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Archiv der Kategorie: Politik und so
Politisch korrekte Straßennamen oder die Sucht nach Verdrängen
In Münster fällt es vielen aus heiterem Himmel ein: Hindenburgplatz, geht doch nicht, der war ja Steigbügelhalter des Unaussprechlichen. Oder: Agnes Miegel, kann man doch in einer gescheiten Kulturstadt keine Straße nach benennen, die reimte doch nicht nur im Blut-und-Boden-Wahn, sondern glühte gar nicht still und auch nicht heimlich den Gröfaz an. Eine Kommission wird ins Leben gerufen und forstet im Münsteraner Straßenschilderwald herum, ob denn noch mehr unwerte Namen aus ihm zu tilgen seien.
Damit wir uns nicht missverstehen. Ich halte keinen Platz für geeignet, den Namen Hindenburgs zu tragen. Ich bin ebenso wenig der Ansicht, dass die Droste des Ostens (sorry Annette von …, das hast Du nicht verdient, aber so nannte man die Miegel gern) es verdient … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Straßennamen
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Der bleiche Abschied des Christian Wulff
Christian Wulff ist um 11 Uhr als Bundespräsident zurückgetreten. Die Beweggründe sind hinlänglich bekannt, man mag eigentlich schon gar nichts mehr darüber hören. Jetzt hat wenigstens diese Quälerei ein Ende. Freilich: Hinter den Kulissen wird gewiss schon um die Nachfolge gestritten. Es darf munter bis haltlos spekuliert werden. Durchaus denkbar, dass sich manche Politiker dieses Amt nicht mehr antun wollen.
Vor Wulffs Erklärung richteten sich die TV-Kameras immer und immer wieder auf die geschlossene Flügeltür, durch die Wulff den Saal betreten sollte. Es war das Nicht-Bild, gleichsam die weiße Leinwand dieses Vormittags. Durch Spalt unter der Tür sah man schließlich schon, wie jemand (nervös?) hin und her ging. Und ach, … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Angela Merkel, Bundespräsident, Christian Wulff, Rücktritt
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Wie unterschiedlich Pfarrer doch sein können
Wie unterschiedlich doch Pfarrer sein können, wie unterschiedlich ihre spezifische Vorstellung von Seelsorge, wie widersprüchlich ihre gelebte Art zwischenmenschlicher Zuwendung.
Vor wenigen Tagen durfte ich wieder einmal Pfarrer Peter Hintze dabei erleben, wie er mit gütiger Miene seinen jungen Freund, unser aller Bundespräsidenten und Niedersachsens Ex-Ministerpräsidenten, Herrn Christian Wulff, gegen allgemeine Anfeindungen in Schutz nahm und dabei weder auf argumentativen Schwachsinn verzichtete noch auf moralin-gesäuerte Wortwahl. Nicht einmal die ewig bildenden Redakteure konnten auf eine Mahnung verzichten: Da gab es doch diese Gebote, von denen eines es untersagte, falsches Zeugnis zu reden.
Nehmen wir einmal an, dass Pfarrer Hintze einfach zu wenig wusste, dass er nicht wissentlich falsches Zeugnis ablegte, sondern schieren Unfug, aber mit dem erklärten Willen, sozusagen als … Weiterlesen
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Moden und Marotten im Journalismus (2): Stocksteife Scheinobjektivität
Beim Deutschlandfunk halten sie traditionell große Stücke auf sich. Doch auch außerhalb der eigenen Reihen gilt der Sender viel. Gar mancher glaubt, er sei die Hörfunk-Entsprechung zur FAZ. Das lassen wir mal dahingestellt.
Höchst schätzenswert sind – nehmt alles nur in allem – die thematisch breit gefächerten Hintergrundberichte des DLF. Gerade in Zeiten des sonst weithin grassierenden Dudelfunks mit seinen lachhaften Kürzestbeiträgen, sind die ausführlichen Wortstrecken, die hier gepflegt werden, umso wohltuender. Noch auf jedem meiner Radios habe ich die Station gespeichert, um sie nach einfachem Knopfdruck hören zu können. So weit, so gut.
Nun aber, ach: die Nachrichten! Diese stets offiziös, ja vielfach halbamtlich und staatstragend klingenden Bulletins. Immer mal wieder wundert man sich, welche News hier in den … Weiterlesen
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Zum Gedenken an den Holocaust
Es war heute vor 67 Jahren, da befreiten Rotarmisten das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Es war heute, da sprach Marcel Reich-Ranicki, ein 91 Jahre alter, gebürtiger Pole jüdischen Glaubens zum Anlass im Deutschen Bundestag – und er sprach das bessere Deutsch. Es war heute – da sprach der Unnaer Bürgermeister, bevor ein Dutzend Schülerinnen und Schüler im Rathaus sich selbst eine Frage stellten: „Warum, warum gedenken wir?“ Sie, ebenso wie der Bürgermeister, gaben selbst eine Antwort auf die Frage: „Wir gedenken, weil nur so wir die Brücke des Unvergessens aus der Vergangenheit in die Zukunft schlagen können.“
Es war vor knapp 30 Jahren, da lernte ich Herrn Unna aus Hamburg kennen, ein Nachfahr des Professors Unna, dem man sehr wesentlichen Anteil … Weiterlesen
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Im „Kapp-Putsch“ ging es nicht nur um Worte
Wenn sich heute Bürger gegen Rechtsradikale wehren, dann geht es wie zum Beispiel in Dortmund eher um verbales Engagement, um Demonstrationen und Zusammenschlüsse. Zu Beginn der Weimarer Republik sah das ganz anders aus, da floss Blut, Menschen kamen um, sie wurden sogar wie im Krieg als „Gefallene“ betrachtet.
Eineinhalb Jahre nach Ende des 1. Weltkrieges und Ausrufung der ersten Deutschen Republik wagten die rechtsnationalen Gegner einen bewaffneten Aufstand. Zitat aus Wikipedia: „Der Kapp-Lüttwitz-Putsch oder Kapp-Putsch vom 13. März 1920 war ein nach fünf Tagen gescheiterter Putschversuch gegen die Weimarer Republik, der von Wolfgang Kapp und Walther von Lüttwitz mit Unterstützung von Erich Ludendorff angeführt wurde. Er brachte das republikanische Deutsche Reich an den Rand … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Geschichte, Gesellschaft, Politik und so, Region Ruhr
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Politskandal aus der Bismarck-Zeit: Als der Kanzler gegen die Liberalen vor Gericht zog
Wenn man die Reinwaschungsversuche unseres Bundespräsidenten sieht, dann fallen sie gegenüber den Sitten in früheren Zeiten ja noch richtig harmlos aus. Hier soll deshalb an einen ähnlich ungewöhnlichen Vorgang vor mehr als 120 Jahren im Berliner Reichstag erinnert werden, den so genannten „Hödur-Skandal“.
Reichskanzler Bismarck hatte in einer Debatte über die Kolonialpolitik deren Gegner, die „Freisinnigen“ (Liberalen), beschimpft und ihre Wähler mit jenem Hödur aus der germanischen Sagenwelt verglichen, der blind sei und sich nur durch Verführung (durch die liberalen Führer) dem nationalen Fortschritt in den Weg stelle.
Diese Wähler-Beschimpfung führte im ganzen Reich zu Protesten in den liberalen Vereinen. Resolutionen wurden verfasst und verschickt, und eine davon kam aus dem Wahlkreis Hagen. Der liberale Verein Voerde … Weiterlesen
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Christian Wulff und das „Stahlgewitter“
Wenn man der Süddeutschen Zeitung glauben darf (und das darf man meistens), so hat Bundespräsident Christian Wulff beim Neujahrsempfang für seine Mitarbeiter gesagt, er sei zuversichtlich, „dass dieses Stahlgewitter bald vorbei ist“. Damit meint er nicht etwa, er habe im Schützengraben um sein Leben gezittert, sondern er spielt auf die gelegentlich scharfe, wenn auch keineswegs lebensgefährliche Debatte um seine Amtsführung an.
Nur zur Erinnerung. Der Ausdruck „Stahlgewitter“ ist vor allem durch Ernst Jüngers Buch „In Stahlgewittern“ bekannt und berüchtigt geworden. Geschildert werden (teils rauschhaft empfundene) Fronterlebnisse aus dem Ersten Weltkrieg, an einer Stelle ist etwa von „Blutdurst, Wut und Trunkenheit“ die Rede.
Nach all den Diskussionen um günstige Kredite und Urlaube sowie über Wulffs Verständnis von Pressefreiheit, scheint der Noch-Bundespräsident … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Geschichte, Gesellschaft, Politik und so, Sprache, Wahnwitz
Verschlagwortet mit Bundespräsident, Christian Wulff, Ernst Jünger, In Stahlgewittern
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Denkwürdige Vokabeln (4): „Wulffie“
Ich möchte mich heute einmal mit einer denkwürdigen, des Nachdenkens würdigen bzw. merkwürdigen Vokabel beschäftigen, die es vor ein paar Stunden noch gar nicht gab, für die viele vermutlich die Urheberschaft reklamieren, die ich nun aber mal einfach erfinde: Diese Vokabel lautet „Wullfie“.
Sie ist zusammengesetzt aus dem Nachnamen eines Bundespräsidenten, der sich selbst als „Anfänger“ bezeichnet, daher auch sein nicht anfangendes, also beginnendes, sondern andauerndes keineswegs würdiges Verhalten, für das er sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit entschuldigt, und dem anglophonen „-ie“, das so ein wenig verniedlicht, Welpenschutzfunktion signalisieren soll. Was bedeutet diese Vokabel? Sie kennzeichnet zukünftig einen jeden Neuankömmling in einem Staatsamt, das höher angesiedelt ist, als sein vorangegangenes.
„Wulffie“ ist also der „Rookie“ oder der „Newbie“ der … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Bundespräsident, Christian Wulff
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Allen Krisen zum Trotz: Jürgen Habermas will das Projekt Europa retten
Die Euro-Krise scheint kein Ende zu nehmen. Die zögerlichen und halbherzigen, oft populistischen Reaktionen der Politik lassen ein Scheitern des europäischen Projekts als reale Möglichkeit erscheinen. Da kommt ein Buch von Jürgen Habermas gerade recht. Der bekannteste lebende Philosoph Deutschlands – wenn nicht sogar der ganzen Welt – hat einen Essay („Zur Verfassung Europas“) geschrieben, mit dem er in die Debatte um die Zukunft des Kontinents eingreifen und der sich ausbreitenden Europa-Skepsis einen philosophischen Antikrisenplan entgegensetzen will.
Wenn allerdings „Die Zeit“ meint, es sei „das Buch der Stunde“, werden falsche Erwartungen geweckt: Denn Habermas gibt keine Handlungsanweisung zur Rettung des angeschlagenen Euro. Es geht ihm nicht um Rettungsschirme oder Eurobonds, sondern, im doppelten Sinne, um die Verfassung Europas: Wie haltbar … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Euro-Krise, Europa, Jürgen Habermas
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Die 10 Millionen-Euro-Versuchung für Hagen: „Christie’s“ will Hodlers „Der Auserwählte“
Nun erwarte ich gespannt, was sich Jörg Dehm und Kolleginnen und Kollegen in ihre Sinne kommen lassen, wie sie denn mit dem unmissverständlich bekundeten Interesse von „Christie’s“ an Ferdinand Hodlers „Der Auserwählte“ umgehen wollen. Taxierte 10 Millionen Euro ist dem Londoner Auktionshaus das Bildnis wert, Hagens christdemokratischer Oberbürgermeister Dehm gerät vollends in Wanken und stubst die Chefs der im Rat der Stadt vertretenen Fraktionen kräftig an, dass sie mit im Gleichtakt wanken. 10 Millionen Euro, das wäre mal ein Wort fürs finanzgestresste Hagen.
Schon fühle ich mich an meine düsteren Gedanken mit schwacher Vision für eine nennenswerte Zukunft lokaler Kultur erinnert. Einst wollte ein gewisser Karl-Ernst Osthaus mit dem „Hohenhof“ ein Gesamtkunstwerk erschaffen, und sorgte gemeinsam mit dem Architekten Henry … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen, Politik und so, Wahnwitz, Wirtschaft & Geld
Verschlagwortet mit "Der Auserwählte", Christie's, Hagen, Hodler, Hohenhof, Jörg Dehm, Osthaus
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Trübe Gedanken im Dämmerlicht: Die Kultur und die Ruhe vor dem Sturm
Wer genau in die Gespräche hört, die Kulturpolitiker führen, die Finanzpolitiker führen, die Politiker ganz allgemein führen, der bekommt ohne Schwierigkeiten mit, dass wir uns im Auge eines Orkans befinden, der nicht nur dazu in der Lage ist, die Kultur aus der Fläche in der Republik zu radieren, sondern uns auf Jahre die Kultur zur gleichermaßen kostbaren wie kostspieligen Privatsache zu machen, die öffentliche Hand von dieser Infrakstruktureinrichtung komplett zwangszubefreien und sie denen zu überlassen, die noch mit ausreichend Finanzmitteln ausgestattet sind, sich solches Luxusgut leisten zu können. Einzelne Mäzene werden wieder an die Stelle des Staates treten, es bleibt deren gnädiger Spenderhand überlassen, welchem Kulturgut sie ihre finanzielle Gunst widmen.
Gerade einmal Bildung und ihre möglichst breite Wirkung ist … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kultur an sich, Politik und so, Wirtschaft & Geld
Verschlagwortet mit Kulturpolitik
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Der RVR und die koordinierte Kultur
Heute verscherze ich’s mir mal mit – nun? – dem Regionalverband Ruhr (RVR). Und zwar so:
Der RVR-Presseservice (idr = Informationsdienst Ruhr) hat heute eine nichtssagend gravitätische Mitteilung versandt, die besagt, dass das „Erbe“ der Europäischen Kulturhauptstadt Ruhr (Ruhr 2010) nunmehr gesichert sei.
Da möchte man doch auftamen.
Dann freilich liest man, dass just der RVR den (Zitat) „Staffelstab“ übernehmen wird, um die „nachhaltige Entwicklung von Netzwerken und Projekten“ der gewesenen Kulturhauptstadt sicherzustellen.
Auch ist die gestanzte Rede von der neuen Programmsäule namens „Künste im urbanen Raum“, die vor allem auch Exzellenzprojekte anstoßen soll.
Eingebunden sind die Kultur Ruhr GmbH, die Ruhr Tourismus GmbH und das European Center für Creative Economy (ECCE). Hört sich gewaltig an, wenn … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kultur an sich, Politik und so, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Kulturhauptstadt, Regionalverband Ruhr, Ruhr 2010, RVR
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Dortmund – Zwickau: Prekäre Partnerschaft
Städtepartnerschaften schlafen mit der Zeit meist ein. Nur wenn sich Daten unabweisbar runden, kommt es zu hehren Fensterreden unter Einsatz von Streichquartetten. Oder so ähnlich.
Dortmund ist verbandelt mit Amiens (Frankreich), Leeds (England), Buffalo (USA), Netanya (Israel), Rostow (Russland), Novi Sad (Serbien) und Xi’An (China). Eine stattliche Liste. Doch längst nicht jede Partnerschaft ist mit Leben erfüllt.
Hinzu kommt seit Dezember 1988 die innerdeutsche Städtefreundschaft mit Zwickau.
Zwickau. Moment. Da war und ist doch was?
Ja, sicher. Dort ist zu DDR-Zeiten der Trabant gebaut worden. Außerdem hat sich die sächsische Stadt in den letzten Jahren als ein Gravitationszentrum rechtsradikaler Umtriebe erwiesen. Mit entsetzlichen Folgen.
Sagt da jemand, dass im Westen der Republik für … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Gesellschaft, Medien, Politik und so, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Dortmund, Städtefreundschaft, Zwickau
Ein Kommentar
Hurra, hurra, „KT“ ist wieder da!
Der Gnade eines herbstlichen Himmels sei Dank: Wir haben ihn zurück, unseren lächelnden, Demut chargierenden, Fehler eingestehenden, dem Haargel entsagenden, neu frisierten Freiherrn. Woher bitte sehr könnte sich auch sonst eine BILD politisch nach Sinn heischende und dennoch endpopuläre Bilder klauben, wie bitte sehr gelänge es den anscheinend ZEITlosen der gleichnamigen Gazette, dem als mega-intellektuell vorverurteiltem Blatt, einen Hauch von Boulevard zu verpassen. „KT“, mittlerweile wohlvertraute Kurzfassung eines ellenlang getauften Adelssprosses mit wilder Entschlossenheit zur Rückkehr in die Bundespolitik, ist wieder da, frisch wie ehedem, geliebt, was nur wenige freudig zugeben, gefürchtet, was nur Horst Seehofer zugibt und vermisst, was die Medien zwar nicht zugeben, aber so schreiben und titeln, dass der Eindruck sich aufdrängt.
… Weiterlesen
Veröffentlicht unter Politik und so, Wahnwitz
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Väterchen Franz fehlt uns, trotz alledem
Als Bernd Berke auflistete, „worüber wir inzwischen nicht geschrieben haben“, da stieß mir natürlich sofort Väterchen Franz auf. Bei Facebook gab es zu dem Thema und zur politischen Korrektheit ja schon ausführlichste und strengste Debatten, deshalb will ich hier mal etwas Persönliches beitragen.
Im Jahre 1970 diente ich in der Bundeswehr, weil mein Antrag auf Wehrdienstverweigerung zu spät eingegangen war. Aber im Sommer war es dann so weit, und die Zivildienststelle bei der AWO in Dortmund-Brüninghausen wartete. Dort gab es am Randes des Altenheims statt einer Acht-Mann-Bundesbude eine schnuckelige Zwei-Zimmer-Wohnung für die beiden Zivis, einschließlich einer „Musiktruhe“ mit Plattenspieler, und da liefen immer wieder die Scheiben von Wader, Süverkrüp und Degenhardt, aber auch die … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Gesellschaft, Lebenswege, Musik & Konzert, Politik und so
Verschlagwortet mit Bundeswehr, Degenhardt, Dortmund, Zivildienst
Kommentare deaktiviert für Väterchen Franz fehlt uns, trotz alledem
Worüber wir inzwischen nicht geschrieben haben
Holla! Als dieses Blog jetzt zwangsläufig für einige Tage offline gewesen ist, hat man erst einmal so richtig gemerkt, wie die Zeit verfliegt und wie die Ereignisse sich türmen.
Was hätte man nicht alles schreiben können, sollen, müssen!
Vom tödlich aggressiven Rechtsextremismus hätte man wohl auch hier nicht schweigen dürfen. Obwohl schon einem Karl Kraus zu Hitler nichts mehr eingefallen ist (ein Ohnmachtsgefühl, das er freilich höchst wortgewaltig zu entladen wusste).
Man hätte dem sauberen Signore Silvio B. einige Worte nachwerfen können.
Man hätte dem am Rande des Reviers (Schwelm) geborenen Franz Josef Degenhardt einen Nachruf widmen müssen. In anderen Atemzügen hätte man Wolf Biermann zum 75. Geburtstag gratulieren sollen. In beiden Fällen hätte es sich dringlich empfohlen, Worte wie … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Architektur & Städtebau, Medien, Politik und so, Region Ruhr, Scherz, Satire, Ironie, Wahnwitz
Verschlagwortet mit Berlusconi, Degenhardt. Biermann, Dortmund, Hamster-Affäre, Institut für Kinderernährung, Peinlichkeit, Zoo-Affäre
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Gegen die Wand – eine milde Brandrede
Muss alles erst in den USA ausbaldowert werden, kommerzialisiert oder erfunden werden, bevor es nach Europa schwappt? In der Popmusik war das so (Ausnahme: Beatles), in der Filmgeschichte sowieso, in der Mode ab und an, im Bereich political correctness bis zum Erbrechen. Endlich und sicher zu spät protestieren dort in den Zentren (wie immer, denn der Landmann will ein Cowboy sein) die Menschen gegen all das, was das soziale Gefüge in Gänze zu zerstören droht: Gegen das Finanzsystem. Man konnte auch sagen: Gegen kriminelle Dummheit und Angst der Entscheidungsträger in der Politik, die es sicher nicht mehr sind, aber meinen, es noch sein zu können if they still have guts.
Deutschland schläft und die, die Autos abfackeln, sind dumme Pappnasen. … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Europa, Finanzsystem, Kapitalismus, USA
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Dortmunder Saufraum – Never ending story
Jetzt will die Dortmunder Verwaltung den Saufraum, der tatsächlich so genannt wird, in einer ehemaligen Kneipe unterbringen. Besser geht’s wirklich nicht. Das kann man nicht erfinden. Gag-Schreiber würden damit vom Hof gejagt. Das zeigt wieder einmal, dass die Wirklichkeit die besten Zoten bietet. Im ehemaligen „Gypsy‘s“ noch dazu. Ich schlage vor, den Namen beizubehalten. Das wirft wenigstens ein paar Klischees durcheinander. „Schluckspechte beim Zigeuner“ – ein schöner BILD-Titel.
Aber inzwischen beschleicht mich die Vermutung, es handele sich hier um den einzigen und wirkungsvollen Schabernack, die sich eine Kommune leistet. Der „Saufraum“ ist eine Erfindung und wird zu einem Kunstprojekt. Ob da Jochen Gerz seine Finger im Spiel hat? Vielleicht gibt es dafür schon Besucherschulen. Kann sein, dass der Saufraum Schule … Weiterlesen
Drei Meldungen – drei Erkenntnisse
Ich war mir nicht so sicher, ob diese Zeilen in ein kulturgeneigtes Medium wie dieses gehören, doch dann fiel mir ein, dass auch Kabarett als Kultur angesehen wird, dass auch Satire eine Kunstform darstellt, und so fragte ich mich, warum solle dann nicht auch Realsatire künstlerischen und kulturellen Beobachtungen unterworfen werden. So seien sie denn genannt, die meiner Ansicht nach verwirrendsten Nachrichten des Tages:
Kanzlerin und Kabinett sind völlig perplex, weil die Herren Putin und Medwejew planen, wieder ihre Rollen zu tauschen.
Ein Herr Dirk Pfeil, hauptberuflich Insolvenzverwalter, ehrenamtlich FDP-Lenkungsfunktionär, hat das Rätsel gelöst: Nicht seine Partei ist zu dumm, die richtige Politik zu machen, die Wählerinnen und Wähler werden bewusst zu blöd gehalten (vermutlich von den politischen Konkurrenten), um … Weiterlesen
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Das Ruhrgebiet war gegen Nazis nicht immun: Schon 1932 füllte Hitler die Westfalenhalle
Die Neonazis beunruhigen Dortmund – zu Recht. Ein kleiner historischer Abstecher zeigt nämlich, dass das Ruhrgebiet keineswegs immun war gegen die Nazis um Hitler.
Vor gut 85 Jahren, Mitte Juni 1926, kam der Anführer der Nationalsozialisten zum ersten Mal ins Ruhrgebiet. Wegen seiner persönlichen Kontakte zu den Hattinger „Parteigenossen“ begann Hitler seine Rundreise in der Stadt Hattingen. Im Lokal „Märker“ traf er sich mit den örtlichen NSDAP-Mitgliedern, und auf der Treppe vor dem Lokal entstand ein Erinnerungsfoto, auf dem zum ersten Mal auch die Mädchengruppe der NSDAP Hattingen zu sehen ist. Anschließend fuhr Hitler weiter nach Bochum, Elberfeld und Essen, wo er jeweils vor großen Versammlungen seine umjubelten Reden hielt. Die Polizei hatte darauf … Weiterlesen
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Denkwürdige Vokabeln (2): „Märkte“
„Märkte“, sie herrschen, sie beherrschen Schlagzeilen, sie haben die Macht, politisches Handeln zu steuern – nur, wer oder was sind diese „Märkte“, namentlich die Finanzmärkte?
Nun, erst einmal sind sie in der Mehrzahl, was einerseits den Vorteil hat, dass sie Überzahl signalisieren, weiterhin den Vorzug mit sich bringt, Anonymität zu heucheln.
Dann scheinen sie ebenso menschenleer zu sein wie seelenfrei. Sie haben nur ein wirklich signifikantes Merkmal: Sie sind ungemein empfindsam und reagieren postwendend auf ein wie auch immer geartetes menschliches Fingerschnippen.
Weiterhin scheinen diese „Märkte“ ein stillschweigendes gemeinsames Einverständnis zu haben, jeden gegen sie gerichteten Angriff, wo er auch auf der Welt von wem geführt wird, mit einem Tsunamigleichen inneren Beben zu beantworten, und zwar weltweit im Gleichschritt. Wohlgemerkt, … Weiterlesen
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Denkwürdige Vokabeln (1): „Rechtspopulist“
Wieder einmal sorge ich mich – vermutlich ohne jeden Grund – um die Deutlichkeit der deutschen Sprache, sorge mich darum, dass sie da und dort einem Interessenmissbrauch unterliegt – vermutlich ebenfalls grundlos – sorge mich zudem, dass hinter dergleichen Missbrauch System stecken könnte – selbstverständlich auch ohne jeden Grund.
„Rechtspopulismus“ oder „Rechtspopulist“ – häufig gehört oder gelesen, nie ordentlich wahrgenommen oder selbst durchdacht. Was will diese sprachhistorisch noch frisch geborene Vokabel uns nur sagen? Also mir sagt der Begriff „Rechtspopulist“, dass es sich bei dergestalt bezeichneten Menschen um recht Rechte handelt, die indes im öffentlichen Meinungsbild nicht rechts genug sind, dass man sie mit dem „altertümlichen“ Faschist, Neonazi oder Nazi titulieren könnte. Jörg Haider im benachbarten Österreich wurde einst dieses … Weiterlesen
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Als der Widerstand wuchs: Gesichter der „Wende“
Des welthistorischen Tages wollen wir auch an dieser Stelle gedenken: Vor 50 Jahren, am 13. August 1961, hat das DDR-Regime mit dem schändlichen Mauerbau begonnen. Doch wir zäumen die Sache von hinten auf und betrachten ein Buch über die „Wende“ von 1989, die diese Mauer schließlich zu Fall gebracht hat.
Der Dortmunder Fotograf Dirk Vogel porträtiert in dem Bildband „Gesichter der Friedlichen Revolution“ insgesamt 63 Protagonist(inn)en jener bewegenden Phase deutscher Geschichte. Es sind durchweg aufrechte, anständige Charaktere, deren Lebensleistung hohen Respekt verdient. Unter teilweise großem persönlichem Risiko haben sie Courage in einer Diktatur bewiesen. Auch wenn einige es selbst nicht gerne hör(t)en, so darf man sie wohl Heldinnen und Helden der Zeitgeschichte nennen, Vorbilder weit … Weiterlesen
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Die unselige Rückkehr eines Bestsellers
Meine mit mir stumm geschlossene Wette habe ich gewonnen. Am Tag, als die allgemeine Nachrichtenlage von ihm beherrscht wurde und der Name von Anders Behring Breivik in alle Sinne geriet, weil seine Taten unzählige Menschen fassungslos machten, an diesem Tag wettete ich mit mir, dass alsbald ein Buch, das nach vielen Wochen des Bestsellerseins völlig aus dem Interessenfokus geraten war, wieder auferstehen werde. Dass Thilo Sarrazins mobswissenschaftliches Epos darüber, dass Deutschland sich abschaffe, wieder zurückkehrt in die Bestseller-Liste des SPIEGEL. Eine Woche nach der grauenhaften Tat war es so weit: Der Sarrazin-Schwachsinn platzierte sich wieder an Nummer 13, derzeit rangiert er auf Platz 14.
Es gab schon einmal einen Wiederaufstieg, als die SPD ihn aus der Partei entfernen wollte. Das … Weiterlesen
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Die norwegische Katastrophe oder: Warum der Tod von Amy Winehouse zur Randnotiz wurde
Es sollten einige Gedanken werden, über Janis Joplin, Jimi Hendrix, Jim Morrison, Kurt Cobain und nun Amy Winehouse, die jede und jeder nur 27 Jahre alt wurden. Und dass sie allesamt so grenzwertig gute MusikerInnen waren und wohl nur deshalb das leisten konnten, was sie so virtous beherrschten, weil sie parallel dazu das taten, was sie so frühzeitig umbrachte. So blieben sie legendär, und auch Amy Winehouse wird legendär bleiben, ob sie bei You Tube nun volltrunken auf der Bühne zu sehen ist, oder ihre Wahnsinnstimme wuchtig gegen jeden Lebensfrust ansingt.
Aber ehrlich gesagt, je länger die Anschläge in Norwegen vor drei Tagen nachbebten, desto intensiver beschatteten sie jede andere Nachricht. Ich weiß gar nicht, ob ich alle Gründe aufzählen … Weiterlesen
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Kultur und Infrastruktur
Wer es besser weiß, der möge mich ohne jede Hemmung korrigieren – das gilt übrigens stets und ständig, wer ist denn schon von Irrtümern verschont? Aber hat irgendwer einmal davon gelesen, dass ernst zu nehmende Menschen aus dem noch ernster zu nehmenden Bereich der Betriebs- oder Volkswirtschaft einen Straßenbau angezweifelt hätten, weil dieser sich womöglich nicht rechnen könnte – oder gar ein Minus gebären könnte?
Ich weiß, niemand käme auf solch eine ungeheuerliche Idee. Hingegen geht so etwas pfeilschnell, wenn Theater oder Orchester oder Museen nicht das einspielen, was der ernst zu nehmende Betriebs- oder Volkswirt errechnet hat. Oder wenig ernst zu nehmende Politiker.
Im kulturell noch immer beseelten Hagen war vor gar nicht allzu langer Zeit das Theater (wie … Weiterlesen
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Das wandernde Tagebuch
Wie man dazu kam, wer weiß das schon?
Im Nachhinein kann man viel behaupten,
tut es dann vielleicht auch,
weil es mit der Erinnerung nicht soweit her ist.
Kurze Erinnerung.
Kleine Festplatte, auch genannt Hirn.
Aber immer behaupten, man wüsste es.
Ach, Frau Koch-Mehrin, damals bei Plasberg.
Und was kam noch alles danach,
vom Davor ganz zu schweigen.
Koch-Mehrin, was für ein Name !
Plötzlich tauchte die auf.
Blond und langbeinig, kein Mutter-Typ wie U.v.d.L. –
hier gemeint der Mutter-Typ des neuen Jahrtausends,
also nicht: Mütter aller Länder vereingt euch! –
das ist längst Vergangenheit.
In der Vergangenheit sitzt auch Camus und ruht.
Der gute Albert.
Oh Tipasa.
„Hochzeit des Lichts“
Und dabei ist es so finster…
Eine erschreckende … Weiterlesen
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Monegassische Hochzeiten
Briefmarken, Fußball und Skat als Einbürgerungshilfen eines Ösi im Revier
Den Übergang vom Ösi zum Wösi (damals hieß das noch nicht so) schaffte ich mit 10 bei den etwa Gleichaltrigen durch das Fußballspielen, das ich im Essener Norden auf der Bleiche hinter unserem Kruppschen Wohnblock spielerisch lernte – und auf den abgeteilten Wiesen hinter den Häusern gegenüber, sowie auf unserer kaum befahrenen Sackgasse zwischen diesen Häusern, der Heegstraße nämlich, die heute zu einem großen Teil der in den 70er Jahren neuen Straßenführung von Essen nach Bottrop zum Opfer gefallen ist, und mit ihr die Häuser natürlich auch. Wenn wir heute mit dem Auto von Bottrop nach Essen fahren, fahren wir gleichsam durch unser Schlafzimmer. Virtuell natürlich. Aber wer weiß noch … Weiterlesen
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Entnazifizierung im Revier: „Darum war ich in der Partei“
Über die Befreiung des Ruhrgebiets vom Nationalsozialismus durch alliierte Truppen habe ich hier vor einiger Zeit einige Hintergründe dargelegt. Nun soll es um die Entnazifizierung nach 1945 gehen.
Wenn die Amerikaner und ihre Verbündeten eine Stadt oder Gemeinde befreit hatten, dann setzten sie in der Regel sofort einen unbelasteten Bürgermeister ein. Manchmal brachten sie ihn sogar mit. Gleichzeitig hatten sie genaue Vorstellungen über die geplante „Denazification“. Noch vor der Kapitulation der deutschen Wehrmacht hatten die Besatzungsmächte am 25. April dazu eine Direktive erlassen, die vor Ort durch provisorisch eingerichtete Behörden und den Militärkommandanten umgesetzt wurde. In der britischen Zone, zu der auch das Ruhrgebiet gehörte, arbeitete die Besatzungsmacht mit einem Skalensystem von 1 bis 5. Die Kategorien 1 und 2 … Weiterlesen
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Kriegsende an der Ruhr: Bei Hattingen gab es „Friendly Fire“
Immer im Mai wird in Deutschland an das Ende des Zweiten Weltkriegs erinnert. Im Ruhrgebiet erlebten die Menschen diese Befreiung, die es ja objektiv war, in den Wochen von Anfang bis zum 18. April, als die im sogenannten Ruhrkessel eingeschlossenen Soldaten der Wehrmacht kapitulierten. An einige Details dieser Militäraktionen soll hier erinnert werden.
Für die alliierten Truppen bedeutete die Stadtlandschaft Ruhrgebiet eine gefährliche Herausforderung. Deshalb näherten sie sich mit ihren Panzerverbänden von mehreren Seiten. Bereits am 3. März 1945 hatten deutsche Soldaten die Rheinbrücken in Düsseldorf gesprengt, andere Übergänge folgten. Bei Wesel gelang es britischen und amerikanischen Pioniereinheiten am 23. und 24. März, den Rhein zu überqueren. Nacheinander werden die Städte Dorsten, Dülmen und Hamm befreit. Gleichzeitig näherten sich von … Weiterlesen
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Der Grieche ist mein Bruder
Es ist nicht meine Aufgabe, Experte zu sein, nicht meine Aufgabe, alles wissen zu müssen, speziell, wenn es um das globale Finanzsystem geht. Niemand kennt es. Seit Monaten verfolge ich aber die Berichterstattung zu Griechenland und seiner unabwendbaren Pleite. Und – wie immer – gibt es in jeder Talkshow Experten, wie es Experten in jeder Zeitung gibt und weitere bei weiteren Medien. Alle wissen: Der Grieche muss umrüsten. Die Europäer bezahlen die Abwrackprämie, aber nicht an die Griechen, sondern an das Gebilde Staat. Da kommt niemand mit einem Koffer, holt ihn aus dem Kofferraum und übergibt Bargeld an einen anderen auf einem einsamen Parkplatz. Es sind naturgemäß Banken, die das abwickeln. Und abgewickelt ist durch diese kriminelle Soße vor allem … Weiterlesen
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Rüttenscheid erlebt den Tischekrieg – Flashmob soll zeigen, was Gastronomen fordern
Der Bezirksbürgermeister von Rüttenscheid hat sich in letzter Zeit nicht gerade beliebt gemacht bei den Gastronomen. Denn Michael Roy (SPD) trifft häufig Entscheidungen gegen die Außengastronomie in dem ansonsten florierenden Stadtteil im Süden von Essen. Auslöser der Streits waren die Tische am Christinenpark und die Sitzgelegenheiten an der Siechenkapelle. Inzwischen haben zahlreiche Gastronomen genug von den schwer zu erlangenden Genehmigungen und den zahlreichen Vorschriften.
Und auch die Bürger sind in Bewegung gekommen. Die Facebook-Gruppe „Pro Außengastronomie Rüttenscheid“ hatte innerhalb kürzester Zeit rund 2.000 Fans. Ein Flashmob am 4. Juni soll nun zeigen, wie wichtig die Unterstützung der Außengastronomie ist. Dazu sollen um 12 Uhr alle am Flashmob Beteiligten mit einem Stuhl vor der Siechenkapelle auflaufen und sich dort für 30 … Weiterlesen
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US-Kräfte töten bin Laden
Gerade erst aufgewacht und die Welt ist plötzlich ein wenig anders: US-Spezialkräfte haben Osama bin Laden in Pakistan getötet. In seiner Rede erklärte US-Präsident Barack Obama:
The death of bin Laden marks the most significant achievement today in our nations’ effort to defeat al Qaida.
Er hat allerdings auch betont, dass “… the United States is not and never will be at war with Islam.”
Hier das Video von seiner Rede.… Weiterlesen
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„Was du nicht kennst, das schieß nicht tot!“
Durch Zufall ist mir die Juli-Ausgabe des Verbandsorgans „Rheinisch-Westfälischer Jäger“ in die Hände geraten. Welch unverhoffte Chance zum Einblick in eine unbekannte Lebenswelt! Sonst sieht man die lodengrünen Herrschaften höchstens mal auf Halbdistanz, wenn die Meute zur Dortmunder Messe „Jagd und Hund“ schnürt. Was also bewegt denn wohl die organisierten Jäger im Lande?
Zunächst einmal Jagdpolitik: Man zeigt sich betrübt übers Amtsende des bisherigen NRW-Landwirtschafts- und Umweltministers Eckhart Uhlenberg (CDU). Kein Wunder: Verbandspräsident der NRW-Jäger ist der einstige Bundes-Landwirtschaftsminister Jochen Borchert (ebenfalls CDU). Unter den beiden Parteifreunden hat bestimmt bestes Einvernehmen über waidmännische Belange geherrscht, zumal Uhlenberg selbst passionierter Jäger ist. So dürften sie sich z. B. rasch und geräuschlos über die schrittweise Abschaffung der Jagdsteuer geeinigt haben (jährlicher Einnahmeverlust … Weiterlesen
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Ins Getriebe der Wirtschaft blicken
Rot – Gelb – Blau. Rot – Gelb – Blau.
Der Künstler Andreas Siekmann hat immer und immer wieder dieselben Farben genommen. Auf jedem Blatt. Seine Bilder bringen wirtschaftliches Geschehen auf den Punkt. Vorsichtiger gesagt: Sie stellen in immer neuen Versuchsanordnungen die Frage, wie man dies sinnvoll bewerkstelligen kann. Sie ranken sich um ein Zeichensystem der Piktogramme und reihen sich wie Argumentations-Ketten, oft mit frappierender Folgerichtigkeit, zuweilen mit spielerischen Ausläufern. 223 Blätter sind auf exakt vermessenen und installierten Tischen zu sehen. Hie und da kreuzen sich ihre Fluchtlinien, als wären es die Gelenkstellen der gesellschaftlichen Debatte.
Siekmann zeigt seinen zeichnerischen Zyklus „Aus: Gesellschaft mit beschränkter Haftung“ (1996-1999), der in anderer Form bereits auf der documenta (2002) präsentiert wurde. Jetzt ist … Weiterlesen
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Mythos Minox: Nicht nur für Spione
Wer weiß noch, was eine Minox ist? Selbst in manchen Fotofachgeschäften kann man nicht mehr sicher sein, dass dort einschlägige Kenntnisse über den einstigen Mythos der Kleinstbildfotografie (Negativformat 8 x 11 Millimeter) vorhanden sind. Ein Jammer.
Etwas ältere Leute, sofern nicht allseits desinteressiert, erinnern sich wahrscheinlich: Das waren doch diese Mini-Kameras, mit denen damals so viele Spione ihre illegalen Aufnahmen gemacht haben. Das ist zwar zu kurz gegriffen, aber sicherlich richtig. Die Liste prominenter Minoxianer früherer Tage ist jedenfalls lang, sie reicht von Queen Elizabeth bis Heinz Erhardt und Götz George.
Ausführlich erfährt man die Einzelheiten jetzt (etwas abseits von den üblichen Kulturpfaden) im Stadtmuseum zu Iserlohn. Dort breitet der Hagener Sammler Reinhard Lörtz noch bis zum 19. April seine … Weiterlesen
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Kreuz und quer durch die DDR
Sammlung oder Sammelsurium? Anregung oder Wirrnis? Solche Fragen könnte man sich stellen, wenn man jetzt eine DDR-Ausstellung in Lüdenscheid anschaut.
Der umtriebige Bielefelder Privatmann Frank Föste hat zum Themenkreis „Kalter Krieg“ und Ost-West-Konflikt offenbar alles angehäuft, was er irgend bekommen konnte – teilweise unter etwas abenteuerlichen Umständen und vor allem gleich nach der „Wende“ vor 20 Jahren. Damals war plötzlich so vieles frei verfügbar – und niemand wusste, wie lange da noch so bleiben würde. So mag man seinerzeit gedacht und rasch zugegriffen haben. Einiges davon füllt nun einen ganzen Museumstrakt über und über. Dabei ist es nur rund ein Zehntel einer gewiss imponierenden Kollektion…
Betritt man die Raumflucht der in Minden (Preußenmuseum) zusammengestellten und von Lüdenscheid übernommenen Schau, so … Weiterlesen
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Kunst 1968: Alles auf Anfang
Zu „1968“ ist nun wahrlich so manches gesagt und gezeigt worden. Da fällt einem kaum noch etwas ein. Die meisten Restbestände vom Dachboden der Zeitgeschichte dürften zum 40. Jahrestag anno 2008 auf den Tisch des Hauses gekommen sein. Oder etwa nicht? *** (siehe Fußnote). Man glaubte jedenfalls, über die damalige Rebellion in groben Zügen einigermaßen Bescheid zu wissen.
Umso mehr verwundert nun der Ansatz der Bielefelder Kunsthalle. Dort steht die Kunst des Jahres 1968 unterm Leitwort „Unschuld“. Ja, das Motto lautet sogar „Die Große Unschuld“. Während andere Museen die politischen Aspekte von 1968 rauf und runter buchstabiert haben, steht Bielefeld mit dem ästhetischen Zugang ziemlich einzig da.
Nanu? Unschuld? Auf diesen vermeintlich Harmlosigkeit aufrufenden Begriff ist man nicht gerade gefasst, … Weiterlesen
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