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Monatsarchive: Februar 2007
Bauer sucht genügsame Frau
Nach dem Tod seiner Frau (Kurzschluss des Melk-Apparates!) kommt der französische Landwirt Aymé nicht allein zurecht. In die Waschmaschine füllt er pfundweise Pulver ein – und merkt nicht, dass unterdessen eine Katze in die Trommel gesprungen ist. Sein Kühlschrank ist stets gähnend leer. Und überhaupt sieht das Haus nicht gerade picobello aus. Tja. Männer. … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kino, Lebenswege
Verschlagwortet mit "Sie sind ein schöner Mann", Isabelle Mergault, Michel Blanc
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„Lonely Hearts Killers“: Schwarzes Loch in der Seele
Ray ist ein kleiner Gauner, der einsamen Frauen das Ersparte abschwatzt. Der Heiratsschwindler hätte so halbseiden und ölig weitermachen können, wenn er nicht eines Tages Martha getroffen hätte.
Sie verwandelt sein Leben in einen blutigen Thriller. Todd Robinsons Film „Lonely Hearts Killers“ (etwa: „Mörder der einsamen Herzen“) kommt entschieden stilisiert daher – vom buckligen Auto bis zur kargen, schnoddrigen Sprache im Retro-Design gehalten. Es geht denn auch um wahre US-Kriminalfälle aus den späten 1940ern, genauer: um eine grausame Mordserie an allein lebenden Damen, die per Inserat zärtlichen Anschluss gesucht hatten. Das war ihr Verhängnis, denn sie gerieten an den Gigolo Ray (Jared Leto) und seine angebliche Schwester Martha (Salma Hayek). Ray hat auch Martha abzocken wollen.
Doch diese Frau, die … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kino
Verschlagwortet mit Jared Leto, John Travolta, Lonely Hearts Killers, Salma Hayek, Todd Robinson
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Alles ist schön – besonders das Geld / Ein Phänomen des Zeitgeistes: Heute vor 20 Jahren starb der Pop-Künstler Andy Warhol
Von Bernd Berke
Der Kerl war ziemlich unfassbar, und er gibt bis heute Rätsel auf. Eine verstörend maskenhafte Erscheinung war diese bleiche männliche Diva – mit starkem Hang zu Kommerz und Glamour, doch auch zum düsteren Inferno des Lebens. Heute vor 20 Jahren ist der legendäre Pop-Künstler Andy Warhol nach einer Gallen-Operation gestorben – unter letztlich ungeklärten Umständen.
Der vormalige, schon gegen Ende der 50er Jahre gut bezahlte Werbegrafiker hat nach 1960 gar vieles in die Kunst eingeschleust, was vorher nicht drin war. Vor allem: blanke Reklame-Ästhetik, grelle Konsum-Fetische. Und eine „coole“ Haltung, wie man sie vorher kaum gekannt hatte. Nicht nur die Kunst, auch die Gestalt des Künstlers hat sich mit ihm noch einmal schillernd gewandelt. Gelegentlich hat Warhol … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Design, Fotografie, Kino, Kunst & Museen, Luxus & Moden, Rock & Pop, Warenwelt & Werbung
Verschlagwortet mit 20. Todestg, Andy Warhol, Campbell's, Cola, Mao, Monroe, Pop Art, Velvet Underground
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Die Zeit fließt still und langsam durch die Bilder – Zeichnungen und Graphiken von Malte Sartorius im Schloss Cappenberg
Von Bernd Berke
Selm/Cappenberg. „In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister.“ Das gute alte Goethe-Zitat trifft häufig zu. Für das künstlerische Werk von Malte Sartorius, das jetzt auf Schloss Cappenberg präsentiert wird, gilt es gleichfalls.
Früh hat Sartorius (Jahrgang 1933) erkannt, dass er als Maler scheitern würde, denn: „Ich denke nicht in der Farbe.“ Schon die schlierige Feuchtigkeit auf der Leinwand gefalle ihm an der Ölmalerei nicht, sagt er.
Also hat er er sich alsbald auf seine eigentlichen Begabungsfelder beschränkt: Zeichnung und Druckgraphik – zunächst noch mit fahlen Farben, dann in feinsten Graustufen. Darin hat es der emeritierte Professor (Kunsthochschule Braunschweig) längst zur handwerklichen Perfektion gebracht.
Seine Bilder sind geradezu auf fotorealistische Weise wirklichkeitsgetreu. Jeder Falten- und Schattenwurf, jedes … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Malte Sartorius, Schloss Cappenberg
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Alltägliche Vorfälle in schmerzlicher Nahsicht – Wilhelm Genazinos Roman „Mittelmäßiges Heimweh“
Von Bernd Berke
Dieter Rotmund ist Controller in einer Frankfurter Pharma-Firma. Doch den Vor- und Nachnamen des Finanzexperten erfährt man erst an weit verstreuten Stellen im hinteren Teil des Romans „Mittelmäßiges Heimweh“. Tatsächlich muss die neue Figur des Büchner-Preisträgers Wilhelm Genazino ihre schüttere Identität mühsam behaupten.
Der 43-Jährige lebt, getrennt von Frau und Tochter, in einem lieblos möblierten Appartment und vereinsamt dort zusehends. Buchstäblich mit Controller-Blick streift er in seiner Freizeit durch die Stadt. Das heißt, er registriert das Verhalten seiner Mitmenschen sçhmerzlich genau.
Gleich anfangs verändert ein surrealer Vorfall sein „Leben in wortloser Verdutztheit“: Abends in einer Kneipe verliert er unversehens ein Ohr. Er lässt es liegen. .Später wird er noch einen Zeh vermissen. Einfach so. Beinahe schmerzfrei. Durch … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Arbeitswelt & Beruf, Literatur
Verschlagwortet mit Mittelmäßiges Heimweh, Wilhelm Genazino
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Spuk zwischen den Fischkonserven – Roberto Ciulli inszeniert die Uraufführung von Wilhelm Genazinos „Der Hausschrat“
Von Bernd Berke
Mülheim. Wenn ein Stück „Der Hausschrat“ heißt, so stellt man sich seelisch auf Verschrobenes ein – etwa auf ein Zottelwesen, das aus den Wäldern in die Wohnküche verschlagen wird. So konkret kommt’s dann zwar nicht. Aber Wilhelm Genazinos Theatertext, der jetzt in Mülheim uraufgeführt wurde, ruft tatsächlich merkwürdige Gespenster wach.
Überdruss zu zweit, trostloses Altern: „Schrat“ Karl und Sophie, seit 22 Jahren verheiratet, gründeln in ihrem erstarrten Alltag. Sie strickt, er guckt einen Boxkampf im Fernsehen. Banale Verfehlungen rund um Käsebrote, Hosen, männliche Pinkel-Gepflogenheiten (im Stehen!) und Zahnbürsten kommen zur Sprache. Eine Ehekomödie der kleinen, gemeinen Vorwürfe – wie von Loriot ersonnen. Das Publikum gluckst.
Doch mehr und mehr ahnt man, wie grundsätzlich verlassen die beiden sind. … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Familie, Frauen & Männer, Theater
Verschlagwortet mit Der Hausschrat, Mülheim, Roberto Ciulli, Theater an der Ruhr, Uraufführung, Wilhelm Genazino
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Die Klassik lockt mit Sex-Appeal – Während der CD-Absatz insgesamt schrumpft, wächst das Segment der E-Musik
Von Bernd Berke
Die Nachricht lässt aufhorchen: Während der CD-Absatz insgesamt seit Jahren rückläufig ist, ist der Markt für Klassikplatten zuletzt spürbar gewachsen. Woran könnte es liegen?
Die Deutschen haben 2006 rund 11 Millionen Klassik-Scheiben und damit 6 Prozent mehr gekauft als im Jahr zuvor. Der Absatz von Klassik-DVDs ist im selben Zeitraum sogar um 28 Prozentpunkte gestiegen. Auch der Klassik-Fan will seine Favoriten nicht nur hören, sondern sehen. Möglicherweise ist dies eine Nach- und Nebenwirkung der Videoclip-Kultur.
Peter Michalk, Sprecher des Bundesverbandes der Phonographischen Wirtschaft, mutmaßt: „Es gibt ja eine Renaissance der Bürgerlichkeit. Vielleicht hat der Trend zur Klassik damit zu tun.“ In diesem Zusammenhang erfahre offenbar der Musikunterricht für Kinder wieder höhere Wertschätzung. Denkbar sei also auch, dass … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Musik & Konzert, Netzwelten, Tonträger, Wirtschaft & Geld
Verschlagwortet mit Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft, CD, Downloads, DVD, E-Musik, Klassik, Lang Lang, Netrebko, Nigel Kennedy, Sex-Appeal, Stars, Umsatz, Verkaufszahlen
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Sons meck Chef
Ob diese Zeilen gelingen? Das wage ich zu bezweifeln. Langsam fürchte ich nämlich, dass ich zu den „Pechvögeln der Woche“ gehöre. Vielleicht sollte ich schnell noch einen Blick ins tägliche WR-Horoskop werfen. Da steht doch tatsächlich unter Steinbock: „Bereits wegen einer Kleinigkeit könnte es Ärger geben.“ Stimmt.
Meine Strähne fing mit einem kostspieligen Auffahrunfall an. Tags darauf gab der Dienst-Computer seinen Geist auf. Wahrscheinlich hat das hundsgemeine Auto ihn dazu angestiftet. Geräte-Verschwörung!
Am Wochenende ging’s unverdrossen zum schwedischen Möbelhaus. Beim Öffnen des Pakets hat mich eine tückische Metallschiene geschnitten. Keine Details. Klar, dass anderntags die EC-Karte nicht mehr am Geldautomaten funktionierte. Wozu braucht man auch den schnöden Mammon? Apropos: Am selben Morgen lag prompt Post vom Finanzamt im Briefkasten. Keine … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Arbeitswelt & Beruf, Scherz, Satire, Ironie
Verschlagwortet mit Glosse, Pechsträhne
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Jetzt mehr Geld in den Westen lenken – In die neuen Länder sind viele Renovierungsmittel geflossen / Bei uns wurde manches vernachlässigt
Von Bernd Berke
Seit der „Wende“ sind im Osten viele bedeutende Baudenkmäler, ja komplette historische Ensembles renoviert worden. Jetzt aber müsse man den Blick wieder verstärkt nach Westen richten, wo unterdessen so manches vernachlässigt worden sei. Das sagt Prof. Gottfried Kiesow, Vorsitzender der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, im Gespräch mit der WR.
Kiesow, der unter anderem als „Retter“ von Görlitz gilt, hat in den neuen Bundesländern selbst vieles bewirkt. Doch jetzt sieht er erhöhten Handlungsbedarf – beispielsweise in Nordrhein-Westfalen. Ein konkreter Schritt: In NRW erzielte Stiftungseinnahmen aus Lotterien sollen ab sofort überwiegend für den hiesigen Denkmalschutz verwendet werden. Sprich: Es fließen nicht mehr so hohe Beträge in die neuen Länder ab.
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Blickpunkt Denkmalschutz___________________________
Der prominente Denkmalschützer Kiesow findet es … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Architektur & Städtebau, Geschichte, Psychologie, Stadt Land Fluss
Verschlagwortet mit Denkmalschutz, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Dortmund, Gottfried Kiesow, Michael Holtkötter, Neue Bundesländer, Westfalen
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Die im Dunkeln sieht man nicht…: Bis zu 90 Prozent deutscher Museumsschätze schlummern in Depots – Beispiel Dortmund
Von Bernd Berke
Dortmund. Kaum zu fassen, was in den Kellern der Museen schlummert: Je nach Art des Hauses lagern etwa 40 bis 90 (!) Prozent der Besitztümer in den Depots. Beileibe kein Gerümpel, sondern vielfach Reichtum, der praktisch nie gezeigt wird.
Man kann es allerdings nur schätzen, denn vielfach sind die Bestände gar nicht aufgearbeitet. Die im Dunkeln sieht man nicht. Selbst Museumsdirektoren wissen oft nicht genau Bescheid – oder wollen nichts verraten. Eine komplette Erfassung wäre jedenfalls ein aufwendiges, kostspieliges Unterfangen.
Im Dortmunder Ostwall-Museum ist die Lage allerdings in diesem Punkt günstiger. Hier kennt man auch die „unsichtbaren“ Kunstwerke recht genau. Vor etwa zwei Jahren gab’s einen herben Wasserschaden im Stammhaus. Folge: Das Depot musste an drei Behelfs-Standorte … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Depot, Depots, Dortmund, Kunstbesitz, Kurt Wettengl, Museen, Ostwall-Museum, Restaurierung, Restitution, Rosemarie Pahlke, Wasserschaden
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