Volltextsuche
Archiv aller Beiträge
-
Die 10 neuesten Beiträge
- Bundestreffen in Dortmund: Was Tierärzte regulieren wollen
- Als man sich noch für „richtig links“ halten wollte
- Groteske Sozialkritik im Asia-Restaurant: In Hagen startet eine neue Intendanz mit Peter Eötvös‘ „Der Goldene Drache“
- Wie Isabel Allende die Vorgeschichte vom „Geisterhaus“ erzählt
- Eisiger Schauer für Barbarossas Knochen: Verdi und Rossini zur Saisoneröffnung in der Philharmonie Essen
- Garantie auf Gänsehaut: Das Gesangsoktett VOCES8 sprengte beim Düsseldorf Festival das Kartenangebot
- Auf der Suche nach einer geträumten Melodie: Marc L. Voglers „Klangstreich“ in der Jungen Oper Dortmund
- Kliffhänger mit einem Schuss Sakralkitsch: Ruhrtriennale zeigt die Performance „Falaise“
- Bis die Kriegsgewalt bröckelt – Alexander Kluges Bilderatlas „Sand und Zeit“
- „Die Besessenheit“ – Annie Ernaux‘ Selbsterforschung zur Eifersucht
Meistgelesen (ab 1.10.23)
- Aufklärung, das unvollendete Projekt – opulente Ausstellung in Berlin
- Als Prügel für Kinder zum Alltag gehörten
- Wie sich die chinesische Lyrik nach und nach von Fesseln befreite und…
- Viele, liebe, beste, schöne, freundliche, herzliche Grüße: Die etwas…
- Entdecker in den Gefilden der Rockmusik: Alan Bangs wird 70 Jahre alt
- Konjunktur mit Fußballbildchen: Das Wunder in Tüten aus Dortmund und…
- Woran Goethe glaubte
- „Die Brücke“ und „Der Blaue Reiter“ – ein opulenter…
- Wie sich Pflegedienste nennen
- Der Struwwelpeter, der Suppenkasper und ihre Wirkung auf die Kunst –…
- Kunst-Stoff für Christo – Fabrik in Emsdetten fertigt das Gewebe für die…
- Zum Schluß bleibt noch die Altersmilde – Robert Gernhardts „Lichte…
- „Familie Hauser“ als (un)heimlicher Internet-Hit: Viele Millionen…
- Kindheit im Ruhrgebiet – Erinnerung an versunkene Zeiten
- Die Unternehmer-Familie Quandt und ihr Bezug zum Ruhrgebiet
- Gemischte Gefühle beim Abschied von sämtlichen Dingen: „Später…
- TV-Nostalgie (6): Erik Ode als „Der Kommissar“ – Mal…
- Die einfachen Dinge des Lebens lieben – Der Schauspieler Heinz Bennent…
- Bürgerinitiative peilt ehrgeiziges Ziel an: Altes Dortmunder Rathaus…
- TV-Nostalgie (19): Werner Höfers „Frühschoppen“ – das Sonntagsritual
- Reizendes Kaleidoskop: Anna Vinnitskaya ist Porträtkünstlerin der…
- „Mächtiger Körper, Wahnsinn im Glas“: Das Vokabular der Weinverkostung
- Wo selbst Prominentengräber unscheinbar sind – ein Gang über den…
- Heino wird 80 – Sind denn alle Geschmäcker nivelliert?
- Dortmund damals: Beim Betrachten alter Bilder aus der Heimatstadt
- TV-Nostalgie (28): „Der goldene Schuß“ mit Lou van Burg – „Kimme,…
- Vor 70 Jahren: Als es das Essen nur auf Lebensmittelmarken gab
- Früher war einfach mehr Kneipe!
- „Tegtmeier“ lebt nicht mehr – Ruhrgebiets-Komiker Jürgen von…
- Entlustet und mohrifiziert – Wortverhunzung und Schlimmeres im…
- Berührende Tragödie: Cecilia Bartoli mit Glucks „Orfeo ed Euridice“ in…
- Was ist denn wohl ein Aminaschlupferle? – Neues Buch über „Wörter, die…
- Von Unna aus ein wenig die Welt verändern – Nachruf auf den vielseitigen…
- Vom Mikro zur Motorsäge – die zweite Karriere von Pia Lund („Phillip Boa…
- Trotz allem optimistisch bleiben – die fabelhaft farbigen Welten…
- Iserlohn: Ein Hauch der weiten Welt im Goethe-Institut – abseits der Metropolen
- Schurke und Biedermann: Ausstellung zum 100. Geburtstag des…
- Die „Essais“ des Michel de Montaigne und ihr deutscher Übersetzer –…
- Bedeutsam wie eh und je: George Orwells „Farm der Tiere“ gleich in…
- Der Flaneur braucht kein Ziel
- Dem Ruhrpott seine Sprache
- WDR 4: Radio für Senioren – aber ganz anders als früher
- Ein Grundklang für Generationen: Bochums Jugendsinfonieorchester feiert…
- Wahn und Wirklichkeit: „Englischer“ Opern-Doppelabend in Duisburg
- Vergehende Zeit, hier im Revier: Zum Beispiel die Dortmunder Steinhammerstraße
- Sprachphilosophie aus der Bauernstube – Brian Friels Stück…
- Der Vater der Luftschiffe: Vor 100 Jahren starb Ferdinand Graf von Zeppelin
- Größter Holzhandel weit und breit: Grabstätte führt auf die Spuren einer…
- „Spätlese“ zum 90. von Loriot: Eine Fülle bisher unbekannter…
- Langer Abschied vom Generalmusikdirektor: Gabriel Feltz wechselt bald…
- Einkaufen früher und heute
- Zum Tod von Ulrich Wildgruber: Ein Berserker, der uns sprachlos machte
- Vom Hauen und Stechen im Theater: Kampftrainer Klaus Figge im Porträt
- Nashorn oder Fuchs: Städtische Symboltiere auf der Straße
- Wenn Bäume Zähne zeigen
- Die Kunst des Schmerzes: Marina Abramović in Bonn
- Wenn man vom Rathaus kommt, ist man klüger – ein lehrreicher Rundgang…
- Frauen, die beim Wohnen warten
- Nicht nur zum Ende der Zechen-Ära eine Erinnerung wert: August Siegel,…
- Queen für ein ganzes Zeitalter: Vor 200 Jahren wurde die britische…
- Die Geburt des Kinos in Europa: Vor 125 Jahren markierte das Patent der…
- Seelenfenster geöffnet: Tschaikowskys „Eugen Onegin“ in Krefeld-Mönchengladbach
- Erich Fried: Schriftsteller, Philanthrop, Vor-Denker und…
- 90 Jahre „Kampfbahn Rote Erde“: Wenn Gerd Kolbe erzählt, wird die…
- „Wie eine Straßenköter-Mischung“ – Jugendstil und Artverwandtes im…
- Es könnte ruhig ein wenig mehr sein – Museum Folkwang zeigt Werke Lyonel…
- Das Leben ohne Verdünnung: Otto Dix in Düsseldorf
- Zum Tod von Marianne Faithfull – Rückblick auf ein Konzert von 1999
- Lachen gegen die absurden Regeln der Welt: Vor 50 Jahren starb Stan Laurel
- TV-Nostalgie (22): „Ein Herz und eine Seele“ – als…
- Kreativer Kosmos, künstlerischer Klamauk – Martin Kippenberger in der…
- Beklemmend schön: „Der Hamiltonkomplex“ mit dreizehn…
- Beyenburg mit seinem Stausee – ein bergisches Idyll am Rande von Wuppertal
- TV-Nostalgie (24): „Der große Bellheim“ – Die älteren…
- Hömma, Dingenskirchen, ey! Und schon wieder liegt ein Asterix-Band auf…
- Das Ruhrgebiet – von allen Seiten betrachtet: 100 Jahre…
- „Wenn der Wind von Hörde kam, roch es wie Pech und Schwefel“…
- Von Nöttelefönes, Klötenköhm und Halfjehang – ein Herkunftswörtbuch zur…
- Geflüchtete Kinder in der Schule: Essener Gymnasium am Stoppenberg gibt…
- Vom Fluch frühen Ruhms: Der Pianist Jan Lisiecki im Konzerthaus Dortmund
- TV-Nostalgie (35): Konversation mit Kitzel – „Je später der…
- Mathematiker kontra Verbrecher – Antti Tuomainens Comedy-Thriller „Der…
- „Geh nicht durchs Gewischte!“ – Torsten Sträters „Heimspiel“…
- Beispiel Dortmund: Mit Karstadt schwinden auch Erinnerungen
- Im 100. „Schreibheft“: Vergessene, verkannte, verschollene…
- Für die Benachteiligten schreiben: Die Werkstatt Dortmund im „Werkkreis…
- „Schwarze Kohle, rotes Licht“ – Schwere Jungs erinnern sich an ihr…
- TV-Nostalgie (32): Bernhard Grzimeks „Ein Platz für Tiere“…
- Unbewusstes aus der Dunkelkammer – Bilder des deutschen…
- TV-Nostalgie (17): „Wünsch Dir was“ – als Dietmar Schönherr für…
- Impressionismus und Fotografie – zwei Wege in die Moderne
- Hohe Belastung mit Umweltgift PCB: Uni Bochum reißt zwei Großgebäude ab
- Mit vokalem Volldampf durch Georgien: Der Trinity Cathedral Choir aus…
- Schloss Cappenberg: Nach langer Schließung kehrt bald wieder Leben ein
- Der BVB verteilt alljährlich über 155.000 Plastikkarten – muss das denn sein?
- Wer erweckt dieses frühere Kino zum Leben?
- „Haus der Löcher“: Ödnis im Porno-Paradies
- Bye-bye, Sabine – ein Nachruf auf die Dortmunder Krimiautorin Sabine Deitmer
- TV-Nostalgie (15): Robert Lembkes „Was bin ich?“ – die…
- Natur und Kunst, Schönheit und Grauen: Vor 150 Jahren starb der…
- Das Revier im Paket: Adolf Winkelmanns Ruhrgebiets-Filme im Kino und auf DVD
- Schrecken und Schönheit der Natur – Münster zeigt grandiose…
- Dem „göttlichen Claudio“ zum 450. Geburtstag: Monteverdi bringt in…
- Wie die Kunst auf die Industrialisierung reagierte – „Vision und…
- Das Ruhrgebiet war gegen Nazis nicht immun: Schon 1932 füllte Hitler die…
- Auf dem Berg der Wahrheit – Ein Spaziergang auf den Spuren von…
- „Ruhrgold“ und silberne Pommes-Picker
- Der erste Opernstar der Schellack-Zeit: Vor 100 Jahren starb der…
- Stadt, Land, Fluss: Andreas Gursky in Düsseldorf
- TV-Nostalgie (11): Loriot – Humor mit Stil
- Verzicht auf die Katastrophe: „Schwanensee“ am Essener Aalto-Theater
- Bumsfideler Bergmann anno 1971: „Laß jucken Kumpel“ – der etwas…
- Hach! Hihi! Huch! – Mal wieder ein Buch zur putzigen Dingwelt der…
- Lars Vilks „Nimis“: Kunstwerk aus Treibholz reizt seit Jahrzehnten…
- Das Erbe von „Tegtmeier“ wirkt weiter – Jürgen von Manger wurde…
- Rekonstruktion einer Abtreibung von 1964 – „Das Ereignis“ von Annie Ernaux
- Alles so schön bunt hier – „Das Spiel ist aus“ nach Jean-Paul…
- Erst Rocksängerin, dann Bildhauerin – Pia Bohr: „In der Kultur haben es…
- Perfekt, freudlos – das Folkwang-Museum zeigt italienische Malerei…
- Goethe-Institut – auf Wellenlänge der neuen Außenministerin
- Ruhrgebiets-Flamenco: Rafael Cortés brilliert in der Lichtburg Essen
- Kriegsende an der Ruhr: Bei Hattingen gab es „Friendly Fire“
- TV-Nostalgie (27): „Auf der Flucht“ – Als Dr. Richard…
- „Zupacken Ehrensache“: Wie die Ruhris mit einem…
- „Schöne Scheiße“ im Dortmunder Museum: Die stets unfertige Welt…
- Schneller Fuchs, träger Hund, Bayern und Sylt oder: Das ganze Alphabet…
- Frank Zappa enttäuscht Publikum in Ahlen – ganz im Gegensatz zu Rory Gallagher
- Der Krebs und der Krieg – Robert Gernhardts erschütternde „K-Gedichte“
- Personenkult um einen deutschen Star: „I want absolute beauty“ wird…
- Grenzgänge an der Küste – die melancholischen Meeresbilder des Hermann Buß
- Neustart bei den „Mitternachtsspitzen“: Da geht noch was…
- Als Frauen aus der Rolle fielen – ein Abend mit Super-8-Filmen der 60er…
- Die Posen des jungen Werther – Joachim Meyerhoff im Einpersonen-Stück…
- Erfinder des Saxophons: Vor 200 Jahren wurde Adolphe Sax geboren
- Schonungsloser Blick auf Missstände seiner Zeit: Vor 150 Jahren starb…
- Werke von großer Aussagekraft – eine nachdrückliche Erinnerung an…
- Olympische Spielstraße, München, 1972 – Erinnerungen an ein fröhliches…
- Musiker-Anekdoten: Mi-mi-mi-mausetot
- Von „Alka Seltzer“ bis „Schapusiak“ – Spitznamen, mit denen…
- Wenn Monteverdi auf persische Mystik trifft: Musikschule Bochum feiert…
- TV-Nostalgie (9): „Bonanza“ – eine Western-Serie für…
- Wenn alle Dämme brechen: Takis Würgers tränenseliger Liebesroman „Für…
- Joachim Meyerhoff: Literarisches Denkmal für die Mutter
- Mäuse, Schweinchen, Feen und Pinguine: Sehenswerte Trickserien für…
- Auto des Wirtschaftswunders: Vor 60 Jahren feierte Volkswagen die erste Million
- Songs für die Ewigkeit: Zum Tod des großen Dichters und Sängers Leonard Cohen
- Schlapphüte und andere Trends: BVB-Spielerfrau Jana Kirch als neue…
- Grausame Komödie des gescheiterten Widerstands – Joshua Sobols…
- Elke Heidenreich und ihr Ekel vor zwei alten Männern –…
- TV-Nostalgie (13): „Stahlnetz“ – der…
Archiv der Kategorie: Frauen & Männer
Frauenfußball: Weniger Dynamik, Aggression und Anmaßung – mehr Fairness und mehr Hymne…
Was ist das wohl für ein Ereignis, bei dem selbst die Ränge im übersichtlichen Stadion des niederländischen Breda nur zur Hälfte gefüllt sind? Welches Turnier können sogar die gebeutelten öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF noch übertragen, während sonst fast alles ins Bezahlfernsehen abwandert? Richtig, es ist die Fußball-Europameisterschaft der Frauen, die sich mit dem Hashtag #WEURO (Women’s Euro) anpreist.

Deutscher Spielerinnenkreis vor der Partie gegen Schweden. (Eigenhändig vom ARD-Fernsehbild abgeknipst)
Lang, lang ist’s her, dass in den 1970 er Jahren der Frauenfußball von oben herab noch derart verspottet wurde, dass es nur so seine Unart hatte. Den YouTube-Link zur unsäglich feixenden Herablassung eines Wim Thoelke (ZDF) ersparen wir uns diesmal, obwohl er aus heutiger Sicht ein Schenkelklopfer unfreiwilligen Humors ist. … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Frauen & Männer, Leibesübungen
Verschlagwortet mit Breda, Deutschland, EM, Europameisterschaft, Frauenfußball, Niederlande, Schweden, WEURO, Wim Thoelke
Schreib einen Kommentar
Als Amazonen bestrickend kickten: Doku zur Frühgeschichte des „Damenfußballs“ beim Dortmunder Frauenfilmfestival
Ach, du Schreck: Die jungen Frauen waren auf einmal keine daheim im Kämmerlein schmachtenden „Fußballbräute“ mehr. Sondern? „Amazonen“! Sie wagten es doch tatsächlich, selbst zu spielen, und zwar hin und wieder geradezu „bestrickend“. Sie servierten Flanken „wie aus der Luft gehäkelt“ und vollzogen rasant den Übergang „von der Haushalts- zur Ballführung“. Diese „Fußball-Suffragetten“ trugen allerdings „keine Blaustrümpfe, sondern Ringelstrümpfe“...

Wird im Film „Die schönste Nebensache der Welt“ gezeigt: Teamfoto von Fortuna Dortmund aus der zweiten Hälfte der 50er Jahre, u. a. mit Anne Droste (ganz links), Christa Kleinhans (mit Ball) und rechts neben ihr Grete Eisleben. (Foto aus dem Privatbesitz von Christa Kleinhans)
Genug, genug! Das kann man ja nicht mehr mit anhören. Wer hat denn so einen Quatsch über … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Festivals, Frauen & Männer, Gesellschaft, Kino
Verschlagwortet mit Damenfußball, Fortuna Dortmund, Frauen, Frauenfilmfestival Dortmund, Frauenfußball, Fußball, Turbine Potsdam
Schreib einen Kommentar
Soziale Miniaturen (17): Ich Vater. Hier. Jacke an!
In einem Restaurant mittleren Anspruchs: Der Mann dürfte um die 30 Jahre alt sein. Er und seine Gefährtin (in dieser Reihenfolge) haben ein wenige Wochen altes Baby. Vielleicht sind sie das erste Mal wieder „draußen“ aus der vormals ungeahnten Elternschafts-Höhle. Nein, nicht „Hölle“.
Die Frau geht sehr natürlich und normal mit dem Kind um, als hätte sie es immer schon gehabt, sie macht kein Aufhebens. Doch dann erobert er die Szenerie. Er nimmt das Kind wie ein Handwerkszeug, demonstrativ fuhrwerkend. Er bleibt breitbeinig stehen und schwenkt es ausgiebig hin und her, als wollte er es allen mal so richtig zeigen. Betonter, gravitätisch ausagierter Vaterstolz. Potenzbeweis überdies.
Nun bringt die Kellnerin … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Familie, Frauen & Männer, Kinderzeiten
Verschlagwortet mit Familie, Kleinfamilie, Vater
Ein Kommentar
Unprätentiös und zupackend – Neues Buch würdigt „Starke Frauen im Revier“
„Wenn man einmal Feminismus hatte, dann geht das nie wieder ganz wech. Aber ich komm prima damit zurecht.“ – Nie wird Gerburg Jahnke müde, das zu betonen. Ganz prima kommt Frau Jahnke daher sicher auch mit einer Kurz-Biographien-Sammlung zurecht, die „Starke Frauen im Revier“ porträtiert, darunter selbstredend auch Gerburg Jahnke.
Doch um ein feministisches Manifest in diesem Sinne geht es den Autorinnen des Bandes nicht. Mit Kategorisierungen und Schubladendenken haben sich die Frauen im Ruhrgebiet noch nie lange aufgehalten. Sie sind eben – wie schon der Untertitel des Buches besagt – alles, nur nicht zimperlich. Sie machen einfach. Genau wie Sabine Durdel-Hoffmann und Antia Brockmann, die Initiatorinnen und Autorinnen des Buches. Ihnen geht es darum, das Bild der vielen starken … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Frauen & Männer, Gesellschaft, Lebenswege, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Biographien, Frauen, Frauenleben, Revier, Ruhrgebiet, starke Frauen
Schreib einen Kommentar
Der Schmerz und die Wut hinter den fröhlichen „Nanas“ – Frauenbilder von Niki de Saint Phalle in Dortmund
Ihre kunterbunten, drallen und prallen „Nana“-Figuren haben die Franko-Amerikanerin Niki de Saint Phalle (1930-2002) weltberühmt gemacht. Auf den ersten Blick vermitteln die monumentalen Skulpturen ungebrochene, beinahe kindliche Fröhlichkeit und betont weibliche Lebenslust. Doch ganz so simpel verhält es sich nicht.
Selbst solche Werke sind letztlich dem Leiden und dem Schmerz abgerungen, abgetrotzt. Das verdeutlicht jetzt eine Ausstellung im Dortmunder Museum Ostwall. Es ist die erste nennenswerte Präsentation dieser Künstlerin im Ruhrgebiet. Da merkt man mal wieder, dass beileibe nicht alles in dieser Region rechtzeitig ankommt, zumal auf dem Feld der schönen Künste. Aber besser spät als nie…

Moment der Befreiung: „Pink Nude in Landscape“ (Rosa Akt in Landschaft), 1959. (© Niki Charitable Art Foundation / Foto Laurent Condominas)
Rund 120 … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Familie, Frauen & Männer, Gesellschaft, Kinderzeiten, Kunst & Museen, Utopien
Verschlagwortet mit Dortmund, Feminismus, Hannover, Matriarchat, Museum Ostwall, Nanas, Niki de Saint Phalle, Sprengel Museum, Tinguely, Ulrich Krempel
2 Kommentare
Frauen an die Macht – zumindest im EN-Kreis
Wenn am Abend des 13. September in Nordrhein-Westfalen die Stimmen der Wahlen der Bürgermeister und Landräte ausgezählt sind, dann ist dieser Abend auch ein Gewinn für den Vormarsch der Frauen in der Politik – zumindest im Ennepe-Ruhr-Kreis. Darauf deuten jedenfalls die Kandidaturen hin.
Gut 320.000 Einwohner hat der Kreis im Süden von Dortmund und Bochum, und diese Einwohner verteilen sich auf neun Städte. In Ennepetal kandidieren für den Bürgermeister-Posten die beiden Frauen Anita Schöneberg (SPD) und Imke Heymann (CDU / Grüne / FDP / Freie Wähler) gegeneinander – das Amt wird also auf jeden Fall weiblich besetzt werden.
In Breckerfeld bewirbt sich unter anderem die ehemalige WR-Redakteurin Dr. Petra Kappe (SPD) um die Nachfolge des Amtsinhabers Klaus Baumann, allerdings wird … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Frauen & Männer, Politik und so, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Ennepe-Ruhr-Kreis, Kommunalpolitik
2 Kommentare
Pionierin mit der Kamera: Frauenfilmfestival erinnert an die Dortmunderin Elisabeth Wilms
Als „filmende Bäckersfrau“ hat sich Elisabeth Wilms (1905-1981) lange Zeit selbst verstanden. Oft und penetrant wurde diese Formel später in journalistischen Titelzeilen aufgegriffen, bis sie vollends zum Klischee geronnen war.
Jetzt werden ausgewählte Arbeiten von Elisabeth Wilms in einem regionalen Schwerpunkt des Internationalen Frauenfilmfestivals in Dortmund gezeigt. In diesem Kontext ist es natürlich erst recht nicht ratsam, sie als Ehefrau vorzustellen, die lediglich ihrem Hobby gefrönt habe. Da klingt es doch weitaus besser, dass der Gatte Erich, als er nach Jahrzehnten der Plackerei 1964 die Bäckerei verpachtet hatte, von ihr fortan als Chauffeur und Stativträger beschäftigt wurde…
1932 hatte die gebürtige Münsterländerin just nach Dortmund eingeheiratet und Tag für … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Architektur & Städtebau, Festivals, Frauen & Männer, Gesellschaft, Kino, Lebenswege, Region Ruhr, Utopien
Verschlagwortet mit Dortmund, Elisabeth Wilms, Film, Frauenfilmfestival, Internationales Frauenfilmfestival, Nachkriegszeit
Schreib einen Kommentar
Neue Sicht auf altes Motiv: Thomas Schüttes „Frauen“ im Museum Folkwang Essen

Einer der „Großen Geister“ Thomas Schüttes vor dem Essen Saalbau. Foto: Werner Häußner
Die Essener müssten ihn kennen. Zumindest drei seiner Werke. Wer durch den Stadtpark geht, am RWE-Pavillon der Philharmonie vorbei, kann sich ihrem Eindruck nicht entziehen. Drei Riesen marschieren da auf. Klobig und doch filigran, humanoid geformt und doch wie Wesen von einem anderen Planeten, mit wulstigen Körpern und Gliedmaßen. Das Trio „Große Geister“ stammt von Thomas Schütte, der als einer der bedeutendsten Bildhauer der Gegenwart gilt.
Der in Düsseldorf lebende Künstler hat soeben den Ernst-Franz-Vogelmann-Preis für Skulptur 2014 erhalten. Es ist eine der renommierten Auszeichnungen; dafür spricht auch die Dotation mit 25.000 Euro. Um seinen Rang zu bestätigen, hätte Thomas Schütte den Preis nicht gebraucht, eine schöne … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Frauen & Männer, Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Folkwang Museum Essen, Frauen, Thomas Schütte
Ein Kommentar
Frauenfußball – ganz gemächlich: Wie die EM im Fernsehen präsentiert wird
In der elend langen Bundesliga-Sommerpause darf jetzt mal wieder der Frauenfußball die Lücken füllen, immerhin mit einer Europameisterschaft in Schweden. Doch es ist im Fernsehen immer noch kein Vergleich zu den Partien der Männer-Nationalelf. Da hätten sich die Medien seit Wochen hochgeschaukelt. Sind die Damen am Ball, geht es im TV ungleich gemächlicher zu.
Für die Bier-Werbeblöcke beim Frauen-Match Deutschland – Niederlande sorgten, wenn ich richtig mitgezählt habe, gleich viermal Jogi Löw und seine Jungs. Offenbar hat noch niemand die Damen aus dem Team von Bundestrainerin Silvia Neid für Reklame auf der Rechnung; noch nicht einmal im Umfeld der Frauen-EM.
Auf Distanz zum Geschehen
Ich gebe zu: Für Frauenfußball begeistere ich mich bislang noch nicht übermäßig. Als nicht mehr ganz … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Frauen & Männer, Gesellschaft, Leibesübungen, Medien
Verschlagwortet mit Europameisterschaft, Fernsehen, Frauenfußball, Fußball, Norbert Galeske, Silke Rottenberg, Silvia Neid, Sven Voss
6 Kommentare
Gestern im Skatverein – Stichprobe zu Medienbehauptungen in Sachen Frauenfußball
Gestern im Skatverein Johannestaler Buben Bottrop e. V.; viele dort sind fußballinteressiert oder -begeistert; alle davon schauen, na klar doch, die Frauenfußballweltmeisterschaft, einige sogar alle Spiele. Keine Spur von männlicher Arroganz, Herablassung oder Häme. Ganz anders als verschiedentlich in den Medien oder bei Facebook behauptet. Ganz entspannt und teils mit unverkennbarer Hochachtung werden die Spiele besprochen und begutachtet. Ganz selbstverständlich wechselt das Gespräch zum Montagsspiel der U17 der Männer gegen England und ganz selbstverständlich wieder zurück zu den Frauen. Gleichberechtigung im Fußball ist hier kein Thema.
(Foto: Bernd Berke)… Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Frauen & Männer, Leibesübungen, Medien, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Frauenfußball, Fußball, Männerfußball, Skat
12 Kommentare
Der Sex von damals ist nur noch ein fader Aufguss – Robert van Ackerens Nachlese „Deutschland privat 2 – Im Land der bunten Träume“
Von Bernd Berke
Ach, wie lang sind sie vorüber: die 60er und 70er Jahre – mitsamt den Super-8-Filmchen, die damals im familiären Kreise oder in zweisamer Verschwiegenheit gedreht wurden.
Als Robert van Ackeren („Die flambierte Frau“) 1980 solche Kostproben unter dem Titel „Deutschland privat“ ins Kino brachte, da hatte man noch den Nachgeschmack jener Jahre auf der Zunge. Es ging einen noch an. Auch deshalb waren die oft neckischen Blicke in Alltag und Intimsphäre der Nation ein Lacherfolg in den Programmkinos. Wer da lauthals geierte, dünkte sich meist weitaus weniger spießig als die Leute auf der Leinwand. Derlei billige Gewissheiten haben sich längst verflüchtigt.
Jetzt gibt’s – aus gehöriger Distanz – den wohl endgültigen Abgesang auf die Ära derSuper-8-Streifen (eine … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Frauen & Männer, Gesellschaft, Kino, Liebesleben, Wahnwitz
Verschlagwortet mit 70er Jahre, Deutschland, Deutschland privat 2, Im Land der bunten Träume, Robert van Ackeren, Sex, Super 8
Kommentare deaktiviert für Der Sex von damals ist nur noch ein fader Aufguss – Robert van Ackerens Nachlese „Deutschland privat 2 – Im Land der bunten Träume“
Spuk zwischen den Fischkonserven – Roberto Ciulli inszeniert die Uraufführung von Wilhelm Genazinos „Der Hausschrat“
Von Bernd Berke
Mülheim. Wenn ein Stück „Der Hausschrat“ heißt, so stellt man sich seelisch auf Verschrobenes ein – etwa auf ein Zottelwesen, das aus den Wäldern in die Wohnküche verschlagen wird. So konkret kommt’s dann zwar nicht. Aber Wilhelm Genazinos Theatertext, der jetzt in Mülheim uraufgeführt wurde, ruft tatsächlich merkwürdige Gespenster wach.
Überdruss zu zweit, trostloses Altern: „Schrat“ Karl und Sophie, seit 22 Jahren verheiratet, gründeln in ihrem erstarrten Alltag. Sie strickt, er guckt einen Boxkampf im Fernsehen. Banale Verfehlungen rund um Käsebrote, Hosen, männliche Pinkel-Gepflogenheiten (im Stehen!) und Zahnbürsten kommen zur Sprache. Eine Ehekomödie der kleinen, gemeinen Vorwürfe – wie von Loriot ersonnen. Das Publikum gluckst.
Doch mehr und mehr ahnt man, wie grundsätzlich verlassen die beiden sind. … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Familie, Frauen & Männer, Theater
Verschlagwortet mit Der Hausschrat, Mülheim, Roberto Ciulli, Theater an der Ruhr, Uraufführung, Wilhelm Genazino
Kommentare deaktiviert für Spuk zwischen den Fischkonserven – Roberto Ciulli inszeniert die Uraufführung von Wilhelm Genazinos „Der Hausschrat“
„Papa mit Grill“ und die Boxenluder – ein kleiner Streifzug durch die aktuellen Spielzeug-Kataloge
Von Bernd Berke
Spielzeugkataloge blättert man doch immer wieder gern durch – nicht nur vor Weihnachten. Über manche bunten Sachen freuen sich auch Erwachsene, denn die Welt des Spielens verheißt Entspannung.
In dieser Sphäre gibt es seit Jahrzehnten ein paar Ankerpunkte. Zum Beispiel auch in den neuesten Katalogen von Lego oder Playmobil: Bauernhof und Zoo, Klinik und Eisenbahn, Polizeirevier und Tankstelle, Ritterburg und Piratenschiff. Alles ein bisschen schnittiger als früher. Die Freibeuter der Meere scheinen übrigens, wohl auch wegen des Kinohits „Fluch der Karibik“, als Spielthema wieder besonders begehrt zu sein. Kaum eine Firma verzichtet darauf. „Harry Potter“ legt hingegen eine Pause ein, auch auf dem Spielzeug-Markt.
Indianer und Dinos aber bleiben wohl unverwüstlich. Und zur Puppenbühne gehören immer noch … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Familie, Frauen & Männer, Gesellschaft, Kinderzeiten, Warenwelt & Werbung
Verschlagwortet mit Kataloge, Spielzeug
Kommentare deaktiviert für „Papa mit Grill“ und die Boxenluder – ein kleiner Streifzug durch die aktuellen Spielzeug-Kataloge
Die Clubbisierung der Welt – Frédéric Beigbeder legt einen Tagebuch-Roman vor
Von Bernd Berke
So kaltschnäuzig kann man Tagebuch führen: „11. September 2001. Die Twin Towers sind eingestürzt. Nachmittags Schwimmbad.“
Man muss eben Prioritäten setzen: Derselbe Autor (der mit „Windows on the World“ freilich ein ganzes Buch zum Tenor des 11. September lieferte) lässt sich hier lieber lang darüber aus, mit wie vielen schönen Frauen ein Mann schlafen kann – rein rechnerisch besehen.
Der Franzose Frédéric Beigbeder schätzt in seinem frivolen Journal „Der romantische Egoist“, dass weltweit auf 1000 Frauen eine „Granate“ kommt. Folglich gibt’s auf Erden mindestens 3,5 Millionen „hinreißende Frauen“. Frei nach Adam Riese: „Um mit allen zu schlafen, müsste man… 1000 Jahre lang zehnmal täglich poppen.“ Spätpubertärer Wahn also.
Als die Groupies Schlange standen
Der 1965 geborene Beigbeder … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Frauen & Männer, Literatur
Verschlagwortet mit Der romantische Egoist, Frédéric Beigbeder
Kommentare deaktiviert für Die Clubbisierung der Welt – Frédéric Beigbeder legt einen Tagebuch-Roman vor
Ganz tief im Herzen der Angst – Grandiose Werkschau der 94-jährigen Louise Bourgeois in Bielefeld
Von Bernd Berke
Bielefeld. Hier brüllt die Angst, hier nagen Schuldgefühle, und es erhitzen sich die Aggressionen. Wie wohl keine Ändere, lässt die mittlerweile 94-jährige Louise Bourgeois den ganzen Seelenschmerz in ihr Werk einfließen. Ihre neue Bielefelder Werkschau ist erschütternd und aufwühlend. Das Repertoire reicht bis in kannibalische Phantasien hinein.
Kaum zu fassen: Die große (nein: größte!) alte Dame der Kunst hat die ungeheure Intensität ihrer Skulpturen und Installationen in den letzten Jahren noch einmal steigern können. „La famille“ (Die Familie) heißt die Bielefelder Ausstellung, die neben Objekten auch Zeichnungen und rare Gemälde umfasst. Die Schau dringt sozusagen zum heißen Kern des Lebenswerks vor. Denn immer wieder hat Louise Bourgeois ihr Leiden an unentrinnbaren familiären Bindungen dargestellt. Stets fürchtete sie … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Familie, Frauen & Männer, Kunst & Museen, Lebenswege, Psychologie
Verschlagwortet mit Kunsthalle Bielefeld, Louise Bourgeois
Kommentare deaktiviert für Ganz tief im Herzen der Angst – Grandiose Werkschau der 94-jährigen Louise Bourgeois in Bielefeld
Sexuelle Lehrjahre in der Provinz – John Updikes erotischer Bildungsroman „Landleben“ bereitet würzige Essenzen auf
Von Bernd Berke
Ach, das wird wohl ein beschauliches Buch sein. wenn es schon „Landleben“ heißt. Sanftes Dasein im Einklang mit der Natur, milde Lüftchen des Lebens. Doch wenn John Updike der Autor ist, sieht die Sache etwas anders aus.
Mit „Landleben“ (Originaltitel „Villages“) legt Updike einen mächtigen Gegenentwurf zur Erotik der Metropolen vor. Statt „Sex and the City“ und dergleichen gibt’s hier würzige Essenzen des geschlechtlichen Treibens in der amerikanischen Provinz.
Der in Kindheit und Jugend (1930er/40er Jahre) arg verklemmte Owen Mackenzie wächst etwas ärmlich aber behütet in einem Nest bei Philadelphia auf. Die bösen Großstädte liegen weit hinterm Horizont, noch ferner dröhnt der Zweite Weltkrieg. Auch Owens weitere Biographie wird von kleinen Orten bestimmt, in denen die Zumutungen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Frauen & Männer, Liebesleben, Literatur
Verschlagwortet mit John Updike, Landleben
Kommentare deaktiviert für Sexuelle Lehrjahre in der Provinz – John Updikes erotischer Bildungsroman „Landleben“ bereitet würzige Essenzen auf
Eine Liebe in den finsteren Zeiten – Was der Philosoph Ernst Bloch seiner Freundin und späteren Frau Karola schrieb
Von Bernd Berke
Auch große Männer haben ihre Schwächen. Von dieser ehernen Regel machte der Philosoph Ernst Bloch (1885-1977 / Hauptwerk: „Das Prinzip Hoffnung“) keine Ausnähme. Ausgiebig nachschmecken kann man den Befund jetzt in dem Buch „Das Abenteuer der Treue“. Es versammelt Blochs Briefe an seine Freundin und spätere Ehefrau Karola.
1927 lernte Ernst Bloch die aus Polen stammende, kluge, eigenständige und herb-schöne Frau kennen. Doch bis sie einander wirklich dauerhaft fanden, brauchte es seine Zeit. Die Architektur-Studentin war 20 Jahre jünger als er, der bereits zwei Ehen und einige intellektuelle Meriten auf dem Lebenskonto hatte.
Einen Knacks bekam die frisch erblühte Liebe („auf den ersten Blick“), als herauskam, dass der bisweilen lebemännische Bloch mit einer anderen Frau geschlafen hatte … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Frauen & Männer, Geschichte, Gesellschaft, Philosophie, Politik und so
Verschlagwortet mit Briefe, Ernst Bloch, Karola
Kommentare deaktiviert für Eine Liebe in den finsteren Zeiten – Was der Philosoph Ernst Bloch seiner Freundin und späteren Frau Karola schrieb
Freiraum der Frömmigkeit: „Krone und Schleier“ – eine prachtvolle Doppelschau über mittelalterliche Frauenklöster
Von Bernd Berke
Essen/Bonn. Sind Nonnenklöster im Mittelalter Bastionen einer frühen „Frauenbefreiung“ gewesen? Diese verblüffende Frage lässt jetzt die prachtvolle Doppelschau „Krone und Schleier“ in Essen und Bonn aufkommen.
Der Titel nennt Symbole himmlischer Vermählung, denn Nonnen sahen sich als „Bräute Christi“. Ruhrlandmuseum (Essen) und Bundeskunsthalle (Bonn) haben ihre Kräfte vereint, um das Thema erstmals in solcher Fülle zu behandeln. Die Essener kümmern sich ums frühe Mittelalter (6.bis 12. Jhdt.), dieBonner um die Ära zwischen 1200 und 1500, also bis an die Schwelle der Reformation.
Insgesamt 600 Leihgaben aus aller Welt sind, brüderlich (oder, dem Thema gemäß: schwesterlich) zwischen beiden Museen aufgeteilt. Wer nur die Zeit für einen der beiden Orte aufbringt, hat auch schon eine Menge davon.
Kulturblüte und … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Frauen & Männer, Geschichte, Gesellschaft, Glaubensfragen, Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Bonn, Bundeskunsthalle, Essen, Klöster, Krone und Schleier, Mittelalter, Nonnen, Ordensfrauen, Ruhrlandmuseum, Stiftsdamen
Kommentare deaktiviert für Freiraum der Frömmigkeit: „Krone und Schleier“ – eine prachtvolle Doppelschau über mittelalterliche Frauenklöster
Die Treue des Verführers – Peter Handkes Buch „Don Juan (von ihm selbst erzählt)“
Von Bernd Berke
Hier steht etwas, worüber sich Feministinnen ärgern dürften, nämlich ein Zitat über offenkundig devote Damen: „Ihn, Don Juan,…betrachteten jene Frauen als ihren Herrn, den alleinigen, auf immer…“
Der alte Mythos des Frauenverführers Don Juan lebt also wieder auf, unverfrorener denn je? Nicht doch! Peter Handke, der die legendäre Figur erscheinen lässt, meint „Herr“ ausdrücklich nicht im Sinne von „Gebieter“.
Überdies hegt der Autor ein eher keusches Verständnis von Verführung. Vom Körperlichen ist in seinem neuen Buch „Don Juan (erzählt von ihm selbst)“ nur im Vorübergehen die Rede, buchstäblich en passant: Dieser Don Juan ist ein Vagabund. Eines Tages aber sitzt er unvermittelt in Haus und Garten des namenlosen Ich-Erzählers auf der Île de-France (weit vor den Toren … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Frauen & Männer, Literatur
Verschlagwortet mit Don Juan, Peter Handke
Kommentare deaktiviert für Die Treue des Verführers – Peter Handkes Buch „Don Juan (von ihm selbst erzählt)“
Die ganze Fülle des Daseins beschwören – Juliette Gréco in der Essener „Lichtburg“
Von Bernd Berke
Essen. Manchmal sind ihre Hände wie kleine weiße Vögel. Sie flattern freudig auf oder sinken verzagt nieder; ganz wie die Gefühle zwischen Glück und Elend der Liebe, Glanz und Last der Freiheit. Juliette Gréco, die große Dame des Chansons, steht auf der Bühne der ausverkauften Essener „Lichtburg“. Ganz in Schwarz gekleidet, natürlich.
Seit über zwei Jahrzehnten ist die jetzt 74-Jährige nicht mehr im Ruhrgebiet aufgetreten. Man kann gar nicht umhin, sich die ganze Geschichte vorzustellen, wenn man sie nun hört und erlebt. Existenzialistische Nachkriegs-Nächte in Pariser Kellern wie dem „Tabou“, wo sie 1949 debütierte. Ihre berühmten Freunde wie Sartre, Camus, Cocteau. Diese speziell stilisierte Essenz französischer Lebensart.
Die Gréco sieht noch so aus wie „damals“. Ihre schlanke, … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Frauen & Männer, Lebenswege, Liebesleben, Musik & Konzert
Verschlagwortet mit Essen, Juliette Gréco, Lichtburg
Kommentare deaktiviert für Die ganze Fülle des Daseins beschwören – Juliette Gréco in der Essener „Lichtburg“
Frauen als unheimliche Wesen – Bielefelder Ausstellung zur „Weiblichkeit im Surrealismus“
Von Bernd Berke
Bielefeld. In einer allseits verspiegelten Vitrine bewegt sich eine Hand auf und ab, immer wieder. Die Finger wölben sich um einen schmalen Hohlraum. Offenbar fahren sie an einem imaginären „Ding“ hoch und nieder. Das Rätsel löst sich schnell, wenn man den Titel der Kunst-lnstallation liest.
Er lautet derb und simpel „Wichser-Schicksal“ (1999). Welch eine barsche weibliche Reaktion auf all die lüsternen (doch auch angstvollen) Männer-Phantasien etwa des Surrealismus und seiner Nebenströmungen. Sarah Lucas stellt mit ihrem Vitrinen-Objekt die emotionale Leere und öde Mechanik der bloßen Geilheit denkbar grell heraus.
Derlei wütende Werke, mit denen Frauen seit den späten 1960er Jahren den Spieß umdrehten, stehen am Schluss der Bielefelder Ausstellung „Die unheimliche Frau – Weiblichkeit im Surrealismus“. Diese … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Frauen & Männer, Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Bielefeld, Die unheimliche Frau – Weiblichkeit im Surrealismus, Kunsthalle
Kommentare deaktiviert für Frauen als unheimliche Wesen – Bielefelder Ausstellung zur „Weiblichkeit im Surrealismus“
Komik des Kosakenzipfels – Deutschlands prominentester Humorist Loriot wird heute 75 Jahre alt
Von Bernd Berke
So feinsinnig, charmant und verbindlich wirkt der distinguierte Herr, daß man kaum merkt, wie rigide seine Komik manchmal ist. Aber ja! Wir reden wirklich von Vicco von Bülow alias Loriot, der heute 75 Jahre alt wird.
Er selbst hat einmal Buster Keaton und W. C. Fields als Vorbilder genannt, denn deren Komik sei „erbarmungslos“. Charlie Chaplin hingegen sei, bei allem Respekt, zu sentimental und moralisch. Bei Loriot „menschelt“ es nicht nur unverbindlich daher, sondern er zielt und trifft. Schon die steifen Posen des deutschen „Wirtschaftswunders“ hat er dem Gelächter preisgegeben. Und dabei wirkten seine Knollennasen-Männchen aus Büchern wie „Der gute Ton“ oder „Der Weg zum Erfolg“ doch so harmlos.
Was wirkliche Haltung und was bloße „Mache“ war, … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Comics & Cartoons, Fernsehen und Hörfunk, Frauen & Männer, Kino, Kleinkunst & Comedy, Oper & Ballett, Scherz, Satire, Ironie, Wahnwitz
Verschlagwortet mit 75. Geburtstag, Loriot, Vicco von Bülow
Kommentare deaktiviert für Komik des Kosakenzipfels – Deutschlands prominentester Humorist Loriot wird heute 75 Jahre alt
Ein Mann sucht seine Frauenformel – Matthias Polityckis „Weiberroman“
Von Bernd Berke
«Wie sollte man dermaßen viel Frau aushalten? Wo man doch erst 21 war und sich nach einem Mädchen sehnte“, seufzt Gregor Schattschneider. Jaja, da gibt es Unterschiede. Gerade weil Gregor, Held in Matthias Polityckis „Weiberroman“, ständig im Gefühls-Chaos steckt, hält er formal auf Ordnung im Seelen- und Hormon-Haushalt: Er stellt lauter Frauen-Hitlisten auf, und einmal tastet er sich gar zu einer „Frauenformel“ vor, gegen die Einsteins Relativitätstheorie oder Heisenbergs Weltformel Kinkerlitzchen sind.
Gregor in drei Lebensphasen: Anfang der 70er Jahre erleben wir seine Pubertätsnöte in Lengerich (Münsterland), gegen Ende der Dekade studiert er in Wien – und ausgangs der 80er Jahre begegnen wir dem Taugenichts, der mit 32 Jahren immer noch kein Examen zuwege gebracht hat, in … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Frauen & Männer, Literatur
Verschlagwortet mit Matthias Politycki, Weiberroman
Kommentare deaktiviert für Ein Mann sucht seine Frauenformel – Matthias Polityckis „Weiberroman“
Die Dame darf sich am Manne emporranken – Münster: „Als die Frauen sanft und engelsgleich waren“
Von Bernd Berke
Münster. Der Ausstellungstitel zergeht auf der Zunge: „Als die Frauen sanft und engelsgleich waren“. Doch Vorsicht! Ein wenig emanzipatorische Absicht steckt schon dahinter, wenn nun in Münster Porträts der Aufklärung und des Biedermeier gezeigt werden.
Diesmal geht es im Landesmuseum weniger um künstlerische Spitzenqualität (obgleich auch die punktuell vorhanden ist), sondern um sozialpsychologische Aussagekraft: In so manchem Bildnis treusorgender Gattinnen und Mütter oder träumender Jungfrauen läßt es sich lesen wie in Büchern. Beispiel: Ein Bräutigam steht vor einem Baumstamm, seine Herzensdame umgibt sich mit Efeu. Will heißen: Sie darf sich hingebungsvoll an ihm emporranken.
Selbst erlauchte Geister des 18. und 19. Jahrhunderts mochten von Gleichberechtigung nichts hören. Schiller dichtete im „Lied von der Glocke“: „Der Mann muß … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Familie, Frauen & Männer, Gesellschaft, Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Als die Frauen sanft und engelsgleich waren, Biedermeier, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, Porträts
Kommentare deaktiviert für Die Dame darf sich am Manne emporranken – Münster: „Als die Frauen sanft und engelsgleich waren“
Die Lust am Weibe und die Angst dabei – „Picassos letzte Bilder“ in der Kunsthalle Bielefeld
Von Bernd Berke
Bielefeld. Der Mann war 1966 immerhin schon 85 Jahre alt und hatte eine schwere Operation hinter sich. Doch kaum war er halbwegs genesen, ergriff auch schon wieder seine alte Passion von ihm Besitz: die Lust am Weibe, vermischt mit allerlei Angst. Und natürlich die unbändige, unerschöpfliche Lust an der Kunst. Der Mann hieß Pablo Picasso.
„Picassos letzte Bilder“ aus den Jahren 1966 bis 1972 präsentiert jetzt die Bielefelder Kunsthalle. Das Institut kann an eine spezielle Tradition anknüpfen. In den letzten Jahren zeigte man die Ausstellungen „Picassos Todesthemen“, „Picassos Klassizismus“ und „Picassos Surrealismus“. Doch von Übersättigung kann keine Rede sein. In diesem Werk lassen sich eben immer wieder neue Aspekte freilegen.
Nun also das bildnerische Finale eines reichen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Frauen & Männer, Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Bielefeld, Kunsthalle, Picasso, Picassos letzte Bilder, Ulrich Weisner
Kommentare deaktiviert für Die Lust am Weibe und die Angst dabei – „Picassos letzte Bilder“ in der Kunsthalle Bielefeld
„New York – ein einziger großer Fluß voll Fusel“ – Henry Millers „Verrückte Lust“ nach über sechs Jahrzehnten erschienen
Von Bernd Berke
„Sein Blick verharrte auf Vanyas langem Gänsehals, der wie eine Leier bebte. So weich und glatt, ihr Hals. Weich wie Lamahaar.“ — Gänse, Leier, Lama? Da reitet einer geradezu auf den Sprachbildern, hierhin und dorthin.
Angenommen, es handelte sich um einen großen, der Sprache mächtigen Autor, läßt das Zitat auf zitternde Erregung schließen. Dieser Jemand heißt Henry Miller. Was nicht alle Tage vorkommt: Von dem 1980 gestorbenen Autor ist jetzt ein bislang nur dem Hörensagen nach bekannter Roman erstmals auf Deutsch erschienen. Ein frühes Werk, geschrieben im Jahre 1927, als der literarische „Spätstarter“ Miller aber auch schon 36 Jahre alt war.
Das Manuskript von „Verrückte Lust“ (Originaltitel sogar: „Crazy Cock“, also ein direkter Bezug aufs männliche Geschlechtsorgan) … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Frauen & Männer, Literatur
Verschlagwortet mit Crazy Cock, Henry Miller, Verrückte Lust
Kommentare deaktiviert für „New York – ein einziger großer Fluß voll Fusel“ – Henry Millers „Verrückte Lust“ nach über sechs Jahrzehnten erschienen
„Virginia Woolf“: Routine beim teuflischen Ehedrama
Von Bernd Berke
Hagen. In einem festen Ensemble, das über viele Jahre zusammengewachsen ist und das alle Höhen und Tiefen des Bühnenlebens gemeinsam durchlitten hat, kennen sich die Schauspieler im Idealfall so gut, daß sie auch in feinsten Nuancen aufeinander reagieren können. Bei einem psychologisch durchtriebenen Stück wie Edward Albees „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ können solche Feinheiten entscheidend sein.
In Hagen, wo das Vierpersonen-Ehedrama am Samstag Premiere hatte, steht keine stationäre Sprechtheater-Truppe zur Verfügung. Man behilft sich hier mit dem Engagement von Gastschauspielern.
Ein Quartett erfahrener Profis steht diesmal auf der Bühne, das durchaus geschickt über manche Untiefen hinwegzuspielen, ja stellenweise zu fesseln vermag. Doch diese Darsteller können nicht vollends vergessen machen, daß sie aus sehr verschiedenen Arbeits-Zusammenhängen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Frauen & Männer, Theater
Verschlagwortet mit Edward Albee, Hagen, Hartmut Stanke, Peter Schütze, Wer hat Angst vor Virginia Woolf?
Kommentare deaktiviert für „Virginia Woolf“: Routine beim teuflischen Ehedrama
Westfalens Gesellschaft zur Goethezeit – auf Bildern von Johann Christoph Rincklake
Von Bernd Berke
Münster. Westfalens Adel ging um das Jahr 1800 mit der Zeit. Man hatte schließlich „seinen“ Rousseau gelesen und kehrte auch dann „zurück zur Natur“, wenn man sich porträtieren ließ: Nun getrauten sich auch Damen von Stand, inmitten ihrer Kinderschar oder gar im „Zustand der Hoffnung“ vor den Maler zu treten.
Es war aber zugleich die Ära, in der das Selbstbewußtsein des westfälischen Bürgertums wuchs. Nur: Statt der Wappen, die die adeligen Herrschaften vorweisen konnten, staffierten sich Bürgersleute fürs Konterfei mit Signalen für erbrachte „Leistung“ aus. Ein wissenschaftliches Buch für den Herrn, ein Strickstrumpf für die Dame – und schon war die Heraldik wirksam ersetzt.
Westfalens wohl bester Porträtmaler zur „Goethezeit“ hieß Johann Christoph Rincklake (1764-1813). Sein Werk … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Familie, Frauen & Männer, Geschichte, Gesellschaft, Kunst & Museen, Stilfragen
Verschlagwortet mit Bürgertum, Gesellschaft, Goethezeit, Johann Christoph Rincklake, Landesmuseum, Münster, Porträts, Westfalen
Kommentare deaktiviert für Westfalens Gesellschaft zur Goethezeit – auf Bildern von Johann Christoph Rincklake
Ein Mann ging in die Küche – Hausmann muß noch gegen Vorurteile ankämpfen
Von Bernd Berke
„Manch einer wird sagen: ,Das is’n fau-ler Hund. Schickt seine Olle Geld verdienen und macht sich selbst zu Hause schöne Tage'“, witzelt Hans-Jürgen Gräber (44). Gräber ist Hausmann.
Der gelernte landwirtschaftliche Verwalter hat sich aus dem Berufsleben zurückgezogen und führt den gemeinsamen Haushalt, während seine Frau Tanja (38) arbeitet. Und wenn sie abends das Häuschen am Waldrand von Westbevern bei Münster betritt, findet sie geordnete Verhältnisse vor. Ihr Mann hat, während sie für eine Arzneimittelfirma Arztbesuche machte, gewaschen, geputzt, gebügelt und die zweijährige Tochter Sonja aufs Beste versorgt.
Hans-Jürgen Gräber fürchtet keine Vorurteile à la „Der ist aber faul“ oder „Der steht vielleicht unter dem Pantoffel“. Beinah hätte er sich sogar einem millionenstarken TV-Publikum gestellt. Als das … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Arbeitswelt & Beruf, Frauen & Männer
Verschlagwortet mit Hans-Jürgen Graber, Haußmann, Ostbevern, Tanja Graber
Kommentare deaktiviert für Ein Mann ging in die Küche – Hausmann muß noch gegen Vorurteile ankämpfen