Man soll seine Rituale ja pflegen. Zumal in der Weihnachtszeit. Wie es sich für eine anständige Familie gehört, geht man Weihnachten zusammen in ein Konzert. Gut, wenn die Herren Söhne so groß und mit vernünftigen musikalischen Vorlieben ausgestattet sind, so dass man den Ballast der Weihnachtsgans beim Krach der Republik mit den Toten Hosen (kurz DTH) wegschwitzen kann.
Los ging es mit der bewährten Vorgruppe, den „Broilers“ aus Düsseldorf und der Frage Tanzt Du noch einmal mit mir? Das machen DTH-Fans mit dieser Band besonders gerne. Sie ließen sich mitnehmen auf dem harten Weg zurück zum Beton. Sänger Sammy Amara machte direkt klar: Nicht nur die Erwartungshaltung des Publikums an diesem Abend war eine hohe, sondern auch die der Künstler. … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Campino, die toten Hosen, Dortmund, Westfalenhalle
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Meilensteine der Popmusik (25): Bob Dylan
In fünf Jahrzehnten gab er ein Rätsel nach dem anderen auf. Er selbst ist ein einziges großes Rätsel. Hunderte von durchaus talentierten Journalisten haben es immer mal wieder versucht, Autoren und Filmproduzenten haben es ebenfalls nicht vollständig durchdringen können – das Dickicht rund um eine der einflussreichsten Figuren der Popgeschichte: Bob Dylan.
Robert Zimmerman (so sein bürgerlicher Name) wird bis heute zu den großen Helden der 60er gezählt, die damals eine neue populäre Kultur, die „Gegenkultur“ begründeten. Popmusik wurde politisch, mit sozialkritischen Texten entstand der erste Soundtrack zum Zeitalter des Kalten Krieges und der aufkommenden US-Bürgerrechtsbewegung. Bob Dylan kann über so eine Einordnung nur lächeln, so wie er immer mal wieder jede Kategorisierung strikt abgelehnt hat. Er selbst sieht sich … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Blowin´in the wind, Bob Dylan, Folk, Folkrock, Gegenkultur, John Wesley Harding, Nashville Skyline, Pete Seeger, Woody Guthrie
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Meilensteine der Popmusik (24): Michael Jackson
„Michael Jackson hat die beste Tanzmusik aller Zeiten gemacht. Er hat mich nicht nur inspiriert, sondern auch gezeigt, wie so etwas funktionieren kann: Sex, klare Rhythmen, geile Arrangements. Michael war ohne Frage ein Lehrmeister.“ Der Konkurrent Prince gab dieses überschwängliche Kollegenlob irgendwann einmal unaufgefordert von sich.
Dem Betroffenen müsste dieses noch mehr geschmeichelt haben, als einer der unzähligen Grammys in seiner Vitrine. Laut „Guinness Buch der Rekorde“ ist Michael Jackson der erfolgreichste Entertainer aller Zeiten.
Er war einer der wenigen Ausnahmekünstler, dessen Einmaligkeit sich in der Musikgeschichte eindeutig festschreiben lässt. Es ist zuerst natürlich die absolute Rekordzahl von weit über 100 Millionen verkaufter Exemplare des Albums „Thriller“ bis heute, knapp die Hälfte davon allein in den USA. Nie vorher oder … Weiterlesen
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Johnny Cash und seine Freunde rocken das Theater in Bochum
So bekommen die Bochumer ihr Schauspielhaus garantiert voll, und das ist auch gut so: Johnny Cash und seine Freunde musizieren fast so, wie es in Cashs legendären Fernseh-Shows Ende der 60-er Jahre in den USA zu erleben war.
„Well, you’re my Friend“ heißt die Nachfolge-Inszenierung der erfolgreichen Musikschau „A Tribute to Johnny Cash“, die seit längerem in Bochum die Menschen begeistert. Diesmal wird auf zwei Ebenen nachgespielt, was damals in den Studos des Fernsehsenders entstand und jeden Samstag ausgestrahlt wurde. Zum einen singen und tanzen die Darsteller und das Orchester ungefähr so, wie man es seinerzeit sehen und hören konnte, zum anderen werden in den gespielten Aufnahmepausen „Backstage“ die Konflikte deutlich gemacht, die … Weiterlesen
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Bochum, Buddy Holly und überhaupt: Als Wolfgang Welt die Treibsätze seiner Texte zündete
So einen gibt es nur in Bochum, also wird die Geschichte immer wieder gern aufgegriffen, wenn es um Wolfgang Welt geht: Der Mann ist Nachtportier im Schauspielhaus – u n d Autor des hochmögenden Suhrkamp-Verlages, seit der berühmte Peter Handke sich vor Jahren für ihn stark gemacht hat. So. Damit hätten wir das hinter uns gebracht.
Fürsprecher Handke hat jetzt auch ein kurzes Vorwort zu Welts gesammelten (vorwiegend journalistischen) Texten der Jahre 1979 bis 2011 beigetragen.
Der Band führt vor allem in Wolfgang Welts Frühzeit zurück, als er speziell Rockmusik, dann aber auch Literatur fürs Ruhrgebiets-Szenemagazin „Marabo“ besprochen hat. Später ging’s auch in Blättern wie „Musikexpress“ zur Sache.
Man erlebt gleichsam schreiberische Fingerübungen, zunächst vielfach noch unscheinbar oder gar unbedarft, … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Lebenswege, Literatur, Medien, Region Ruhr, Rock & Pop, Wahnwitz
Verschlagwortet mit Alan Bangs, Bochum, Buddy Holly, Herbert Grönemeyer, Marius Müller-Westernhagen, Max von der Grün, Peter Handke, Peter Rüchel, Schauspielhaus Bochum, Werner Streletz, Wilhelmshöhe, Willy Hagara, Wolfgang Körner, Wolfgang Welt
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Alltagsnicken (4): Kleiner Mann auf großem Rad
Es kam mir dieser Tage unversehens in den Sinn, weil ein Freund seinen Namen erwähnte: „Du hast ihn schon lange nicht mehr gesehen, lebt er eigentlich noch?“ Also begann ich herumzufragen, telefonierte, wenn ich Zeit hatte und versuchte, bei Bekannten und Freunden Näheres über seinen Verbleib zu erfahren.
Was ich da erfuhr, war wirklich sehr erfreulich. Erstens, er ist noch am Leben, zweitens, er hält mit Hilfe fürsorglicher Umgebung die Kehle trocken, was ihm – wie man hört – sehr gut tut und drittens ist er mit inzwischen 78 Jahren natürlich nicht mehr gar so mobil, so dass ein Umzug in einen anderen Stadtteil schon mal dafür sorgt, dass er frühere Plätze etwas vernachlässigt. „Schön“, freue ich mich. Da hat … Weiterlesen
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Meilensteine der Popmusik (23): The Kinks
„Was ist unser Leben eigentlich noch wert? Eine Zweiraumwohnung im zweiten Stock, kein Einkommen, und draußen versucht der Vermieter reinzukommen, um die fällige Miete einzutreiben. Wir sind eindeutig zweitklassig – Menschen, die in der Sackkasse leben, und dort auch sterben werden…“ (Auszug aus „Dead End Street“).
Ray Davies beobachtete seine Umgebung genau. Während die Songs der aufkommenden Protestwelle den Generationenkonflikt thematisierten, politische Auseinandersetzungen und Kriege anprangerten, ja bisweilen sogar den Weltuntergang beschworen, trieb sich Ray Davies in der Nachbarschaft herum. „Otto Normalverbraucher“ lieferte Davies die Themen für seine zumeist bissigen, sozialkritischen Songs.
Er war eindeutig der Kopf der Kinks (engl. kinky „schrullig“, „ausgeflippt“), neben den Beatles, den Rolling Stones und The Who eine der erfolgreichsten Vertreter der „British Invasion“, wie … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit a well respected man, Dave Davies, dead end street, hard rock, Jimmy Page, KINKS, Led Zeppelin, Ray Davies, something else by the kinks, Waterloo Sunset, yor really got me
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Meilensteine der Popmusik (22): ABBA
Die alten Helden… sie hatten die 50- und 60er Jahre inhaliert, sich manchmal daran verschluckt, und dann wieder ausgespuckt; diese Helden waren frustriert. Beatles am Ende – Hendrix, Joplin, Morrison…alle tot – und Flowerpower? Wenn´s hoch kam, verblassten die Blümchen gerade auf der Wohnzimmertapete. Und auf einmal waren die 70-er da.
Süßlicher Phillysound verklebte Hitparaden und Gehörgänge, und am Horizont drohte schon unheilvoll ein bevorstehender Disco-Tsunami. Für die echten Freaks schien die Zeit stehengeblieben. Die alten Dylan- und Animals-Platten wurden geschont, in Zukunft nur noch nass abgespielt, man musste vorsorgen. Diejenigen, die früher Toleranz predigten, wirkten plötzlich verkniffen, schmallippig, intolerant. Da kamen ihnen die vier Schweden gerade recht. In ABBA sahen viele exemplarisch den Niedergang der abendländischen Kultur, wie später
Meilensteine der Popmusik (21): Bruce Springsteen
Eine Mischung aus Elvis und James Dean, mit der Botschaft des jungen, zornigen Bob Dylan. Ein PR-Zombie – oder doch die „Zukunft des Rock’n’Roll“? So nämlich hatte ihn ein US-Kritiker hochgelobt, und seinen Spruch flugs für 50.000 US-Dollar an die Platten-Company verscherbelt. Wer war dieser neue Rebell Mitte der 70er?
Bruce Springsteen ist irisch-italienischer Abstammung und kam in New Jersey zur Welt. Er wuchs auf im spießigen Mief des US-Kleinbürgertums. Da waren die ungeliebten Sonntagsausflüge mit der Familie, und die Bewunderung für Vaters Achtzylinder. Die Schule war ein Graus. Viel später zog Bruce in einem Song ganz kurz Bilanz: „Von einer 2 1/2 Minuten-Single lernte ich mehr als von all´ meinen Lehrern …“ Diese Single war damals von den Beatles,
Veröffentlicht unter Musik & Konzert, Rock & Pop
Verschlagwortet mit Born in the U.S.A., Bruce Springsteen
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Meilensteine der Popmusik (20): Simon & Garfunkel
Der Jahresanfang 1970 brachte ein neues Album der Superlative. Simon & Garfunkel sollten ihre gemeinsame Erfolgskarriere mit „Bridge over troubled water“ krönen – und gleichzeitig auch beenden.
Die beiden Schulfreunde aus dem New Yorker Stadtteil Queens machten in den 60-er Jahren den Folkrock weltweit populär. Sie wurden zum erfolgreichsten Duo seit den legendären Everly Brothers. Was die Öffentlichkeit nicht bemerkte: Die Beziehung der beiden war von Anfang an mit Spannungen belegt. Spätestens bei der Produktion zu „Bridge over troubled water“ kamen diese ziemlich heftig zum Ausbruch. Der Kopf der beiden, Songwriter Paul Simon, packte 1972 über ihre letzte gemeinsame Studio-LP aus: „Es war kein Spaß damals zusammen zu arbeiten, es war Knochenarbeit. Art sagte, dass er diese Platte eigentlich gar … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit & Garfunkel, Art Garfunkel, Bridge over troubled water, Cecilia, El condor pasa, Paul Simon, Simon, The Boxer
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Meilensteine der Popmusik (19): Fleetwood Mac
Die Firma Fleetwood Mac war ein reines Saison-Geschäft. Ihr Personal wechselte ständig, wie Baumwollpflücker in den Südstaaten. Seit der Gründung 1967 holten sich fast ein Dutzend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Dienstausweis bei dieser Firma.
Alles begann in Großbritannien, und am Anfang war der Blues. Sie schrubbten ihn zuerst bei „John Mayall’s Bluesbreakers“: John McVie, Mick Fleetwood und nicht zuletzt Peter Green, der bei den Bluesbreakers immerhin der Nachfolger von Eric Clapton war. Doch vom autoritären Bluesmann John Mayall weiß man, dass er über kurz oder lang fast jeden seiner Mitspieler vergraulte. Die meisten waren sowieso besser als der Meister. So entstand auch dankenswerterweise Fleetwood Mac. Sie orientierten sich stark an großen US-Blueslegenden, und waren schnell die beste und erfolgreichste Bluesband
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Meilensteine der Popmusik (18): Neil Diamond
„Schulterlanges Haar, perlenbestickte Jeans-Kombination, überbreiter, mit silbernen Nägeln beschlagener Gürtel – so stand er vor seiner Gemeinde: der Meister. Davor ein Publikum, das ihm reihenweise wie überreife Pflaumen vor die Füße fiel.“ So sah es damals eine amerikanische Künstlerzeitschrift.
Damals, das war der August 1972 in Los Angeles, Kalifornien. An insgesamt zehn schwülen Sommerabenden im legendären „Greek Theatre“ erlebten tausende von Fans eine Show, die vieles bisher Gesehene und Erlebte in den Schatten stellte. Alle Abende waren komplett ausverkauft, und sie halfen, dass Neil Diamond zu einem Superstar der 70-er wurde. Sein Livealbum „Hot August Night“, stand über ein halbes Jahr an der Spitze der US-Charts, damals ein neuer Rekord.
Bei den meisten Open-Air-Konzerten stellte sich bis zu diesem Meilenstein
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Meilensteine der Popmusik (17): Diana Ross
„Ob nun sexy, damenhaft, verspielt, Soul oder Blues – Dianas Anziehungskraft überbrückt Generationen, und die verschiedensten musikalischen Geschmäcker.“ So schrieben es Musikkritiker, und Diana Ross ist schon immer ein Liebling der Fachpresse gewesen. Vor allen Dingen, wenn man die Damen und Herren zu ihren pompösen und aufwendigen Galavorstellungen einlud. Da konnte man immer wieder gerne am Champagnerkorken schnuppern. Aber so verlor Lady Diana auch immer mehr den Kontakt zur Basis, zu all den Fans, die sich ihre Flitter-Flatter-Konzerte nicht mehr leisten konnten. An den Hitparaden sollte sie es erkennen. Dort ging es abwärts mit Diana Ross, in der zweiten Hälfte der 70-er Jahre.
In solch brenzligen Situationen war es schon immer ratsam, sich in der aktuellen Szene umzuschauen. Das heißeste … Weiterlesen
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Meilensteine der Popmusik (16): Queen
Klamauk, Anarchie, Chaos und Witz – das waren die üblichen Ingredienzien für einen Film der legendären US-Komiker „The Marx Brothers“ aus den 30ern. Er gehört bis heute zu den großen Lachorgien der Filmgeschichte. Den Titel dieses Films lieh sich eine britische Rockgruppe 40 Jahre später (1975) für ihre damals aktuelle LP aus: „A night at the opera“. Die Gruppe nannte sich respektlos Queen – und hatte nicht einmal fünf Jahre Karriere auf dem Buckel.
Von den Fans wurde sie gerade als neue britische Rockhoffnung gefeiert, da hatte sie die professionellen Musikkritiker auch schon ins Visier genommen. Man konstatierte u.a.: Die Band hat zu viel Kopf – zu wenig Bauch. Immerhin konnte Gitarrist Brian May einen Doktortitel in Astronomie vorweisen, Drummer … Weiterlesen
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Meilensteine der Popmusik (15): The Rolling Stones
Nur wenige Bands haben ihre Gefühle so offen bloßgelegt, waren so widerspenstig, und doch so ehrlich wie die Rolling Stones. Für sie gab es keine Tabuzonen. Den Grundsatz, nur nichts Persönliches in die Pop-Musik einzubringen, warfen sie einfach über den Haufen. Seit nunmehr 50 Jahren auf der Bühne und bis heute: „shocking“ um (fast) jeden Preis.
Im April 1966 mussten die Feministinnen daran glauben. Die Aussagen des Albums „Aftermath“ trieben die engagierte Weiblichkeit zur Weißglut. Auf einen Punkt: Männer sind Männer, und Frauen sind Sex-Objekte. Alles „under my thumb“, unter meinen männlichen Daumen…
Die Stones als chauvinistische Frauenhasser? Der hämische, rachsüchtige Tonfall ist laut Mick Jagger ganz und gar nicht politisch gemeint. Das ist nur die Art, wie die Stones … Weiterlesen
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Sie waren eigentlich schon immer da: Ein halbes Jahrhundert „Stones“
Ja, sie waren eigentlich schon immer da, sie waren das musikalische Inventar ganzer Generationen, sie oder eigentlich wohl mehr ihre anhängenden Fans, ihre Follower durch die sich wandelnden Zeiten, begingen schon zahllose Jubiläen und heute haben wir wieder eines, an das wir uns erinnern: Heute, genau vor 50 Jahren, traten „The Rollin‘ Stones“ (damals noch ohne „g“) zum ersten Mal öffentlich unter diesem Namen auf – im Marquee-Club in London.
Bei realistischer Rückschau wurde die Premiere von Mick Jagger, Keith Richards, Brian Jones, Dick Taylor, Ian Stewart und Tony Chapman ganz und gar nicht mit huldvollem Staunen aufgenommen, ja sogar Buh-Rufe sollen vernommen worden sein. Das Publikum, das noch nicht ahnen konnte, gerade einem Jahrhundert-Ereignis beizuwohnen, hätte lieber mehr lupenreinen … Weiterlesen
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Meilensteine der Popmusik (14): Aretha Franklin
„Ein Song muss davon handeln, was man selbst erlebt hat oder auch noch erleben könnte. Nur dann ist er gut. Wenn mir etwas fremd ist, dann kann ich gar nichts hineinlegen, denn Soul bedeutet ja Leben – Leben, wie es wirklich ist“. Aretha Franklin sagte es mit ganz schlichten Worten.
Das wirkliche Leben hat natürlich noch viele andere Gesichter. Der reiche Farmbesitzer aus den Südstaaten sah es anders als seine schwarzen Baumwollpflücker mit einem 14-Stunden-Tag. Die Villa im kalifornischen Malibu mit Meerblick bietet eine andere Aussicht als das Ghetto am Rande von Detroit-City. Dort wuchs sie auf, die kleine Aretha mit ihren vier Geschwistern, und gehörte schon zu den Privilegierten. Papa war nämlich C. L. Franklin, ein überregional bekannter Prediger
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Ein ziemlich persönlicher Glückwunsch nachträglich: Paul McCartney wurde 70
Da anscheinend niemand ein paar Wörter darüber verlieren möchte, dass Sir Paul McCartney würdevoll das 70. Lebensjahr vollendet hat (dachte, da würden sich rudelweise die Erinnerer drauf stürzen), will ich einige Minuten des Tages danach dazu nutzen, dem Paule einige Zeilen zu widmen, weil er stark mitgeholfen hat, meinen Lebensrhythmus zu schlagen, den Beat meiner jeweiligen Abschnitte zu bestimmen, ihnen lustvoll, nachdenklich oder offensiv den Takt zu geben.
Die ersten Kontakte mit den vier Herren, die sich in Liverpool einst zur später erfolgsreichsten Musikgruppe aller Zeiten zusammenschlossen, krähte mir ein handliches Transistorradio unter der Bettdecke ins Ohr. Ich wusste zwar nicht, wer da spielte und sang, mir fiel nur auf, dass da etwas mehr sein musste als dieses einsilbige „Yeah, … Weiterlesen
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„Noh all dänne Jahre“ – das Abschlußkonzert der Ruhrfestspiele mit BAP
Das war ja mal ein Open Air, wie es im Buche steht. Es regnete, ach was, es schüttete in Recklinghausen wie aus Kübeln beim Abschlußkonzert der Ruhrfestspiele. Trotzdem kann man nicht sagen, dass das Konzert ins Wasser gefallen wäre. Der guten Laune der gut 5000 Besucher des BAP-Konzerts tat das Wetter und die verschlammte Konzertwiese keinen Abbruch. „Gibt ja schließlich kein schlecht‘ Wetter…“ mit dieser Mütter-Weisheit eröffnete Wolfgang Niedecken – auf die Minute pünktlich wie immer – den Abend.
Zwei Stunden lang (mehr war städtischer Vorgaben wegen nicht drin) rockten die fünf BAP-Musiker, verstärkt von der großartigen Geigerin Anne de Wolff, den Hügel. „Sonx“ aus dem sehr gelungenen, neuen Album „Halv su wild“, das textlich und musikalisch ausgefeilt an frühere … Weiterlesen
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Meilensteine der Popmusik (13): U 2
In den felsigen Wüsten Kaliforniens, wo sonst keine andere Pflanze überlebt, dort wächst ein Riesen-Kaktus: die Joshua Palmlilie, eine Agavenart. Wie ein großer, einsamer Stachelbaum war die irische Rockgruppe U 2 ein gewichtiger Teil der 80er Rock-Szene. Schon damals so etwas wie ein Dino: geradlinig, verlässlich, glaubwürdig – das schätzten Fans, die von immer neuen, wechselnden Trends nichts hören wollten.
Kopf, Vordenker und Prediger der U2-Gemeinde war und ist Paul Hewson, den alle nur Bono nennen. Zitat: „Ich erinnere mich an eine Sendung von BBC ‚Top fo the Pops‘, in der eine Band namens ‚Middle Of The Road‘ auftrat und den Song ‚Chirpy, chirpy, cheep, cheep‘ sang. Ich war etwa elf Jahre alt und dachte ‚Wow!‘- das ist nun wirklich … Weiterlesen
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Meilensteine der Popmusik (12): Joe Cocker
Wenn heutzutage U2 oder Madonna eine Tournee in Angriff nehmen, wird alles im Vorfeld generalstabsmäßig geplant. Die Bühnen werden immer größer, Light-Shows immer gewaltiger, der Sound noch perfekter, Lautsprechertürme wachsen ins Endlose. Einen Flop kann sich heute keiner mehr leisten. Die Tourneen der Superstars sind mittlerweile durchweg Riesenerfolge – fast schon Erfolge mit Garantie. Das war einmal ganz anders, als Manager und Konzertveranstalter noch unerfahrener, Künstler noch unbedarfter waren.
Der Engländer JOE COCKER wurde eines der ersten Opfer dieser Naivität. Im August 1969 gehörte er noch zu den neuen Superstars auf der Wiese von Woodstock. Die Amerikaner waren hellauf begeistert. Sie konnten kaum glauben, dass eine derart schwarze Rhythm & Blues-Stimme aus Europa kam. COCKER selbst, dem einfachen Klempner aus … Weiterlesen
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Meilensteine der Popmusik (11): Earth, Wind & Fire
Monoton hämmerte eine neue Welle…in den Discos dieser Welt begann das Zeitalter der Plastikmusik aus den Einwegstudios Italiens und Hollands. Die Lage schien aussichtslos für diejenigen, die beides suchten: Abwechslung für Ohren u n d Beine. Aber da gab es ja noch die fröhlich-bunte Truppe aus Los Angeles. Maurice White, ein ehemaliger Profi-Jazz-Drummer, hatte Erfahrung genug, um Anfang der 70er seine eigene Band zu gründen. Der Hobby-Astrologe fand auch schnell einen Namen für sein neues Musikkonzept. In den Daten für sein Sternzeichen Schütze waren alle Elemente aufgeführt, außer Feuer. Aus Luft wurde Wind und fertig war „Earth, Wind & Fire“.
Sie machten anfangs seichten Popjazz, nichts für die Charts. Das merkte auch der Meister selbst, und jonglierte solange mit dem … Weiterlesen
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Meilensteine der Popmusik (9): Rod Stewart
Den Hüftschwung von Elvis, die Grazie eines John Travolta, eine Ausstrahlung fast schon wie Michael Jackson, die blonde Mähne trug er schon Jahrzehnte vor John Bon Jovi, nur die Stimme war und ist unverwechselbar.
Rod Stewart hatte für all das Zeit genug, um es intensiv zu üben. Vom Skiffle zur Folkmusik, vom Blues dann endlich zum Rock. Der Anfang einer Karriere im Schnelldurchgang: Von Long John Baldry auf einem Bahnsteig Mundharmonika blasend entdeckt, spielte er mit Brian Auger, Julie Driscoll und Jeff Beck, bis ihn schließlich Ron Wood zu den Faces holte. Zwei Plattenverträge hatte der 23-jährige plötzlich in der Tasche. Einen für die Gruppe, den anderen als Solist. So ausgestattet, galt es weiter am Image zu basteln. Zuerst musste
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Meilensteine der Popmusik (8): Dire Straits
An einem lauen Sommerabend entspannt auf der Veranda im Schaukelstuhl kauernd, auf den Knien sanft die Gitarre streichelnd, dazu einen zumeist banalen Text zu einer sanften Melodie vor sich hin nuschelnd. Ganz zurückgenommen, geradezu „laid back“ (wenn man es englisch ausdrückt) hatte J.J. Cale aus Oklahoma Anfang der 70er seine kleine Karriere begonnen. Viele berühmte Zupfkollegen beneideten ihn um diese lässige Spielweise. Genauso lässig war die Person von Cale. Er hasste das Drumherum des Showbiz, mied Plattenstudios und Promotion-Auftritte. Seine Lieblingsbühne waren die heimische Veranda, oder die Kneipe nebenan. Diese Art des „Laid Back“ weltweit in die Charts zu bringen, blieb einem ebenso unscheinbaren Gitarristen aus Großbritannien vorbehalten.
Der ehemalige Lokaljournalist und Teilzeit-Englischlehrer Mark Knopfler war Mitglied einer kleinen Musiker-Kommune … Weiterlesen
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Meilensteine der Popmusik (7): Santana
José Santana hatte sieben Kinder. Diese musste der mexikanische Mariachi-Musiker durchfüttern. Für Taschengeld reichte es nicht. Die Kleinen halfen sich selbst und lernten von der Musik des Vaters. So bearbeitete sein Sohn Carlos schon mit fünf eine Violine. Zehn Jahre später sang und spielte er für US-Touristen in Bars und Bordellen im mexikanischen Grenzstädtchen Tijuana. Im Gegensatz zu vielen anderen Mexikanern schaffte die Familie Santana den Weg ins Paradies. Das Paradies lag natürlich in Kalifornien, und in San Francisco steppte gerade der Hippie. Das war Mitte der 60er, Sohn Carlos stieß gerade rechtzeitig hinzu, denn in der bunten Multikulti-Szene war noch Platz für die Abteilung „Latin“. Carlos Santana machte einen kurzen Umweg über eine Blues-Band, bis er sein 7-Mann-Feuerwerk Santana … Weiterlesen
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Meilensteine der Popmusik (6): Foreigner
Ein nordatlantisches Bündnis der zwei führenden Rock-Großmächte wäre in den 60er Jahren unvorstellbar gewesen. Die Rockszene war damals ein Kampfschauplatz, begleitet von der dazugehörigen Kriegsberichterstattung. Kaum hatten die Beatles Amerika erobert, rückten etliche Gruppen von der Insel nach. Die US-Presse begleitete die „britische Invasion“ mit großer Sorge, Patrioten forderten einen Gegenschlag. Der kam dann auch prompt, und geballt, z.B. mit Flowerpower, Psychedelic und den Retortenclowns „The Monkees“.
Mit der Zeit verhärteten sich die Fronten, und die Stellungen waren mehr oder weniger eindeutig auszumachen. Die Briten hatten mit Deep Purple, Pink Floyd und Led Zeppelin den Rock als stärkste Waffe, die Amerikaner konterten mit Blackmusic: Soul, Phillysound, Disco und Funk (alles unter der Marke „R&B“). Die Grenzen waren eigentlich klar markiert,
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Meilensteine der Popmusik (5): Jim Croce
Was hatten sie schon gebracht, die 60er? Hatten sie die Welt verändert, diese Handvoll Protestsongs, die blumigen Parolen, wie z.B. „make love not war“? Alles tauchte irgendwann unter in den großen Drogensumpf. Und der Krieg ging erst einmal weiter. Die Vereinigten Staaten von Amerika verschleuderten 135 Milliarden Dollar für diesen sinnlosen Krieg. Viel schlimmer noch, 3 Millionen Kriegsopfer, darunter 56.000 tote GIs, waren die bedrückende Bilanz eines Horror-Trips in Vietnam. Wer wollte in diesen Tagen schon die Lieder der Heimat hören? Die Songs, die den Geist der Gründerzeit beschworen – die erzählten von den unbegrenzten Weiten des Landes, den unbegrenzten Abenteuern, den unbegrenzten Möglichkeiten seinen Mann zu stehen, der unbegrenzten Liebe zur Heimat. Die Geduld der Nation hatte Grenzen, Anfang … Weiterlesen
Meilensteine der Popmusik (4): The Mamas and the Papas
Kalifornien 1966: Sonne out, Strand out, Surf out. Nach der ersten großen Drogen-Welle und mit den Songs von Bob Dylan hatte sich die Welt verändert. Als Amerikas Engagement in Vietnam eskalierte, gab es neue Schlagworte: „love and peace“, „make love not war“. Die Studenten von Berkeley waren die ersten, die friedlich rebellierten. Der anrückenden Nationalgarde steckten sie Rosen in die Gewehrläufe. Die Gesellschaft war irritiert, bisweilen sogar schockiert. Auch hierzulande machten sie sich langsam breit; in den Augen des Nachkriegsspießbürgers waren sie nur langhaarige Nichtsnutze, diese „Gammler“. Wer sich rechtzeitig informiert hatte, sprach auch schon von „Hippies“. Das alles ließ sich schon damals toll vermarkten. Die Mode-Industrie setzte auf Parka, Boots und Blümchen. Und auch die übergroßen Beatles sangen ein
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Der mediale Schauer vor Whitney Houstons letztem Wannenbad
Ich war ja immer gern Journalist. Es reizte mich, den Menschen Ereignisse zu beschreiben, auf dass sie (diesem je individuellen Ereignis angemessen) mit auf meinem Weg der Beschauung, der Kritik oder auch nur der Beschreibung genommen wurden. Das durfte schmunzelnd gelesen werden, das durfte betroffen wahrgenommen werden, das durfte auch zornig oder protestierend geschehen. Nur eines lag mir fern: Kopfschütteln, das wollte ich nur erzeugen, wenn es um das Erzählte ging, nicht über meine Art, es zu erzählen.
Nun sitze ich da – und schüttele den Kopf, klopfe an meine Stirn, bin nachgerade atemlos. Denn ich blicke auf eine Badewanne. Sie kann in jedem Hotel dieser Welt stehen, selbst ich könnte theoretisch in ihr schon mal die Haut habe quellen … Weiterlesen
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Meilensteine der Popmusik (3): Elton John
Elton John live in Wembley 1984
Auch wenn Billy Joel ihn besang – für viele ist und bleibt Elton John der wahre „Pianoman“, Wegbereiter für Kollegen wie Gilbert O’Sullivan, Barry Manilow, Chi Coltrane, Bruce Hornsby, Joshua Kadison und andere Tastendrücker, die nach ihm Karriere machten. Viele von ihnen spielen schon lange keine Rolle mehr. Doch Elton John gehört nach all´ den Jahrzehnten noch immer zu den absoluten Superstars, ein Genie, mit dem es nur wenige aufnehmen können. Wenn es auch bei ca. 40 LPs einige Durststrecken gab, es sind immer noch reichlich Perlen darunter.
1973 zum Beispiel war Elton John besonders munter. Anfang des Jahres hatte er mit dem nachgebauten Oldie „Crocodile Rock“ seinen ersten großen Welthit, ein Song aus
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„Heimat ist auch keine Lösung“ – das Schauspielhaus Bochum hat Recht
Theater-Rezension in exakt 150 Wörtern, Teil II:
Schauspielhaus Bochum „Heimat ist auch keine Lösung“, musikalischer Abend, Premiere 21.1.2012
Nebel wabert. Zieht ins Publikum. Fließt um die Schultern und in die Lungen.
Auf der Bühne: ein Vollmond. Ein Mann, der vom Leierkastenmann singt.
Ein Hafen ist das also. Ein Ort des Aufbruchs. Des Verlassens. Der Hoffnung. Der Wehmut. Des Fernwehs. Ein Ort, an dem die alten Lieder von daheim plötzlich wichtig werden.
„Heimat ist auch keine Lösung“, so hat Thomas Anzenhofer den musikalischen Abend genannt. Recht hat er. Die erste Szene zeigt schon, wohin der Abend führt.
In aller Herren Länder. In alle Gefühle. In schwermütigen kubanischen Jazz, in afrikanische Trommelfreude, in dröhnenden New Wave. Zu Nietzsche, Udo Jürgens, Ton Steine … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Dagny Dewath, Heimat ist auch keine Lösung, Michael Schütz, Musik & Konzert, Schauspielhaus Bochum, Theater, Thomas Anzenhofer
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