Volltextsuche
Archiv aller Beiträge
Die 200 meistgelesenen (von fast 4300 Beiträgen)
- Wie sich Pflegedienste nennen
- Unter Kriminellen – Johan Simons inszeniert „Das Rheingold" bei der Ruhrtriennale
- Viele, liebe, beste, schöne, freundliche, herzliche Grüße: Die etwas unklare Rangordnung der Grußformeln
- „Kultur im Revier gehört nicht an den Katzentisch" – Thierse und Clement auf Zeche Zollern zum „Kulturforum der Sozialdemokratie im Ruhrgebiet"
- Konjunktur mit Fußballbildchen: Das Wunder in Tüten aus Dortmund und Unna - zur Geschichte des Bergmann-Verlags
- Als Prügel für Kinder zum Alltag gehörten
- Ewige Kindheit, zähflüssige Fantasie: Robert Wilson inszeniert „Peter Pan" in Berlin
- Erste Premiere im „Megastore": Jelineks NSU-Drama „Das schweigende Mädchen"
- Zum Tod der Musikjournalistin Sonja Müller-Eisold
- (Gar nicht so) kleine Corona-Wortsammlung – weitgehend ohne Definitionen, aber fortlaufend aktualisiert
- „Familie Hauser" als (un)heimlicher Internet-Hit: Viele Millionen Klicks für herzige Playmobil-Filmchen
- Zum Tod des Feuilletonisten Hans Jansen
- „Aus" für die Rundschau-Redaktion: Dortmund und das Umland verlieren ein Traditionsblatt
- Chancen am Borsigplatz: Der soziale Ertrag des Bierbrauens und andere Aktionen
- Damals in Bochum - eine Erinnerung zum Tod des Germanisten Jochen Schulte-Sasse
- Farewell, Barney: Zum Tod des Dortmunder Journalisten Werner Strasdat
- TV-Nostalgie (19): Werner Höfers „Frühschoppen" – das Sonntagsritual
- Streckenbilanz, Realformation, Torwahrscheinlichkeit – ein paar Mitteilungen über den Fernseh-Fußball der Jetztzeit
- Nicht nur zum Ende der Zechen-Ära eine Erinnerung wert: August Siegel, Bergmann und Gewerkschafts-Pionier
- Dualismus und Erlösung: Vera Nemirovas „Tannhäuser“-Inszenierung in Frankfurt
- Von Nöttelefönes, Klötenköhm und Halfjehang – ein Herkunftswörtbuch zur Sprache an Rhein (und Ruhr)
- Operette am Rande: Eindrücke von einer vernachlässigten Gattung aus Hagen und Wuppertal
- Durch die Röhre ins Museum - Gregor Schneiders irritierende Raumplastik in Bochum
- Lebensweise Poesie: Maria João Pires beim Klavier-Festival Ruhr in Essen
- Dem Ruhrpott seine Sprache
- Liebe und Staatsbankrott: „Lustige Witwe" ist nicht so lustig
- Rätsel der Pyramide - Umstrittene Abi-Klausur in Mathe wird nicht wiederholt
- Die Anfänge eines kunstvollen Scheiterns – Samuel Becketts Briefe 1929–1940
- 90 Jahre „Kampfbahn Rote Erde": Wenn Gerd Kolbe erzählt, wird die Geschichte lebendig
- Straßennamen erinnern an den Widerstand
- Elmar Goerden: „Man muss die Texte ernst nehmen" – Gespräch mit dem neuen Bochumer Theaterchef
- Religiöse Extremisten in Münster: Meyerbeers Oper „Der Prophet“ ist bestürzend aktuell
- Frech und weltläufig: „Ball im Savoy“ von Paul Abraham am Theater Hagen
- Der Flaneur braucht kein Ziel
- Verborgener Schatz - Frederick Delius' „Romeo und Julia auf dem Dorfe“ in Frankfurt
- Festspiel-Passagen III: Katharina Wagner beleuchtet „Tristan und Isolde“ im Geist der Zeit
- Wahl-Düsseldorfer Bildhauer Imi Knoebel ausgezeichnet
- Ros*in*enmontagsgruß – Gendern will gelernt sein
- Vom Mikro zur Motorsäge – die zweite Karriere von Pia Lund („Phillip Boa & the Voodooclub")
- Frage des Alters: Michael Gruner inszeniert „Die Gerechten" von Camus in Düsseldorf
- Schön und kess: Die Junge Oper Dortmund zeigt Jens Joneleits Musikmärchen "Sneewitte"
- Der Avatar und die Toilette – Volker Königs Erzählung „Varn“
- Was hättest Du getan?
- Peter Høegs „Der Plan von der Abschaffung des Dunkels“ im Bochumer Schauspiel
- Akzent zum Verdi-Jahr: „Die Räuber" („I Masnadieri“) am Aalto-Theater Essen
- Unter Schafen: Die Ruhrtriennale 2014 beginnt mit „De Materie“ von Louis Andriessen
- Starke Gemeinschaftsleistung: Leonard Bernsteins "On the Town" in Gelsenkirchen
- Noch ein neuer „Tatort"-Kommissar in Hamburg: Thorsten Falke ist ein Rock'n'Roller
- „Ewich gibbet nich" – die Welt des Ruhrpotts
- Oliver Storz ist tot
- Das Böse ist nur ein Gaukelspiel – Lisa Nielebock inszeniert Shakespeares „Macbeth" in Bochum"
- Liebe und Fußball – Paul Abrahams Operette „Roxy und ihr Wunderteam" in Dortmund
- Ein Europäer aus der bayerischen Provinz: Johann Simon Mayr zum 250. Geburtstag
- Treffsichere Musikalität: Joseph Moog debütiert beim Klavier-Festival Ruhr in Moers
- Hintersinn und Abgründe des Lebens - gesammelte Kurzerzählungen von Franz Hohler
- "Tristan" bei der Triennale: Liebestod im Zwielicht
- Ernst Meister: An den Grenzen des Daseins
- Schurke und Biedermann: Ausstellung zum 100. Geburtstag des Schauspielers Gert Fröbe
- Was bleibt von der Kunst der 80er Jahre?
- Todeskuss im Treibhaus: Richard Wagners „Tristan und Isolde“ an der Oper Bonn
- Ludwig Thuille: Erfinderische Musik mit lyrischer Pracht
- Götterdämmerung für die Gralswelt: „Parsifal“ in kontroverser Deutung in Wuppertal
- Neustart bei den „Mitternachtsspitzen": Da geht noch was...
- Krimi-Kult am Sonntag: Vor 50 Jahren wurde der erste „Tatort" gesendet – Jubiläums-Doppelfolge aus Dortmund und München
- Verdis „Macbeth“ in Essen: Das Drama der lebenden Toten verläuft sich in Bildern
- Tanz hat Gewicht
- Einkaufen früher und heute
- Kleine Nixe mit großer Sehnsucht - Dvořáks Märchenoper „Rusalka" in Gelsenkirchen
- Heiterkeit und Melancholie: Donizettis „Don Pasquale“ am Theater Hagen
- Wortmusik: Robert Wilson liest John Cage bei der Ruhrtriennale
- „Apokalypse Afrika": Auf Dauer ratlos
- Genial, aber politisch naiv: Musikforscher Ulrich Konrad über Richard Strauss
- Für die Benachteiligten schreiben: Die Werkstatt Dortmund im „Werkkreis Literatur der Arbeitswelt“ - eine Erinnerung
- Philosophische Komödie: Richard Strauss' "Der Rosenkavalier" in Krefeld
- Protest gegen die Schließung der Rundschau-Redaktion wächst
- „Mächtiger Körper, Wahnsinn im Glas": Das Vokabular der Weinverkostung
- Zum Tod des Fotokünstlers Bernhard Blume: Erinnerung an eine Dortmunder Ausstellung von 2006
- Klug und beschwingt: „Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs" in Bochum
- Rossini-Rarität am „Opernhaus des Jahres“: Nationaltheater Mannheim zeigt „Tancredi“
- "Verträgen halte Treu'" - Kann Castorf den "Ring"?
- Veronica Ferres als Seelsorgerin: Barmherzige Bibelsprüche und viel Psycho-Jargon parat
- Festspiel-Passagen IX: Lust am Neuen und Seltenen
- Onkel Dagoberts Traum: Deutschlands größter Geldspeicher steht neuerdings in Dortmund
- Schicksal und Geschichte: Prokofjews „Krieg und Frieden“ in der finanziell gebeutelten Kölner Oper
- Meilensteine der Popmusik (17): Diana Ross
- Schillerndes Spiel um Macht und Liebe: Glucks „Ezio“ in Frankfurt
- Ruhrfestspiele 2011 - ein Rückblick
- Herr K. in der Puppenkiste: "Amerika" am Schauspiel Köln
- „Heimat ist auch keine Lösung" - das Schauspielhaus Bochum hat Recht
- „Cabaret" in Essen: Das Ende der Spaßgesellschaft
- Der herrliche Kosmos des Abkupferns
- Funkelnd und fruchtig: „Sinn und Sinnlichkeit" – flämische Barock-Stillleben in der Essener Villa Hügel
- Weihnachtsmärchen in Dortmund: Mit Sumsemann zu Darth Vader
- Die Gespenster, die Lessing rief
- Schnee statt Feuer: Die Csárdásfürstin am Theater Dortmund
- Dortmunder Weihnachtsmärchen: Schrille Hexe, schönes Mädchen
- Andreas Dresens Film "Halt auf freier Strecke": Sterben muss nicht furchtbar sein
- Von Goethe bis zum Groschenheft: Dem Schriftsteller Georg Klein zum 60. Geburtstag
- Festspiel-Passagen III: Salzburg - Jeanne d’Arc oder der Sieg im Scheitern
- Zwischen den Stühlen: Gelsenkirchen zeigt Vincenzo Bellinis Oper „Norma"
- Erleuchtung in der Besenkammer: Enzensbergers lyrischer Ausflug "Blauwärts"
- "Terror" als Stück der Stunde: Gerichtsdrama am Düsseldorfer Schauspielhaus
- Viel mehr als die Frau von "Ekel Alfred": Zum Tod der Schauspielerin Elisabeth Wiedemann
- Lorne Greene starb vor 25 Jahren und blieb der ewige Ben Cartwright in „Bonanza"
- Wenn's beim Lesen nicht mehr raschelt - meine Erfahrungen mit dem E-Paper
- Vertane Chance: Das „Ruhrepos“ von Kurt Weill und Bert Brecht
- Musikalische Welt nach Wagner: „Ritter Blaubart“ als Psycho-Stück in Augsburg
- Frauen an die Macht - zumindest im EN-Kreis
- Von Unna aus ein wenig die Welt verändern – Nachruf auf den vielseitigen Theatermann Peter Möbius
- Der Traum zum Tode: Jules Massenets „Don Quichotte“ in Gelsenkirchen
- Andrea Eckers Roman-Debüt „Lichtwechsel“
- Theater Dortmund: Schräge Helden in der SpielBar
- Franziska Becker - die Bilderbuch-Emanze
- Vandalismus unter der Gürtellinie
- Was den designierten Chefdirigenten Gabriel Feltz in Dortmund erwartet
- Große Bekenntnismusik - das Quatuor Danel interpretiert Streichquartette von Weinberg und Schostakowitsch
- Bürgerinitiative peilt ehrgeiziges Ziel an: Altes Dortmunder Rathaus soll wieder aufgebaut werden – der jetzige Sachstand und ein Gespräch dazu
- Wagner als Schenkelklopfer: "Mnozil Brass" im Konzerthaus Dortmund
- Schöne Stellen und irritierende Tempi - Gabriel Feltz und die Dortmunder Philharmoniker
- Vom Grauen des Krieges: Gelsenkirchen zeigt "Die Frau ohne Schatten" von Richard Strauss
- Tödliche Logik: „Hamlet“ als Oper von Ambroise Thomas in Bielefeld
- Wer erweckt dieses frühere Kino zum Leben?
- Für ein Literaturhaus Ruhr - Dem Ruhrgebiet fehlt ein Mittelpunkt literarischen Lebens
- Gescheiterte „Werktreue“: Fiasko mit Carl Maria von Webers „Freischütz“ in Aachen
- Auf dem Berg der Wahrheit - Ein Spaziergang auf den Spuren von Hermann Hesse
- Ein Wrack namens Scarpia - Gelsenkirchen zeigt "Tosca" in ungewöhnlicher Lesart
- Kleine Stadt und große Namen
- Meilensteine der Popmusik (30): The Beatles
- Fünf gute Feen und ein Pferd: Ballettchef Van Cauwenbergh zeigt im Aalto-Theater ein Dornröschen mit viel Zuckerguss
- Dortmund in den 20er Jahren: Groß- und Weltstadtträume in der westfälischen Provinz
- So macht Lernen Freude: Mit Jürgen Becker kreuz und quer durch die Kunstgeschichte
- Kriegsende an der Ruhr: Bei Hattingen gab es „Friendly Fire"
- Mäuse, Schweinchen, Feen und Pinguine: Sehenswerte Trickserien für Vorschulkinder
- Zum Tod des „Revierflaneurs"
- Holocaust als Opernstoff: Bochums Intendant Anselm Weber inszeniert „Die Passagierin" in Frankfurt
- Letzte Fragen, laut und lustig - "The Return of Das Goldene Zeitalter" im Dortmunder Theater
- Lungern und hecheln – „Journalismus", der entgeistert
- Immer munter und vergnügt: Vom Leben älterer Menschen rund um den Erdball
- Mit Zuversicht durch schwierige Zeiten: Neue Leitung fürs Dortmunder Szene-Theater „Fletch Bizzel"
- Entstelltes Genie: Kurt Weills "Street Scene" am Musiktheater in Gelsenkirchen
- Ruhrgebiets-Flamenco: Rafael Cortés brilliert in der Lichtburg Essen
- Dortmund: Programm und Programmatik - Überlegungen zum Jubiläum der Philharmoniker
- Wagner-Jahr 2013: „Die Feen“ in Leipzig, Kühnheit eines Zwanzigjährigen
- Die Erkundung der Elemente: Tanztheater Cordula Nolte ganz „natürlich"
- Well established? Mäßige Ware beim Spinnereirundgang
- "Stilvoll und lichtdurchflutet" - Maklerdeutsch ist pure Poesie
- Die 40. Tage Alter Musik: Frühe Kult-Oper „Camilla“ und mehr beim Festival in Herne
- Lang lebe das Lichtbild
- Festival "Now!" in Essen: Weg mit den Dogmen der "Neuen Musik"!
- Grenzgänge an der Küste - die melancholischen Meeresbilder des Hermann Buß
- Als der Widerstand wuchs: Gesichter der „Wende"
- Seltenes zum Verdi-Jahr: Fesselnder „Stiffelio“ in Krefeld-Mönchengladbach
- Peymann inszeniert "Dantons Tod": Posen mit Standbein und Spielbein
- Beckett, Bienen, inszenierte Archive – Martin Pages Künstlernovelle „Bienenzucht nach Samuel Beckett“
- Erfinder des Saxophons: Vor 200 Jahren wurde Adolphe Sax geboren
- Paul Valéry: Das Denken am frühen Morgen
- Selbstgerechte Kälte: Carlisle Floyds Oper "Susannah" in Hagen
- Ihre Karriere begann in Gelsenkirchen: Die Sängerin Marilyn Horne wird 80
- Heino wird 80 – Sind denn alle Geschmäcker nivelliert?
- Festspiel-Passagen I: Ein Hakenkreuz geht nie
- Bumsfideler Bergmann anno 1971: „Laß jucken Kumpel" – der etwas andere Arbeiterroman
- Zwischen Pandemie und neuen Perspektiven – die Pläne der Kunsthalle Bielefeld
- Trashiger Kirchen-Trip - Wenzel Storchs "Maschinengewehr Gottes" in Dortmund
- Von Mäusen und Mördern: Ernst Tollers "Hinkemann" am Düsseldorfer Schauspielhaus
- "Bunbury" in Bochum: Vom großen Spaß, (nicht) Ernst zu sein
- Bosse in Dortmund: Romantische Rampensau
- Ein Ort kultureller Öffentlichkeit: Die Philharmonie Essen feierte Zehnjähriges
- Bob Anderson: Der Mann, der Darth Vader war
- Geflüchtete Kinder in der Schule: Essener Gymnasium am Stoppenberg gibt ein Beispiel
- Wissenschaftliche Tagung zur Geschichte des Ruhrbergbaus
- Winterreise im Mai - Katja Riemann und Arne Jansen bei den Ruhrfestspielen
- Der Schriftsteller Jörg Albrecht wird in Abu Dhabi festgehalten - ein Hilferuf
- Kafkaeske Geschichte von Willkür und Gewalt: Rossinis „Diebische Elster“ in Frankfurt
- Der "Alte Fritz" in ungeahnter Vielfalt
- Meister der Notenmassen - Pianist Igor Levit mit Etüden von Debussy und Liszt
- Über alle Regeln hinweg: Als die Tänzerin Lola Montez Bayernkönig Ludwig I. den Thron kostete
- Gereimtes oder Ungereimtes
- Das Absurde an der Straßenecke: Bohuslav Martinůs „Juliette“ in Bremen
- Die Kunst, den Kern zu treffen: Zum Tod des Karikaturisten Bernd Gutzeit
- Kunst und Bier in inniglicher Verbindung - Ausstellung "Dortmunder Neugold" im U
- Erzwungener Liebestod – Frederick Delius‘ „Romeo und Julia auf dem Dorfe“ in Bielefeld
- Entdecker ohne Allüren: Marc-André Hamelin erhielt den Preis des Klavier-Festivals Ruhr
- Schöner Skandal: Dortmunds Schauspielchef Voges mischt mit „Freischütz“ Hannover auf
- Tanztheater Cordula Nolte: Verstörendes aus der neuen Konsumwelt
- Grandiose Deutung: „Don Giovanni" an der Rheinoper
- Lohnende Begegnung: Verdis Erstling „Oberto“
- Vordergründig aktualisiert: Manfred Gurlitts Oper „Soldaten“ in Osnabrück
- Eine Herzmanovsky-Verführung
- Chaot der Rockmusik – Zum Tod von Frank Zappa
- Szenische Ernüchterung: „Der Traum ein Leben“ von Walter Braunfels an der Oper Bonn
- Was uns ins ferne Länder lockt – Cees Nootebooms „Schiffstagebuch"
- Demokratie und Peitsche: "Manderlay" nach Lars von Trier am Schauspiel Essen
- Hunde und Brieftauben als Forschungsobjekte der Historiker
- "La Traviata" in Gelsenkirchen: Von der Unbarmherzigkeit der Menschen
- Wo bleiben bloß die Emotionen? - Goosens "So viel Zeit" als Theaterstück in Oberhausen
- Er war der Bariton des Wirtschaftswunders: Fred Bertelmann ist tot
- Von leichter Kost bis zur Flüchtlingsnot - das Pogramm der Ruhrfestspiele 2016
- Alfried Krupp auf der Bühne: Heinrich Marschners Bergbau-Oper „Hans Heiling“ als Ruhrgebiets-Familienstory in Essen
- Zeit für „Raketenmänner" – das neue Buch von Frank Goosen
- Martin Kippenberger ist nicht tot: Premiere am Schauspiel Köln
Volltextsuche
-
Die 10 neuesten Beiträge
- Lungern und hecheln – „Journalismus“, der entgeistert
- Die schmerzliche Wahrheit zulassen – Patrick Modianos Roman „Unsichtbare Tinte“
- Was Politiker sagen, wenn ihnen Corona keine Ruhe lässt
- Über alle Regeln hinweg: Als die Tänzerin Lola Montez Bayernkönig Ludwig I. den Thron kostete
- Ros*in*enmontagsgruß – Gendern will gelernt sein
- Lebensbild mit Leerstellen: Monika Helfers Familienroman „Vati“
- Zwischen Pandemie und neuen Perspektiven – die Pläne der Kunsthalle Bielefeld
- Neustart bei den „Mitternachtsspitzen“: Da geht noch was…
- „Das Monster von Minden“ und andere Schwergewichte: Kurzfilme auf den Spuren der westfälischen Dinos
- Polar! Wirbel! Split!
Schlagwort-Archive: Gustav-Lübcke-Museum
Auf ein Neues: Museum in Hamm würdigt den Künstler Otmar Alt (80)

Tierwelt in kraftvollen Farben: Blick in eine besonders kindgerechte Abteilung der Ausstellung über Otmar Alt. Bilder und Objekte werden hier extra bodennah präsentiert. (Foto: Bernd Berke)
Nein, es herrscht in Westfalen kein Mangel an Ausstellungen des Künstlers Otmar Alt: Von Ende 2013 bis zum März 2014 gab’s einen „Rückblick und Ausblick“ auf Schloss Cappenberg. Von April bis September 2018 lud das Haus Opherdicke (Holzwickede) in die „Fabelhaften Zauberwelten“ des vorwiegend farbenfrohen und weithin populären Malers, der auch dekorative Elemente nicht scheut, aber keineswegs darauf reduziert werden kann.
Jetzt, nachträglich zu seinem 80. Geburtstag (*17. Juli 1940), kommt seine Wahlheimat Hamm selbstverständlich nicht um eine Würdigung herum. „Das Leben ist ein Versuch“ heißt (einem Ausspruch Otmar Alts folgend) die von Diana Lenz-Weber kuratierte Retrospektive im Gustav-Lübcke-Museum, die mit rund 150 Exponaten von den Anfängen in den frühen 1960er Jahren bis in die unmittelbare Gegenwart reicht – am Ende des Rundgangs sieht man drei „Corona-Bilder“, das letzte davon unvollendet.
Demnächst mehr dazu – hier und an anderer Stelle.
Veröffentlicht unter Kunst, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Das Leben ist ein Versuch, Gustav-Lübcke-Museum, Hamm, Otmar Alt
Schreib einen Kommentar
Mit schnellem Stift Momente im Prozess skizzieren – Gerichtszeichnungen als rares Ausstellungsthema in Hamm

Martin Burkhardt: Moment aus dem Kachelmann-Prozess (2010/2011) – mutmaßliches Opfer und Angeklagter, zwischen ihnen Geräte für eine gerichtliche Video-Aufzeichnung.
Kaum zu glauben: Schon seit 200 Jahren besteht das Oberlandesgericht (OLG) in Hamm. Anno 1820 ordnete der preußische König Friedrich Wilhelm III. die Verlegung von Kleve in die westfälische Stadt an. Groß feiern kann man das Jubiläum heuer nicht, da ist Corona vor. Doch geht der Anlass auch nicht spurlos vorüber: So sind jetzt im Hammer Gustav-Lübcke-Museum rund 80 Gerichtszeichnungen zu sehen – Beispiele für ein ganz eigenes künstlerisches Genre und selten genug Ausstellungsthema.
Die Studioschau wirkt auf den ersten Blick eher unscheinbar, sie wartet aber mit zeichnerischen Vergegenwärtigungen spektakulärer Prozesse auf, so etwa mit dem Verfahren, bei dem der Wettermoderator Jörg Kachelmann sich wegen angeblicher Vergewaltigungen verantworten musste – und schließlich freigesprochen wurde. Martin Burkhardt, der wohl aktivste und gefragteste Gerichtszeichner der Republik, hat einige markante Szenen aus dem Prozessverlauf in aller nötigen Diskretion festgehalten – von der Aussage einer Zeugin bis hin zum Porträt des Angeklagten. Auch Yann Ubbelohde und Stefan Bachmann haben Momente dieses Prozesses zeichnerisch festgehalten, jeweils mit anderen Ansätzen. Bo Soremsky hat aus dem Geschehen sogar eine interaktive Arbeit destilliert, die im Stile einer Graphic Novel deutlich über die bloßen Tatsachen hinausgreift.
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Gesellschaft, Krimi & Kriminalität, Kunst, Medien
Verschlagwortet mit Christian Wulff, Cony Teis, Dutroux, Fotografieren verboten!, Gericht, Gerichtszeichnung, Gladbecker Geiselgangster, Gustav-Lübcke-Museum, Heino, Jörg Kachelmann, Justiz, Kachelmann-Prozess, Martin Burkhardt, Oberlandesgericht Hamm, Prozesse, Wörz-Prozess
Schreib einen Kommentar
„Mammuts mag jeder!“ – Hammer Ausstellung versetzt uns in die letzte Eiszeit und ihre Tierwelt
Ein „Bildungs-Erlebnis“ versprechen die Veranstalter der neuen Hammer Ausstellung „Eiszeit Safari“ (modisch ohne Bindestrich). Betonung auf Bildung; Betonung gleichermaßen auf Erlebnis.

So ähnlich könnten wesentliche Teile der Fauna ausgesehen haben – damals, vor rund 15.000 bis 30.000 Jahren: Rechts im Vordergrund ein fürs Museum rekonstruiertes Wollnashorn, dahinter ein Nashorn-Skelett, sodann ein zotteliges weibliches Mammut und ganz hinten links das Skelett eines (nicht ganz ausgewachsenen) Mammut-Bullen. (Foto: Bernd Berke)
Die Schau führt uns etwa 15.000 bis 30.000 Jahre zurück, als weite Teile des heutigen europäischen Kontinents unter einer Eisdecke lagen. Betritt man die Räume im Obergeschoss des Gustav-Lübcke-Museums, so steht man zwar nicht Aug‘ in Aug‘ mit tausend, aber doch mit etlichen Tieren. Ko-Kuratorin Dr. Sarah Nelly Friedland gibt dazu gleich ein griffiges Motto aus: „Mammuts mag jeder!“
Präparate nach dem Stand der Forschung
Und tatsächlich fühlt man sich hier ein wenig in eine Safari-Situation versetzt – nur eben nicht mit Löwen, Elefanten und Giraffen, sondern mit den beherrschenden Tieren (sozusagen den „Big Five“) jener Vorzeit, als da beispielsweise gewesen sind: Mammut, Wollnashorn, Höhlenbär, Riesenhirsch und Steppenbison.
Veröffentlicht unter Geschichte, Natur Klima Umwelt, Stadt Land Fluss, Wissenschaft
Verschlagwortet mit Eiszeit, Eiszeit Safari, Gustav-Lübcke-Museum, Hamm, Mammut
Schreib einen Kommentar
Mumien-Ausstellung in Hamm wirft Fragen auf: Ein besonderes Exponat stammt aus dem 3D-Drucker
Fangen wir nachrichtlich nüchtern an: Das Gustav-Lübcke-Museum in Hamm zeigt ab 3. Dezember eine Ausstellung über Mumien. Titel: „Der Traum vom ewigen Leben“. Doch damit hat es nicht sein Bewenden.

In Hamm ausgestellt und n i c h t aus dem 3D-Drucker stammend: Mutter und männliches Baby als Gruftmumien aus der Dominikanerkirche in Vác (Ungarn). Tragischer Hintergrund: Die Mutter war bei der Geburt gestorben. Das Kind starb wenige Stunden, nachdem es durch Kaiserschnitt aus dem Leib geholt wurde. (© Naturhistorisches Museum Budapest)
Erweiterter Begriff
Die Fachwelt verwendet den Begriff „Mumie“ heute mit deutlich erweiterter Bedeutung. Da geht es keineswegs nur ums Alte Ägypten und einbalsamierte Pharaonen. Vielmehr wird jeder Körper, dessen Verfallsprozess (teilweise) aufgehalten wurde, als „Mumie“ bezeichnet. Dabei ist es zunächst einmal gleichgültig, ob die Konservierung durch günstige natürliche Umstände oder durch absichtliche Behandlung des Leichnams im Rahmen von Kulten und Ritualen eingetreten ist.
Mit rund 100 Exponaten erkundet die Hammer Ausstellung, die in Kooperation mit dem Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museum entstanden ist, das ausgedehnte Feld der Mumifizierung. Die Beispiele kommen aus Ägypten, Asien, Ozeanien, Südamerika und Europa. Wer bietet mehr?
Veröffentlicht unter Kunst, Natur Klima Umwelt, Technik, Wissenschaft
Verschlagwortet mit 3D-Drucker, Der Traum vom ewigen Leben, Duplikat, Gustav-Lübcke-Museum, Hamm, Hammer Mumie, Kopie, Mumien
Schreib einen Kommentar
Aus der Hammer Wunderkammer – Museum zeigt Querschnitt durch die Sammlung seines Namensgebers Gustav Lübcke
Sie haben am Ende gar nicht mehr genau nachgezählt. Ungefähr 500 Exponate sind jetzt in einem großen Saal des Hammer Gustav-Lübcke-Museums zu sehen. Doch gemach, man schafft das Pensum in ein bis zwei Stunden: Denn zur imposanten Anzahl der Exponate tragen auch etliche Vitrinenobjekte wie Münzen, Kunsthandwerk (Gläser, Keramik) oder kleinteilige archäologische Fundstücke bei. Der Namensgeber des Hauses, Gustav Lübcke (1868-1925), hat nach dem Wunderkammer-Prinzip gar vieles erworben, was dem gehobenen Bürgertum seiner Zeit zusagte. Ein wahres Sammelsurium.
„Hereinspaziert!“ lautet der etwas unbedarft und geradezu circensisch klingende Titel der Ausstellung, die einen historischen Anlass hat: Fast genau 100 Jahre ist es nun her, dass die Stadt Hamm Gustav Lübcke diese denkbar breit gefächerte Kollektion als gesamtes Konvolut abgekauft hat. Im April 1917 wurde der Vertrag aufgesetzt.
Im Gegenzug erhielt der in Düsseldorf ansässige Antiquitätenhändler, der hinfort in seine Geburtsstadt Hamm zurückkehrte, eine lebenslange Jahresrente von 6000 Mark – damals eine passable bis ordentliche Summe. Nach Lübckes Tod erhielt seine 20 Jahre ältere Frau Therese geb. Nüsser (1848-1930) die Rente weiter. Beide hatten sich für Hamm entschieden, weil sie die Sammlung in den Wirren des Ersten Weltkriegs in Düsseldorf stärker bedroht sahen.
Veröffentlicht unter Geschichte, Kunst, Lebenswege, Region Ruhr, Stilfragen
Verschlagwortet mit Gustav Lübcke, Gustav-Lübcke-Museum, Hamm
Schreib einen Kommentar
„Die Natur ist unsere Lehrerin“: Hamm zeigt Gemälde aus Künstlerkolonien um 1900
Lichtflirrende Birkenalleen, liebliche Gewässer, weite Felder, zauberhafte Seeblicke, düstere Moore. Diese Ausstellung führt uns hauptsächlich auf Schauplätze in der freien Natur. Im Hammer Gustav-Lübcke-Museum geht es jetzt um „Lieblingsorte – Künstlerkolonien“ von Worpswede bis Hiddensee. Man darf sich auf etliche schöne Ansichten gefasst machen.
Museumsleiterin Friederike Daugelat, die sich mit dieser Schau von Hamm verabschiedet, hat sich, der besseren Vergleichbarkeit wegen, auf den deutschen Norden konzentriert. Motive und Stimmungen, Licht und Schatten sind dort eben anders beschaffen als in südlicheren Gefilden.
Bilder aus insgesamt sieben Künstlerkolonien sind zu sehen. Worpswede ist die bei weitem bekannteste, auf der imaginären Reiseroute folgen: Schwaan (Mecklenburg), Hiddensee, Heikendorf (bei Kiel), Ahrenshoop (Fischland-Darß), Ferch (bei Potsdam) und das am weitesten östlich gelegene Nidden (seinerzeit Ostpreußen, heute Litauen). Nicht von all diesen Orten hat man schon gehört.
Jede Kolonie hat ihre Eigenheiten, manche entstanden z. B. rund um Gasthöfe, in anderen Orten ließen sich die Maler dauerhaft nieder. Doch der Impuls ist derselbe: Um 1900 und vornehmlich bis zum Ersten Weltkrieg suchten viele Künstler, die der Verstädterung, der Industrialisierung und der gesellschaftlichen Zwänge überdrüssig waren, solche Refugien in der (damals schon bedrohten) Natur. In ganz Deutschland hat es rund 30 Künstlerkolonien gegeben. Heutige Trendfolger hätten sich wohl schier überschlagen vor lauter Zeitgeist-Anhimmelung.
Veröffentlicht unter Gesellschaft, Kunst, Natur Klima Umwelt, Stadt Land Fluss
Verschlagwortet mit Ahrenshoop, Ferch, Gustav-Lübcke-Museum, Hamm, Heikendorf, Hiddensee, Künstlerkolonien, Lieblingsorte, Mackensen, Modersohn, Modersohn-Becker, Nidden, Overbeck, Schwaan, Vogeler, Worpswede
Schreib einen Kommentar
Das Geld ist knapp, die Chefin kündigt: Wie sehr kriselt es im Hammer Museum?
Keine sonderlich guten Nachrichten kommen derzeit aus dem Gustav-Lübcke-Museum: Von Verlusten und mangelndem Besucheraufkommen ist in Hamm die Rede. Inzwischen hat Museumsleiterin Dr. Friederike Daugelat (40) gekündigt. Doch was verbirgt sich dahinter? Und hat beides miteinander zu tun?
Einen solch krisenhaften Zusammenhang bestreitet die bis Jahresende amtierende Museumschefin entschieden. Den Revierpassagen sagte sie heute: „Meine Kündigung hat ausschließlich persönliche Gründe.“ Tatsächlich wechselt sie in einen neuen Job, in dem ihre Verantwortung eher noch wächst: Friederike Daugelat, die Anfang 2013 nach Hamm gekommen war, wird ab Januar 2017 Referatsleiterin beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und ist dort für mehrere LWL-Museen zuständig, vor allem auf dem Feld der Beratung und strategischen Planung.
Hamms Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann forderte unterdessen im WDR-Hörfunk (Landesstudio Dortmund), was der OB einer finanziell klammen Kommune von der lokalen Kultur halt so verlangt: „Wir müssen die Besucherakzeptanz, die Bevölkerungsakzeptanz noch einmal deutlich verstärken.“ Er und andere Kommunalpolitiker wollen bewirken, dass das Museum kein Eigenbetrieb mehr ist, sondern wieder in städtische Regie überführt wird.
Veröffentlicht unter Kunst, Politik und so, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Eigenbetrieb, Finanzen, Friederike Daugelat, Gustav-Lübcke-Museum, Hamm, Kommunalpolitik, Thomas Hunsteger-Petermann
Schreib einen Kommentar
Diese Weite, diese Stille – „Sehnsucht Finnland“ im Hammer Gustav-Lübcke-Museum
Was wissen wir eigentlich über finnische Kunst? Die aufrichtige Antwort dürfte wohl lauten: nichts.
Jetzt kann man solchen Mangel ein wenig beheben, denn das Gustav-Lübcke-Museum in Hamm gibt mit beachtlichen Leihgaben einen Einblick ins Werden der finnischen Moderne zwischen 1880 und 1920.
Der Titel „Sehnsucht Finnland“ hat gleich mehrfache Bedeutung. Zum einen wecken besonders die Landschaftsbilder aus dem hohen Norden Sehnsucht nach unberührter Natur und sind vielleicht geeignet, manche Reisepläne für den nächsten Sommer zu beeinflussen.
Vor allem aber haben die meisten damaligen Maler ihre Kunst nicht zuletzt als sehnsüchtige Suche nach einer finnischen Identität verstanden, denn ihr Land hatte vom Mittelalter bis 1809 schwedische und dann noch fast 100 Jahre russische Fremdherrschaft ertragen. Erst 1917 wurde Finnland eine unabhängige Nation. Zuvor hatten Künstler Finnland sozusagen erfunden.
Es war eine Zeit, in der kulturelle Schöpfungen – zumindest mittelbar – politisch einiges bewirkt haben: Tatsächlich zählten die Künstler zur Spitze der finnischen Bewegung (so genannte „Fennomanen“), die auf Selbständigkeit aus war. Und wahrhaftig vermochten sie es, in ihren Bildern glaubhaft einigen Grundlinien dessen nachzuspüren, was just die finnische Besonderheit ausmacht. Dabei entstand eine angenehm unaufgeregte Kunst, die so gar nicht imponieren will und niemals auftrumpft.
Veröffentlicht unter Geschichte, Kunst, Natur Klima Umwelt
Verschlagwortet mit Finnland, Gustav-Lübcke-Museum, Hamm, Sehnsucht Finnland
Schreib einen Kommentar
Hamm kann seine Ägypten-Sammlung endlich im größeren Rahmen zeigen
Wo befindet sich die größte Ägypten-Sammlung des Ruhrgebiets? Die Antwort mag überraschen: in Hamm.
Auch in ganz Westfalen hat die Kollektion nicht ihresgleichen. Das lässt sich jetzt noch besser nachvollziehen: Ab Sonntag (30. August) kann man die wesentlichen Schaustücke auf verdoppelter Ausstellungsfläche sehen. Ein durchaus angemessener Rahmen.
Sarkophag wiegt 7,5 Tonnen
Der Umbau des Hammer Gustav-Lübcke-Museums hat der ägyptologischen Sammlung endlich einen eigenen, über 500 Quadratmeter großen Bereich beschert. Dank zeitgemäßer Klimatisierung erhält das Haus jetzt auch leichter Leihgaben, beispielsweise die Hauptattraktion der neu geordneten Schau, einen rund 4000 Jahre alten Granitsarkophag des Beamten Sechem-ka. Das imposante, 7,5 Tonnen schwere Stück bleibt als Dauerleihgabe des Roemer- und Pelizaeus-Museums (Hildesheim) in Hamm.

Hildesheimer Dauerleihgabe für Hamm: über 4000 Jahre alter Granitsarkophag des Sechem-ka. (Foto: Bernd Berke)
Ungleich kleiner ist ein weiterer Stolz des Museums: Zum Eigenbesitz zählt eine grünlich schimmerne Originalringplatte des weltberühmten Tutanchamun, die allerdings mit bloßem Auge so schwer zu erkennen ist, dass man eine fotografische Vergrößerung direkt darüber gesetzt hat. Gleichwohl meint man da eine Aura zu spüren…
Totenkult und Hieroglyphen
Veröffentlicht unter Geschichte, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Ägypten, Carola Nafroth, Friederike Daugelat, Gustav-Lübcke-Museum, Hamm, Mumien, Tutanchamun
Schreib einen Kommentar
Besseres Klima, leichterer Zugang, neue Akzente: Museum in Hamm öffnet nach Umbau
Am östlichen Rand des Ruhrgebiets steht eine kulturelle Festivität ins Haus: Nach 21 Monaten Bauzeit feiert die Stadt Hamm die Wiedereröffnung ihres Gustav-Lübcke-Museums.
Damit es sich auch lohnt, wird dieses Ereignis fast das ganze Jahr über zelebriert, sozusagen Stück für Stück. Die einzelnen Abteilungen der Dauerausstellung öffnen nach und nach in jeweils neuer Form, die erste größere Wechselschau („Sehnsucht Finnland“ mit skandinavischer Kunst) wird es im Oktober geben.

Äußerlich sieht man so gut wie nichts vom Umbau: das Gustav-Lübcke-Museum in Hamm. (Foto: Bernd Berke)
An diesem Sonntag beginnt der Reigen mit einem Tag der offenen Tür. Dann werden bereits die völlig umgestaltete Abteilung für Stadtgeschichte (auf verdreifachter Fläche) und Beispiele zur Kunst des 20. Jahrhunderts zu sehen sein. Ein Herzstück des Museums, die immerhin revierweit größte Ägypten-Sammlung, wird ab 30. August wieder präsentiert.
Aber was heißt hier „wieder“? Auch hier sollen sich Umfang und Darstellung gründlich ändern. Die Abteilung Altes Ägypten profitiert gleichfalls vom Umbau, bei dem vor allem die Klimatechnik nebst Heizung und Lüftung aufwendig erneuert wurde. Folge: Hamm bekommt jetzt in allen wesentlichen Bereichen so manche Leihgabe, deren Überlassung vorher zu riskant gewesen wäre.
Veröffentlicht unter Architektur & Städtebau, Geschichte, Kunst, Region Ruhr, Technik
Verschlagwortet mit Gustav-Lübcke-Museum, Hamm, Umbau
1 Kommentar
Transportmittel, Kampfmaschine und Statussymbol – Ausstellung „Pferdeopfer – Reiterkrieger“ in Hamm
Von Bernd Berke
Hamm. Pferde haben den Menschen europäischer Breiten schon seit der Altsteinzeit begleitet. Doch gezähmt wurden diese Tiere wohl erst um 2000 vor Christus. Episoden aus der langen Zwischenzeit erzählt jetzt eine archäologische Ausstellung in Hamm.
Die ältesten Funde der recht sparsam bestückten Schau sind rund 400 000 Jahre alt. Relikte von einem Rastplatz steinzeitlicher Jäger belegen, dass Pferde anfangs vor allem als Nahrung gedient haben. Lanzen, die man in Hamm zu sehen bekommt, gelten als weltweit älteste Waffen überhaupt. Damit also hat das ganze Elend begonnen.
Im Laufe der Prähistorie erging es den Pferden etwas besser: Sie wurden sogar vielfach als magische Wesen verehrt. Freilich: In solchen Zusammenhängen wurden sie oft auf Altären geopfert – und nunmehr bei kultischen Ritualen verzehrt. Aus germanischer Zeit sind viele Pferdeskelette erhalten. Die Ausstellung hat ihre Gruseleffekte.
In Schiefer geritzte Pferde-Silhouetten aus Gönnersdorf/ Eifel sind hingegen so hauchzart, dass sie erst als Bleistift-Abrieb auf Papier vollends sichtbar werden. Sie zählen zu den frühesten „Kunstwerken“ der Menschheit.
Veröffentlicht unter Geschichte, Gesellschaft, Glaubensfragen, Krieg & Frieden, Natur Klima Umwelt
Verschlagwortet mit Gustav-Lübcke-Museum, Hamm, Kulturgeschichte, Pferde, Pferdeopfer Reiterkrieger
Kommentare deaktiviert für Transportmittel, Kampfmaschine und Statussymbol – Ausstellung „Pferdeopfer – Reiterkrieger“ in Hamm
Wenn das Gebirge kippt, gerät die Wohnung ins Rutschen – Werke des berühmten Briten David Hockney in Hamm
Von Bernd Berke
Hamm. Wie kommt Hamm zu einer Ausstellung des berühmten David Hockney? Man pflegt die passende Städtepartnerschaft.
Seit nunmehr 30 Jahren ist Hamm mit dem englischen Bradford verbandelt. Just dort wurde Hockney 1937 geboren. Unter Partnern – noch dazu im Jubiläumsjahr – leiht man großzügiger aus.
In Bradford befinden sich umfangreiche Bestände des selten gezeigten Hockney-Frühwerks um 1955. Der Künstler, der mit fleißigen Anatomie-Studien (Schädel, Skelette) begonnen hatte, malte damals recht konventionell. Doch die Stimmung seiner frühen Ölbilder nimmt einen gefangen. Es sind melancholische, vollkommen ereignislose Stillstands-Momente aus der englischen Provinz. Leere Augenblicke dehnen sich wie Ewigkeiten.
Diese Bilder sind ein Kernthema der Schau. Außerdem liegt einiges Gewicht auf graphischen Zyklen. Unter anderem hat Hockney Motivstränge von Picasso, William Hogarth (Schurken-Geschichte „The Rake’s Progress“) sowie dem griechischen Dichter Konstantin Kavafis aufgegriffen. Und er hat Märchen der Gebrüder Grimm („Fundevogel“) eigenwillig „illustriert“: Da nimmt die Magie einfacher Gegenstände Gestalt an.
Sprung ins grelle Jetzt von Swinging London
Veröffentlicht unter Kunst
Verschlagwortet mit Bradford, David Hockney, Gustav-Lübcke-Museum, Hamm, Kalifornien, London
Kommentare deaktiviert für Wenn das Gebirge kippt, gerät die Wohnung ins Rutschen – Werke des berühmten Briten David Hockney in Hamm
Im Kosmos der Farben und Formen – Vier Museen würdigen Fritz Winter
Von Bernd Berke
Cappenberg/Hamm/Ahlen. Es grenzt an ein biographisches Wunder: Da ist jemand in den 1920er Jahren Grubenelektriker auf der Ahlener Zeche „Westfalen“ und notiert: „Keinen Strahl Sonne – so ist im Augenblick mein Leben.“ Dann aber bewirbt er sich als Kunstschüler beim berühmten Bauhaus in Dessau. Mit Erfolg. Kein Geringerer als Paul Klee ist der Fürsprecher.
Der erstaunliche Mann heißt Fritz Winter und wird später zu den prägenden Gestalten der abstrakten westdeutschen Nachkriegskunst gehören. Am 22. September 1905, also vor fast 100 Jahren, wurde Winter in Bönen (Kreis Unna) geboren. Es wäre fahrlässig, würde man dieses Datum in Westfalen nicht museal begehen. Nun geschieht’s massiv: Vier Häuser in Cappenberg (Schloss), Hamm (Lübcke-Museum) und Ahlen (Kunstmuseum, Fritz-Winter-Haus) zeigen insgesamt rund 300 Arbeiten aus allen Werkphasen. Welch eine Fülle!
Jungenhaft frech und zu jedem Jux aufgelegt – so soll Winter gewesen sein, als er beim Bauhaus anfing. Aber er lässt sich von Meistern wie Klee, Schlemmer und Kandinsky bereitwillig in höhere Sphären der Kunst einweihen. Fleißige Notizen aus den Kursen zeugen davon.
Inspiration durch Bauhaus-Meister
Veröffentlicht unter Kunst
Verschlagwortet mit Ahlen, Bauhaus, Cappenberg, Fritz Winter, Gustav-Lübcke-Museum, Hamm, Paul Klee
Kommentare deaktiviert für Im Kosmos der Farben und Formen – Vier Museen würdigen Fritz Winter
Wenn Mythos und Naturkunde sich vereinen – Hamm zeigt Informel-Sammlung Lückeroth als Schenkung
Von Bernd Berke
Hamm. Die Kunst des so genannten „Informel“ findet in Westfalen immer mehr museale Heimstätten: Jene gestisch bestimmte, oft gar nicht so „formlose“ Abstraktion der Nachkriegsjahre hat ihren Hort ohnehin schon in Dortmund und Witten, vielleicht ja irgendwann auch in Hagen (Stichwort: Schumacher-Museum). Und nun reiht sich das Gustav Lübcke-Museum in Hamm noch selbstbewusster als bisher in die Phalanx ein.
Glücklicher Umstand: Das finanziell nicht gerade auf Rosen gebettete Haus hat eine Schenkung mit 164 Bildern erhalten. Sie stammt aus dem Nachlass des Kölner Malers Jupp Lückeroth (1919-1993). Im Brotberuf Mathematiker bei einer Versicherung, hat Lückeroth über Jahrzehnte hinweg durch Tausch oder Kauf Bilder anderer Künstler erworben – aus kollegialer Bewunderung und zur eigenen Inspiration. Lange war die Kollektion im süddeutschen Raum zu sehen, dann gaben passender Eigenbesitz und gute Kontakte den Ausschlag für Hamm.
Kunstrichtung mit weitem Horizont
Jetzt zeigt das Museum ein erstes Konvolut von 103 Bildern des Zuwachses. Man erfährt, wie viele verschiedene Impulse mit dem Etikett „Informel“ versehen worden sind. Die Geburtsjahrgänge der Künstler reichen von 1889 bis 1930, so dass die biographischen Hintergründe ebenso heterogen sind wie Temperamente und Techniken.
Veröffentlicht unter Kunst, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Dortmund, Gustav-Lübcke-Museum, Hamm, Informel, Jupp Lückeroth, Sammlung Lückeroth, Witten
Kommentare deaktiviert für Wenn Mythos und Naturkunde sich vereinen – Hamm zeigt Informel-Sammlung Lückeroth als Schenkung
Das Leben ist wie ein bleicher Traum – Hamm zeigt Heinrich Vogelers Frühwerk im Umkreis des Jugendstils
Von Bernd Berke
Hamm. „Schöner wohnen – edler leben“. Dieser Slogan könnte für die neue Ausstellung im Gustav-Lübcke-Museum werben. Der umfassende Überblick zum Frühwerk des Heinrich Vogeler (1872-1942), konfrontiert mit Schöpfungen anderer Künstler aus dem Jugendstil-Umkreis, wirkt wie die Feier eines stilvollen, aber auch bis zur Erstarrung stilisierten Lebens.
Vogeler, begütert aufgewachsener Bremer Kaufmannssohn, bewies – als Maler, als Architekt, mit Alltags-Entwürfen – einen Hang zum Komfort. Der hochbegabte Autodidakt betätigte sich als umtriebiger Universalkünstler. Vom Mobiliar bis zum Besteck, von der Buchillustration bis zum Schmuckstück erstreckte sich sein weites Feld.
Der Zeitgeist zur letzten Jahrhundertwende wollte es so: Man verabschiedete sich vom Historismus und griff (statt auf die Geschichte) lieber auf natürliche Formen zurück. Zumal aus dem reichen Repertoire der Pflanzenwelt erwuchsen die typischen Ornamente des Jugendstils. Einem solchen Bildvokabular konnten sich weder Vogeler noch Peter Behrens oder Henry van de Velde ganz entziehen. Die beiden Letzteren fanden freilich, wie die Ausstellung zeigt, alsbald zu funktionaleren Formen.
Auf drei Etagen verteilen sich die rund 300 Exponate in Hamm: Im Erdgeschoß findet man Malerei, im ersten Geschoß „Design“ und ganz oben Belegstücke zum architektonischen Schaffen.
Veröffentlicht unter Kunst
Verschlagwortet mit Frühwerk, Gustav-Lübcke-Museum, Hamm, Heinrich Vogeler
Kommentare deaktiviert für Das Leben ist wie ein bleicher Traum – Hamm zeigt Heinrich Vogelers Frühwerk im Umkreis des Jugendstils
Der Zauberer zeigt, was hinter den Dingen leuchtet – Zeichnungen und Aquarelle von Paul Klee in Hamm
Von Bernd Berke
Hamm. Einige wenige Künstler sind über Zweifel ziemlich erhaben. Pablo Picasso zählt dazu – und gewiß auch Paul Klee. Wollte sich einer erdreisten, Klee herabzustufen, so würde sich dieser Jemand selbst disqualifizieren. Umso erstaunlicher, daß von solch einem Künstler wesentliche Werkteile noch nicht zusammenhängend gezeigt worden sind. Unglaublich gar, daß man noch viele verschollene Bilder aufspüren kann.
Die jetzt in Hamm eröffnete Ausstellung „Paul Klee – Reisen in den Süden“ birgt stille Sensationen. Denn die Klee-Expertin Frau Dr. Uta Gerlach, die 107 Aquarelle und Zeichnungen zusammengetragen hat, konnte 13 Arbeiten auftreiben, von denen man geglaubt hatte, sie seien auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Weitere 26 Werke werden entweder erstmals oder (nach Jahrzehnten im Depot) erneut öffentlich gezeigt.
Paul Klee (1879-1940),. hat sein Oeuvre selbst akribisch dokumentiert. Ab 1911 hat er rund 10 000 Blätter und Leinwände numeriert und ins Werkverzeichnis aufgenommen. Er war offensichtlich kein Jäger-Charakter unter den Menschen, sondern ein Sammler, der wohl auch an die Nachwelt dachte. Jedenfalls erleichtern seine Listen heute die korrekte Zuschreibung.
Südliche Reisen in das andere Licht
Veröffentlicht unter Kunst, Unterwegs
Verschlagwortet mit Gustav-Lübcke-Museum, Hamm, Paul Klee, Reisen in den Süden, Uta Gerlach
Kommentare deaktiviert für Der Zauberer zeigt, was hinter den Dingen leuchtet – Zeichnungen und Aquarelle von Paul Klee in Hamm
Als die Jungfrau Maria der alten Göttin Isis glich – Christliche Kunst der ägyptischen Kopten in Hamm
Von Bernd Berke
Hamm. Seien wir ehrlich: Archäologische Ausstellungen gleichen sich oft wie Zwillinge. Man sieht reihenweise Vitrinen mit Grabbeigaben, ein paar Zeugnisse der Alltagskultur, beispielsweise Münzen, Krüge, Vasen und Öllämpchen, dazu reichlich blendenden Schmuck. Das Gustav-Lübcke-Museum in Hamm möchte mit „Ägypten – Schätze aus dem Wüstensand“ solcher Einheitsoptik entgehen.
Nimmt man nur das Titelwort „Ägypten“ wahr, hat man sich schon in die Irre führen lassen. Denn es geht nicht um Pharaonen oder Mumien und auch nicht um islamische Kultur, sondern um die Kunst der Kopten, der ägyptischen Christen.
Seit über 30 Jahren (damals in der Essener Villa Hügel) ist es die erste große deutsche Kopten-Ausstellung. Da haben sich die Hammer Veranstalter wohl gedacht: So trocken können wir den Laien diese Spezialitäten nicht anbieten. Folglich hat ein Ausstellungs-Architekt die Sache in die Hand genommen und so getan, als sei dies eine Ausstellung moderner Kunst. Die Wüstenschätze werden nicht gelehrsam nach Zeitenfolge dargeboten, sondern nach ästhetischen Maßstäben.
Nach Schönheit aufgestellt
Veröffentlicht unter Geschichte, Glaubensfragen, Kunst
Verschlagwortet mit Ägypten, Christentum, Gustav-Lübcke-Museum, Hamm, Kopten, Kunst der Kopten, Schätze aus dem Wüstensand
Kommentare deaktiviert für Als die Jungfrau Maria der alten Göttin Isis glich – Christliche Kunst der ägyptischen Kopten in Hamm
Hintergründiges Funkeln – Arbeiten des Farbtheoretikers Edgar Knoop in Hamm
Von Bernd Berke
Hamm. Wenn man vor den Bildem von Edgar Knoop steht, bleiben auch sie still, ja fast starr. Doch sobald man sich bewegt, nimmt man ein Flirren und Flimmern wahr. Was steckt dahinter?
Der gebürtige Dortmunder Knoop (Jahrgang 1936) lebt seit 1957 in München und ist dort seit 1972 Hochschullehrer für Farbtheorie. Hier ist also ein Fachmann und fundierter Theoretiker am Werke. Auch in der Praxis zeigt es sich: Gerade durch äußerst sparsam kalkulierten Einsatz bringt er die Farbe zur Wirksamkeit.
Knoops Ausstellung „Objekte – Projekte“ im Hammer Gustav-Lübcke-Museum (bis 16. Juli) enthält Collagen, Stelen (edel-schlanke Säulen), Reliefs, dickwollige Farb-Teppiche sowie Dokumente zu seinen Werken und Visionen für öffentliche Plätze.
Auf den ersten Blick wirkt die Zusammenstellung wie von aller Leidenschaft gereinigt, wie eine frostige Abfolge mathematisch vorberechneter Experimente mit Grundlagen der Kunst. Die geraden Linien verlaufen zumeist in Reih‘ und Glied, es herrscht vielfach quadratische Ruhe, oder es triumphiert der Goldene Schnitt.
Veröffentlicht unter Kunst
Verschlagwortet mit Edgar Knoop, Gustav-Lübcke-Museum, Hamm
Kommentare deaktiviert für Hintergründiges Funkeln – Arbeiten des Farbtheoretikers Edgar Knoop in Hamm
Versteckt im Irrgarten der Bilder – Druckgraphik von Bernard Schultze in Hamm
Von Bernd Berke
Hamm. In solchen Bildern kann man sich verirren: Bernard Schultze (geb. 1915) verstrickt die Blicke des Betrachters in üppige Liniengewächse. Es scheint, als wolle er sich selber drin verstecken. Und so heißt die Hammer Ausstellung seiner Druckgraphik denn auch, einem Schultze-Zitat gemäß: „Das Labyrinth ist mein Schutz“.
Die rund 120 Lithographien und Radierungen gehören fast ausschließlich privaten Sammlern. Die Auswahl beginnt mit dem Blatt „In den Kulissen“ (1950/51). Es zeigt eine noch figurative, womöglich von Theaterszenen inspirierte Gruppierung. Abstrahierte Schatten-Wesen überlagern einander so vielfach im Raum, daß dieser dem Orientierungssinn spottet. Die frühe Lithographie markiert also bereits den Weg in den Irrgarten.
Schultze, der um 1952 (Gruppe „Quadriga“) zu den Mitbegründern des deutschen Informel zählte, ließ das Gestrüpp der Linien fortan zusehends wuchern. Manchmal wirkt es beim ersten Hinsehen maßlos oder ungestalt, als habe das alles kein Ziel. Doch da täuscht man sich, denn der Künstler entzieht sich lediglich der raschen Festlegung, er will sich gegen Zudringlichkeit wehren. Bestimmt werden derlei Bilder letzten Endes von altmeisterlicher Formstrenge. Der kunsthistorisch sehr kundige Schultze arbeitet keineswegs bodenlos, sondern weiß sozusagen genau, wo er den Anker werfen muß und wo er ihn lichten darf.
Veröffentlicht unter Kunst
Verschlagwortet mit Bernard Schultze, Das Labyrinth ist mein Schutz, Druckgraphik, Gustav-Lübcke-Museum, Hamm, Migofs
Kommentare deaktiviert für Versteckt im Irrgarten der Bilder – Druckgraphik von Bernard Schultze in Hamm
Kunst aus klirrender Kälte – Archäologische Ausstellung über sibirische Waljäger vor 3000 Jahren
Von Bernd Berke
Hamm. Reichlich nachgedunkelt und arg ledrig sieht das Boot aus. Doch es macht einen intakten Eindruck. Denkbar gar, daß es noch für eine Paddelfahrt taugt. Der älteste komplette Kajak der Welt ist Prunkstück einer archäologischen Schau in Hamm und gehörte zur Ausrüstung arktischer Waljäger, die vor 2500 bis 3000 Jahren an der Nordostküste des heutigen Sibirien den Naturgewalten getrotzt haben.
Jagd auf die Großsäuger wurde freilich nicht in solchen Solo-Kajaks gemacht, sondern mit vereinten Kräften in „Siebenern mit Steuermann“. Während einer die Kommandos gab, stießen die anderen Männer mit Speeren und Harpunen aus Walroß-Elfenbein zu. Da werden viele Stiche nötig gewesen sein, bis der Wal erlegt war.
Die tollkühnen Herren hatten denn auch, so vermutet man, riesigen Respekt vor dem Tier und seiner Seele, mit der sie sich nach vollbrachter Tat rituell „versöhnt“ sehen wollten. Die ostsibirischen Ureinwohner jagten nur zum Überlebensbedarf, nicht für schnöden Gewinn wie heutige Fänger – und sie warfen nichts weg. Die Sehnen der Tiere wurden Z.B. zu Bindfäden verarbeitet oder in Bogenschußgeräte gespannt, die Häute dienten zur Abdichtung der hölzernen Behausungen und Boote.
Veröffentlicht unter Geschichte, Kunst
Verschlagwortet mit 1000 v. Chr., Arktis, Eskimos, Gustav-Lübcke-Museum, Hamm, Magie, Patriarchat, Sibirien, Waljäger
Kommentare deaktiviert für Kunst aus klirrender Kälte – Archäologische Ausstellung über sibirische Waljäger vor 3000 Jahren
Die Furcht vor der Leere überwinden – Arbeiten auf Porzellan und Keramik sowie Gouachen von Emil Schumacher
Von Bernd Berke
Hamm. Es ist eine allseits beliebte Abfolge bei Ausstellungen moderner Kunst: Am Anfang des Rundgangs kommen gegenständliche Arbeiten, dann wird es zusehends abstrakter. Ganz so, als könne Fortschritt nur in diese eine Richtung laufen. Der Hagener Emil Schumacher entzieht sich solchen Zuweisungen. Das belegt auch seine neue Ausstellung in Hamm.
In Schumachers Werk gibt es gerade in jüngerer Zeit wieder stärkere Andeutungen von Figürlichkeit. Man glaubt zum Beispiel Pferde oder Frauenakte zu erkennen. Nach wie vor aber ist bei Schumacher der körperlich-gestische Prozeß des Malens entscheidend. Ob daraus nun Abstraktionen oder Anklänge ans Gegenständliche entspringen, ist zweitrangig. Alles stammt aus dem gleichen schöpferischen Universum, hat gleiches Recht.
Die Ausstellung in Hamm umfaßt auf zwei Etagen rund 150 neuere Gouachen (Malerei mit speziellen Wasserfarben), dazu bemalte Keramik und Arbeiten auf Porzellan. Hätte Hamm nicht seinen Neubau des Lübcke-Museums, so wäre in dieser Stadt, die nun wieder eine deutliche Markierung auf der Kunst-Landkarte verdient, eine solch großzügige Schau nicht möglich. Zudem handelt es sich um Premieren, denn die Gouachen waren in unseren Breiten noch nicht öffentlich zu sehen, und die Präsentation der Porzellanbilder ist sogar eine „Uraufführung“.
Veröffentlicht unter Kunst
Verschlagwortet mit Emil Schumacher, Gouachen, Gustav-Lübcke-Museum, Hamm, Keramik, Porzellan
Kommentare deaktiviert für Die Furcht vor der Leere überwinden – Arbeiten auf Porzellan und Keramik sowie Gouachen von Emil Schumacher
Neues Gustav-Lübcke-Museum mit Luft und Licht für die Kunst – Zur Eröffnung in Hamm: Schau über ägyptischen Totenkult
Von Bernd Berke
Hamm. Mit einer weit ausladenden und doch sanften Schwingung, fast wie ein riesiger Konzertflügel, ragt der Bau in die sonst recht gesichtslose City. Welch ein Gewinn für eine Mittelstadt wie Hamm! Um ihr neues Gustav-Lübcke-Museum nach Entwürfen der dänischen Architekten Bo und Wohlert dürften die Westfalen überall beneidet werden. Der Neid wird wohl vorhalten, denn dies dürfte für lange Zeit der letzte große Museumsneubau in der Region bleiben.
36 Millionen DM hat das Haus gekostet. Um die Pläne, die bis ins Jahr 1981 zurückdatieren, wurde zäh gerungen. Die „Kulturfraktion“ aller Parteien hat den städtischen Finanzexperten sogar noch Luxus abgetrotzt. So durfte man zur Außenverkleidung Marmor statt Sandstein nehmen.
Das Kunst-Domizil ist deutlich lichter und luftiger geworden als das zehn Jahre alte Museum Bochum, das von denselben Architekten stammt. Gewisse Elemente finden sich zwar auch in Hamm wieder: die lange Rampe etwa, über die man in die obere Etage flanieren kann. Doch was in Bochum ein wenig beengt wirkt, ist hier zum allseits offenen Haus geraten. Nirgendwo stößt man auf verwinkelte Ecken, nirgendwo auf verschlossene Türen. Und im zweiten Stock mit seinen neuartig konstruierten Oberlichtern wird die Tageshelle staunenswert kunstfreundlich gefiltert.
Veröffentlicht unter Architektur & Städtebau, Kunst, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Ägypten – Geheimnis der Grabkammern, Bo und Wohlert, Ellen Schwinzer, Gustav-Lübcke-Museum, Hamm, Neubau, Neueröffnung, Prof. Jürgen Gramke
Kommentare deaktiviert für Neues Gustav-Lübcke-Museum mit Luft und Licht für die Kunst – Zur Eröffnung in Hamm: Schau über ägyptischen Totenkult