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Monatsarchive: Juli 2019
Zum Tod von Brigitte Kronauer – eine Impression aus dem Herbst 2005
Ein großer Verlust für die deutsche Gegenwarts-Literatur: Die in Essen geborene Schriftstellerin Brigitte Kronauer ist mit 78 Jahren gestorben. Hier noch einmal eine kurze Impression von einer Lesung in Dortmund. Es war im November 2005. Brigitte Kronauer hatte kurz vorher den Büchner-Preis erhalten:

Brigitte Kronauer am 13. November 2013 im Düsseldorfer Heine-Haus. (Wikimedia Commons: Udoweier / Link zur Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)
Von Bernd Berke
Dortmund. Erst seit wenigen Tagen ist Brigitte Kronauer (64) Trägerin des Büchner-Preises. Mit derlei höchsten Weihen versehen, war sie jetzt zu einer Lesung der Dortmunder Reihe „Kultur im Tortenstück“ zu Gast.
Man darf die Veranstaltung im Harenberg City-Center getrost als Rarität bezeichnen. Wie die Autorin im persönlichen Gespräch sagt, scheut sie vor längeren Lesereisen aus guten … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Literatur
Verschlagwortet mit 2005, 2019, Brigitte Kronauer, Die Tricks der Diva, Dortmund, Essen, Feuer und Skepsis, Kultur im Tortenstück, Tod
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Die Landschaft des Schreibens kartographieren – „Literarische Orte im Ruhrgebiet“ jetzt als Buch
Gastautor Daniel Kasselmann über einen literarischen Ruhrgebietsführer:
Die Literaturkarte Ruhr wurde an der Ruhr-Universität Bochum erstellt. Im Oktober 2015 fand dort ein Seminar in den Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaften zusammen und setzte sich das Ziel, die vielseitige Literaturszene des Ruhrgebiets übersichtlich organisiert und für jeden zugänglich zu präsentieren.
Nach fünf Monaten der Recherche und der Erstellung von über 200 Markern stellte das Wissenschaftsteam die Karte online (www.literaturkarte.ruhr). Seitdem kann diese Karte ständig erweitert werden. Das Team der Literaturkarte Ruhr ruft dazu auf, weitere literarische Schauplätze, Institutionen oder Autoren des Ruhrgebiets zu ergänzen.
Schon über 300 Markierungspunkte
Die Wissenschaftler der Literaturkarte Ruhr haben inzwischen nicht nur über 300 Marker an Orten auf der Karte gesetzt (wo sich Literatur entweder … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Literatur, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Klartext Verlag, Literarische Orte im Ruhrgebiet, Literaturkarte Ruhr, Uni Bochum
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Er ist allein – Hamlets traurige Einsamkeit, von Johan Simons in Bochum so kühl wie tiefgründig inszeniert
„Er ist allein“! Das ist der Schlüsselsatz. Wie ein Mantra wird er durchs gesamte Drama getragen, ernst, fast maschinenhaft ausgesprochen.
Vor allem fehlt jegliches Pathos. Wie eben im ganzen Stück zwar der hehre Ton und der flapsige Ton, der schnoddrige Ton und der inbrünstige Ton sich ausbreiten, Schwulst oder Manierismus aber gänzlich ausbleiben. Kühl wirkt das bisweilen, klingt nach Verlorenheit und Einsamkeit. Ja, er ist allein, Shakespeares „Hamlet“ in Johan Simons’ Inszenierung am Bochumer Schauspielhaus.
Der Blick auf den rechteckigen, weiß getünchten Bühnenboden, darauf die Figuren sich oft in Grüppchen formieren, in einer Art minimalistischer Choreographie, zeugt ebenfalls von Kälte, Abstraktion, Reduktion. Zumal diese weit aufgerissene Bühne, von Johannes … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Theater
Verschlagwortet mit Bernd Rademacher, Deutsches Schauspielhaus, Gina Haller, Hamlet, Johan Simons, Johannes Schütz, Mercy Dorcas Otieno, Sandra Hüller, Stefan Hunstein
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„Was dann nachher so schön fliegt …“ – Hilmar Klutes Roman startet durch, schwebt, kommt ins Trudeln und stürzt doch nicht ab
Ruhrprovinz der 80er-Jahre, jüngere deutsche Literaturgeschichte, Literaturbetrieb und Autoreneitelkeiten: Das sind nur einige der Themen des erfrischenden und nur gelegentlich nervenden Klute-Romans, dessen Ungereimtheiten ein guter Lektor hätte ausbessern müssen.
Was für ein schöner und ärgerlicher Text ist doch der 365 Seiten starke Roman Hilmar Klutes, der in der Süddeutschen Zeitung die Kolumne „Streiflicht“ mitverantwortet und neben einem Kriminalroman auch eine lesenswerte Ringelnatz-Biografie vorgelegt hat. Den Titel seines Romans hat sich Klute bei Peter Rühmkorf ausgeborgt, er lautet wie die Anfangszeile des Parlandogedichts „Phönix voran“: „Was dann nachher so schön fliegt…“ heißt es da und entzaubernd-lakonisch in der zweiten Zeile: „wie lange ist darauf rumgebrütet worden.“
Lange gebrütet … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Literatur, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Hilmar Klute, Was dann nachher so schön fliegt"
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Nach dem Schaulaufen der Hochschulen: „Exzellenz“ im Ruhrgebiet? Nu ja ja, nu nee nee…

Als einzige Ruhrgebiets-Uni in der Endausscheidung um die elf Exzellenz-Plätze: die Ruhr-Uni Bochum (RUB). (Luftbild: © RUB/Marquard)
Mal etwas übertrieben gesagt: Es ist fast wieder wie zu Kaiser Wilhelms Zeiten, als es im Revier keine Alma Mater gab und auch keine geben sollte, damit die Malocher nicht geistig aufgewiegelt wurden. Und jetzt? Verhält es sich auf vielen Gebieten ganz anders. Aber eins gilt offenbar immer noch: Deutschland hat seit gestern offiziell elf Exzellenz-Universitäten – und keine einzige liegt im Ruhrgebiet.
Überregionale Blätter (sowohl die Frankfurter Allgemeine als auch die Süddeutsche Zeitung) lassen heute in ihren Kommentaren gehörige Skepsis erkennen, was das Verfahren und überhaupt die Sinnhaftigkeit einer solchen Bestenauswahl angeht. Zitat aus der FAZ: „Kriterien für die Kür gibt es … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Region Ruhr, Schule, Uni, Bildung
Verschlagwortet mit Bochum, Exzellenz, Exzellenz-Unis, Ranking, Ruhrgebiet, Universitäten
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„Ich schreibe auch Gedichte“ – die ziemlich späte „Entdeckung“ eines Lyrikers
Gastautor Heinrich Peuckmann über einen Lyriker aus Kamen, der seine Gedichte erst sehr spät publiziert hat:
Es ist noch kein Jahr her, da lernte ich durch einen Zufall in einem Kamener Café die Schriftstellerin Nora Gold kennen, die Frauenromane schreibt und damit bei Amazon tolle Verkaufsränge erreicht. Es war ein munteres, frisches Gespräch, das plötzlich noch eine unerwartete Wende bekam, als mein Freund Bernhard Büscher vorbeikam. Ob wirklich nur ich es war, der ihn anlockte, oder vielmehr die charmante Nora, weiß ich nicht, jedenfalls sagte Bernhard in dem Gespräch plötzlich einen folgenschweren Satz: „Ich schreibe auch Gedichte.“
Knapp und präzise
Ich kenne Bernhard seit fast 40 Jahren, er war bis … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Literatur, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Bernhard Büscher, Das sind die Hände, Kamen, Lyrik, Polizist
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Ein kleines Weltwunder aus Westfalen: der in den Baum eingewachsene Roller
Das Schuljahr ist seit ein paar Tagen vorüber, die Sommerferien haben nun auch in Nordrhein-Westfalen begonnen. Die Theater sind ferienhalber dicht, die Museen zeigen erst einmal nichts Neues. Ergo tut sich das von allen Medien (und deren Konsumenten) gefürchtete „Sommerloch“ auf.
Mit anderen Worten: Die „Sauregurkenzeit“ bricht an – und man ist dankbar für jeden Sack, der in Peking oder sonstwo umfällt, enthalte er nun Reis oder anderes Zeug.
Was macht man da? Oder noch kürzer: „Was tun?“, wie schon Lenin fragte. Man grabbelt beispielsweise in der Bilderkiste. Und siehe da: Sensationelles kommt ans Licht. Ein neuntes Weltwunder aus Westfalen – oder so ähnlich.
„Hinter eines Baumes Rinde…“
„Hinter … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kinderzeiten, Kunst & Museen, Natur Klima Umwelt
Verschlagwortet mit Baum, Natur, Rinde, Roller
Ein Kommentar
50 Jahre „danach“: Mit Donald und Dagobert Duck, Daniel Düsentrieb und der Westfälischen Rundschau zum Mond

Dortmunder Blatt mit historischen Schlagzeilen: die Westfälische Rundschau vom 21. Juli 1969. (Repro: Bernd Berke)
Ja, das war schon ein Ding, als vor rund 50 Jahren die ersten Menschen den Mond betreten haben. Abermillionen Erdbewohner fieberten vor den Fernsehgeräten mit. „Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein riesiger Sprung für die Menschheit“.* Oder so ähnlich. Naja, ihr wisst schon.
Man kann das Jahrhundertereignis (hier stimmt der Ausdruck mal) vom 21. Juli 1969 unter zig verschiedenen Aspekten betrachten. Wir haben uns en passant zwei herausgesucht: einen regionalen und einen komischen.
Zunächst die Region. Schließlich sind wir hier bei den Revierpassagen und allenfalls nebenberuflich im Komik-Kontor. Harr, harr.
Dortmunder Zeitung kündete vom „Spaziergang“
Durch Zufall habe ich jüngst in meinen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Comics & Cartoons, Geschichte, Gesellschaft, Medien, Region Ruhr, Technik, Weite Welt, Wissenschaft
Verschlagwortet mit 1969, 50 Jahre Mondlandung, Dagobert Duck, Disney, Donald Duck, Egmont Ehapa, Micky Maus, Sommerferien auf dem Mond, Westfälische Rundschau
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Die Stadt, die auf ihre Autoren sch… – eine Polemik des Dortmunder Schriftstellers Jürgen Brôcan
Gastautor Jürgen Brôcan, u. a. Träger des Literaturpreises Ruhr, ist gar nicht gut auf die Stadt Dortmund zu sprechen. Eine Polemik des Autors:
Die Stadt Dortmund ist innerhalb und außerhalb der Bundesrepublik leider nicht unbedingt für die gegenwärtig in ihr lebenden Schriftsteller bekannt. Ein wenig zu Unrecht, möchte man protestieren, denn es gibt hier durchaus eine Handvoll sehr wichtiger und sehr guter Autorinnen und Autoren, die Bedeutung über das Regionale hinaus haben. Doch das ist dem Oberbürgermeister und anderen Institutionen völlig gleichgültig, das kulturelle Renommee dieser Stadt wird sich also auch weiterhin im eher Unbedeutenden verlieren müssen. Wieder einmal hat sich die viel beklagte Provinzialität selbst geschaffen. Aber eines … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Arbeitswelt & Beruf, Literatur, Region Ruhr, Stilfragen
Verschlagwortet mit Baulärm, Dortmund, Jürgen Brôcan, Schriftsteller, Stadtentwässerung
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Ernst, streng und abgeklärt: Evgeny Kissin mit reinem Beethoven-Programm beim Klavier-Festival Ruhr
Evgeny Kissin galt als Wunderkind. Er selbst hat diese Bezeichnung freilich abgelehnt. Sie roch ihm zu sehr nach Drill, vordergründiger Brillanz. Und doch: Wenn ein 12Jähriger beide Chopin-Klavierkonzerte hintereinander öffentlich aufführt, wenn er damit nicht nur, ja, brilliert, sondern zugleich Zeugnis beseelter Musikalität ablegt, wenn ihm dazu technisch fast alles gelingt, kann die Bezeichnung Wunderkind nicht ganz abwegig sein.
Allerdings ist schon mancher junge Stern am Pianistenhimmel schneller als gedacht verglüht. Nicht aber Kissin: Der Russe ging seinen Weg so kontrolliert wie konzentriert, behutsam erarbeitete er sich zunächst das romantische Repertoire, gewann Schritt für Schritt an Ausdruckskraft und technischer Souveränität. Die Entwicklung mündete schließlich in der meisterhaften Beherrschung der … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Festivals, Musik & Konzert, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Evgeny Kissin, Frédéric Chopin, Klavier-Festival Ruhr, Ludwig van Beethoven, Philharmonie Essen
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Wenn man vom Rathaus kommt, ist man klüger – ein lehrreicher Rundgang durch die Dortmunder Mitte

Teilansicht der Fassade des Alten Stadthauses – mit allegorischen Frauenfiguren zur Hanse (links) und zur Industrialisierung (rechts). (Foto: Bernd Berke)
Es ist schon seltsam bestellt um die Wahrnehmung. Da geht man jahraus, jahrein an imposanten Gebäuden entlang – und bemerkt doch rechts und links des Weges nur wenig. So erging’s mir jetzt mal wieder: Bei einer Führung durchs alte und durchs neue Dortmunder Rathaus bzw. Stadthaus war manches zu bemerken, woran man sonst achtlos vorübergeht.
Innenansicht: Treppenhaus des Alten Stadthauses. (Foto: Bernd Berke)Ich hätte bislang nicht sagen können, dass auf der Fassade des Alten Stadthauses (von 1899, für Verhältnisse im zu 95 Prozent kriegszerstörten Dortmund schon historisch) die Köpfe von drei Kaisern prangen (Karl der Große, Karl IV., Friedrich … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Architektur & Städtebau, Geschichte, Gesellschaft, Region Ruhr
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„Sei Teil unserer Bücherwelt!“ – Wie sich der Piper Verlag seine Rezensenten wünscht

Was Goethe wohl zu all dem gesagt hätte? Wahrscheinlich doch wieder sein berüchtigtes „Schlagt ihn tot, den Hund! Es ist ein Rezensent.“ (Foto: Bernd Berke)
Der Piper Verlag hat sicherlich seine langjährigen Verdienste. Doch jetzt, in Zeiten der Digitalisierung (*gähn*), bricht er offenbar zu neuen Ufern auf. Auch für Blogger(innen) zeigt sich das Münchner Haus neuerdings aufgeschlossen; allerdings nur unter gewissen Bedingungen, die auf der Piper-Homepage unter der nüchternen Zeile „Unsere Kriterien zur Zusammenarbeit“ dargelegt werden.
Zusammenarbeit also. Nicht etwa kritische Öffentlichkeit oder dergleichen Schmonzes von vorgestern. Und wohl auch kaum ein Gedanke an herkömmliche Rezensionen, die vielleicht mal weniger günstig ausfallen könnten. Gefragt ist allenfalls das, was manche neckisch „Rezis“ nennen – ganz so, als würden sie „Supi“ sagen.… Weiterlesen
Veröffentlicht unter Buchmarkt & Lesen, Medien, Netzwelten & KI, Stilfragen, Warenwelt & Werbung
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