Volltextsuche
Archiv aller Beiträge
-
Die 10 neuesten Beiträge
- „Die Besessenheit“ – Annie Ernaux‘ Selbsterforschung zur Eifersucht
- Hinüber ins Ungewisse – Mariette Navarros Roman „Am Grund des Himmels“
- Köstlich ohne Wenn und Aber – Gesammelte Kolumnen von Max Goldt
- Kreisende Lichtgewitter: Die Uraufführung von „Oracle“ bei der Ruhrtriennale erweist sich als prozessverliebtes Spektakel
- Die Sache mit den zwei roten Kühlschränken
- …und wieder wird die angebliche Jugendsprache totgeritten
- Gnadenlos hinsehen: Heinz Strunks Geschichten ohne Geld, Glück und Sprit
- Zum Tod von Claus Peymann – ein paar Worte von „damals“
- Wenn alles verloren geht – Marlene Streeruwitz‘ Roman „Auflösungen“
- Sinnlich, saftig, manchmal faulig: Ahlen zeigt „Früchte in der Kunst“
Meistgelesen (ab 1.10.23)
- Als Prügel für Kinder zum Alltag gehörten
- Aufklärung, das unvollendete Projekt – opulente Ausstellung in Berlin
- Wie sich die chinesische Lyrik nach und nach von Fesseln befreite und…
- Viele, liebe, beste, schöne, freundliche, herzliche Grüße: Die etwas…
- Entdecker in den Gefilden der Rockmusik: Alan Bangs wird 70 Jahre alt
- Konjunktur mit Fußballbildchen: Das Wunder in Tüten aus Dortmund und…
- Woran Goethe glaubte
- „Die Brücke“ und „Der Blaue Reiter“ – ein opulenter…
- Wie sich Pflegedienste nennen
- Der Struwwelpeter, der Suppenkasper und ihre Wirkung auf die Kunst –…
- Kunst-Stoff für Christo – Fabrik in Emsdetten fertigt das Gewebe für die…
- Zum Schluß bleibt noch die Altersmilde – Robert Gernhardts „Lichte…
- Kindheit im Ruhrgebiet – Erinnerung an versunkene Zeiten
- „Familie Hauser“ als (un)heimlicher Internet-Hit: Viele Millionen…
- Gemischte Gefühle beim Abschied von sämtlichen Dingen: „Später…
- Die Unternehmer-Familie Quandt und ihr Bezug zum Ruhrgebiet
- TV-Nostalgie (6): Erik Ode als „Der Kommissar“ – Mal…
- Die einfachen Dinge des Lebens lieben – Der Schauspieler Heinz Bennent…
- Bürgerinitiative peilt ehrgeiziges Ziel an: Altes Dortmunder Rathaus…
- TV-Nostalgie (19): Werner Höfers „Frühschoppen“ – das Sonntagsritual
- Reizendes Kaleidoskop: Anna Vinnitskaya ist Porträtkünstlerin der…
- „Mächtiger Körper, Wahnsinn im Glas“: Das Vokabular der Weinverkostung
- Wo selbst Prominentengräber unscheinbar sind – ein Gang über den…
- Heino wird 80 – Sind denn alle Geschmäcker nivelliert?
- Dortmund damals: Beim Betrachten alter Bilder aus der Heimatstadt
- TV-Nostalgie (28): „Der goldene Schuß“ mit Lou van Burg – „Kimme,…
- Vor 70 Jahren: Als es das Essen nur auf Lebensmittelmarken gab
- Früher war einfach mehr Kneipe!
- Entlustet und mohrifiziert – Wortverhunzung und Schlimmeres im…
- Berührende Tragödie: Cecilia Bartoli mit Glucks „Orfeo ed Euridice“ in…
- „Tegtmeier“ lebt nicht mehr – Ruhrgebiets-Komiker Jürgen von…
- Was ist denn wohl ein Aminaschlupferle? – Neues Buch über „Wörter, die…
- Vom Mikro zur Motorsäge – die zweite Karriere von Pia Lund („Phillip Boa…
- Von Unna aus ein wenig die Welt verändern – Nachruf auf den vielseitigen…
- Trotz allem optimistisch bleiben – die fabelhaft farbigen Welten…
- Schurke und Biedermann: Ausstellung zum 100. Geburtstag des…
- Iserlohn: Ein Hauch der weiten Welt im Goethe-Institut – abseits der Metropolen
- Bedeutsam wie eh und je: George Orwells „Farm der Tiere“ gleich in…
- Die „Essais“ des Michel de Montaigne und ihr deutscher Übersetzer –…
- Der Flaneur braucht kein Ziel
- Dem Ruhrpott seine Sprache
- WDR 4: Radio für Senioren – aber ganz anders als früher
- Ein Grundklang für Generationen: Bochums Jugendsinfonieorchester feiert…
- Sprachphilosophie aus der Bauernstube – Brian Friels Stück…
- Vergehende Zeit, hier im Revier: Zum Beispiel die Dortmunder Steinhammerstraße
- Der Vater der Luftschiffe: Vor 100 Jahren starb Ferdinand Graf von Zeppelin
- „Spätlese“ zum 90. von Loriot: Eine Fülle bisher unbekannter…
- Größter Holzhandel weit und breit: Grabstätte führt auf die Spuren einer…
- Vom Hauen und Stechen im Theater: Kampftrainer Klaus Figge im Porträt
- Einkaufen früher und heute
- Wenn Bäume Zähne zeigen
- Nashorn oder Fuchs: Städtische Symboltiere auf der Straße
- Zum Tod von Ulrich Wildgruber: Ein Berserker, der uns sprachlos machte
- Die Kunst des Schmerzes: Marina Abramović in Bonn
- Langer Abschied vom Generalmusikdirektor: Gabriel Feltz wechselt bald…
- Wenn man vom Rathaus kommt, ist man klüger – ein lehrreicher Rundgang…
- Wahn und Wirklichkeit: „Englischer“ Opern-Doppelabend in Duisburg
- Frauen, die beim Wohnen warten
- Nicht nur zum Ende der Zechen-Ära eine Erinnerung wert: August Siegel,…
- Seelenfenster geöffnet: Tschaikowskys „Eugen Onegin“ in Krefeld-Mönchengladbach
- Die Geburt des Kinos in Europa: Vor 125 Jahren markierte das Patent der…
- „Wie eine Straßenköter-Mischung“ – Jugendstil und Artverwandtes im…
- 90 Jahre „Kampfbahn Rote Erde“: Wenn Gerd Kolbe erzählt, wird die…
- Erich Fried: Schriftsteller, Philanthrop, Vor-Denker und…
- Queen für ein ganzes Zeitalter: Vor 200 Jahren wurde die britische…
- Es könnte ruhig ein wenig mehr sein – Museum Folkwang zeigt Werke Lyonel…
- Zum Tod von Marianne Faithfull – Rückblick auf ein Konzert von 1999
- Das Leben ohne Verdünnung: Otto Dix in Düsseldorf
- TV-Nostalgie (22): „Ein Herz und eine Seele“ – als…
- Beklemmend schön: „Der Hamiltonkomplex“ mit dreizehn…
- Lachen gegen die absurden Regeln der Welt: Vor 50 Jahren starb Stan Laurel
- Beyenburg mit seinem Stausee – ein bergisches Idyll am Rande von Wuppertal
- Hömma, Dingenskirchen, ey! Und schon wieder liegt ein Asterix-Band auf…
- Kreativer Kosmos, künstlerischer Klamauk – Martin Kippenberger in der…
- Das Ruhrgebiet – von allen Seiten betrachtet: 100 Jahre…
- TV-Nostalgie (24): „Der große Bellheim“ – Die älteren…
- „Wenn der Wind von Hörde kam, roch es wie Pech und Schwefel“…
- Von Nöttelefönes, Klötenköhm und Halfjehang – ein Herkunftswörtbuch zur…
- Vom Fluch frühen Ruhms: Der Pianist Jan Lisiecki im Konzerthaus Dortmund
- Geflüchtete Kinder in der Schule: Essener Gymnasium am Stoppenberg gibt…
- Mathematiker kontra Verbrecher – Antti Tuomainens Comedy-Thriller „Der…
- TV-Nostalgie (35): Konversation mit Kitzel – „Je später der…
- Im 100. „Schreibheft“: Vergessene, verkannte, verschollene…
- Beispiel Dortmund: Mit Karstadt schwinden auch Erinnerungen
- „Geh nicht durchs Gewischte!“ – Torsten Sträters „Heimspiel“…
- Für die Benachteiligten schreiben: Die Werkstatt Dortmund im „Werkkreis…
- „Schwarze Kohle, rotes Licht“ – Schwere Jungs erinnern sich an ihr…
- Hohe Belastung mit Umweltgift PCB: Uni Bochum reißt zwei Großgebäude ab
- „Haus der Löcher“: Ödnis im Porno-Paradies
- TV-Nostalgie (32): Bernhard Grzimeks „Ein Platz für Tiere“…
- Mit vokalem Volldampf durch Georgien: Der Trinity Cathedral Choir aus…
- Der BVB verteilt alljährlich über 155.000 Plastikkarten – muss das denn sein?
- Impressionismus und Fotografie – zwei Wege in die Moderne
- Wer erweckt dieses frühere Kino zum Leben?
- Schloss Cappenberg: Nach langer Schließung kehrt bald wieder Leben ein
- Bye-bye, Sabine – ein Nachruf auf die Dortmunder Krimiautorin Sabine Deitmer
- TV-Nostalgie (17): „Wünsch Dir was“ – als Dietmar Schönherr für…
- Unbewusstes aus der Dunkelkammer – Bilder des deutschen…
- TV-Nostalgie (15): Robert Lembkes „Was bin ich?“ – die…
- Das Revier im Paket: Adolf Winkelmanns Ruhrgebiets-Filme im Kino und auf DVD
- Natur und Kunst, Schönheit und Grauen: Vor 150 Jahren starb der…
- Schrecken und Schönheit der Natur – Münster zeigt grandiose…
- Dem „göttlichen Claudio“ zum 450. Geburtstag: Monteverdi bringt in…
- Wie die Kunst auf die Industrialisierung reagierte – „Vision und…
- „Ruhrgold“ und silberne Pommes-Picker
- Auf dem Berg der Wahrheit – Ein Spaziergang auf den Spuren von…
- Das Ruhrgebiet war gegen Nazis nicht immun: Schon 1932 füllte Hitler die…
- Verzicht auf die Katastrophe: „Schwanensee“ am Essener Aalto-Theater
- Der erste Opernstar der Schellack-Zeit: Vor 100 Jahren starb der…
- TV-Nostalgie (11): Loriot – Humor mit Stil
- Hach! Hihi! Huch! – Mal wieder ein Buch zur putzigen Dingwelt der…
- Alles so schön bunt hier – „Das Spiel ist aus“ nach Jean-Paul…
- Bumsfideler Bergmann anno 1971: „Laß jucken Kumpel“ – der etwas…
- Das Erbe von „Tegtmeier“ wirkt weiter – Jürgen von Manger wurde…
- Stadt, Land, Fluss: Andreas Gursky in Düsseldorf
- Lars Vilks „Nimis“: Kunstwerk aus Treibholz reizt seit Jahrzehnten…
- Rekonstruktion einer Abtreibung von 1964 – „Das Ereignis“ von Annie Ernaux
- Goethe-Institut – auf Wellenlänge der neuen Außenministerin
- Ruhrgebiets-Flamenco: Rafael Cortés brilliert in der Lichtburg Essen
- Kriegsende an der Ruhr: Bei Hattingen gab es „Friendly Fire“
- „Zupacken Ehrensache“: Wie die Ruhris mit einem…
- Perfekt, freudlos – das Folkwang-Museum zeigt italienische Malerei…
- Erst Rocksängerin, dann Bildhauerin – Pia Bohr: „In der Kultur haben es…
- TV-Nostalgie (27): „Auf der Flucht“ – Als Dr. Richard…
- „Schöne Scheiße“ im Dortmunder Museum: Die stets unfertige Welt…
- Schneller Fuchs, träger Hund, Bayern und Sylt oder: Das ganze Alphabet…
- Frank Zappa enttäuscht Publikum in Ahlen – ganz im Gegensatz zu Rory Gallagher
- Neustart bei den „Mitternachtsspitzen“: Da geht noch was…
- Personenkult um einen deutschen Star: „I want absolute beauty“ wird…
- Als Frauen aus der Rolle fielen – ein Abend mit Super-8-Filmen der 60er…
- Grenzgänge an der Küste – die melancholischen Meeresbilder des Hermann Buß
- Der Krebs und der Krieg – Robert Gernhardts erschütternde „K-Gedichte“
- Erfinder des Saxophons: Vor 200 Jahren wurde Adolphe Sax geboren
- Schonungsloser Blick auf Missstände seiner Zeit: Vor 150 Jahren starb…
- Werke von großer Aussagekraft – eine nachdrückliche Erinnerung an…
- Die Posen des jungen Werther – Joachim Meyerhoff im Einpersonen-Stück…
- Musiker-Anekdoten: Mi-mi-mi-mausetot
- Von „Alka Seltzer“ bis „Schapusiak“ – Spitznamen, mit denen…
- TV-Nostalgie (9): „Bonanza“ – eine Western-Serie für…
- Olympische Spielstraße, München, 1972 – Erinnerungen an ein fröhliches…
- Grausame Komödie des gescheiterten Widerstands – Joshua Sobols…
- Auto des Wirtschaftswunders: Vor 60 Jahren feierte Volkswagen die erste Million
- Wenn alle Dämme brechen: Takis Würgers tränenseliger Liebesroman „Für…
- Schlapphüte und andere Trends: BVB-Spielerfrau Jana Kirch als neue…
- Wenn Monteverdi auf persische Mystik trifft: Musikschule Bochum feiert…
- Songs für die Ewigkeit: Zum Tod des großen Dichters und Sängers Leonard Cohen
- Elke Heidenreich und ihr Ekel vor zwei alten Männern –…
- Zwischen Leid und Auferstehung – Zum 80. Geburtstag des Malers…
- TV-Nostalgie (13): „Stahlnetz“ – der…
- DO wie Dortmund – auf der Suche nach einem griffigen Werbeslogan für die Stadt
Monatsarchive: November 1995
Bilder wie lockende Früchte – Essener Retrospektive zum Werk von Félix Vallotton
Von Bernd Berke
Essen. Mit Superlativen sollte man vorsichtig sein. Trotzdem: In Essen ist jetzt die weit und breit wohl schönste Kunstausstellung des Jahres zu sehen. Zumindest im Ruhrgebiet hat es heuer nichts gegeben, was der Essener Retrospektive über Félix Vallotton gleichgekommen wäre.
Vallotton wurde 1865 in Lausanne geboren. Zwar kam er schon 1882 nach Paris, doch dort malte er anfangs noch nach Schweizer Art: Alpen-Motive, gelegentlich auch mit weidenden Kühen. Mag sein, daß die Franzosen dies ein bißchen rückständig gefunden haben. Alsbald jedenfalls verlegte sich Vallotton auf Porträts, mit denen man im wohlhabenden Paris mehr Geld verdienen konnte. Daraus erwuchs ein erster Gipfel in Vallottons Schaffen: Intérieurs, also Bildnisse, deren Gefühlswerte mit atemberaubender Genauigkeit von Zimmern und deren Einrichtung … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Essen, Félix Vallotton, Museum Folkwang
Kommentare deaktiviert für Bilder wie lockende Früchte – Essener Retrospektive zum Werk von Félix Vallotton
Im „Faust“ wird mit der Maus geblättert – Wie sich Goethes Weltendrama auf einer CD-Rom liest
Von Bernd Berke
Heute legen wir ’ne heiße Scheibe auf: Goethes „Faust“. Dabei geht’s nicht etwa um eine neue Punkgruppe, die sich frech den klassischen Namen anmaßt, sondern um Johann Wolfgang höchstselbst. Dessen Weltendrama ist jetzt auf einer silbernen Datenplatte (CD-Rom) erschienen.
Entsprechendes Laufwerk vorausgesetzt, kann man entweder ein Suchprogramm oder den kompletten „Faust I“ mit allen Begleittexten und sonstigen Zutaten auf die Computer-Festplatte holen. Letzteres kostet freilich mit happigen 8 Megabyte fast so viel Speicherplatz wie das gesamte „Windows“-System (Version 3.1), also die kleinen Bildfenster zum Anklicken mit der Maus.
Und was hat man davon? Nun, bestimmt keine gemütliche Lektüre zum Kaminfeuer. Die Seiten erscheinen mit einer gelbgrau melierten „Tapete“ hinterlegt. Hübschhäßlich.
Man blättert mit dem Mauszeiger. Dieser verwandelt … Weiterlesen
Die Dame darf sich am Manne emporranken – Münster: „Als die Frauen sanft und engelsgleich waren“
Von Bernd Berke
Münster. Der Ausstellungstitel zergeht auf der Zunge: „Als die Frauen sanft und engelsgleich waren“. Doch Vorsicht! Ein wenig emanzipatorische Absicht steckt schon dahinter, wenn nun in Münster Porträts der Aufklärung und des Biedermeier gezeigt werden.
Diesmal geht es im Landesmuseum weniger um künstlerische Spitzenqualität (obgleich auch die punktuell vorhanden ist), sondern um sozialpsychologische Aussagekraft: In so manchem Bildnis treusorgender Gattinnen und Mütter oder träumender Jungfrauen läßt es sich lesen wie in Büchern. Beispiel: Ein Bräutigam steht vor einem Baumstamm, seine Herzensdame umgibt sich mit Efeu. Will heißen: Sie darf sich hingebungsvoll an ihm emporranken.
Selbst erlauchte Geister des 18. und 19. Jahrhunderts mochten von Gleichberechtigung nichts hören. Schiller dichtete im „Lied von der Glocke“: „Der Mann muß … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Familie, Frauen & Männer, Gesellschaft, Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Als die Frauen sanft und engelsgleich waren, Biedermeier, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, Porträts
Kommentare deaktiviert für Die Dame darf sich am Manne emporranken – Münster: „Als die Frauen sanft und engelsgleich waren“
Suche nach der höheren Wahrheit – Werkschau über Kasimir Malewitsch im Kölner Museum Ludwig
Von Bernd Berke
Köln. Ganz eigene Wege geht die Kunst, mit Polit-Floskeln ist sie nicht zu begreifen. Kann man ein Gemälde schlankweg „konservativ“ oder „fortschrittlich“ nennen? Nein. Auch die Werke von Kasimir Malewitsch (1878-1933) lassen ahnen, wie sehr solche Worte ins mehrdeutige Flimmern geraten müssen.
Malewitsch gilt als Heros der Moderne. Mit seinem aus geometrischen Elementen gefügten, sogenannten Suprematismus wollte er von einer „höheren“ Wahrheit hinter der sichtbaren Wirklichkeit künden. Doch eine famose Werkschau im Kölner Ludwig-Museum untermauert jetzt die These, daß Malewitsch dabei aus uralten Quellen schöpfte: Er orientierte sich am Bildaufbau und am Farbschema frommer russischer Ikonen.
Szenen aus dem einfachen Leben
In seiner Frühzeit hatte der in Kiew geborene Künstler nahezu alle gängigen Stile erprobt. Um 1903 … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Kasimir Malewitsch, Köln, Museum Ludwig
Kommentare deaktiviert für Suche nach der höheren Wahrheit – Werkschau über Kasimir Malewitsch im Kölner Museum Ludwig
Durst-Erlebnis zwischen Lippe und Glasesrand – Luigi Pirandellos „Sechs Personen suchen einen Autor“ in Wuppertal
Von Bernd Berke
Wuppertal. Auf der Bühne sieht’s ja aus wie in einem Speditionslager. Für Luigi Pirandellos modernen Klassiker „Sechs Personen suchen einen Autor“ (Regie: Paolo Magelli – Bühne: Jean Bauer) hat man in Wuppertal allerlei Gerümpel aus dem Möbel-Fundus in die Szenerie gestellt. Das Theater handelt von sich selbst und führt seine Mittel vor, auch die angestaubten.
In eine Schauspielprobe platzen jene sechs Personen, ein loser Verbund mit skandalös-inzestuöser und selbstmörderischer Vorgeschichte. Irgendein Schriftsteller, dem diese Figuren eingefallen sind, hat sie nicht ins Bühnenleben entlassen wollen. Nun geistern sie herum und wollen ihr Drama auf eigene Faust dem Theater andienen.
Der unnachgiebige Zergliederer Pirandello zeigt das Skelett eines möglichen, jedoch immer wieder in Frage gestellten und letztlich verweigerten Stückes. … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Theater
Verschlagwortet mit Friederike Tiefenbacher, Horst Fassel, Luigi Pirandello, Nikolaus Kinsky, Paolo Magelli, Sechs Personen suchen einen Autor, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Durst-Erlebnis zwischen Lippe und Glasesrand – Luigi Pirandellos „Sechs Personen suchen einen Autor“ in Wuppertal
Kinderbücher für alle „Menschen im Aufbruch“ – Inge Meyer-Dietrich erhält den 10. Literaturpreis Ruhrgebiet
Von Bernd Berke
Im Westen. Erstmals bekommt eine Kinderbuchautorin den Literaturpreis Ruhrgebiet: Inge Meyer-Dietrich (51) darf sich über die Aufwertung ihrer oft schmählich vernachlässigten Sparte freuen.
Die Preisträgerin stammt aus dem Sauerland. Sie wurde in Altena geboren, wuchs in Bochum auf und lebt heute in Gelsenkirchen-Buer. Kinderbücher („Plascha“, „Rote Kirschen“) lägen ihr am Herzen, weil sie so gern „Menschen im Aufbruch“ schildere, sagte die dreifache Mutter gestern. Die Auszeichnung, vormals an so bekannte Autoren wie Max von der Grün und Josef Reding vergeben, ist mit 15 000 DM datiert. Inge Meyer-Dietrich setzte sich gegen 34 andere Nominierungen durch, u. a. mit Geschichten über die gelungene Integration polnischer Kinder im Revier.
Für die beiden mit je 5000 DM gepolsterten Förderpreise waren … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Literatur, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Inge Meyer-Dietrich, Kinderbuchautorin, KVR, Literaturpreis Ruhrgebiet, Ulla Diekneite, Volker W. Degener
Kommentare deaktiviert für Kinderbücher für alle „Menschen im Aufbruch“ – Inge Meyer-Dietrich erhält den 10. Literaturpreis Ruhrgebiet
Häßliche Armut, Schönheit der Kunst – „ArmutsZeugnisse“ im Dortmunder Ostwall-Museum
Von Bernd Berke
Dortmund. Wenn Künstler die Armut darstellen, können sie leicht in eine Falle tappen. Denn jedes bißchen „Zuviel“ an schöner Linie, an ausgeklügelter Form und Ästhetik wird diesem Thema nicht mehr gerecht. Die Ausstellung „ArmutsZeugnisse“ im Dortmunder Ostwall-Museum enthält viele Beispiele für Balancen und Abstürze auf dem schmalen Grat.
Der vom Dortmunder Fritz-Hüser-Institut für Arbeiterliteratur konzipierte (und von einigen Unternehmen gesponserte) Überblick belegt, daß Armut nach der Jahrhundertwende und in den 20er Jahren ein zentrales Feld der Kunst gewesen ist. In der NS-Zeit wurde das Thema unterdrückt, und im Wirtschaftswunder-Optimismus der 50er Jahre wollte niemand mehr daran erinnert werden.
Zu Zilles Zeiten war’s noch nicht so kompliziert
Erst mit den Krisen der 80er Jahre kam das soziale Menetekel … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Gesellschaft, Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Armut, ArmutsZeugnisse, Dortmund, Duane Hanson, Felix Droese, Fritz-Hüser-Institut, George Grosz, Hans Tombrock, Heinrich Zille, Käthe Kollwitz, Museum am Ostwall, Not, Otto Dix
Kommentare deaktiviert für Häßliche Armut, Schönheit der Kunst – „ArmutsZeugnisse“ im Dortmunder Ostwall-Museum
Aus Lust und Liebe wird rohe Gewalt – Düsseldorf: Karin Beier inszeniert „Sommernachtstraum“ in neun Sprachen
Von Bernd Berke
Düsseldorf. In grauer Vorzeit wurden alle Wesen in eine männliche und eine weibliche Hälfte geteilt. Seitdem, so will es der griechische Mythos, gibt es die Sehnsucht nach Vereinigung. Und irgendwann fiel die Menschheit in babylonische Sprachverwirrung. Seither, so steht’s in der Bibel, ringen wir um Verständigung. Karin Beiers Düsseldorfer „Sommernachtstraum“-lnszenierung handelt von den Folgen beider Ur-Trennungen.
In neun bunt durcheinander gewirbelten Sprachen wird Shakespeares Stück vom internationalen Ensemble gespielt: Italienisch, Englisch, Französisch, Hebräisch, Ungarisch, Polnisch, Bulgarisch, Russisch und Deutsch.
Man muß sich erst an den schwindelerregenden Wechsel der Idiome gewöhnen. Doch die so verschiedenen Sprachmelodien verleihen dem Text musikalische Qualität, als spielten da diverse Instrumente eines Orchesters; schrille Mißklänge inbegriffen. Denn die Figuren und ihre Sprachen hetzen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Allgemein
Verschlagwortet mit Düsseldorf, Karin Beier, neun Sprachen, Paolo Calabresi, polyglott, Shakespeare, Sommernachtstraum
Kommentare deaktiviert für Aus Lust und Liebe wird rohe Gewalt – Düsseldorf: Karin Beier inszeniert „Sommernachtstraum“ in neun Sprachen