Volltextsuche
Archiv aller Beiträge
-
Die 10 neuesten Beiträge
- So einzigartig wie ein Fingerabdruck – Alina Bronskys Buch über das Essen
- Bundestreffen in Dortmund: Was Tierärzte regulieren wollen
- Als man sich noch für „richtig links“ halten wollte
- Groteske Sozialkritik im Asia-Restaurant: In Hagen startet eine neue Intendanz mit Peter Eötvös‘ „Der Goldene Drache“
- Wie Isabel Allende die Vorgeschichte vom „Geisterhaus“ erzählt
- Eisiger Schauer für Barbarossas Knochen: Verdi und Rossini zur Saisoneröffnung in der Philharmonie Essen
- Garantie auf Gänsehaut: Das Gesangsoktett VOCES8 sprengte beim Düsseldorf Festival das Kartenangebot
- Auf der Suche nach einer geträumten Melodie: Marc L. Voglers „Klangstreich“ in der Jungen Oper Dortmund
- Kliffhänger mit einem Schuss Sakralkitsch: Ruhrtriennale zeigt die Performance „Falaise“
- Bis die Kriegsgewalt bröckelt – Alexander Kluges Bilderatlas „Sand und Zeit“
Meistgelesen (ab 1.10.23)
- Aufklärung, das unvollendete Projekt – opulente Ausstellung in Berlin
- Als Prügel für Kinder zum Alltag gehörten
- Wie sich die chinesische Lyrik nach und nach von Fesseln befreite und…
- Viele, liebe, beste, schöne, freundliche, herzliche Grüße: Die etwas…
- Entdecker in den Gefilden der Rockmusik: Alan Bangs wird 70 Jahre alt
- Konjunktur mit Fußballbildchen: Das Wunder in Tüten aus Dortmund und…
- Woran Goethe glaubte
- „Die Brücke“ und „Der Blaue Reiter“ – ein opulenter…
- Wie sich Pflegedienste nennen
- Der Struwwelpeter, der Suppenkasper und ihre Wirkung auf die Kunst –…
- Kunst-Stoff für Christo – Fabrik in Emsdetten fertigt das Gewebe für die…
- Zum Schluß bleibt noch die Altersmilde – Robert Gernhardts „Lichte…
- Die Unternehmer-Familie Quandt und ihr Bezug zum Ruhrgebiet
- „Familie Hauser“ als (un)heimlicher Internet-Hit: Viele Millionen…
- Kindheit im Ruhrgebiet – Erinnerung an versunkene Zeiten
- Gemischte Gefühle beim Abschied von sämtlichen Dingen: „Später…
- TV-Nostalgie (6): Erik Ode als „Der Kommissar“ – Mal…
- TV-Nostalgie (19): Werner Höfers „Frühschoppen“ – das Sonntagsritual
- Die einfachen Dinge des Lebens lieben – Der Schauspieler Heinz Bennent…
- Bürgerinitiative peilt ehrgeiziges Ziel an: Altes Dortmunder Rathaus…
- Reizendes Kaleidoskop: Anna Vinnitskaya ist Porträtkünstlerin der…
- „Mächtiger Körper, Wahnsinn im Glas“: Das Vokabular der Weinverkostung
- Wo selbst Prominentengräber unscheinbar sind – ein Gang über den…
- Heino wird 80 – Sind denn alle Geschmäcker nivelliert?
- Dortmund damals: Beim Betrachten alter Bilder aus der Heimatstadt
- TV-Nostalgie (28): „Der goldene Schuß“ mit Lou van Burg – „Kimme,…
- Vor 70 Jahren: Als es das Essen nur auf Lebensmittelmarken gab
- Früher war einfach mehr Kneipe!
- „Tegtmeier“ lebt nicht mehr – Ruhrgebiets-Komiker Jürgen von…
- Entlustet und mohrifiziert – Wortverhunzung und Schlimmeres im…
- Berührende Tragödie: Cecilia Bartoli mit Glucks „Orfeo ed Euridice“ in…
- Von Unna aus ein wenig die Welt verändern – Nachruf auf den vielseitigen…
- Was ist denn wohl ein Aminaschlupferle? – Neues Buch über „Wörter, die…
- Trotz allem optimistisch bleiben – die fabelhaft farbigen Welten…
- Vom Mikro zur Motorsäge – die zweite Karriere von Pia Lund („Phillip Boa…
- Bedeutsam wie eh und je: George Orwells „Farm der Tiere“ gleich in…
- Iserlohn: Ein Hauch der weiten Welt im Goethe-Institut – abseits der Metropolen
- Schurke und Biedermann: Ausstellung zum 100. Geburtstag des…
- Die „Essais“ des Michel de Montaigne und ihr deutscher Übersetzer –…
- Wahn und Wirklichkeit: „Englischer“ Opern-Doppelabend in Duisburg
- Der Flaneur braucht kein Ziel
- Dem Ruhrpott seine Sprache
- WDR 4: Radio für Senioren – aber ganz anders als früher
- Ein Grundklang für Generationen: Bochums Jugendsinfonieorchester feiert…
- Vergehende Zeit, hier im Revier: Zum Beispiel die Dortmunder Steinhammerstraße
- Sprachphilosophie aus der Bauernstube – Brian Friels Stück…
- Der Vater der Luftschiffe: Vor 100 Jahren starb Ferdinand Graf von Zeppelin
- Größter Holzhandel weit und breit: Grabstätte führt auf die Spuren einer…
- „Spätlese“ zum 90. von Loriot: Eine Fülle bisher unbekannter…
- Langer Abschied vom Generalmusikdirektor: Gabriel Feltz wechselt bald…
- Einkaufen früher und heute
- Zum Tod von Ulrich Wildgruber: Ein Berserker, der uns sprachlos machte
- Vom Hauen und Stechen im Theater: Kampftrainer Klaus Figge im Porträt
- Nashorn oder Fuchs: Städtische Symboltiere auf der Straße
- Wenn Bäume Zähne zeigen
- Die Kunst des Schmerzes: Marina Abramović in Bonn
- Wenn man vom Rathaus kommt, ist man klüger – ein lehrreicher Rundgang…
- Frauen, die beim Wohnen warten
- Nicht nur zum Ende der Zechen-Ära eine Erinnerung wert: August Siegel,…
- Queen für ein ganzes Zeitalter: Vor 200 Jahren wurde die britische…
- Die Geburt des Kinos in Europa: Vor 125 Jahren markierte das Patent der…
- Erich Fried: Schriftsteller, Philanthrop, Vor-Denker und…
- Seelenfenster geöffnet: Tschaikowskys „Eugen Onegin“ in Krefeld-Mönchengladbach
- 90 Jahre „Kampfbahn Rote Erde“: Wenn Gerd Kolbe erzählt, wird die…
- „Wie eine Straßenköter-Mischung“ – Jugendstil und Artverwandtes im…
- Das Leben ohne Verdünnung: Otto Dix in Düsseldorf
- Es könnte ruhig ein wenig mehr sein – Museum Folkwang zeigt Werke Lyonel…
- Lachen gegen die absurden Regeln der Welt: Vor 50 Jahren starb Stan Laurel
- Zum Tod von Marianne Faithfull – Rückblick auf ein Konzert von 1999
- TV-Nostalgie (22): „Ein Herz und eine Seele“ – als…
- Kreativer Kosmos, künstlerischer Klamauk – Martin Kippenberger in der…
- Beyenburg mit seinem Stausee – ein bergisches Idyll am Rande von Wuppertal
- TV-Nostalgie (24): „Der große Bellheim“ – Die älteren…
- Beklemmend schön: „Der Hamiltonkomplex“ mit dreizehn…
- Hömma, Dingenskirchen, ey! Und schon wieder liegt ein Asterix-Band auf…
- Das Ruhrgebiet – von allen Seiten betrachtet: 100 Jahre…
- „Wenn der Wind von Hörde kam, roch es wie Pech und Schwefel“…
- Von Nöttelefönes, Klötenköhm und Halfjehang – ein Herkunftswörtbuch zur…
- Geflüchtete Kinder in der Schule: Essener Gymnasium am Stoppenberg gibt…
- TV-Nostalgie (35): Konversation mit Kitzel – „Je später der…
- Vom Fluch frühen Ruhms: Der Pianist Jan Lisiecki im Konzerthaus Dortmund
- Mathematiker kontra Verbrecher – Antti Tuomainens Comedy-Thriller „Der…
- Beispiel Dortmund: Mit Karstadt schwinden auch Erinnerungen
- „Geh nicht durchs Gewischte!“ – Torsten Sträters „Heimspiel“…
- Im 100. „Schreibheft“: Vergessene, verkannte, verschollene…
- „Schwarze Kohle, rotes Licht“ – Schwere Jungs erinnern sich an ihr…
- Für die Benachteiligten schreiben: Die Werkstatt Dortmund im „Werkkreis…
- TV-Nostalgie (32): Bernhard Grzimeks „Ein Platz für Tiere“…
- TV-Nostalgie (17): „Wünsch Dir was“ – als Dietmar Schönherr für…
- Unbewusstes aus der Dunkelkammer – Bilder des deutschen…
- Impressionismus und Fotografie – zwei Wege in die Moderne
- Hohe Belastung mit Umweltgift PCB: Uni Bochum reißt zwei Großgebäude ab
- Schloss Cappenberg: Nach langer Schließung kehrt bald wieder Leben ein
- Der BVB verteilt alljährlich über 155.000 Plastikkarten – muss das denn sein?
- Mit vokalem Volldampf durch Georgien: Der Trinity Cathedral Choir aus…
- Wer erweckt dieses frühere Kino zum Leben?
- „Haus der Löcher“: Ödnis im Porno-Paradies
- Bye-bye, Sabine – ein Nachruf auf die Dortmunder Krimiautorin Sabine Deitmer
- TV-Nostalgie (15): Robert Lembkes „Was bin ich?“ – die…
- Natur und Kunst, Schönheit und Grauen: Vor 150 Jahren starb der…
- Dem „göttlichen Claudio“ zum 450. Geburtstag: Monteverdi bringt in…
- Das Revier im Paket: Adolf Winkelmanns Ruhrgebiets-Filme im Kino und auf DVD
- Schrecken und Schönheit der Natur – Münster zeigt grandiose…
- Wie die Kunst auf die Industrialisierung reagierte – „Vision und…
- Das Ruhrgebiet war gegen Nazis nicht immun: Schon 1932 füllte Hitler die…
- Auf dem Berg der Wahrheit – Ein Spaziergang auf den Spuren von…
- Bumsfideler Bergmann anno 1971: „Laß jucken Kumpel“ – der etwas…
- „Ruhrgold“ und silberne Pommes-Picker
- Stadt, Land, Fluss: Andreas Gursky in Düsseldorf
- TV-Nostalgie (11): Loriot – Humor mit Stil
- Der erste Opernstar der Schellack-Zeit: Vor 100 Jahren starb der…
- Verzicht auf die Katastrophe: „Schwanensee“ am Essener Aalto-Theater
- Hach! Hihi! Huch! – Mal wieder ein Buch zur putzigen Dingwelt der…
- Lars Vilks „Nimis“: Kunstwerk aus Treibholz reizt seit Jahrzehnten…
- Rekonstruktion einer Abtreibung von 1964 – „Das Ereignis“ von Annie Ernaux
- Das Erbe von „Tegtmeier“ wirkt weiter – Jürgen von Manger wurde…
- Erst Rocksängerin, dann Bildhauerin – Pia Bohr: „In der Kultur haben es…
- Alles so schön bunt hier – „Das Spiel ist aus“ nach Jean-Paul…
- Perfekt, freudlos – das Folkwang-Museum zeigt italienische Malerei…
- Goethe-Institut – auf Wellenlänge der neuen Außenministerin
- Ruhrgebiets-Flamenco: Rafael Cortés brilliert in der Lichtburg Essen
- TV-Nostalgie (27): „Auf der Flucht“ – Als Dr. Richard…
- Kriegsende an der Ruhr: Bei Hattingen gab es „Friendly Fire“
- „Zupacken Ehrensache“: Wie die Ruhris mit einem…
- „Schöne Scheiße“ im Dortmunder Museum: Die stets unfertige Welt…
- Schneller Fuchs, träger Hund, Bayern und Sylt oder: Das ganze Alphabet…
- Frank Zappa enttäuscht Publikum in Ahlen – ganz im Gegensatz zu Rory Gallagher
- Der Krebs und der Krieg – Robert Gernhardts erschütternde „K-Gedichte“
- Grenzgänge an der Küste – die melancholischen Meeresbilder des Hermann Buß
- Personenkult um einen deutschen Star: „I want absolute beauty“ wird…
- Neustart bei den „Mitternachtsspitzen“: Da geht noch was…
- Als Frauen aus der Rolle fielen – ein Abend mit Super-8-Filmen der 60er…
- Erfinder des Saxophons: Vor 200 Jahren wurde Adolphe Sax geboren
- Die Posen des jungen Werther – Joachim Meyerhoff im Einpersonen-Stück…
- Schonungsloser Blick auf Missstände seiner Zeit: Vor 150 Jahren starb…
- Werke von großer Aussagekraft – eine nachdrückliche Erinnerung an…
- Olympische Spielstraße, München, 1972 – Erinnerungen an ein fröhliches…
- Von „Alka Seltzer“ bis „Schapusiak“ – Spitznamen, mit denen…
- Wenn Monteverdi auf persische Mystik trifft: Musikschule Bochum feiert…
- Musiker-Anekdoten: Mi-mi-mi-mausetot
- TV-Nostalgie (9): „Bonanza“ – eine Western-Serie für…
- Wenn alle Dämme brechen: Takis Würgers tränenseliger Liebesroman „Für…
- Mäuse, Schweinchen, Feen und Pinguine: Sehenswerte Trickserien für…
- Joachim Meyerhoff: Literarisches Denkmal für die Mutter
- Schlapphüte und andere Trends: BVB-Spielerfrau Jana Kirch als neue…
- Auto des Wirtschaftswunders: Vor 60 Jahren feierte Volkswagen die erste Million
- Songs für die Ewigkeit: Zum Tod des großen Dichters und Sängers Leonard Cohen
- Grausame Komödie des gescheiterten Widerstands – Joshua Sobols…
- Elke Heidenreich und ihr Ekel vor zwei alten Männern –…
- TV-Nostalgie (13): „Stahlnetz“ – der…
Monatsarchive: Februar 2016
Dreimal Ina – „Bilder deiner großen Liebe“ von Wolfgang Herrndorf im Prinzregenttheater
Als sich die Chance bot, ist sie entwischt: Isa, die es hinter vier Meter hohe Backsteinmauern verschlagen hat. Gründe dafür werden nur angedeutet, „Ich bin verrückt, aber nicht bescheuert“, sagt sie selbstbewusst. Isa ist die Hauptfigur des Stücks „Bilder deiner großen Liebe“, das jetzt seine Premiere im Bochumer Prinzregenttheater erlebte. Gleich drei Schauspielerinnen geben der jungen Frau Stimme und Gestalt, wenn sie auszieht, die Welt jenseits der Anstalt zu ergründen.
Der Autor von „Tschick“
Der Stoff des Stücks stammt von dem 2013 mit 48 Jahren viel zu früh verstorbenen Wolfgang Herrndorf. Robert Koall hat daraus eine Bühnenfassung gemacht, die jetzt zur Aufführung gelangte. Zum Werk Herrndorfs zählen einige unverstellte, … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Literatur, Theater
Verschlagwortet mit Bochum, Herrndorf, Isa, Prinzregent, Theater, Tschick
Schreib einen Kommentar
Sinfonie des Aufstands – Cate Blanchett in Julian Rosefeldts Videoprojekt „Manifesto“
Die Anzahl ihrer Oscar-Nominierungen ist groß, und zweimal schon hat Cate Blanchett die begehrte Trophäe tatsächlich erhalten.
Einmal für ihre Darstellung der Katharine Hepburn in Martin Scorseses „Aviator“, ein anderes mal für ihre Mitwirkung in Woody Allens „Blue Jasmine“. Jetzt stand sie für die Titelrolle in der Patricia-Highsmith-Verfilmung von „Carol“ ganz oben auf der Kandidaten-Liste. Für eine erneute Trophäe hat es nicht ganz gereicht.
Die 1969 in Melbourne geborene Cate Blanchett gehört jedenfalls zu den ganz großen Schauspielerinnen der Gegenwart. Wie wandelbar und experimentierfreudig die australische Diva ist, die allein durch ihre Präsenz jedes Kunstprojekt adelt, zeigt sich jetzt in einer Aufsehen erregenden Video-Installation im Hamburger … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kino, Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Berlin, Cate Blanchett, Hamburger Bahnhof, Julian Rosefeldt
Schreib einen Kommentar
Atem seliger Liebe: Daniel Harding und das Mahler Chamber Orchestra in Essen

Daniel Harding. Foto: Julian Hargreaves
Beim Leipziger Mahler-Fest vor fünf Jahren hinterließ Daniel Harding mit dem Mahler Chamber Orchestra nicht eben den besten Eindruck: Er ebnete die schroffen Gegensätze, das Verstörende und das Heitere der Vierten Symphonie in einer gekonnt brillanten Darstellung ein. Anders nun in Essen: In der „Auferstehungssymphonie“ in der Philharmonie kam ihm der Blick auf die Einheit der Musik entgegen.
Denn Mahlers Zweite vereinigt zwar die heterogenen Formen der musikalischen Traditionen ihrer Zeit. Rudolf Stephan nennt in seiner Analyse „hohe“ und „niedere“ Musik, Instrumentales und Vokales, Sonate und Volkslied, Choral und Ländler. Aber die Symphonie, und das macht Daniel Harding in seiner schlüssig-geschlossenen Darbietung deutlich, schöpft ihre Wirkung weniger aus grellen Gegensätzen, sondern aus dem Sog, der … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Musik & Konzert
Verschlagwortet mit Daniel Harding, Essen, Gustav Mahler, Mahler Chamber Orchestra, Philharmonie
Ein Kommentar
Identität ist eine variable Größe – Lynn Hershman Leeson im Lehmbruck-Museum

Das Alter Ego der Künstlerin Lynn Hershman Leeson: Roberta Breitmore, hier zu sehen in der „Dokumentation einer Performance“ (Foto: Lehmbruck-Museum)
Seit rund 50 Jahren fahndet die Künstlerin nach Identität. Immer wieder hat sie in den Spiegel geschaut, hat, was sie sah, fotografiert, gemalt, zur Plastik geformt oder es zur Kunstfigur mit frei erfundener Biographie gemacht. Akribisch hat sie Gespräche notiert: Traumnotizen, die wie psychoanalytische Protokolle klingen und ihrerseits das Thema Identität umkreisen. Doch in der jüngsten Arbeit von Lynn Hershman Leeson sucht man nach alledem vergebens.
Künstliches Erbgut
Die „Infinity Engine“ („Unendlichkeitsmaschine“) ist nurmehr ein klaustrophobisches Video aus den Katakomben einer Forschungseinrichtung, dargeboten in einem engen abgedunkelten Raum. Emotionslos durchfährt die Kamera die endlosen Flure, und wenn auch ab und … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Cindy Sherman, Duisburg, Identity, Jakub Nepraš, Lehmbruck, Liquid Identities, Lynn Hershman Leeson
Schreib einen Kommentar
Im Bann der Moderne: Kurt Weill Fest in Dessau eröffnet
Wer sich mit der Moderne befasst, kommt um Dessau nicht herum. Das Bekenntnis zur klassischen Moderne in der mitteldeutschen Stadt singt Michael Kaufmann, Intendant des Kurt Weill Festes Dessau, bei jeder sich bietenden Gelegenheit.
In diesem Jahr richtet das Festival seinen Blick neben seinem Namensgeber auf den Österreicher Ernst Krenek. Vor 25 Jahren starb dieser Protagonist der musikalischen Moderne. Für das Kurt Weill Fest ein Anlass, gemeinsame Sache mit der Ernst Krenek Institut Privatstiftung in Krems zu machen. Deren Vorsitzender Ernst Kovacic ist auch Geiger – und eröffnete die Folge der nahezu 60 Konzerte mit dem ersten Violinkonzert von Ernst Krenek, ein Werk, das 1925 in Dessau uraufgeführt wurde.
Kovacic wird sich in zwei Konzerten mit der Anhaltischen Philharmonie am … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Festivals, Musik & Konzert
Verschlagwortet mit Dessau, Ernst Kovacic, Ernst Krenek, Igor Strawinsky, Kurt-Weill-Fest, Michael Kaufmann, Modest Mussorgsky
Schreib einen Kommentar
Geflüchtete Kinder in der Schule: Essener Gymnasium am Stoppenberg gibt ein Beispiel

Die Gesprächspartner vom Gymnasium am Stoppenberg: hinten Rüdiger Göbel, Gabi Kons; vorne Leila Haddad und Markus Schumacher. Foto: Werner Häußner
Wenn Frau Haddad unterrichtet, ist das keine einsilbige Angelegenheit. Sondern es erinnert ein wenig an Babel, nur mit dem Unterschied, dass man sich gut versteht. „Was ist Knoblau?“ fragt ein 13-Jähriger, dessen Familie aus Palästina stammt. „Knoblauch“, betont die Lehrerin das „ch“ am Ende. Was heißt das? Leila Haddad nennt das libanesische Wort für die Würzknolle. Wirft es einer 14-jährigen Schülerin zu. Die kennt es auch auf Syrisch. Die anderen in der Gruppe nicken. Der deutsche Begriff wird an die Tafel geschrieben, alle notieren sich „Knoblauch“.
Einer der Schüler unterbricht, weist auf einen stillen Jungen am Ende der Sitzreihe. Hat … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Gesellschaft, Glaubensfragen, Lebenswege, Region Ruhr, Schule, Uni, Bildung, Sprache
Verschlagwortet mit Flüchtlinge, Geflüchtete, Gymnasium am Stoppenberg Essen, Integration, Leila Haddad, Rüdiger Göbel
Schreib einen Kommentar
Die Sache mit den Schokoriegeln oder: Jetzt zittern die Konzerne vor uns!
Ich bin kein sonderlicher Freund des unbeschränkten Unternehmertums. Gar zu gern wittere ich in diesen Bereichen Lobbyismus, Korruption und Durchstecherei. Dazu muss man kein „Kommunist“ sein.
Manchmal aber denke ich, man sollte die Hersteller nicht so sehr bedrängen, wie es inzwischen üblich ist. Neuester Fall: Mars.
Da will eine einzige Kundin ein Plastikteilchen in Schokoriegeln gefunden haben – und schon ruft der Konzern seine Erzeugnisse in 55 Ländern zurück. Man beachte die Verhältnismäßigkeit.
Sämtliche Formate von Mars, Snickers und Milky Way sollen betroffen sein, die Mindesthaltbarkeitsdaten der Rückruf-Artikel reichen vom 19. Juni 2016 bis zum 8. Januar 2017 (Quelle: Süddeutsche Zeitung online).
Preisfrage: … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Gesellschaft, Krimi & Kriminalität, Warenwelt & Werbung, Wirtschaft & Geld
Verschlagwortet mit Mars, Plastikteile, Rückruf, Schokoriegel, Snickers
Ein Kommentar
Guy Joosten verschenkt Verdis „Don Carlo“ an der Düsseldorfer Rheinoper

Kampf der Mächte: König Philipp (Adrian Sampetrean, rechts) legt sich mit dem Großinquisitor (Sami Luttinen) an. Foto: Hans Jörg Michel
Die Oper in Bonn erschließt mit „Jérusalem“ neue Verdi-Dimensionen. Frankfurt erarbeitet mit „Stiffelio“ einen ungewöhnlichen, spannenden Stoff aus entlegenen Regionen der Verdi-Rezeption und holt mit „Oberto“ dessen erste Oper ins Licht einer validen musikalischen Wiedergabe. In Düsseldorf, an der Deutschen Oper am Rhein, die vor Generationen für avancierte Spielpläne bekannt war, bleibt Intendant Christoph Meyer seiner Linie treu. Mit „Don Carlo“ füttert man das übliche Vierzig-Werke-Repertoire auf. Statt perspektivischer Blicke ein Rückzug aufs massen- und kassenkompatible Allerwelts-Einerlei.
Und genau dazu passend kommt die Inszenierung von Guy Joosten daher. Die Bühne von Alfons Flores … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Adrian Sampetrean, Alfons Flores, Andriy Yurkevych, Deutsche Oper am Rhein, Don Carlo, Don Carlos, Düsseldorf, Gianluca Terranova, Giuseppe Verdi, Guy Joosten, Laimonas Pautienius, Olesya Golovneva, Ramona Zaharia
Schreib einen Kommentar
Randale für den Rapper
Dies vorangeschickt: Mit Rap habe ich so gut wie nichts im Sinn, noch weniger mit Gangsta-Rap. Das ist auch, aber nicht nur eine Generations- und Schichtenfrage. Ich mag nicht glauben, dass Musik zur Feier von Gewalt und Verbrechen erfunden wurde. Auch besinnungsloses Auskotzen ist nicht ihr Wesenskern.
Nun aber konkreter: Einer dieser Typen, die für eine leider ziemlich zahlreiche Anhängerschaft als Gangsta-Rapper posieren, nennt sich Kurdo. Sein äußerst schmales Textrepertoire kreist kraftwortreich um Phantasien wie („sinn“-gemäß) „Ich-bin-ein-richtiger-harter-Verbrecher-ihr-alle-seid-schwule-Weicheier-mit-Scheiß-Abitur“ sowie „Ich **ck deine Mutter, ich **ck deine Schwester“. Also richtig bodenloser Mist der weithin üblichen Art.
Zu einer Autogrammstunde dieses begnadigten, äh ich meine natürlich begnadeten Künstlers hatte ein Saturn-Markt im Dortmunder Vorort Eving eingeladen. Es erschienen rund 4000 (!) Fans … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Gesellschaft, Krimi & Kriminalität, Region Ruhr, Rock & Pop, Stilfragen, Tonträger
Verschlagwortet mit Dortmund, Gangsta-Rap, Kurdo, Polizei, Rap
2 Kommentare
Vor 70 Jahren: Als es das Essen nur auf Lebensmittelmarken gab
Manchmal wird ja so geredet oder geschrieben, als bräche mit dem Einzug der Migranten in unser Land die Welt zusammen. Was wirkliche Not ist, das wissen oft nur noch Mitmenschen, die heute 75 Jahre oder älter sind, denn die haben die Jahre des Hungers nach dem Zusammenbrauch der Naziherrschaft miterlebt, miterlitten.
Damals hatten zwar die meisten Menschen noch die Reichsmark in der Tasche, aber die dazu passenden Waren fehlten. Auch die Besatzungsmächte mussten planwirtschaftlich den Mangel per Lebensmittelkarten verwalten. Eine solche 70 Jahre alte Karte kann man hier sehen. Für jedes Brot, für jedes Nudelpäckchen oder Mehltütchen, für jedes Gramm Fett musste mit der Schere ein kleiner Schnipsel abgetrennt und abgegeben werden, doch meistens reichte das nicht … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Geschichte, Kinderzeiten
Verschlagwortet mit 1945, 1946, Amerikaner, Care-Pakete, Kriegsende, Lebensmittelkarte, Marken
Schreib einen Kommentar
Etwas wehmütig, aber zuversichtlich: „Förster, mein Förster“ von Frank Goosen
Förster, Schriftsteller mit Schreibhemmung, steht ganz kurz vor seinem fünfzigsten Geburtstag. Tja nun, so kann es gehen: Gerade noch jung und knackig, das Leben liegt vor einem, findet man sich plötzlich in einem Alter wieder, in dem man einsieht, dass Stracciatella und Pistazie ganz schlecht zusammenpassen.
Auch wenn er sich noch so oft einredet, dass es ein Geburtstag wie jeder andere ist und nicht wichtiger als der ein Jahr zuvor – er kommt doch ins Grübeln. Die Vollendung des halben Jahrhunderts ist einfach „der Tag, ab dem man sich nichts mehr vormachen kann“.
Wenn er mit sich selbst spricht, dann redet er sich gerne in der Tradition des berühmten Gedichts von Walt Whitman an: „Förster, mein Förster“. Zum Captain („O … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Lebenswege, Literatur, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Förster mein Förster, Frank Goosen
Schreib einen Kommentar
Elementare Eifersucht: Giuseppe Verdis „Stiffelio“ an der Oper Frankfurt

Kein Raum für Intimität: die gläserne Kirche in Johannes Schütz‘ Bühnenbild für den Frankfurter „Stiffelio“. Foto: Monika Rittershaus
Dieser Kirchenbau ist gläsern. Alles ist sichtbar. Es gibt keinen Raum für das Intime zwischen den Menschen. Eine Frau steht abseits. Ihr hüftlanges Haar ist ein Signal: Es verrät sexuelle Attraktivität – ein Fetisch für Männer. Und es zeichnet sie als Sünderin. Denn in der christlichen Gemeinde, zu der Lina gehört, ist die Ehe heilig. Und ihr sexuelles Vergehen ein unaussprechliches Verbrechen.
In seiner Frankfurter Inszenierung von Giuseppe Verdis immer noch selten gespieltem Meisterwerk „Stiffelio“ hat der australische Regisseur Benedict Andrews das von Bühnenbildner Johannes Schütz geschaffene Symbol sinnstiftend eingesetzt. Zunächst ein bescheidenes, kreuzförmiges Kirchlein ohne Turm, wie es in vielen angelsächsischen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Alfred Reiter, Benedict Andrews, Dario Solari, Giuseppe Verdi, Jeremie Rhorer, Johannnes Schütz, Oper Frankfurt, Russell Thomas, Sara Jakubiak, Stiffelio, Tilman Michael, Victoria Behr, Vincent Wolfsteiner
2 Kommentare
„Die Wupper“: Roberto Ciulli inszeniert und spielt Else Lasker-Schüler in Düsseldorf

Luce Hoeltzener (li.), Roberto Ciulli, Manon Charrier.Foto: Sebastian Hoppe/Düsseldorfer Schauspielhaus/Theater an der Ruhr
Roberto Ciulli wohnt auf der Bühne. Wenn das Licht ausgeht, wird er sich irgendwo dort schlafen legen, stelle ich mir vor. Bestimmt trinkt er auch morgens hier seinen Espresso. Auf jeden Fall sitzt er schon da, wenn die Zuschauer bei der Premiere „Die Wupper“ den Zuschauerraum des Düsseldorfer Central betreten, der Ausweichspielstätte des renovierungsbedürftigen Schauspielhauses.
Zwei junge Mädchen sitzen zu seinen Füßen. Ciulli erzählt wie ein Märchenonkel aus dem Leben von Else Lasker-Schüler. Aus ihrem Schauspiel von 1909 haben Ciulli und sein Dramaturg Helmut Schäfer vom Theater an der Ruhr in Mülheim eine biographische Collage entwickelt, die jetzt in Koproduktion mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus herauskam.
„Eine Performance“ … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Literatur, Theater
Verschlagwortet mit Die Wupper, Else Lasker-Schüler, Helmut Schäfer, Mülheim, Roberto Ciulli, Schauspielhaus Düsseldorf, Theater an der Ruhr
Schreib einen Kommentar
5. Mai 1966 – Dortmund – Liverpool: Da gibt’s doch ein Jubiläum zu feiern, und zwar zünftig!
Ist das eigentlich schon jemandem so richtig aufgefallen? Am 5. Mai 2016 jährt sich der wohl legendärste sportliche Erfolg einer Dortmunder Mannschaft zum 50. Mal.
Na klar. Hunderttausende von Fußball-Statistikern haben solche Daten allemal im Archiv und im Sinn, wenn auch vielleicht nicht aktuell „auf dem Schirm“: Am 5. Mai 1966 holte Borussia Dortmund im Hampden Park zu Glasgow als erstes deutsches Team einen Fußball-Europapokal – mit einem seinerzeit sensationellen 2:1-Sieg gegen den FC Liverpool.

Diesen Aufkleber bekam ich vor wenigen Tagen von einem Trödelhändler auf dem Flohmarkt in Dortmund-Wambel geschenkt. Er beschwor die Echtheit und Originalität. Ich habe meine Zweifel. Egal. Jedenfalls erinnert der Sticker an 1966. (Foto: Bernd Berke)
Eine ganze Generation von Fußballfans erinnert sich lebhaft an … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Geschichte, Leibesübungen, Region Ruhr
Verschlagwortet mit 1966, Borussia Dortmund, BVB, Dortmund, Glasgow, Jürgen Klopp, Libuda, Liverpool, Thomas Tuchel
6 Kommentare
Islam im Blut – Theater Dortmund zeigt „Geächtet“ von Ayad Akhtar im Megastore
Auf den ersten Blick eint sie die Eigenschaftslosigkeit. Amir, Emily, Isaac und Jory sind in der Dortmunder Inszenierung von Kay Voges farblos-weiße Gestalten mit roten Albino-Augen (Kontaktlinsen), frei von störenden Eigenschaften (des Blutes?) oder Hypotheken einer ungemäßen Herkunft. Wechselseitige Wertschätzung speist sich aus der Höhe sechsstelliger Jahresgehälter, rhetorische Nähe zum Islamismus hier und larmoyantes Judentum dort werden bestenfalls als folkloristische Apercus empfunden, die die lockeren Gespräche eines entspannten Abends zu viert ein wenig zu würzen versprechen. Kleine Provokationen unter guten Freunden, harmlose, gut gemeinte Späße: Was soll da schon passieren?
Nun gut; wenn jemand wie der 1970 geborene amerikanische Autor … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Gesellschaft, Lebenswege, Politik und so, Theater
Verschlagwortet mit Ayad Akhtar, Dortmund, Geächtet, Kay Voges, Schauspiel Dortmund, Theater Dortmund
Schreib einen Kommentar
Eingezäunte Kindheit und Jugend: Durs Grünbeins Erinnerungen „Die Jahre im Zoo“
Der Fischladen. Die immergleichen Spaziergänge mit dem schweigsamen Großvater. Der Bahnhof als Trutzburg und Durchgangsstation in wechselnden Zeiten. Die Elbe. Der Schlachthof. Die Straßenbahn. Der Zoo.
Wenn einer wie der Lyriker Durs Grünbein seine Kindheit und Jugend in Dresden beschreibt, geht es nicht um die üblichen Sehenswürdigkeiten wie Frauenkirche, Zwinger oder Semperoper, sondern um lang nachwirkende Sinn-Bilder, Sehnsüchte und Träume. Im allgegenwärtigen Gefühl der Beengung und des Umzäunt-Seins schwillt die Elbe dann auch schon mal zum Möchtegern-Mississippi an, denn Grünbein schildert in „Die Jahre im Zoo“ Dresden als entlegene und gründlich geschundene Provinzstadt der DDR.
Der im Titel erwähnte Zoo kommt – eher unauffällig – gelegentlich zwischendurch und wirklich explizit erst gegen Schluss vor, und zwar als Ort der Ambivalenz: … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Architektur & Städtebau, Geschichte, Kultur an sich, Lebenswege, Literatur, Politik und so, Stadt Land Fluss
Verschlagwortet mit DDR, Die Jahre im Zoo, Dresden, Durs Grünbein, Hellerau, Kafka, Paul Adler
Schreib einen Kommentar
Die Heilige Stadt als Ziel der Sehnsucht: Giuseppe Verdis „Jérusalem“ in Bonn

Ein „Mann der Schmerzen“: Gaston (Sébastien Guèze), gedemütigt und an den Pranger gestellt. Foto: Thilo Beu
Noch vor Beginn der Oper erscheint sie: Jerusalem, die Heilige Stadt, die Stadt des Tempels und der zwölf Tore. Das Sehnsuchtsziel von Pilgern aus Judentum, Christentum und Islam, das Ziel des Eifers und der Gier von Kreuzfahrern, die Stadt der Konflikte, aber auch des friedlichen Miteinanders von Religionen. In der Inszenierung von Giuseppe Verdis äußerst selten gespielter Oper „Jérusalem“ in Bonn steht die mittelalterliche Zeichnung der Stadt aber für mehr als einen historischen Schauplatz: Regisseur Francisco Negrin meint das himmlische Jerusalem aus dem 21. Kapitel der Johannes-Offenbarung.
Kein irdisches Ziel also, das Paco Azorin auf den Vorhang seiner Bühne abbildet. Sondern – nach christlichem … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Anna Princeva, Francsico Negrin, Franz Hawlata, Giuseppe Verdi, Jerusalem, Oper Bonn, Paco Azorin, Sebastien Gueze, Will Humburg
Ein Kommentar
Rätsel des Alltags (6): Katzenumriss
Die Reihe der rätselhaften Phänomene reißt nicht ab. Diesmal führt sie dazu, dass auch hier – wie so oft in „sozialen Netzwerken“ – so genannter Katzen-Content auftaucht. Aber wie geheimnisvoll!
Die Sache ist die: Am denkbar profanen, freilich durch Helge Schneider kulturell erhobenen, ja geradewegs geadelten Ort, einem Katzenklo also, hat sich im Katzenstreu ein deutlicher Katzenumriss abgezeichnet. Mehr Katze geht nicht. *
Unverkennbar die Ohren und der etwas übergewichtige Korpus. Wenn das keine Katze ist, fress‘ ich Whiskas.
Nun aber zum Eigentlichen, Hintergründigen, das sich unsere Schulweisheit nicht träumen lässt: Es schwören alle menschlichen Wesen, die Zugang hatten, sie hätten einen solchen Umriss nie und nimmer absichtlich gezeichnet. Aber wie kann einem … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Glaubensfragen, Kunst & Museen, Natur Klima Umwelt
Verschlagwortet mit Alltag, Katze, Rätsel
Schreib einen Kommentar
Experiment mit bösem Ende – Judith Kuckarts Roman fordert die Leser heraus
Ein gerade mal achtzehn Jahre alter Klavierschüler, der sich nicht so recht traut, sein Leben zu beginnen, bis es in Gestalt einer Frau in Polizeiuniform einfach zu ihm kommt. Abschiedsbriefe, in denen um die Rückgabe zurückgelassener Pfandflaschen gebeten wird. Zwei alte, nicht mehr ganz lebenstüchtige Damen, die einem Klavierlehrer Asyl in der Besucherritze ihres Hotelbettes gewähren. Ein Wunschkind, das nie geboren wird.
Und weiter: eine Schauspielerin, die mangels Engagement ihre Rollen im normalen Leben spielt. Und eben immer wieder der Klavierlehrer, der damit hadert, niemals Pianist gewesen zu sein. Der Klavierlehrer, mit dem auch alles begann – aber das erfährt man erst ganz zum Schluss.
Skurrile Gestalten in verschiedenen Stadien des Zweifelns bevölkern einen Reigen aus elf Episoden, aus denen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Lebenswege, Literatur
Verschlagwortet mit Dass man durch Belgien muss, Judith Kuckart
Schreib einen Kommentar
RuhrTriennale-Chef Johan Simons soll ab 2017 das Bochumer Schauspielhaus leiten
Dieser überraschenden Personalie dürfte nicht mehr allzu viel im Wege stehen: Wie WAZ und WDR übereinstimmend berichten, soll der renommierte holländische Theatermacher Johan Simons ab 2017 Intendant des Bochumer Schauspielhauses werden.
Am Freitag dieser Woche (5. Februar) muss der Verwaltungsrat des Schauspielhauses noch zustimmen. Das Plazet gilt jedoch als sicher. Damit scheint eine längere Hängepartie beendet zu sein, in der sich die Stadt mit der Suche nach einem neuen Theaterchef recht schwer getan hat. Zwischenzeitlich war dabei auch Kritik am Bochumer Kulturdezernenten Michael Townsend geäußert worden.

Wird vermutlich Chef des Bochumer Schauspielhauses: Triennale-Intendant Johan Simons. (Foto: Stephan Glagla/RuhrTriennale)
Johan Simons könnte damit jedenfalls ganz in der Nähe seiner jetzigen Wirkungsstätte(n) bleiben. Just bis 2017 ist er bekanntlich Intendant der RuhrTriennale. … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Region Ruhr, Theater
Verschlagwortet mit Anselm Weber, Bochum, Bochumer Schauspielhaus, Johan Simons, Peymann, Ruhrgebiet, RuhrTriennale, Zadek
Ein Kommentar
„Der totale Rausch“: Erhellendes Buch über Drogenkonsum in der NS-Zeit
Es ist ganz offensichtlich ein blinder Flecken in der wissenschaftlichen Forschung über das NS-Regime, dem sich der Schriftsteller Norman Ohler in seinem Buch „Der totale Rausch“ zuwendet. Der Absolvent der Hamburger Journalistenschule ist bei Recherchen in diversen Archiven (u.a. Militärarchiv Freiburg, Bundesarchiv in Koblenz) auf bislang unbeachtete oder unbekannte Dokumente aus der Nazi-Zeit gestoßen, die Rückschlüsse auf enormen Drogenkonsum zulassen.
Rauschgifte waren nicht nur unter NS-Größen verbreitet, sondern auch beim Volk und den Soldaten. Sie alle kamen ganz legal an Mittel, die heute unter Bezeichnungen wie Crystal Meth existieren. Damals hieß der Stoff Pervitin. Die methamphetaminhaltigen Substanzen wirkten leistungssteigernd, hellten die Stimmung auf, verringerten das Schlafbedürfnis drastisch und förderten schließlich auch die Libido.
Wer nicht so sehr auf … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Buchmarkt & Lesen, Geschichte, Gesellschaft, Politik und so
Verschlagwortet mit Blitzkrieg, Böll, Crystal Meth, Drogen, Göring, Hitler, Ohler, Pervitin, Zweiter Weltkrieg
Schreib einen Kommentar