Archiv der Kategorie: Weite Welt

All die tiefen Wunden dieser Erde – Die documenta XII versucht die Abkehr von eurozentrischen Perspektiven

Von Bernd Berke

Kassel. Wer wollte bestreiten, dass „wir“ der so genannten Dritten Welt vieles Übles angetan haben – von kolonialistischen Zeiten bis zur heutigen neoliberalen Herrschaft der Geldströme. Bei der Kasseler documenta XII kann man in zahlreichen Details nachvollziehen, zu welch desolaten Verhältnissen dies führt. Da bleibt, um ein documenta-Schlagwort aufzugreifen, meist wirklich nur das notdürftig „bloße Leben“ übrig.

Was einer Weltkunstschau bestens ansteht, ja geradezu zwingend ist: Etliche Beiträge kommen aus Indien, China, Südamerika und afrikanischen Ländern. Mehr oder weniger verbrämte eurozentrische Sichtweisen herrschen in der sonstigen Westkunstszene genug.

Beim weitläufigen Streifzug durch die ersten drei documenta-Schauplätze (Fridericianum, documenta-Halle, Aue-Pavillon) beschäftigt einen manche ausufernde Dokumentation zum weltweiten Elend, zur Zerstörung ganzer Lebensräume, zu allen Wunden dieser Erde  doch … Weiterlesen

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Jede Kulturhauptstadt lernt von den Vorläufern – Internationales Treffen mit Etat-Vergleich in Essen

Von Bernd Berke

Essen. Immer gern genommen: „Netzwerk“ und „Nachhaltigkeit“ lauten die Schlagworte, wenn etwas dauerhaft in Gang gesetzt werden soll. So auch jetzt beim Treffen der Kulturhauptstädte in Essen.

Das neu geknüpfte Netzwerk umfasst vorerst alle europäischen Kulturkapitalen der Jahre 2007 bis 2011. Wer künftig benannt wird, soll ebenfalls zum Kreis gehören und vom regelmäßigen Austausch profitieren. Auch aus etwaigen Fehlern der Vorläufer lässt sich etwas lernen.

Da wird etwa über den Umgang mit Politikern oder Sponsoren geredet – und über Visionen: Kultur soll europäische Wege noch mal anders bahnen als wirtschaftliche und politische Beziehungen.

Diesmal haben die Delegierten auch die Kulturhauptstadt-Etats miteinander verglichen. Und siehe da: Das doch recht kleine Linz (Österreich, 2009 an der Reihe) verfügt über … Weiterlesen

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Lesen vor Ort in Dortmund-Hörde – Zum Welttag des Buches: Wo kleine Läden die Stellung gegen Handelsketten halten

Von Bernd Berke

Welttag des Buches – ein Tag für die Leser. Aber auch ein Tag für den Buchhandel. Auf dem Markt geht es ruppig zu: Handelsketten machen kleinen, familiengeführten Buchläden immer öfter das Leben schwer.

Viele Geschäfte sind verschwunden, andere halten die Stellung. Ein Beispiel: die alteingesessene Buchhandlung Neumann im Dortmunder Ortsteil Hörde. Die WR sprach mit den Inhabern, Heinz-Jürgen Loheide und Tochter Claudia Krommes.

Ist Dortmund-Hörde ein guter Platz, um Bücher zu verkaufen?

Heinz-Jürgen Loheide: Wir sind mit unserem Standort zufrieden. Und wir freuen uns schon auf den Phoenix-See, der ganz in der Nähe entsteht. Der Stadtteil wird dadurch bestimmt attraktiver. Dann wird sich wohl auch der Mix des Publikums zum Vorteil verändern.

Wie sieht die Entwicklung in … Weiterlesen

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In jeden Ort der Welt eintauchen – „Google Earth“ verändert unsere Wahrnehmung der Erde

Noch nicht nah herangezoomt: der Dortmunder Wallring bei Google Earth. (© Google)

Noch nicht nah herangezoomt: der Dortmunder Wallring bei Google Earth. (© Google)

Von Bernd Berke

In den letzten Tagen habe ich Weltreisen sondergleichen unternommen. Ich war beispielsweise in Rio und Schanghai, in Teheran und Nairobi, in San Francisco und Sydney. Zwischendurch war noch Zeit für ausgiebige Abstecher nach Dortmund und ins Sauerland. Wie das?

Des Rätsels Lösung ist virtuell und nennt sich „Google Earth“. Dieses Programm, ein Ableger der vielbeschworenen Internet-Suchmaschine, darf man sich in der Grundversion gratis herunterladen. Es hat das Zeug zur Droge.

Nun waltet die Computer-Maus: Man kann sich – gleichsam aus dem Weltall kommend – an praktisch jeden Ort der Erde heranzoomen, wahlweise mit eingeblendeten Straßennamen. Näher und näher rücken die Satelliten- und Luft-Aufnahmen, bis man … Weiterlesen

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Heimatlose Engel – Cees Nootebooms „Paradies verloren“

Höchst merkwürdige Wandlungen und Metamorphosen gehen im neuen Roman von Cees Nooteboom vor sich. Die junge Alma gerät in ein Elendsviertel von Sao Paulo und wird dort von einer ganzen Horde vergewaltigt. Kann sie nach diesem höllischen Erleiden jemals wieder ein halbwegs normales Leben führen?

Raumgreifender Szenenwechsel. Ein paar Kapitel später durchstreift sie mit ihrer Freundin Almut die Weiten und Wüsten von Australien. Sie sucht ein Ersatz-Paradies in den nomadischen Mythen der Aborigines, der Ureinwohner also; ganz im Geiste des früh verstorbenen ,,Traumpfade“-Autors Bruce Chatwyn, der freilich nicht ausdrücklich genannt wird. Doch auch diese urzeitliche Vorstellungswelt ist von den Marktkräften der Zivilisation vernichtet worden. Die rätselhaften Bilder der Aborigines machen nur noch weiße Galeristen reich.

Die Suche nach dem verlorenen … Weiterlesen

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Adolf Muschg: „Ich bin mit mir selbst nicht identisch“

Der Schweizer Adolf Muschg (71) zählt zu den führenden Köpfen der deutschsprachigen Literatur. Der Büchner-Preisträger ist auch kulturpolitisch einflussreich: Er war Mitglied der Jury, die das Ruhrgebiet bei der Vorauswahl zur Kulturhauptstadt 2010 bereist hat. Und er ist Präsident der hochkarätigen Berliner Akademie der Künste. Eine Gespräch mit Adolf Muschg im Dortmunder Harenberg City-Center – vor einer Lesung aus seinem bei Suhrkamp erschienenen neuen Roman „Eikan, du bist spät“.

Frage: In Ihrem Roman geht es um einen Cellisten, seine Lebens- und vor allem Frauen-Krise. Was hat Sie an dem Thema gereizt?

Adolf Muschg: Das Cello ist von allen Streichinstrumenten das mit dem größten Körper-Engagement. Musik als spirituelles Prinzip – und zugleich das Sinnlichste, was es gibt. Ein interessanter Widerspruch. Außerdem … Weiterlesen

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„Den Menschen nicht absacken lassen“ – Dortmunder Autor Josef Reding wird 75 Jahre alt

Von Bernd Berke

Dortmund. Er gilt als durchaus gesprächig, auch in eigener Sache. Doch literarisch äußert er sich sehr knapp und unprätentiös. Ohne Umschweife und fast schmucklos steuern Josef Redings Kurzgeschichten und Gedichte auf die Realität zu. Er möchte rasch wirken, da halten gedrechselte Feinheiten nur auf.

Reding, 1929 in Castrop-Rauxel als Sohn eines Filmvorführers geboren und seit 1965 in Dortmund lebend, wird heute 75 Jahre alt. Weit über 30 Bücher gibt es von ihm, übersetzt in 16 Sprachen und vielfach preisgekrönt. Den kurzen Formen blieb er durchweg treu.

Ein Gedicht über Dortmund beginnt so: „Meine Stadt ist oft schmutzig; / aber mein kleiner Bruder / ist es auch / und ich mag ihn. / Meine Stadt ist oft laut; … Weiterlesen

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Dosierter Reiz der Fremdheit – Cappenberg zeigt deutsche Brasilien-Bilder des 19. Jahrhunderts

Von Bernd Berke

Cappenberg. Der Mann geht als sehniger Jäger durch den Dschungel voran, einige Meter hinterdrein trottet seine Gefährtin mit der Kinderschar. Häufig kehrt dieses Familien-Muster in der neuen Cappenberger Ausstellung wieder. Falls die Bilder nicht trügen, herrschte bei den Indianern im brasilianischen Urwald vor rund 150 Jahren jedenfalls kein Matriarchat.

Die aus Berlin kommende Schau führt mit vielen Beispielen vor, wie einigermaßen begabte deutsche Reise-Künstler im frühen und mittleren 19. Jahrhundert brasilianische Verhältnisse bebildert haben. Eine Leitlinie ist der ebenso forschende wie staunende Blick, mit dem sich der große Alexander von Humboldt den Phänomenen der Welt näherte. Er, der zwar südamerikanischen, aber nie brasilianischen Boden betrat, animierte auch Maler und Zeichner, wissenschaftlich verwertbare Exaktheit mit Inspiration zu verknüpfen … Weiterlesen

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Ein Zeitreisender in fremden Weltzonen – „Nootebooms Hotel“

Von Bernd Berke

Bis in die letzten Winkel der Erde dringen sie vor und lassen ihre Leser später an der oft verstörenden Fremde teilhaben – die großen Reisenden der Literatur. Der famose, so früh verstorbene Engländer Bruce Chatwin („Traumpfade“, „Mein Patagonien“) zählte zu ihnen. Und auch der Holländer Cees Nooteboom („Rituale“) gehört dem Menschenschlag an, der immerzu in die Ferne strebt.

Mit „Nootebooms Hotel“ liegen nun gesammelte Aufzeichnungen aus den Jahren 1968 bis 2000 vor. Sie handeln nicht nur von entlegenen Ländern, sondern auch von Aufenthalten in Venedig oder Berlin, zudem von Erkundungs-„Fahrten“ durch Gefilde der Literatur, der bildenden Kunst – und nicht zuletzt von Zeitreisen durch die eigene Vorstellungswelt. Hinzu kommen Interviews und Begegnungen, etwa mit Federico Fellini, Umberto … Weiterlesen

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Hannover putzt sich zur „Expo“ mit viel Kultur heraus – Viel mehr Sponsorengeld als sonst

Von Bernd Berke

Hannover. Was eine Weltausstellung ist, das hat in den 1920er Jahren Kurt Schwitters, berühmter Dadaist und allzeit guter Geist der Avantgarde in der jetzigen Expo-Stadt Hannover, genau gewusst.

Schwitters schrieb in einem erst jüngst wiederentdeckten Text: „Man schafft einfach aus aller Welt die Ausstellungsgegenstände dorthin, wo eine Weltausstellung geplant ist, die Presse (…) macht aufmerksam (…), dann wird der übliche Baldaver serviert und jeder, der auf sich hält, verlebt Ferien auf der Weltausstellung. Vormittags werden die Geschäfte erledigt, der Handel blüht, und abends wird getanzt.“

So einfach ist das also. Doch es kommt noch besser: Denn von derExpo, die eh schon ein riesiges Kulturangebot (Spannweite von Peter Maffay bis Peter Stein mit seinem kompletten „Faust“) unterbreitet, profitiert … Weiterlesen

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Erlöst vom Streit der Welt – Essener Villa Hügel gibt Einblicke in Koreas Schatzkammern

Von Bernd Berke

Essen. Mit Schätzen aus Japan und China haben hierzulande bereits viele Ausstellungen geprunkt. Korea blieb stets im „toten Winkel“ unserer Wahrnehmung. Rare Ausnahme war 1985 eine Schau in Hildesheim und Köln. Doch die wird nun durch „Korea – Die alten Königreiche“ in der Essener Villa Hügel an Umfang und Bedeutung übertroffen.

Sicher: Kulturgeschichtliche Ausstellungen solcher Art überwältigen oft mit 500 oder mehr Exponaten. Essen gibt mit 200 Prachtstücken einen vergleichsweise konzentrierten Einblick. Doch darunter befinden sich etliche „Nationalschätze“ der Halbinsel, die noch nie außer Landes gegeben wurden. Prof. Berthold Beitz und Prof. Paul Vogt von der hochkarätigen Kulturstiftung Ruhr haben wohl nicht nur Renommée, sondern auch Überredungsgabe in die Waagschale geworfen. Sie konnten zudem auf die Erfolgsgeschichte … Weiterlesen

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Fundstücke von den Wegesrändern der Welt – Die visuellen „Reise-Notizen“ des Ulrich Gehret in Dortmund

Von Bernd Berke

Dortmund. Dieses Künstlerleben schmeckt nach Freiheit und Abenteuer: Ulrich Gehret (54) war Schwammtaucher in Griechenland, er bereiste intensiv halb Südamerika, unternahm eine strapaziöse Motocross-Tour vom Pazifik zum Atlantik, durchstreifte entlegene Gebiete Indonesiens und Australiens. Hauptsache: Weit weg sein von den allseits geregelten Konsumwelten Mitteleuropas!

Gehret konstruierte gar ein Spezial-Surfbrett, um sich vor der argentinischen Küste als Wellenreiter den Walen nähern zu können. Er hatte sich nun mal in den Kopf gesetzt, die Haut der Riesentiere eigenhändig zu streicheln. Es gelang ihm. Seither weiß er, anders als wir alle, wie das ist.

Aus derlei schweifendem Erfahrungshunger und Späher-Geist müßte doch eine äußerst sinnliche Kunst entstehen, denkt man sogleich. Die Probe auf rund 120 Exempel kann man jetzt im … Weiterlesen

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Iserlohn: Ein Hauch der weiten Welt im Goethe-Institut – abseits der Metropolen

Von Bernd Berke

Iserlohn. 140 Goethe-lnstitute gibt s in aller Welt, wo man die Menschen mit deutscher Sprache und Kultur bekannt machen möchte. Gelegentlich müssen aus Finanznot ein paar Standorte aufgegeben werden, doch in den ganz großen Metropolen bestehen die „kulturellen Botschaften“ weiter. Arbeitet ein solches Institut in New York? Natürlich. Und in Sydney? Selbstverständlich. In Rio de Janeiro? Na, klar. Nun kommt’s aber, was nur wenige wissen: Eine dieser Einrichtungen hat ihren Sitz in Iserlohn.

Munteres Stimmen- und Sprachengewirr an der Stennerstraße, wo das Iserlohner Goethe-Institut über zwei prächtige alte Villen verfügt. Gerade hat die Pause zwischen zwei Deutsch-Stunden begonnen. 130 Sprachschüler aus aller Welt büffeln derzeit hier meist im achtwöchigen Kursus, der 175 Unterrichtsstunden umfaßt. Im Sommer herrscht … Weiterlesen

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Mozarts Handschrift und die verrätselte Welt – Gerhard Roths Roman „Der Plan“

Von Bernd Berke

Konrad Feldt, Bibliothekar in der Nationalbücherei von Wien, leidet an einer Berufskrankheit Er ist vernarrt in Schriftgut jeder Sorte. Der Lesesüchtige betrachtet die ganze Welt wie einen Text, den man erst entziffern muß.

Diesen Buchstaben-Mann schickt der österreichische Autor Gerhard Roth (Romanserie „Die Archive des Schweigens“) in seinem neuen Opus „Der Plan“ durch Japan, wo Feldt Vortrage über die Wiener Bibliothek halten soll. Aber das ist nur ein Vorwand. Nichts Kulturbeflissenes hat Feldt im Sinn. sondern Kriminelles.

Jedenfalls versteht Feldt in Nippon auf einmal nichts mehr. Andere Sprache, fremde Schrift, verworrener Sinn. Fortan muß er sich alle Bestandteile der Wirklichkeit nach Art von Rebus-Rätseln zusammenreimen. Sein Text der Welt ist völlig durcheinander geraten.

Das macht Feldts Vorhaben … Weiterlesen

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Die Winnetou-Klischees muß man ganz rasch vergessen – Ausstellung über indianische Kulturen in Münster

Von Bernd Berke

Münster. Vorurteile beiseite: Wenn wir ganz allgemein von „den Indianern“ reden, dann ist es ungefähr so. als wenn sich ein Nordamerikaner sämtliche Deutschen in kurzen Lederhosen und mit Maßkrügen vorstellt. Das und noch viel mehr lernt man jetzt in einer Ausstellung des Münsteraner Naturkundemuseums.

„Prärie- und Plains-Indianer“ heißt die mit 700 Exponaten ausgesprochen umfangreiche, jedoch sinnfällig gegliederte Schau. Mit den Plains sind die großen Grasebenen gemeint. Der Überblick richtet sich auf einen riesigen Landstreifen zwischen Mississippi (Osten) und Rocky Mountains (Westen), der sich nordwärts von Texas bis ins kanadische Saskatchewan erstreckt. In diesem Gebiet konnte man einmal rund 50 Grundtypen indianischer Kulturen deutlich unterscheiden, mit Verzweigungen waren es rund 1000 Untergruppen. Um nochmals den Vergleich mit Europa … Weiterlesen

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Als die alten Chinesen ihre Erfindungen machten – Ausstellung in Hildesheim spannt Bogen über 5000 Jahre

Von Bernd Berke

Hildesheim. Wir wissen nicht, wer Rad und Feuer erfunden hat. Wir wissen aber, wer zuerst Schießpulver und Papier hergestellt hat. Es waren Menschen im alten China. Eine große Ausstellung in Hildesheim zeigt nun, daß die Ostasiaten der übrigen Welt noch auf vielen anderen Gebieten weit voraus gewesen sind.

Kein Jahr ohne opulente China-Schau. Wenn Dortmund schon mal keine zeigt (wie 1990 und 1993), springen eben andere ein. „China – eine Wiege der Weltkultur“ heißt die Präsentation im Roemer- und Pelizaeus-Museum. Sie ist den Dortmunder Highlights an Bedeutung ebenbürtig, konzentriert sich aber nicht auf eine Epoche wie etwa die Tang-Dynastie, sondern spannt den Bogen vom Neolithikum bis ins 19. Jahrhundert. Mit rund 300 Exponaten aus einem Zeitraum von … Weiterlesen

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Ein Nomade zwischen Gut und Böse – Bodo Kirchhoffs Somalia-Frontbericht „Herrenmenschlichkeit“

Von Bernd Berke

Es hat einen eigenartigen Beigeschmack, wenn deutsche Dichter wieder unseren Soldaten quer durch die Welt nachreisen. Bodo Kirchhoff („Infanta“) betätigt sich in seinem Buch „Herrenmenschlichkeit“ als Frontberichterstatter aus Somalia, wo die Bundeswehr ihre weltpolitische Jungfernschaft verloren hat.

Mit einem Pulk von Journalisten war Kirchhoff als literarischer Pionier im Sommer ’93 am Horn von Afrika: Mal sehen, was die Truppe so treibt. Und schon ist der deutschen Nachkriegsliteratur ein neues Genre geboren.

Natürlich schaltet Kirchhoff, der seinerzeit als linker Möchtegern-Unterwanderer zum „Bund“ gegangen war, in Somali all seine sensiblen Antennen auf Empfang. Doch eine unwirkliche und unübersichtliche Welt bleibt ihm der Krieg. Über das große Ganze könne man keine Wahrheiten sagen. Also widmet man sich lieber dem eigenen … Weiterlesen

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Auf der Suche nach dem Gleichgewicht – Cees Nootebooms „Der Buddha hinter dem Bretterzaun“

Von Bernd Berke

Cees Nooteboom muß man, spätestens seit der letzten Buchmesse, als er mitsamt der niederiändisch-flämischen Literatur im Mittelpunkt stand, kaum noch vorstellen. Er gilt als Kandidat für den Literaturnobelpreis, sein Buch „Rituale“ steht seit Monaten auf der Bestsellerliste. Jetzt liegt eine neue Erzählung von ihm vor.

In „Der Buddha hinter dem Bretterzaun“ beweist er seine Meisterschaft an einem Thema, das man nicht mehr für prosatauglich gehalten hätte. Denn über Thailands Hauptstadt Bangkok, so meinte man, ist doch in mehr oder minder seriösen Reportagen schon alles gesagt worden.

Nooteboom läßt einen Reisenden durch die Metropole streifen und gleich der im Titel erwähnten Figur begegnen. Hinter jenem Bretterzaun belebt sich „ein dicker Woolworth-Buddha, zwanzigstes Jahrhundert…“ Der öffnet dem Reisenden die … Weiterlesen

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Dem alten China ins Auge blicken – Famose Dortmunder Ausstellung „Chinas Goldenes Zeitalter“

Von Bernd Berke

Dortmund. Unter einer Besucherzahl von 200.000 fängt man in Dortmund gar nicht erst zu rechnen an. Doch es ist keineswegs Größenwahn, was Macher und Förderer der großen Dortmunder Ausstellung zur Tang-Dynastie gestern an den Tag legten. Wenn es nach Bedeutung und Qualität geht, müßte „Chinas Goldenes Zeitalter“ die Erfolgs-Schätzungen tatsächlich spielend übertreffen.

Selten wird man eine archäologische Ausstellung finden, bei der man einer fernen Vergangenheit so direkt ins Gesicht blicken kann. Es ist kaum zu fassen, wie unmittelbar und frisch die Exponate wirken. Besonders die Gesichter der Menschenfiguren zeugen von einer vitalen Charakterisierungs-Kunst, die einen sofort gefangen nimmt. Die Kameltreiber und Reiter aus „grauer Vorzeit“ sind z. B. mit Blicken und Bewegungen dargestellt, als hätten sie gestern … Weiterlesen

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Der Kaiser und seine Leibgarde fürs Jenseits – Dortmunder Ostwall-Museum zeigt Abglanz der Ausgrabungs-Sensation aus China

Von Bernd Berke

Dortmund. „Unsere Wagen sind perfekt gebaut / Unsere Pferde sind in bester Form / Unsere Wagen sind völlig in Ordnung / Unsere Pferde sind ganz robust“. So beschwörend machte man sich im alten China Mut. Es handelt sich um die Anfangszeilen eines chinesischen Jagdgedichts aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. Sie stehen auf einer Steintrommel, die eines von insgesamt nur 92 Exponaten der „Terrakotta-Schau“ im eigens renovierten und teilweise eilends umgebauten Dortmunder Ostwall-Museum ist.

Die robusten Pferde kann man in Dortmund lebensgroß besichtigen. Flankiert von den berühmten Tenakotta-Kriegern (noch nie waren so viele außerhalb Chinas zu sehen), bildet das Ensemble im Lichthof einen derart imposanten Auftakt zum Rundgang, daß alles weitere eigentlich nur noch Beigabe ist; dies … Weiterlesen

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Essener Choreographin Christine Brunel überzeugt New Yorker – Mit NRW-Kultusminister Hans Schwier beim Festival „Ruhr Works“

Aus New York berichtet Bernd Berke

New York. Die „Entdeckung“ von New York heißt Christine Brunel. Zwar wirkt die gebürtige Französin schon seit einigen Jahren in Essen und setzt dort die große Folkwang-Ballett-Tradition fort, doch bekommt sie keinerlei Subventionen und wird bislang auch eher von Insidern wahrgenommen. Jetzt hat sie an sechs aufeinanderfolgenden Abenden die Kultur des Reviers hervorragend in New York repräsentiert.

Im Rahmen des Festivals „Ruhr Works“ zeigte sie ihre Solo-Choreographie „Frau mit blauem Ball“ und das Drei-Frauen-Stück „Lied auf der Brücke“ vor stets gut gefülltem Haus – und das in der renommierten Brooklyn Academy Of Music, wo schon Caruso große Partien sang und in den letzten Jahren Inszenierungen etwa von Peter Stein und Ingmar Bergman gastierten.

Frau … Weiterlesen

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Schurken, Helden und Kurtisanen auf edlem Büttenpapier – Holzschnitte zeigen japanisches Kabuki-Theater

Von Bernd Berke

Selm/Cappenberg. Im Teehaus ging es oft zu wie in „Dallas“. Dort konnte man, anders als hinter papierdünnen Wänden daheim, in sonorer Lautstärke üble Intrigen einfädeln – und das womöglich in Gegenwart kluger und schöner Kurtisanen. Solche Situationen waren und sind der Ausgangspunkt für Stücke des japanisehen Kabuki-Theaters, das – im Gegensatz zum höfischen No-Theater – für die breiten Volksmassen gespielt wurde.

Einen faszinierenden Einblick in diese fremdartige Bühnenweit der „Helden, Schurken, Kurtisanen“ (Ausstellungstitel) gewähren jetzt im Schloß Cappenberg 294 Holzschnitte nach Kabuki-Aufführungen. Zusammengetragen hat sie der Essener Sammler Hendrick Lühl (52), im Hauptberuf Jugendrichter.

Lühl hat sich auf Arbeiten der Holzschnitt-Meister aus dem Osaka des 19. Jahrhunderts spezialisiert und verfügt auf diesem Gebiet über eine bundesweit einzigartige … Weiterlesen

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Prächtiges Ägyptergrab im Schatten des Kölner Doms – Neue Technik ermöglicht millimetergenaue dreidimensionale Nachbildung der historischen Stätte

Von Bernd Berke

Köln. Die schönste Grabkammer des Alten Ägypten befindet sich jetzt gleich neben dem Kölner Dom – scheinbar jedenfalls.

Neueste Technik macht’s möglich, daß nun im Römisch-Germanischen Museum der Domstadt eine millimetergenaue, dreidimensionale und zum Verwechseln ähnliche Nachbildung des Originals vom Nil aufgestellt werden konnte, in die man hineingehen kann wie in das echte „Haus der Ewigkeit“ zu Theben. Daselbst ließ sich Sen-nefer, Bürgermeister der damaligen Metropole, um 1400 v. Chr. von den besten Künstlern seiner Zeit eine rundum phantastisch ausgemalte Grabkammer errichten.

Darstellungen altägyptischer Begräbnisritule münden da schließlich in Szenen der Wiedergeburt im Jenseits, wie sie der Osiris-Mythos geprägt hat. Auch die Decke ist ganz ausgemalt, und wie! Die Künstler haben sich – wohl ganz bewußt, auf … Weiterlesen

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Ruhrfestspiele: Auswahl aus sechs Hamburger Museen als Loblied auf die Hansestadt

Von Bernd Berke

Recklinghausen. Das Loblied einer Stadt „singt“ diesmal die Kunstausstellung der Ruhrfestspiele. Nein, nicht auf das just 750jährige Recklinghausen wird angestimmt, sondern auf „das Hoch im Norden“: Hamburg.

Künstler aus der Hansestadt waren es, die vor 40 Jahren – als geistige Gegenleistung für dringend benötigte Ruhrkohle – ihre kaum weniger begehrten kulturellen Spitzenleistungen in Recklinghausen zeigten. Der Tausch „Kunst für Kohle“ war eine Keimzelle der Ruhrfestspiele. Dafür ist man im Revier heute noch dankbar. Die Zuneigung teilt sich jetzt auch in der Ausstellung mit.

Die Kunsthalle Recklinghausen bietet (bis 29. Juni) eine Welt- und Zeitenreise in Form eines Querschnitts durch Bestände aller sechs Staatlichen Museen Hamburgs. Die dortige Kunsthalle hat z. B. ebenso Exponate beigesteuert wie das Museum … Weiterlesen

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Der 1. Mai als weltweiter Vorbote einer besseren Zukunft – Ausstellung zur internationalen Geschichte des „Kampftags“

Von Bernd Berke

Recklinghausen. Daß die historische Formel von den „Arbeitern aller Länder“, die sich vereinigen sollen, nicht auf bloßem Wunschdenken beruhen könnte, schwant den Mächtigen zumindest noch an einem Tag des Jahres: Am l. Mai. Diesen Schluß soll zumindest eine Ausstellung im Foyer des Ruhrfestspielhauses nahelegen, die erstmals in dieser Breite und Fülle die internationale Geschichte und Gegenwart des „Kampftags der Arbeiter“ dokumentiert.

1979 waren, an gleicher Stätte, Plakate und Dokumente zu nationalen Aspekten des l. Mai gezeigt worden, nun hat die Berliner Neue Gesellschaft für bildende Kunst (NBK) ihr reichhaltiges Archiv (3500 Sammelstücke) zur weltumspannenden Geschichte dieses Datums geöffnet und Recklinghausen rund 200 Exponate zur Verfügung gestellt. Für die Ausstellung interessieren sich schon jetzt zahlreiche Institute im Ausland.… Weiterlesen

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Duisburg schickt dreidimensionale Kunst auf Weltreise

Von Bernd Berke

Duisburg. Die Treppe zum Hauptraum hinuntergehend, sieht man die Spitze eines metallischen Geschosses auf sich gerichtet. Das überdimensionale Projektil steckt in einer zersplitterten Holzsäule. Es hätte sonst genau den Betrachter getroffen. Man ist „ganz knapp noch einmal davongekommen“.

Das Objekt stammt vom 1936 in Gelsenkirchen geborenen Wolfgang Liesen, heißt „Umformer Nr. XVII“ und gehört zur gestern im Duisburger Lehmbruck-Museum eröffneten Ausstellung „Dreidimensional – aktuelle Kunst aus der Bundesrepublik Deutschland“ (bis 23. April).

Die 68 Bildhauerarbeiten und Objekte (flankiert von 120 Zeichnungen derselben 40 Künstler) gehen nach der Duisburger Ausstellung für volle acht Jahre als „Botschafter“ in Sachen Kunst auf Weltreise. Das in Stuttgart ansässige Institut für Auslandsbeziehungen, Zweig des auswärtigen Amtes in Bonn, läßt die Werke dann … Weiterlesen

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Aus den Schatzkammern Perus – Villa Hügel zeigt: „Kunst und Kultur im Lande der Inka“

Von Bernd Berke

Essen. Museen in aller Welt wollten diese unermeßlichen Schätze zeigen. Doch Washington, London, Brüssel und andere Metropolen müssen auf dieses Ausstellungsereignis verzichten: „Peru durch die Jahrtausende“, ein überwältigender Querschnitt durch „Kunst und Kultur im Lande der Inka“ und die bei weitem größte, außerhalb des Ursprungslands gezeigte Ausstellung über den Andenstaat, ist (nach Station in Oberösterreich) ab heute in der Essener „Villa Hügel“ zu bewundern.

Mit dieser Schau wollen die Peruaner für Forschungshilfe aus den deutschsprachigen Staaten danken. Kaum zu erwarten, daß in unseren Breiten jemals wieder ein so umfassender, repräsentativer Überblick zu diesem Thema gezeigt werden kann.

Die Ausstellung umfaßt weit über 3000 Jahre peruanische Kulturgeschichte – von den ersten Anfängen der Zivilisation (etwa 2300 v. Chr.) … Weiterlesen

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New Yorks Ruf wird aufpoliert – Neue Aufmerksamkeit für die Kunstmetropole

Von Bernd Berke

Düsseldorf. Seit die gar nicht mehr so neuen europäischen „Wilden“, allen voran die Italiener Clemente und Cucchi, weltweit Furore machen, steht eine Stadt nicht mehr im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, die bis weit in die Siebziger Jahre als d i e Metropole aktueller Kunstströmungen galt: New York.

Der Düsseldorfer Kunstverein führt daher jetzt in seiner Ausstellung „New York Now“ (New York jetzt!) die neuesten Stimmungen an der US-Ostküste vor, wie sie sich in der Malerei äußern. Und siehe da: Auch jenseits des „großen Teiches“ geht der Trend offenbar stracks in Richtung „Gegenständliches“.

Auch in New York hat sich, nimmt man diese Ausstellung zum Maßstab, eine meist expressive, grelle Malweise durchgesetzt, die oft auf ganz einfache Chiffren, wie sie … Weiterlesen

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Wo Könige Märchen erzählen – Kasseler Verlag publiziert mündlich überlieferte Geschichten aus aller Welt

Von Bernd Berke

Kassel, Ortsteil Nordhausen. Ein verwitterter roter Backsteinbau. An der Mauer ein unscheinbares, verblichenes Schild: „Erich Röth Verlag“. Nichts deutet darauf hin, daß hier Schätze gehortet werden. Zwar türmen sich keine Goldbarren, aber es fauchen, fleuchen und brummen so alltagsferne Wesen wie „Der blaue Drache“, „Der Vogel Mitternacht“ und „Der Bärensohn“. Die Rede ist von Märchen und von Büchern.

Verleger Diether Röth (58), der die Edition übernahm, hat am Kasseler Stadtrand so etwas wie eine zentrale Sammelstelle für Märchen aus aller Herren Länder eingerichtet. Röths besondere Methode: Er schickt Märchensammler in sämtliche Erdteile, wo die wun- dersamen Geschichten vor Ort mit dem Tonbandgerät so aufgezeichnet werden, wie sie aus dem Mund des Erzählers kommen. Und so – natürlich … Weiterlesen

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