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Monatsarchive: Juni 2019
Von der Eiszeit bis zur Digitalisierung – eine umfangreiche Geschichte der Ostsee
Seltsame Wesen sollen einst an den Gestaden der heutigen Ostsee gelebt haben. Der römische Naturforscher und Universalgelehrte Gaius Plinius Secundus Maior (ca. 23-79 n. Chr) vermochte über mutmaßliche Menschen des hohen Nordens freilich nur vom Hörensagen zu schreiben:
Man erzähle von Inseln, „auf denen Menschen mit Pferdefüßen geboren werden (…) und von anderen, auf denen die Bewohner ihre sonst nackten Körper durch ihre übergroßen Ohren völlig bedecken sollen.“
Klingt ein bisschen spekulativ, oder? Die Landstriche wurden von Süden her erst recht spät entdeckt. Dieser Umstand ließ viel Raum für Phantasien, die das gänzlich Unbekannte und Fremde zu imaginieren suchten. Erst 1539 fertigte der Schwede Olaus Magnus, Bischof von Uppsala und Kartograph, eine einigermaßen brauchbare Landkarte an, die den wirklichen Umrissen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Architektur & Städtebau, Buchmarkt & Lesen, Geschichte, Gesellschaft, Glaubensfragen, Krieg & Frieden, Natur Klima Umwelt, Politik und so, Stadt Land Fluss, Weite Welt
Verschlagwortet mit Backsteingotik, deutscher Orden, Die Ostsee, Eisenzeit, Eiszeit, Hanse, Martin Krieger, Ostsee, Raum - Kultur - Geschichte, Reclam, Reformation, Steinzeit, Wikinger
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Bevor der Tonfilm das Kino entzauberte – die poetischen Kritiken von Ernst Blass zwischen 1924 und 1933
Ernst Blass ist vor allem als Lyriker im Umfeld des Expressionismus in Erscheinung getreten. Dass er in den Jahren 1924–1933 für verschiedene Berliner Zeitungen als Theater- und Filmkritiker tätig war, dürfte nur einem kleinen Kreis von Eingeweihten bekannt sein. Das könnte sich durch die Auswahl seiner Essays und Kritiken im Berliner Elfenbein Verlag nun ändern.
Der schöne, von Angela Reinthal herausgegebene Hardcover-Band mit mehreren Abbildungen historischer Filmplakate und einem Anhang, der neben dem kenntnisreichen Nachwort der Herausgeberin auch ein Namensregister sowie eine Liste der im Band besprochenen Filmkunstwerke umfasst, schafft die besten Voraussetzungen, um die literarisch herausragenden Texte des „Lyrikers unter den Filmkritikern“ (so Michael Mendelssohn über Ernst Blass) erneut im alten Glanz erstrahlen zu lassen.
Der Band führe uns, … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Buchmarkt & Lesen, Geschichte, Kino, Literatur
Verschlagwortet mit Blass, Elfenbein Verlag, Ernst Blass, in kino veritas, Kino, Kino-Kritiken, Stummfilm
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Oh, schreckliche Sportart Völkerball – Sofort verbieten!
Dies vorangeschickt: Wir reden hier gewiss nicht über alle Kinder aller Eltern. Manche, ja viele, sehr viele wachsen auch in Deutschland unter unwürdigen oder gar gewaltsamen Bedingungen auf. Doch andererseits…
Andererseits gibt es in gewissen beflissenen Mittelschichts-Kreisen die Tendenz, den Nachwuchs (und sich selbst) quasi unbeschränkt vor allem Zumutungen des Lebens geradezu demonstrativ behüten zu wollen – zumindest, was den äußeren Anschein betrifft.
Das Helikopter-Phänomen ist zwischen Latte und SUV so oft geschildert worden, dass es längst zum komischen Klischee geronnen ist. Es verbindet sich aufs unfreiwillig Lächerlichste mit politischer Korrektheit und Unduldsamkeit, sollte da mal eine gegenläufige Meinung auftauchen.
Widersprüche will man einfach nicht hinnehmen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Gesellschaft, Kinderzeiten, Leibesübungen, Psychologie, Schule, Uni, Bildung
Verschlagwortet mit behüten, Dodgeball, Forscher fordern, Gewinner und Verlierer, Helikopter-Eltern, Kanadische Wissenschaftler, Svenja Flaßpöhler, Verletzungen, Völkerball, Zumutungen
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Lupenreine Demokratie gegen Pharaonen – ein bescheuerter Fußball-Kommentar zum Afrika-Cup
Warum müssen manche Fußball-Kommentatoren solche Kleingeister sein? Heute Abend war wieder ein Stratege zugange. Zufällig bin ich beim Sender DAZN für eine halbe Stunde in die Fußballpartie Ägypten – Kongo geraten, eine Begegnung im Rahmen des Afrika-Cups, als Kontinental-Meisterschaft in etwa vergleichbar der EM. Also keine Kreisklasse.
Okay, beim Fernsehen kommt es vielfach eh in erster Linie auf Antennen fürs Populäre und auf ausgeprägten Sinn für nette Bildchen an. Auch versendet sich dieses oder jenes Gefasel ohne Rücksicht auf Rechtschreibung. Allenfalls stört manche falsche Aussprache. Ich sage nur „Emm-Bappee“ (so behämmert klingt gar häufig der Name Mbappé).
Doch ich verplaudere mich. Zurück zum besagten Spiel. Der deutsche Kommentator entblödet sich nicht, ungefähr in … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Leibesübungen, Medien
Verschlagwortet mit Afrika-Cup, Ägypten, dazn, Demokratische Republik Kongo, Fernsehen, Kongo
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Der Mensch ist nur ein flüchtiger Schatten – Lars Gustafssons letzte Gedichte: „Etüden für eine alte Schreibmaschine“
Es ist, als solle einen schon der Titel unserer Zeit entrücken: „Etüden für eine alte Schreibmaschine“ heißt der (erst) jetzt bei uns erschienene Lyrikband von Lars Gustafsson. In Schweden ist das schmale, doch gehaltvolle Buch bereits 2016 herausgekommen, also im Todesjahr Gustafssons, der am 3. April 2016 gestorben ist. Diese Gedichte sind kein großes Vermächtnis, sondern wirken wie ein letzter, elegischer, wissend lächelnder Abschiedsgruß, der eben schon auf andere Sphären verweist.
Das erste Gedicht „Der Mann, der Hund, die Schatten“ lässt vage, schattenhafte Erscheinungen vorüberhuschen. Auch die weiteren Seiten enthalten vielfach Zeilenfolgen, die sich beinahe im Nichts verlieren und entschwinden, vor allem in nächtlichen und winterlichen Landschafts-Kulissen.
Etliche Gedichte sind so federleicht wortsparsam wie Haikus. Bloß nichts Überflüssiges hinsetzen! … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Lebenswege, Literatur
Verschlagwortet mit Etüden für eine alte Schreibmaschine, Gedichte, Lars Gustafsson, Lyrik
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Zum 80. Geburtstag des Aktionskünstlers HA Schult: Kurze Erinnerung an einen Auftritt in Dortmund
Du meine Güte, heute wird HA Schult auch schon 80 Jahre alt! Der Mann also, der recht frühzeitig, in den 1970er Jahren, Vermüllung und Ökologie zum plakativen Thema seiner Aktions- und Installationskunst machte. Offen gesprochen: Gemeinsam mit seiner Gefährtin Elke Koska, die früher stets „Muse“ genannt wurde (heute müsste man da wohl etwas umsichtiger sein), konnte Schult einem – dies- und jenseits seiner Kunstanstrengungen – ganz schön auf die Nerven gehen. Sollte es doch mehr Aktion als Kunst sein, die er betrieben hat?
Heute mal … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit 80. Geburtstag, Dortmund, Elke Koska, HA Schult
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Abenteuer eines Wundermusikers: Jaromír Weinbergers Oper „Schwanda, der Dudelsackpfeifer“ in Gelsenkirchen
Diese Oper ist ein Kuriosum. Ihr Titelheld, Schwanda, ist ein spielfreudiger Dudelsackpfeifer aus einem südböhmischen Dorf. Aber aus seinem Instrument klingt bis zum Schluss nicht ein einziger Ton. Vielmehr zieht das Orchester alle Register, wenn der sagenumwobene tschechische Wundermusiker auf der Bühne die Backen aufbläst. Statt brummender Borduntöne und durchdringender Pfeifen dringt Symphonisches ans Ohr: folkloristische Melodien und feurige Tanzrhythmen, dicht verwoben in die üppige, teilweise expressiv aufgeraute Sprache der Spätromantik.
Mit „Schwanda, der Dudelsackpfeifer“ gelang dem jüdisch-tschechischen Komponisten Jaromír Weinberger 1927 ein Welterfolg. In … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Dudelsackpfeifer, Giuseppe Betta, Jaromír Weinberger, Michiel Dijkema, Musiktheater im Revier, Schwanda
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Auf falscher Spur unterwegs? – Ein paar völlig laienhafte Zeilen über Elektro-Autos
Dies vorweg: Von Technik habe ich wenig bis gar keine Ahnung, erst recht nicht von deren Feinheiten. Trotzdem stelle ich mir als Laie die Frage, ob „wir“ mit dem politisch forcierten E-Auto nicht auf der völlig falschen Spur unterwegs sind. Und nein: Wir reden hier weder über die gängige (Hoch)-Kultur noch über Laufkultur (von Motoren).
Wie ich überhaupt darauf komme? Hübsch der Reihe nach. Beispielsweise las ich dieser Tage u. a. online in der „Welt“, dass Audi (Slogan seit 1971: „Vorsprung durch Technik“) rund 7000 bereits ausgelieferte E-Fahrzeuge, die sogenannten E-Tron-Modelle, zurückrufen muss. Unter sehr ungünstigen Umständen (Strom-Betankung … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Politik und so, Schule, Uni, Bildung, Technik, Warenwelt & Werbung, Wirtschaft & Geld, Wissenschaft
Verschlagwortet mit Audi, Batterien, E-Autos, E-Tron, Elektro-Autos, Elektromobilität, Feuer, Feuerwehr, Greta, Klima, Klima-Neutralität, Lindner, Wasserstoff
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Wie gefährdet ist unsere Demokratie? Eine Diskussion beim Evangelischen Kirchentag in Dortmund
Nun gut, wenn schon mal der Evangelische Kirchentag in Dortmund gastiert, kann man ja eine der rund 2000 Veranstaltungen aus dem rund 600 Seiten starken Programmkatalog aufsuchen. Wenn die dann noch in der nächstgelegenen katholischen (!) Kirche stattfindet, fällt’s einem wegen des kurzen Weges noch leichter. Zumal ein leibhaftiger Ministerpräsident zugegen war, nämlich Bodo Ramelow (Die Linke) aus Thüringen.
Man debattierte in der Kirche St. Martin über Gefährdungen der Demokratie – und darüber, ob selbige sich allenfalls noch marktkonform, aber nicht … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Gesellschaft, Glaubensfragen, Politik und so, Wirtschaft & Geld
Verschlagwortet mit Bodo Ramelow, Demokratie, Dortmund, Evangelischer Kirchentag, Hartmut Rosa, Naika Foroutan, Neoliberalismus, Thüringen, Was für ein Vertrauen, Wutgesellschaft
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Heine Glas vom VfL Kamen gestorben – eine Fußball-Legende aus den unteren Klassen
Ein kurzer Nachruf von unserem Gastautor Heinrich Peuckmann:
Alle reden von Mats Hummels und andern Fußballgrößen. Aber in niedrigen Klassen gibt es große Fußballer, auf ihre Weise ebenfalls Stars. Der Fußballheld meiner Kindheit, Heine Glas vom VfL Kamen, ist nun gestorben.
Heine war ein großartiger Techniker, ein Halbstürmer, der die Angriffe des VfL aus dem Mittelfeld heraus aufbaute und der dabei immer torgefährlich war.
Hans Tilkowski, damals als blutjunger Mann Torwart bei SUS Kaiserau und später neben dem Russen Lew Jaschin der beste Torhüter der Welt, erinnert bis heute gerne an ihn. „Wer hat die besten Elfmeter geschossen?“, fragt er manchmal und wer bei der Antwort an den Weltmeister Bobby Charlton oder an Franz Beckenbauer denkt, der irrt. Von … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Allgemein
Verschlagwortet mit Heine Glas, Szymaniak, Tilkowski, VfL Kamen
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Von der Primzahlenforschung bis zur Kanaldeckel-Kunde: Enzensbergers kurzweilige „Experten-Revue in 89 Nummern“
Erst durch die immer mehr verfeinerte Arbeitsteilung habe sich die Gattung Mensch zur Weltbeherrschung aufschwingen können. Diese Hypothese ist der Ausgangspunkt von Hans Magnus Enzensbergers „Experten-Revue in 89 Nummern“. Ob es im Verlauf dieser Entwicklung auch Verlierer gegeben hat? Das wäre ein anderes Thema. Insgesamt habe Arbeitsteilung die Menschheit stetig vorangebracht, befindet der Schriftsteller.
Schritt für Schritt erfahren wir hier, in welche Bereiche, Nischen, Höhen oder Abgründe sich menschliche Leidenschaften und Fähigkeiten verzweigt oder auch verstiegen haben. In diesem durchaus kurzweiligen, weil denkbar abwechslungsreichen Buch des inzwischen 89-jährigen (!) Enzensberger geht es nach und nach so ziemlich um alles. Um nur ein paar Beispiele fürs allfällige Spezialistentum zu nennen:
Da wird das „Wettrüsten“ zwischen Tresor-Produzenten und Panzerknackern geschildert. Sodann geht’s … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Buchmarkt & Lesen, Gesellschaft, Kultur an sich, Lebenswege, Literatur, Natur Klima Umwelt, Sprache, Technik, Wahnwitz, Wissenschaft
Verschlagwortet mit Arbeitsteilung, Briefwechsel, Eine Experten-Revue in 89 Nummern, Enzensberger, Hans Magnus Enzensberger, Ingeborg Bachmann, Schreib alles was wahr ist auf, Spezialisten
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Händels „Rodelinda“ als Trauma eines Kindes – und ein Ausblick auf die Frankfurter Spielzeit 2019/20
Wer sich in der internationalen Opernwelt umsieht, kann nur feststellen: Du, glückliches Frankfurt, juble! Es gibt weltweit höchstens eine Handvoll Städte, deren Opernhaus eine so abwechslungsreiche, ausgiebige und kontinuierliche Pflege von Repertoire und Raritäten gleichzeitig betreibt. Dazu noch auf einem stets enttäuschungsfreien Niveau, verbunden mit vorbildlicher Ensemblearbeit.
Bernd Loebe und seine Teams erwirken diese Erfolgsgeschichte uneitel und ohne das Glamour-Getue, das sich um jede Premiere etwa in Wien oder München entwickelt. Und die Spielzeit 2019/20 verspricht eine bruchlose Fortsetzung dieser im Künstlerischen wie in der Publikumsresonanz erfolgreichen Arbeit.
Elf szenische, eine konzertante Premiere, davon drei jenseits … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Andi A. Müller, Andrea Marcon, Bernd Loebe, Christian Schmidt, Claus Guth, Frankfurt, Georg Friedrich Händel, Oper Frankfurt, Rodelinda
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Ist er Magister oder sinister? – Woher kommt bloß auf einmal diese Titelflut?
Über Doktortitel lässt sich gelegentlich streiten. Immer mal wieder werden – zumal im „politischen Raum“ – Titelträger offenbar, anscheinend (oder auch nur scheinbar) entlarvt, weil sie wissenschaftlich nicht sauber gearbeitet haben sollen.
Eine Folge ist vielleicht nachlassender Respekt vor jedweder Promotion. Und so manche Leute geraten in Verdacht, bloß ein Dr. Copy & Paste zu sein. Sinistre Machenschaften.
Tatsächlich gibt es ja nicht wenige dümmliche Doktoren/Doktorinnen oder andererseits, wie zum gerechten Ausgleich, außerordentlich kluge Sterbliche ohne jegliche Weihen solcher Art. Wer wüsste das nicht?
Neuerdings ist immer öfter zu gewärtigen, dass (beispielsweise in Job-Netzwerken) studierte Leute etwas minderen akademischen Grades ihre Magister-Titel stolz dem Namen voranstellen, etwa so: Mag. … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Arbeitswelt & Beruf, Gesellschaft, Schule, Uni, Bildung, Stilfragen
Verschlagwortet mit Bachelor, Doktor, Dr., M. A., Mag., Magister, Magistra, Master, Titel
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Vom üblen Abwasserkanal zum munteren Bächlein – eine Radtour entlang der Emscher
Gastautor Gerd Puls über den renaturierten Wasserlauf, der früher so dreckig war wie kein anderer:
Unscheinbar, aber idyllisch. Ein Gehöft, ein Quellteich am Rande Holzwickedes. Emscherquellhof. Zuerst ein paar Tropfen, ein Rinnsal bloß, ein schmaler Bach, ein Graben, mehr nicht. Holzwickede, vor den Toren Dortmunds. Tor zum Sauerland nennen manche ihre schmucke Gemeinde. Gerade mal 17.000 Menschen leben hier, viele pendeln zur Arbeit ein. Im Norden der Dortmunder Flughafen, Stadtteil Wickede, wenige Meter von hier zum Holzwickeder Bahnhof.
Zurück zur Emscher, etwas südlich geht es, der Bachlauf schlängelt sich durch den Ort. An der Sparkasse das kleine Denkmal, die Emscher, Quelle und Verlauf, die Orte rechts und links des Flüsschens, … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Region Ruhr, Stadt Land Fluss, Unterwegs
Verschlagwortet mit Aplerbeck, Dortmund, Emscher, Emscherquellhof, Holzwickede, Hörde, Phoenixsee, Radtour, Renaturierung
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Rauschende Partys, gnadenloser Heiratsmarkt: Tschaikowskys „Pique Dame“ – ins Hollywood der 50er Jahre verlegt
Der kleine Indianer geht traurig über die Bücke, von der sich die unglücklich verliebte Lisa gleich stürzen wird. Dabei ist er gar nicht real, sondern die Kopfgeburt des Drehbuchautors Hermann, der für die Traumfabrik Hollywood Ideen produziert, aber zu seiner High Society nicht wirklich dazugehört: Denn er besitzt weder einen Swimmingpool noch eine mondäne Villa, geschweige denn einen Pfennig Geld. Nur seine leidenschaftliche Liebe zu Lisa, für die er zu arm und die auch bereits mit einem Fürsten verlobt ist.
Für die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf und Duisburg (dortige Premiere am 28. September 2019) hat die amerikanische Regisseurin Lydia Steier Tschaikowskys russische Oper „Pique Dame“ kurzerhand ins Hollywood … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Gesellschaft, Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Bärbl Hohmann, Deutsche Oper am Rhein, Duisburg, Düsseldorf, Elisabet Strid, Lydia Steier, Pique Dame, Sergey Polyakov, Tschaikowsky
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Grübeleien in Zeitlupe: Donna Leons 28. Brunetti-Krimi „Ein Sohn ist uns gegeben“
Es kommt nur selten vor, dass der in seinem venezianischen Palast residierende Conte Falier seinen Schwiegersohn eindringlich, ja fast flehentlich zum Gespräch bittet. Commissario Guido Brunetti fürchtet schon, dass er seinem oft in dunkle Geschäfte verwickelten Schwiegervater aus einer kriminellen Patsche helfen soll. Doch es kommt anders.
Der zerbrechlich gewordene Conte ist eher melancholisch gestimmt, fast ein wenig traurig. Lange Zeit räsoniert er über Freundschaft und Familie, Tradition und Werte. Es dauert – für den irritierten Brunetti genauso wie für ungeduldige Leser – eine gefühlte Ewigkeit, bis der Conte seine Sorgen offen auf den Tisch legt: Gonzalo Rodríguez de Tejeda, ein in Spanien geborener Freund aus alten Kindertagen, der es zunächst als Viehzüchter in Südamerika, später als Kunsthändler in Europa … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Krimi & Kriminalität, Literatur
Verschlagwortet mit Donna Leon, Ein Sohn ist uns gegeben
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Vom religiösen Kult zum Massensport – über die Anfänge des Fußballspiels
Aus gegebenem Anlass zum Auftakt der Frauen-WM an diesem Wochenende: Gastautor Heinrich Peuckmann mit einem Beitrag zur Vorgeschichte des heutigen Fußballs.
Wie ist eigentlich der Fußballsport entstanden, jenes Spiel, das rund um den Erdball alle Menschen fasziniert – egal, in welchen Kulturen sie leben? Über welche Zwischenschritte hat er sich entwickelt zu jenem Spiel mit ausgeklügelten Taktiken, das heute die Massen rund um den Globus fasziniert?
Wie so oft bei großen Entwicklungen der Menschheit liegen die Ursprünge im Kult, also in der Religion. Im 2. Jahrtausend vor Chr. gab es ihn schon in China. Tsu Chu hieß er und diente zuerst vermutlich der körperlichen Ertüchtigung der Soldaten, bevor … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Geschichte, Gesellschaft, Glaubensfragen, Leibesübungen, Weite Welt
Verschlagwortet mit China, England, Entstehung des Fußballs, Fußball, Japan, Kult
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Überraschung: Dortmunds Schauspielchef Kay Voges geht ans Wiener Volkstheater
Das darf man wohl eine Überraschung nennen: Kay Voges, noch amtierender Dortmunder Schauspielchef, geht nicht etwa nach Hamburg oder Berlin, sondern nach Wien. Ab der Saison 2020/21 wird er dort Direktor des Volkstheaters sein – als Nachfolger von Anna Badora.
Laut Pressemitteilung des Dortmunder Schauspiels sagte Voges in einer ersten Stellungnahme zu seinem bevorstehenden Wechsel, er empfinde es als Ehre, die Führung dieses bedeutenden Hauses „in der theater-verrückten Stadt Wien, im theater-verrückten Land Österreich“ übernehmen zu dürfen. Und weiter: „Theater ist die fünfte Macht im Staate und es ist wichtig, dass das Volkstheater die Stellung ein- und wahrnimmt, die dem Haus unter den führenden Bühnen Europas zusteht“. … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Theater
Verschlagwortet mit Dortmund, Kay Voges, Volkstheater, Wien
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„Maschinen wie ich“ – Ian McEwan zeigt uns, dass Roboter auch nur Menschen sind
Charlie Friend ist Anfang Dreißig, Geld verdient er so schnell, wie er es wieder verliert. Derzeit zockt er von Zuhause aus mit windigen Transaktionen an der Börse.
Weil er sich seit Kindertagen für Elektronik und Informatik begeistert, hat er seine letzten Ersparnisse ausgegeben, um einen der ersten frei verkäuflichen Androiden zu bekommen: Roboter, die aussehen und denken wie Menschen und die alles können, was wir können. Nur vielleicht etwas besser, schneller und kompromissloser. Denn sie schlafen nie, durchforsten in Windeseile das Internet, verknüpfen Datenberge und schließen Wissenslücken. Sie helfen, wo sie nur können, sind lernfähige, selbstständige Wesen, voller Empathie und Güte. Sind die Maschinen vielleicht sogar die besseren Menschen?
Der britische Bestseller-Autor Ian McEwan, bekannt für Geschichten, die zwischen makabrer … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Literatur, Technik, Utopien
Verschlagwortet mit Ian McEwan, Maschinen wie ich
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So herrlich radikal und eigenmächtig – Kolumnist*innen drehen durch
Wenn man so kreuz und quer in Texten stöbert, merkt man sich bestimmt nicht alle. Aber die richtig radikalen Sachen, die gehen einem vielleicht noch ein Weilchen nach. Mööönsch, hast du gelesen, wie rabiat diese(r) XYZ wieder polemisiert hat? Deshalb werden solche heftigen Zeilen überhaupt geschrieben: damit sie bemerkt werden und damit die Verfasser(innen) so richtig geil abheben können – ein Effekt, der sich freilich schnell abschleift.
Ob solche Beiträge nachvollziehbaren Sinn ergeben, ist bestenfalls zweitrangig. Dieser Tage sind mir zwei hanebüchene Artikel begegnet. Auf der Internet-Seite von Deutschlandfunk Kultur (überhaupt eine Speerspitze politisch „korrekter“ Denke, die oft alles andere als „korrekt“ ist) ist eine rotzfreche Selbstermächtigung … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Gesellschaft, Medien, Netzwelten, Stilfragen, Wahnwitz
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Onkel Dagoberts Traum: Deutschlands größter Geldspeicher steht neuerdings in Dortmund
Wo wird in Kürze der größte Geldspeicher Deutschlands eröffnet (wobei „öffnen“ eigentlich nicht das richtige Wort ist)? Gewiss doch in Frankfurt am Main. Nein, falsch. Dann aber in Berlin, Hamburg oder München? Auch nicht. Er steht in einer Stadt, bei deren Nennung man nicht gleich an ungeheure Bargeldmassen denkt: Dortmund.
Hier, genauer an der verkehrsreichen Bundesstraße B 1 (Kreuzung Marsbruchstraße), hat die Deutsche Bundesbank in den letzten Jahren ein Bauensemble hochziehen lassen, das Phantasien weckt: Immer wieder heißt es, hier würde Dagobert Duck seine helle Freude haben, weil er in riesigen Geldhaufen baden könnte.
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„Ring frei! Runde drei!“ – Beim Dortmunder Boxer-Stammtisch wird oft auch über Kultur geredet
Gastautor Heinrich Peuckmann über einen sehr ungewöhnlichen Stammtisch in Dortmund:
In Dortmund gibt es einen Stammtisch ehemaliger Sportler, der auf seine Weise einmalig ist. Drei- bis viermal im Jahr treffen sie sich und laden dazu Ehrengäste ein, die über ihre Tätigkeiten informieren: zum Beispiel Opernsänger, Schriftsteller, Manager, Politiker, den Ballettchef des Dortmunder Theaters oder erfolgreiche Sportler.
Wenn man fragen würde, welche Sportart diese Stammtischfreunde früher ausgeübt haben, man würde auf alle möglichen kommen, auf Schwimmer vielleicht, Golfer, Tennisspieler, aber es wäre alles falsch. Es sind die Dortmunder Boxer, die früher in ihrem Vereinslokal „Zum Volmarsteiner Platz“ im Kreuzviertel diese ungewöhnliche Mischung aus Unterhaltung, Information, Kultur … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kultur an sich, Leibesübungen, Region Ruhr
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