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Archiv der Kategorie: Wissenschaft
Manchmal liegt die Fachwelt krass daneben: Herner Museum zeigt „Irrtümer und Fälschungen der Archäologie“

Humorvoller Einstieg ins Irrtums-Thema: David Macaulay mit einer seiner Zeichnungen, die Funde wie Toilettenbrille und Deckel – Jahrtausende später – als edlen Schmuck deuten. (Foto: LWL / S. Brentführer)
Ein Ausstellungstitel im Klartext-Modus: „Irrtümer und Fälschungen der Archäologie“ nimmt in Herne selbstkritisch die eigene Zunft aufs Korn. Schauplatz ist das LWL-Museum* für Archäologie, das den detektivischen Spürsinn des Publikums weckt. „Fakt oder Fake?“, das ist auch hier die Frage. Klingt irgendwie ziemlich aktuell.
Zu Beginn richten sich phantasievolle Blicke in die Zukunft. Bereits 1979 hat der US-Architekt und Zeichner David Macaulay den Bildband „Motel der Mysterien“ veröffentlicht. Das Buch handelt von einer fiktiven Ausgrabung im Jahr 4022 n. Chr., die für diese Ausstellung teilweise nachinszeniert wurde. Unser ferner Nachfahre, der … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Geschichte, Krimi & Kriminalität, Kultur an sich, Scherz, Satire, Ironie, Stilfragen, Wissenschaft
Verschlagwortet mit Archäologie, David Macaulay, Herne, Irrtümer und Fälschungen, Kujau, Leibniz, Louvre, LWL-Museum für Archäologie, Otto von Guericke, Schliemann
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Mumien-Ausstellung in Hamm wirft Fragen auf: Ein besonderes Exponat stammt aus dem 3D-Drucker
Fangen wir nachrichtlich nüchtern an: Das Gustav-Lübcke-Museum in Hamm zeigt ab 3. Dezember eine Ausstellung über Mumien. Titel: „Der Traum vom ewigen Leben“. Doch damit hat es nicht sein Bewenden.

In Hamm ausgestellt und n i c h t aus dem 3D-Drucker stammend: Mutter und männliches Baby als Gruftmumien aus der Dominikanerkirche in Vác (Ungarn). Tragischer Hintergrund: Die Mutter war bei der Geburt gestorben. Das Kind starb wenige Stunden, nachdem es durch Kaiserschnitt aus dem Leib geholt wurde. (© Naturhistorisches Museum Budapest)
Erweiterter Begriff
Die Fachwelt verwendet den Begriff „Mumie“ heute mit deutlich erweiterter Bedeutung. Da geht es keineswegs nur ums Alte Ägypten und einbalsamierte Pharaonen. Vielmehr wird jeder Körper, dessen Verfallsprozess (teilweise) aufgehalten wurde, als „Mumie“ bezeichnet. Dabei ist … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen, Natur Klima Umwelt, Technik, Wissenschaft
Verschlagwortet mit 3D-Drucker, Der Traum vom ewigen Leben, Duplikat, Gustav-Lübcke-Museum, Hamm, Hammer Mumie, Kopie, Mumien
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„Experiment“: Dortmunder Schau stellt Fragen zur Kulturgeschichte der chemischen Erfindungen
Bloß keine Scheu vor Elementen und Molekülen! Diese Schau handelt zwar von Erfindungen in chemischen Laboren, doch als Besucher muss man keine einzige Formel parat haben. Schaden kann’s freilich auch nicht.

Fast schon auratische Exponate in der DASA-Schau: Potenzielle Wirkstoffe, die Paul Ehrlich um 1907 für seine Forschungen verwendete. (Foto: Bernd Berke)
Die recht kurzweilige Zusammenstellung mit dem knappen Titel „Experiment“ entfaltet in der Dortmunder DASA (Arbeitswelt Ausstellung) eher lebens- und alltagsnahe Geschichten, um ausnahmsweise mal nicht von „Narrativen“ zu sprechen.
Verantwortlich zeichnet vorwiegend ein Team von Kulturgeschichtlern des Historischen Museums Basel, mit dem die DASA diesmal kooperiert. Und offenbar hat die sprichwörtliche Chemie zwischen Basel und Dortmund gestimmt.
Just in jener schweizerischen Stadt Basel mit ihren großen Pharma-Weltkonzernen (Novartis, … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Arbeitswelt & Beruf, Gesellschaft, Natur Klima Umwelt, Technik, Warenwelt & Werbung, Wirtschaft & Geld, Wissenschaft
Verschlagwortet mit Anti-Baby-Pille, Aspirin, Bakelit, Basel, Chemie, DASA, Dortmund, Entdeckungen, Erfindungen, Experiment, Labor, Patente, Penicillin, Salvarsan
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Hoch lebe die Nuss!
Pssst, jetzt weiß ich, wie ich demnächst schnell reich und prominent werde. Ich verfasse mal eben einen Ernährungsratgeber, der alle bisherigen Theorien über den Haufen wirft und neue Horizonte aufreißt. Auf diese Weise haben sich doch schon etliche Leute dumm und dämlich „verdient“.
Wir kennen das zur Genüge. Alle paar Monate wird eine weitere Sau durch die Küchen getrieben, natürlich nur redensartlich. Gestern galten Eier mitsamt Cholesterin als verwerflich, heute sind sie angeblich gar nicht mehr so schlimm. Ähnliches widerfuhr dem Salz, von dem zwischenzeitlich ernsthaft abgeraten wurde. Heuer darf man’s offenbar wieder nehmen. Oder habe ich die allerneueste Kehrtwende verpasst?
Kohlenhydrate auf der Achterbahn
Manche Nahrungsmittel haben achterbahnhafte Karrieren und Abstürze sondergleichen hinter sich, … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Buchmarkt & Lesen, Kulinarisches, Luxus & Moden, Wissenschaft
Verschlagwortet mit Cholesterin, Eier, Ernährungsratgeber, Fett, Kohlenhydrate, Nuss, Salz
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Abwarten statt Arztbesuch: Autorenduo empfiehlt mehr Gelassenheit bei körperlichen Beschwerden
Da möchte der Patient so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchen, doch er muss eine Wartezeit von mehreren Wochen in Kauf nehmen. Vorher ist kein Termin mehr frei. Frust macht sich breit, vielleicht auch Angst um die Gesundheit. Doch nach Lektüre des Buches „Fragen Sie weder Arzt noch Apotheker“ kommt man als Leser wohl unweigerlich zu dem Schluss, dass es vielleicht sogar besser ist, auf einen Arztbesuch ganz zu verzichten.
Drei mögliche Szenarien: 1. Die Beschwerden verschwinden schneller als gedacht. Dann wäre der Termin reine Zeitverschwendung. 2. Es erfolgt eine medizinische Behandlung, aber der Gesundheitszustand verbessert sich nicht. 3. Die Therapie, die der Arzt empfiehlt, schadet dem Patienten mehr als sie nützt, denn beispielsweise verträgt sich das verschriebene Medikament nicht … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Buchmarkt & Lesen, Krankheit & Gesundheit, Natur Klima Umwelt, Wissenschaft
Verschlagwortet mit Antibiotika, Arzt, Brustkrebs, Erkältung, Früherkennung, Jan Schweitzer, Medikamente, Medizin, Prostata, Prostatakrebs, Ragnhild Schweitzer
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Münster bleibt dem Tiger treu
Im westfälischen Münster hält man auf Tradition. Man gibt das Gestern nicht so leicht verloren.

Fertiggestellt: Zootiger Rasputin in der Präparations-Werkstatt des Naturkundemuseums. (Foto: LWL/Steinweg)
So haben die Münsteraner – berühmtestes Beispiel – nach dem Krieg ihren historischen Prinzipalmarkt getreulich wieder neu erstehen lassen. Welch ein Gegensatz zu Dortmund, wo das damals älteste steinerne Rathaus Deutschlands 1955 kurzerhand abgerissen wurde.
Wir wechseln auf ein ganz anderes Feld, bleiben aber im Modus der Überlieferung: In Münster mag man sich nicht einmal von besonderen Tieren des Allwetterzoos ganz und gar trennen.
Jetzt ist der im Februar 2016 gestorbene Amur-Tiger Rasputin (er musste wegen eines Tumors am rechten Vorderlauf eingeschläfert werden) wieder in seiner prachtvollen Gestalt vorhanden. Er wurde von Fachleuten des Münsteraner … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Natur Klima Umwelt, Wissenschaft
Verschlagwortet mit Allwetterzoo, Münster, Naturkundemuseum, Präparator, Rasputin, Tiger
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Fast alles über die eiskalten Zeiten: Bernd Brunners Buch „Als die Winter noch Winter waren“
Die Samen (Ur-Skandinavier), die es wohl wissen mussten, haben mindestens zwischen Früh-, Mittel- und Spätwinter unterschieden. Ein durchschnittlicher Schneemann besteht aus rund 100 Milliarden Flocken. Anno 1890 mussten Zugpassagiere in Nevada schneehalber volle zwei Wochen in den Waggons ausharren. Und in Rio? Da bibbern sie angeblich schon bei 24 Grad plus.
Man ahnt es schon: Dieses Buch bewegt sich kursorisch kreuz und quer durch alle vorstellbaren Winter- und Kälte-Erfahrungen. Zwar gibt es eine Kapiteleinteilung, doch hin und wieder herrscht trotzdem ein bisschen Durcheinander; ganz so, als hätte sich der Autor bisweilen im Schneegestöber befunden. Der Mann heißt Bernd Brunner, sein Buchtitel ruft die oft ungemütlichen alten Zeiten auf: „Als die Winter noch Winter waren“, das könnte – so oder so … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Buchmarkt & Lesen, Geschichte, Natur Klima Umwelt, Wissenschaft
Verschlagwortet mit Als die Winter noch Winter waren, Antarktis, Arktis, Bernd Brunner, Eis, Eiszeit, Kälte, Schnee, Winter
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Was Passanten zu hören bekommen – und was die Wissenschaft daraus machen könnte
Alltäglicher kann Alltag nicht sein: Als ich dieser Tage zu Fuß unterwegs war, ist es mir mal wieder aufgefallen: Da kamen mir u. a. zwei Leute entgegen und ich schnappte en passant einen winzigen Gesprächsfetzen auf: „…das, was er zum Leben hat…“ Da ging es also, um es ganz trocken zu sagen, offenbar um den eher dürftigen Sozialstatus eines Freundes oder Bekannten.
Die nächsten Leute unterhielten sich anscheinend über Städte, denn es hieß: „Wuppertal liegt ja auch nicht höher.“ Gleich darauf kam ich an zwei älteren Damen vorbei, die plaudernd bzw. tratschend an der Straßenecke standen. Und wieder war im Vorübergehen eine sekundenkurze Äußerung zu verstehen. Die … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Gesellschaft, Sprache, Wissenschaft
Verschlagwortet mit Alltag, Forschung, Gesellschaft, Wissenschaft
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Vor 50 Jahren hob das Raumschiff „Orion“ ab
Der folgende Beitrag ist erstmals am 13. August 2013 in den Revierpassagen erschienen. Anlass der neuerlichen Veröffentlichung: Gestern (17. September) vor 50 Jahren hat die Ausstrahlung der legendären Reihe begonnen. Hier also nochmals der Text von 2013:
So hat man sich vor 47 Jahren die Zukunft vorgestellt: Die Menschen leben in einer keimfreien Unterwasserwelt. Das Mobiliar sieht poppig und furchtbar avantgardistisch aus. Leute in Einheitskluft vollführen schon mal seltsam roboterhafte Tänze. Vor allem aber brechen sie tagtäglich in die unendlichen Weiten fremder Galaxien auf.

Dietmar Schönherr, Wolfgang Völz und Eva Pflug in der Auftaktfolge von „Raumpatrouille“. (Screenshot von http://www.youtube.com/watch?v=FGcIy76N9sY)
Willkommen bei der „Raumpatrouille“, der legendären Science-Fiction-Spielserie aus den 1960er Jahren! Willkommen an Bord des Raumschiffs „Orion“!
Der „alte Adam“ ist … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Geschichte, Technik, Utopien, Wissenschaft
Verschlagwortet mit Dietmar Schönherr, Eva Pflug, Orion, Raumpatrouille, Raumschiff Orion, Wolfgang Völz
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Wenn die Eschen und Kastanien sterben…
Obacht, hier kommt ein Text, der im naiv-grünen Sinne von „Mein Freund, der Baum“ rezipiert werden könnte und den manche vielleicht belächeln oder herzig finden werden. Mir doch egal. Ich mache mir trotzdem Sorgen um „unsere“ Kastanien. Und um ein paar andere Bäume, zum Exempel Eschen. Ernsthaft jetzt.

Das waren noch Zeiten: Kastanienblüte in der Dortmunder Arndtstraße am 8. Mai 2009. (Foto: Bernd Berke)
Die bange Rede ist von heftigen Baumkrankheiten, gegen die offenbar einstweilen kein Kraut gewachsen ist. Die Ruhrnachrichten schrieben bereits im Juli über „Blutende Stellen am Hauptstamm, eingetrocknete Äste“ und starken Blattverlust. Es schmerzt schon beim bloßen Lesen. Es sei denn, man gehöre zu jenen impotenten Vollidioten, die immer schon lauthals tröten „Mein Auto fährt auch ohne … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Krankheit & Gesundheit, Natur Klima Umwelt, Region Ruhr, Wissenschaft
Verschlagwortet mit Bäume, Bäume fällen, Baumkrankheit, Dortmund, Eschen, Hagen, Kastanien, Witten
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Das Museum soll sich ändern: Jens Stöcker als neuer Leiter des MKK in Dortmund
Dortmund muss ja doch etwas Verlockendes an sich haben – oder war’s speziell diese hochinteressante Stelle? Rund 80 Fachleute hatten sich um die Leitung des Dortmunder Museums für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) beworben. Die Entscheidung fiel dann einmütig. Heute wurde der neue Kopf des Hauses offiziell den Medien vorgestellt: Dr. Jens Stöcker kommt aus Kaiserslautern, wo er bislang die Städtischen Museen und das Stadtarchiv leitet.

Im Präsentkorb für den „Neuen“ war auch ein schwarzgelber Schal: Kulturdezernent und Stadtkämmerer Jörg Stüdemann (li.), der neue Museumsleiter Jens Stöcker (Mi.) und Elke Möllmann, Geschäftsleiterin der Dortmunder Museen. (Foto: Bernd Berke)
Mit 42 Jahren ist der Vater zweier kleiner Töchter noch relativ jung. Just das war – neben allen fachlichen Qualifikationen – auch gefragt, … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Geschichte, Kultur an sich, Kunst & Museen, Region Ruhr, Wissenschaft
Verschlagwortet mit Dortmund, Elke Möllmann, Jens Stöcker, Jörg Stüdemann, MKK, Museum für Kunst und Kulturgeschichte
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Eier gut, Milch böse oder: Was gestern galt, kann morgen schon verworfen werden
Wer gehört noch zur Generation, die damals permanent und penetrant mit Lebertran abgefüllt worden ist? Das eklige Zeug sollte angeblich urgesund, ja nahezu lebenswichtig sein. Irgendwann war es dann nicht mehr die herrschende Lehrmeinung.
Heute wissen wir auch noch nicht richtig Bescheid. Neulich brachte die überregionale Sonntagszeitung meines (nicht ganz uneingeschränkten) Vertrauens in einer Ausgabe zwei vermeintlich eherne Ernährungs-Gewissheiten zur Sprache, die nun nicht mehr gelten sollen.
Punkt eins: Eier, die bislang im Verdacht standen, uns mit „schlechtem“ Cholesterin in Gefahr zu bringen, wurden erster Klasse von dieser Anklage „freigesprochen“. Überhaupt werde die Bedeutung des Cholesterins weit überschätzt, hieß es weiter. Das alles stand in einer nachösterlichen Nummer, kam … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Glaubensfragen, Kulinarisches, Natur Klima Umwelt, Wissenschaft
Verschlagwortet mit Ärzte, Cholesterin, Eier, Ernährung, Gesundheit, Lebensmittel, Lebertran, Milch, Naturwissenschaft
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Knickstellen, Übersäuerung, Datenflut – Archivare haben’s auch nicht leicht
Archivalien und Archivare gelten den Medien offenbar nicht als sonderlich „sexy“. Ganze zwei Journalisten (meine Wenigkeit inbegriffen) waren heute zugegen, als beim 68. Westfälischen Archivtag in Lünen eine Zwischenbilanz skizziert wurde. Die hiesige Presselandschaft ist arg überschaubar geworden. Hier also ein nahezu exklusiver Bericht:
Die Leute vom Fach sind jedenfalls zahlreich erschienen. Über 280 Archiv-Expert(inn)en aus Westfalen und darüber hinaus treffen sich am 15. und 16. März im Lüner Hansesaal. Als sich die Fachwelt vor 25 Jahren hier einfand, waren es nur 170. Würde es nicht so albern klingen, könnte man schlussfolgern, Archivieren liege doch im Trend. Jedenfalls ist es eine durch mancherlei Gesetze geregelte öffentliche Aufgabe von wachsender Bedeutung. Und das Metier hat sich zunehmend ausdifferenziert.
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Veröffentlicht unter Arbeitswelt & Beruf, Geschichte, Medien, Technik, Wissenschaft
Verschlagwortet mit Archivare, Archive, Digitalisierung, Fredy Niklowitz, LWL, Marcus Stumpf, Stadtarchiv, Westfälischer Archivtag
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„Das Lachen der Täter“: Klaus Theweleits Gedanken zur monströsen Mordlust
Wir erinnern uns schemenhaft: Damals, ab 1977, haben praktisch alle links bewegten Leute Klaus Theweleits „Männerphantasien“ gelesen oder wenigstens darin geblättert und sich die Köpfe heiß geredet.
Da ging es um soldatisch zugerichtete Männerkörper und ihre Panzerungen, um ihre psychophysische Angst vor Fragmentierung und Auflösung, die sie dann als entgrenzte Gewalt nach außen kehrten – nicht nur in beiden Weltkriegen. So ungefähr. In zwei Bänden mit 1174 Druckseiten war das natürlich alles ungleich differenzierter und vielfältiger ausgeführt.
Klaus Theweleit (73) ist sich offenkundig treu geblieben. Noch immer wandelt er konsequent auf den Spuren seines einstigen Kultbuches, dessen Grundlinien er mit neuen Akzenten bis in unsere Gegenwart fortführt. Jetzt war er zu … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Buchmarkt & Lesen, Geschichte, Gesellschaft, Psychologie, Wahnwitz, Weite Welt, Wissenschaft
Verschlagwortet mit Alexander Kerlin, Blackbox, Breivik, Das Lachen der Täter, Dortmund, Klaus Theweleit, Männerphantasien, Schauspielstudio
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Man entkommt ihnen nicht: „Die Roboter“ – Dortmunder Schau über Mensch & Maschine
Am Eingang der Ausstellung „Die Roboter“ heißt uns ein gewisser Jemand willkommen – dreimal darf man raten, wer…
Richtig. Ein Roboter namens „RoboThespian“ macht die Honneurs und sagt artig Guten Tag. Manchmal hat er dabei sogar blinkende Herzchen in den Augen. Putzig, nicht wahr? Doch die kurzweilige Ausstellung hat etliche ernstere Aspekte. Schließlich geht es in mancherlei Facetten um das komplexe Verhältnis von Mensch und Maschine.
Man entkommt ihnen nicht: Auch im weiteren Verlauf der Schau in der Dortmunder Arbeitswelt-Ausstellung DASA begegnen einem solcherlei Wesen. Manchmal begleiten sie einen auch, wenn man denn mag. Mehrere Gestalten, nicht ganz menschenhoch, etwas unförmig rundlich geraten, gleiten durch die Räume. Man kann sie nach bestimmten Exponaten … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Arbeitswelt & Beruf, Technik, Utopien, Wirtschaft & Geld, Wissenschaft
Verschlagwortet mit DASA, Dortmund, Mensch und Maschine, Roboter
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Als Nashörner und Elefanten hier lebten – Ausstellung „Wildes Westfalen“ in Herne
Die ältesten Exponate sind rund 465 Millionen Jahre alt. Man kann sie allerdings schwerlich erkennen, jedenfalls nicht mit bloßem Auge.
Es sind drei so genannte Trilobiten, Gliederfüßler, die mit Krebsen und Insekten verwandt sind. Gefunden wurden die winzigen, in Gestein eingeschlossenen Urzeit-Zeugnisse in Herscheid (Märkischer Kreis). Also zählen auch diese unscheinbaren Wesen zur Ausstellung mit dem forciert populären Titel „Wildes Westfalen“ (gemeint: wild lebende Tiere in Westfalen), die im LWL-Museum für Archäologie in Herne einige Zeugnisse aus der zoologischen Vergangenheit dieser Region in Vitrinen präsentiert.
In Jahrmillionen haben auch auf dem Gebiet, das heute Westfalen heißt, die unterschiedlichsten klimatischen Bedingungen geherrscht, Eis- und Warmzeiten wechselten einander ab, Vegetation und Landschaftsgestalt wandelten sich … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Fotografie, Geschichte, Natur Klima Umwelt, Wissenschaft
Verschlagwortet mit "Wildes Westfalen", Herne, LWL, Museum für Archäologie, Tierwelt, Westfalen
Ein Kommentar
Klänge aus Arbeitswelt und Alltag bewahren – Tagung zum europäischen Projekt in Dortmund
Wer weiß noch, wie ein Webstuhl, eine Registrierkasse, ein Wählscheibentelefon oder eine mechanische Schreibmaschine geklungen haben? Eben. Längst nicht mehr alle.
Also ist es wohl an der Zeit, solche flüchtigen Geräusche zu sammeln und als kulturelle Zeichen für Mit- und Nachwelt zu bewahren. Was es damit auf sich hat, war jetzt Thema einer internationalen Expertentagung in Dortmund.
Anlass für Bilanz und Ausblick: Seit nunmehr zwei Jahren läuft das rund 500.000 Euro schwere EU-Projekt „Work with Sounds“, bei dem sechs Museen Klänge der Arbeit und des Alltags (Küchengeräte etc.) aufgenommen und systematisch erschlossen haben. Die Zusammenarbeit neigt sich vorerst dem Ende zu. Eine Fortführung ist noch fraglich. Reizvoll könnte es es sein, wenn noch mehr Länder mit anderen Traditionen mitwirkten. Dem … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Arbeitswelt & Beruf, Geschichte, Region Ruhr, Tonträger, Wissenschaft
Verschlagwortet mit Arbeitswelt, Dortmund, Europa, Geräusche, Industrie, Klänge, LWL-Industriemuseum, Museen, Töne, Work with Sounds
Ein Kommentar
Das Mysterium der Fernwärme
In Erwägung, dass hier zunehmend relevante Themen aus Sein und Zeit aufgegriffen werden, geht es nun um eine „Öffentliche Bekanntgabe der Fernwärmeversorgung Niederrhein GmbH für die Kunden in Dortmund-Bodelschwingh“.
Selbige ist heute im Anzeigenteil eines Dortmunder Lokalblatts (Mixtur aus WAZ und Ruhrnachrichten) abgedruckt; übrigens auf derselben Seite wie die täglichen Huren-Kleinanzeigen. Das will allerdings gar nichts besagen und ähnelt eher der zufälligen Begegnung einer Nähmaschine und eines Regenschirms auf dem Operationstisch, welche bekanntlich den Surrealismus kennzeichnet. Damit hätten wir eine Kulturanspielung ebenso unversehens wie unauffällig untergebracht.
Jetzt aber streng zur energetischen Sache! Bislang hätte ich nie vermutet, dass die Menschen zu Bodelschwingh ihre Fernwärme vom Niederrhein beziehen. Aber es … Weiterlesen
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Die Dinge beginnen zu denken – „Schöne schlaue Arbeitswelt“ in der Dortmunder DASA
Klingt doch erst mal richtig nett: „Schöne schlaue Arbeitswelt“ heißt die neue Schau in der Dortmunder DASA, dem Ausstellungshaus, das der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin angegliedert ist. Doch der Blick in die Zukunft weckt gemischte Gefühle.
Es geht um einige Ausprägungen der sogenannten „Ambient Intelligence“ (etwa: Umgebungs-Intelligenz), welche sich z. B. mit „denkenden“ Büros, Datenbrillen und allerlei Sensoren anschickt, weite Teile unseres Alltags zu bestimmen, also nicht nur die Arbeitswelt; wie denn überhaupt Grenzen zwischen Arbeit und sonstiger Lebenszeit auf vielen Feldern fallen.
Es ist keine Science-Fiction mehr. Wir sind schon mittendrin in diesen tiefgreifenden Prozessen mit eigenständig parkenden Autos und einkaufenden Kühlschränken, um nur zwei populäre Phänomene zu nennen. Und es ist beileibe nicht alles verheißungsvoll, was da … Weiterlesen
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Geld ist keine Ware, sondern ein System – die Thesen des Briten Felix Martin
Was ist Geld? Diese Frage stellt der britische Wirtschaftswissenschafter Felix Martin. Die Antwort hingegen fällt landläufig anders aus, als er es sich wünscht. Martin, der früher Mitarbeiter der Weltbank war, ist der Ansicht, dass unsere herkömmliche Betrachtungsweise des Geldes im Kern falsch ist und hat die seiner Meinung nach wahre Biographie des Geldes aufgeschrieben.
Die weitverbreitete Ansicht und herkömmliche Definition von Geld sei die von Geld als Ware respektive als Tauschmittel. Dies sei von Grund auf ein Irrglaube und somit zum Beispiel auch die Ursache der jüngsten Finanzkrise. Nach Felix Martin ist Geld keine Ware, sondern ein Kredit-und Verrechnungssystem. Wobei ein Schuldschein erst dann zu Geld wird, wenn es die Möglichkeit einer Übertragung gibt. Die Entdeckung, dass eine Verbindlichkeit eine … Weiterlesen
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„Das weiße Gold der Kelten“: Salz hält auch uralte Fundstücke frisch
Wo vor Jahrzehnten noch das „Schwarze Gold“, also Kohle, das Leben bestimmt hat, geht es nun ums „Weiße Gold“ in viel weiter entfernten Zeiten: In Herne zeigt das LWL-Museum für Archäologie die aus Wien kommende Ausstellung „Das weiße Gold der Kelten – Schätze aus dem Salz“.
Es geht um staunenswerte Funde aus Hallstatt (Oberösterreich), wo schon in der Jungsteinzeit Salz gewonnen wurde. Um 1500 v. Chr. waren dann die bronzezeitlichen Kelten schon versiert im Salzbergbau. Etwa 1245 v. Chr. beendete ein katastrophaler Erdrutsch diese Phase. Die Geschichte des quasi (vor)industriellen Abbaus beginnt um das Jahr 850 v. Chr., in der frühen Eisenzeit. Die Kelten meißelten sich ins Innere der Berge vor, entlang der Salzadern stellenweise über 300 Meter tief. So … Weiterlesen
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Rätsel des Alltags (2): Brezelschwund
In unserer losen kleinen Reihe über Rätsel des Alltags, die vor wenigen Wochen mit dem Stöpsel-Spuk begonnen hat, wenden wir uns heute der Brezel zu.
Die letzten beiden Bühnenveranstaltungen, die ich aufgesucht habe, waren eine groß angelegte Kindertheater-Produktion und ein Klassik-Konzert. Durchaus unterschiedliche Ereignisse also. Doch sie hatten eines gemeinsam: In der Pause gab es keine Brezeln mehr. Das sorgte – unabhängig von Stand oder Alter – jeweils für Murren und Unmut bei jenen, die sich in der Schlange endlich nach vorn gearbeitet hatten.
Wasser, Säfte, Sekt, Wein, Bier – alles kein Problem. Nur die Brezeln waren jeweils vorzeitig „alle“.
Gibt es denn keinerlei Erfahrungswerte über Vorräte, die man in derlei Fällen anzulegen hat? Noch dazu war das Kindertheater nur … Weiterlesen
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Rätsel des Alltags (1): Stöpsel-Spuk
Es ist von einem rätselhaften Phänomen zu berichten, das vielleicht in Grenzbereiche der Naturwissenschaften führt. Oder so.
Die Sache ist die: Um meine Kontaktlinsen einsetzen und abspülen zu können, bin ich darauf angewiesen, dass der Verschluss des Waschbeckens dicht bleibt. Sonst könnten die Linsen auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Gleichsam mit einem höhnischen Gurgeln.
Nun habe ich folgende Beobachtung gemacht, man kann inzwischen durchaus von einer langwierigen Versuchsreihe sprechen: Tagsüber fuktioniert der Mechanismus – auf bloßen Fingerdruck hin oder indem man am Hebel zieht. Abends aber ploppt der Stöpsel immer wieder hoch und lässt sich auch durch gutes Zureden nicht bändigen. Dann muss ich den Ausguss auf andere, recht umständliche Weise abdichten.
Wenn das keine Tragik ist!
Wie aber lässt sich der … Weiterlesen
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Aufrüttelnde TV-Doku: Organhandel zwischen Kriminalität und Lebensrettung
Manila, Philippinen. Ein Mann in den Slums ist bereit, sich für 2500 Dollar eine seiner beiden Nieren entfernen zu lassen, um sie für eine Transplantation zu spenden. Für das Geld müsste er zwei Jahre lang als Hilfsarbeiter schuften. Kann man bei all dem von „Freiwilligkeit“ reden? Haben diese Menschen wirklich eine Wahl? Oder erleiden sie die schamlose Ausbeutung einer Zwangslage, an der skrupellose Händler und Ärzte noch viel mehr verdienen?
Keine einfachen Antworten
Ric Esther Bienstocks kanadische Doku über den „Schwarzmarkt Organhandel“ (arte) gab sich mit einfachen Antworten nicht zufrieden. Auf allen Seiten wurde gewissenhaft recherchiert, so gut es eben ging. Die geduldige Langzeitbeobachtung ließ manch eine Schattierung des Themas erkennen und ließ Fragen offen: Ist es nicht allemal besser, … Weiterlesen
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Auf der Suche nach heilsamen Giften
Holla! Der Kulturkanal 3Sat lockt uns mit kraftvollen Titeln wie die Boulevardzeitung mit den großen Lettern: „Hitlers Museen – Die Jagd nach den Nazi-Schätzen“ wurde jetzt (nach den Münchner Kunst-Sensationsfunden) kurzfristig ins Programm gerückt. Dafür musste die ähnlich vollmundig benannte Sendung „Dschungelcamp für Homöopathen“ nach hinten rücken.
An Stelle der Forscher, die – auf der Suche nach neuen medizinischen Wirkstoffen – beschwerliche Reisen in den Regenwald unternehmen, wäre man über den „Dschungelcamp“-Vergleich wohl nicht gerade entzückt. Er zieht das ganze Projekt ein wenig ins Halbseidene. Aber wie war das noch: Mit Speck fängt man Mäuse.
Schlangen, Vogelspinnen und anderes Getier
Der Film selbst war hingegen alles andere als spektakulär, sondern wirkte durchaus bedächtig. Das Motto hätte gut und gerne lauten … Weiterlesen
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Historische Ferne in Herne: Uruk – die erste Großstadt der Menschheit
Kostbare Leihgaben aus London, Paris und Berlin gastieren jetzt im Herner LWL-Museum für Archäologie. Inhaltlich geht es um den frühesten Vorläufer solcher Metropolen: das legendäre Uruk.
Diese erste Großstadt der Weltgeschichte ist vor rund 5000 Jahren in Mesopotamien entstanden, auf dem Gebiet des heutigen Irak, im Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris, rund 300 Kilometer südlich vom späteren Bagdad gelegen. Uruk hat über Jahrtausende existiert, wobei die kulturelle Wirkung länger andauerte als die politische Macht. Der Zenit war gegen Ende des 4. Jahrtausends v. Chr. erreicht. Als Mittelpunkt der damaligen Welt wurde Uruk von Babylon abgelöst.

Sogenannte Uruk-Vase. Uruk, Uruk-Zeit 4. Jt. v. Chr., Marmor. Bagdad (Iraq Museum), Gipsabguss Berlin, Vorderasiatisches Museum. (© Staatliche Museen zu Berlin/Vorderasiatisches Museum/Olaf M. Teßmer)
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Jetzt auch im Kulturkanal: Lamento über den erbärmlichen Zustand der Straßen
Das höchst zweifelhafte Geschäftsgebaren des Limburger Bischofs beschäftigt offenbar weite Teile der Nation – und also gab’s einen ARD-„Brennpunkt“ dazu. Doch jetzt mal nüchtern betrachtet: Über den Herrn werden wir noch ein paar Tage oder schlimmstenfalls Wochen reden. Der Zustand unserer Straßen wird uns hingegen noch viele Jahre lang aufregen. Also bin ich meinem Vorhaben treu geblieben und habe mir die Sendung „Geflickt und zugeschüttet – Schlaglochrepublik Deutschland“ angesehen.
„Die Republik bröckelt“
Dem knackigen Titel nach zu urteilen, ist das ganze Lamento wohl bei RTL gelaufen? Weit gefehlt. Wenn’s drauf ankommt, findet man auch beim kulturgeneigten Kanal 3Sat markige Worte. Dann klingen die Sätze beispielsweise so: „Deutschland bremst sich aus.“ Oder auch so: „Die Republik bröckelt.“ Oder klischeehaft wie in … Weiterlesen
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Hohe Belastung mit Umweltgift PCB: Uni Bochum reißt zwei Großgebäude ab
Was muss man da heute lesen? Die Ruhr-Uni Bochum (RUB) will bis März 2015 gleich zwei ihrer Großgebäude abreißen.
Und zwar nicht etwa aus ästhetischen Gründen, um vielleicht den architektonischen Brutalismus rückgängig zu machen. Im Gegenteil: Die beiden Bauten der Ingenieurwissenschaften (Kürzel IA und IB) sollen bis 2017 in gleicher Form und Höhe an selber Stelle wieder erstehen, um die „denkmalwürdige Silhouette“ der Ruhr-Uni zu erhalten.
Doch das ist zwar ein Aspekt, aber beileibe nicht der aktuelle Kern der Sache. Der Abrissgrund klingt nämlich durchaus beunruhigend. Es ist die offenbar viel zu hohe PCB-Belastung in den Gebäuden. Nicht nur als jemand, der einige Jahre in anderen Uni-Gebäuden (vornehmlich GA und GB) zugebracht … Weiterlesen
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Wenn New York in den Fluten versinkt – Nathaniel Richs Roman „Schlechte Aussichten“
Während das Gros der Menschen vor Katastrophen zurückschreckt, lebt Mitchell Zukor geradewegs auf, wenn er die Wahrscheinlichkeit von Untergangsszenarien berechnen und kalkulieren kann. Er, die Hauptfigur in Nathaniel Richs Buch „Schlechte Aussichten“, bändigt damit nicht nur seine eigene Angst vor den Unwägbarkeiten des Lebens. Seine Faszination hat vor allem auch finanzielle Gründe, arbeitet doch der studierte Mathematiker für eine Firma, die mit solchen Prophezeiungen ihr Geld verdient.
Futureworld heißt die Versicherungsgesellschaft, und der Name ist ähnlich perfide wie ihr Treiben. Die Zukunft dürfte nämlich für ein Unternehmen längst beendet sein, wenn es als Kunde die Dienstleistungen in Anspruch nehmen muss. Futureworld verspricht, die Firmen im Falle schlimmster Naturereignisse finanziell schützen zu wollen. Nun ist Mitchell kein Versicherungsagent, der sich mit … Weiterlesen
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Körper, Dinge, Räume neu vermessen – Zeichnungen von Micha Laury in Bochum
Es ist, als würden alle Räume neu vermessen, alle Körper und Gegenstände von Grund auf neu erkundet, noch einmal erfunden, anders zusammengesetzt. Ein zweiter Schöpfungsakt aus dem Geiste und mit den Kräften der Kunst.
Der aus Israel stammende, seit 1976 in Paris lebende Künstler Micha Laury, vereint in seinem Werk unvordenkliche Uranfänge mit weit ausgreifender Zukunftsschau. Bochums Museumdirektor Hans Günter Golinski, dessen Haus Micha Laury nun die erste deutsche Einzelausstellung ausrichtet, fühlt sich dabei gelegentlich gar an die Universalgelehrten der Renaissance erinnert, etwa an Leonardo da Vinci und Albrecht Dürer. Doch es gibt natürlich auch ästhetische Anknüpfungsstränge in der neueren Kunst, so bei Duchamp, Beuys oder Jasper Johns.
Unter der … Weiterlesen
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ARD-„Brennpunkt“ zum Hochwasser: Die unstillbare Gier nach starken Bildern
Es ist auf Dauer etwas ermüdend: Gewisse Medien müssen stets übertreiben und stellen deshalb jeden stärkeren Wetterumschwung wenigstens als Jahrzehnt-Ereignis hin. Doch diesmal ist es wirklich ernst. Die Regenflut, die jetzt vor allem Teile Bayerns und Sachsens überschwemmt hat, übertrifft tatsächlich alle vergleichbaren Ereignisse in Deutschland.
Die ARD hat schon weitaus geringfügigere Ereignisse zum Anlass für einen „Brennpunkt“ nach der Tagesschau genommen, manchmal auch schon mittelprächtige Fußball-Nachrichten. Die 45-Minuten-Ausgabe „Hochwasseralarm – der Kampf gegen die Flut“ war hingegen wirklich angebracht.
In Superlativen schwelgen
Es moderierte mal wieder Sigmund Gottlieb vom Bayerischen Rundfunk. Der barocke Mann schien geradewegs in Superlativen zu schwelgen, von einer „Sintflut“ war natürlich gleich in den ersten Sätzen die Rede. Er kostete die gängige „Jahrhundert“-Rhetorik in vollen … Weiterlesen
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Werden und Vergehen der Insekten: Das Frühwerk von Jan Fabre in Recklinghausen
Als Zwanzigjähriger schlug der spätere Künstler, Tanzschöpfer und Theatermann Jan Fabre ein „Forscherzelt“ im elterlichen Garten auf und richtete darin ein Minilabor ein, um Insekten zu untersuchen.
Die ärmliche, eigen- und urtümliche, nahezu schamanisch wirkende Behelfs-Behausung ist jetzt als Installation in Fabres sorgsam inszenierter Recklinghäuser Ausstellung aus dem Frühwerk zu sehen. Die Zusammenstellung kreist mit etwa 120 Zeichnungen und 30 Kleinskulpturen um ein einziges, freilich vielgestaltig entfaltetes Thema, nämlich just Insekten.
Die Arbeiten aus den Jahren 1975 bis 1979 firmieren als Schau zu den Ruhrfestspielen, die traditionsgemäß am 1. Mai beginnen werden. Was da auf Wänden und in Vitrinen imaginär krabbelt und kreucht, könnte ausgesprochene Phobiker diesmal von einem Besuch der Kunsthalle … Weiterlesen
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Gefährliche Abenteuer am Hindukusch: Linus Reichlins Roman „Das Leuchten in der Ferne“
Es ist eines dieser Bücher, die den Leser schon nach wenigen Zeilen fesseln, weil die Geschichte einfach unglaublich klingt. So mag man Linus Reichlins Buch „Das Leuchten in der Ferne“ nicht eher aus der Hand legen, bis das Schicksal des alternden Kriegsreporters Moritz Martens geklärt ist.
Einmal Hasardeur, immer Hasardeur: Der Auslandsjournalist lässt sich auf eine Reise nach Afghanistan ein, die ihm eine Reportage über eine Geschichte einbringen soll, mit der er seinen Namen wieder aufpolieren könnte. Im Land am Hindukusch hat sich angeblich ein Mädchen in Jungenkleidern einem Trupp von Taliban angeschlossen und es besteht die große Gefahr, dass der Schwindel auffliegt. Da sie wegen ihres Geschlechts Nachteile in der Ursprungsfamilie fürchtet, ist das Mädchen getürmt und sieht in … Weiterlesen
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Hunde und Brieftauben als Forschungsobjekte der Historiker
Welche Wege Geschichtswissenschaft auch gehen kann, zeigt eine neue Ausgabe der „Westfälischen Forschungen“ mit dem Themenschwerpunkt „Tier und Mensch in der Region“. In dem Buch geht es zum Beispiel um Grubenpferde und Hundehaltung früher, um Biber und Bären, um die Geschichte der Zoologischen Gärten, um Wölfe und Tierschutz, um Milchwirtschaft, Rennpferde und Brieftauben.
Für diejenigen unter den Lesern der Revierpassagen, die sich für diesen Themenkreis erwärmen können, hier eine Inhaltsübersicht:
Einleitung: Mensch und Tier in der Geschichte
Aline Steinbrecher: Auf Spurensuche. Die Geschichtswissenschaft und ihre Auseinandersetzung mit den Tieren
Ingrid Auerbach: Hunde in Westfalen vom 17. bis ins 20. Jahrhundert
Mieke Roscher: Westfälischer Tierschutz zwischen bürgerlichem Aktivismus und ideologischer Vereinnahmung (1880-1945)
Verena … Weiterlesen
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Das Leben in 100 Jahren: Hoffnung und kalte Schauer beim Blick in die Zukunft
In einem Jahr, das die Menschheit nach dem Maya-Kalender nicht überstehen wird, kommt das Buch von Michio Kaku gerade recht. „Unser Leben in 100 Jahren“. Das lässt hoffen.
Doch dem Autor Michio Kaku wäre es sicher zu wenig, seinen Lesern die Botschaft zu senden: „Kopf hoch, es geht weiter“. Er sieht die Menschheit auf der Schwelle zu einer neuen Ära in der Erdgeschichte. Es dauert nicht mehr lange, bis wir alle ins Weltall ausschwärmen können, Hologramme die reale Präsenz eines Besuchers ersetzen und Gene gekauft werden können.
Da läuft einem als Leser manchmal ein kalter Schauer über den Rücken, wenn der japanische Physiker seine Theorien entwickelt. Wo bleibt der Schutz des menschlichen Erbguts, wo der Schutz vor der totalen Überwachung? … Weiterlesen
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Wissenschaftliche Tagung zur Geschichte des Ruhrbergbaus
Am vergangenen Samstag gab es in der Wittener Zeche Nachtigall eine interessante Tagung zur Bergbaugeschichte. Die Beiträge der einzelnen Wissenschaftler gibt es bereits als Buch, zu bestellen für 14 Euro inklusive Versand unter http://www.bgvr.org/tagung/tagungsband
Hier eine Übersicht über die Themen:
Dr. Volker Wrede – Überblick über die Geologie und die Rohstoffpotenziale des Ruhrgebietes
Dr. Jennifer Garner / Dr. Manuel Zeiler – Eisenzeitliche Montanlandschaft Siegerland
Dr. Olaf Schmidt-Rutsch – Die digitale Rekonstruktion der Zeche Nachtigall
Dr. Alexander Gorelik / Dipl.-Ing. Gero Steffens – Der mittelalterliche bis frühneuzeitliche Bergbau am Eisenberg von Olsberg
Dipl.-Min. Norbert Knauf – Einblicke in die Montangeschichte der Grube „Grube Wohlfahrt“ in Hellenthal-Rescheid
Oliver Glasmacher – Schlebuscher Erbstollen (Wetter/Ruhr). Montanhistorische Einordnung und … Weiterlesen
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Abriss oder Architektur-Archiv: Was wird aus dem früheren Ostwall-Museum?
Es gibt Betrübliches von einer „prominenten“ Dortmunder Baulichkeit zu berichten. Das frühere Dortmunder Museum am Ostwall (dessen Bestände bekanntlich ins „Dortmunder U“ umgezogen sind) gammelt allem Anschein nach erbärmlich vor sich hin.
Schon der flüchtige Laienblick von außen lehrt jedenfalls das Gruseln. Rundum sprießt Vegetation durch die Ritzen zwischen den Steinen, ginge es so weiter, könnte irgendwann die „Natur“ das ganze Areal zurückerobert haben.
Die Freitreppe hinterm Haus ist in einem kläglichen Zustand. Zwischenzeitlich sind hier angeblich Drogengeschäfte abgewickelt worden, das verwahrloste Ambiente hat sich wohl geradezu dafür angeboten. Die Plastiken im kaum gepflegten Gartenbereich sind nicht nur von Sprayern versaut worden, sondern dümpeln bei entsprechender Witterung auch … Weiterlesen
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Zum Tode von Neil Armstrong: Die Mondfahrt und der historische Satz
„Wie, du hast dir das entgehen lassen?“ Die Kolleginnen und Kollegen, angeführt von Chef Malte, blickten ungläubig bis verblüfft in meine naiv-blauen Augen und schüttelten unisono ebenso entgeistert wie im Geiste scheibenwischend die erfahreneren Köpfe. Gerade hatte ihnen so ein nassforscher Berufsneuling die überraschende Tatsache verkündet, dass er nicht wie im Falle von faustkämpferischen Auseinandersetzungen zwischen Cassius Clay (der hieß damals noch so) und Ingemar Johansson nächtens aus den Federn gekrabbelt war und schlaftrunkenen Auges den unvermeidlichen Sieg des tänzelnden US-Profis wahrgenommen hatte.
Nein, dieser Berufsneuling des Jahres 1969, Ihr werdet es erraten, das war ich, hatte sich nach links umgedreht und weiter geratzt, während Neil Armstrong auf die staubige Mondoberfläche hüpfte und seine legendären Worte hinaus in All nuschelte: … Weiterlesen
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„Sounds Like Silence“: Auf den Spuren der Stille, an den Grenzen des Schweigens
Jubiläumshalber ist der Komponist John Cage (100. Geburtstag am 5. September) heuer erst recht eine kulturelle Leitfigur. Nicht nur setzt die Ruhrtriennale vielfach bei seinem Werk an, nicht nur hat die Fluxus-Kunst (derzeit im Fokus des Museums Ostwall) ihm Impulse zu verdanken – auch die gedankenreich unterfütterte Ausstellung „Sounds Like Silence“ kommt (parallel im selben Hause Dortmunder „U“) auf ihn zurück. Für die intellektuelle Durchdringung auf hohem Theorie-Plateau sorgt der ortsansässige Hartware MedienKunstVerein (HMKV), dessen Leiterin Inke Arns den Leipziger Medienwissenschaftler Dieter Daniels als Ko-Kurator gewonnen hat.
„Sounds Like Silence“. Hört sich an wie Stille. Oder: Geräusche wie Stille. Der auf den Welthit „Sounds … Weiterlesen
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Ich bin dann mal weg: Heiner Goebbels‘ „Ästhetik der Abwesenheit“
Der Intendant als sein eigener Theoretiker: Im Gegensatz zu den meisten Künstlern, die die Deutung ihrer Werke gerne mit dem Hinweis verweigern, das Geschaffene solle für sich sprechen, liefert Heiner Goebbels die Dramentheorie zu seinen Musiktheaterinszenierungen gleich mit.
Mehr noch: Die ästhetische Theorie entwickelt sich scheinbar organisch aus seinen Kompositionen und aus der Art, wie er glaubt, sie in Szene setzen zu müssen. Das ist ebenso originell wie überzeugend. Doch Heiner Goebbels ist eben nicht nur Komponist, neuer Intendant der Ruhrtriennale und Musiktheaterregisseur, sondern auch Professor für angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. Seit 2009 ist er außerdem Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und Künste in Düsseldorf, wo er kürzlich in einem
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