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Archiv der Kategorie: Kulinarisches
Sinnlich, saftig, manchmal faulig: Ahlen zeigt „Früchte in der Kunst“

Pierre-Auguste Renoir: „Nature morte aux pommes et grenades“ (Stillleben mit Granatäpfeln), um 1910, Öl auf Leinwand (Courtesy Kunststiftung Rainer Wild, Heidelberg © VG Bild-Kunst, Bonn 2025)
Es dürfte sozusagen die saftigste Ausstellung des Jahres sein, auf jeden Fall ist es die fruchtigste: Mit „Ein Genuss! Früchte in der Kunst“ präsentiert das Kunstmuseum Ahlen – erstmals in NRW – Ausschnitte der einzigartigen Sammlung des Heidelberger Unternehmers und Wissenschaftlers Prof. Rainer Wild, der sich just auf künstlerische Darstellungen von Früchten spezialisiert hat. Eigentlich kein Wunder, importiert und verarbeitet seine Firma doch Früchte aus aller Welt.
Über 100 Arbeiten von 77 Kunstschaffenden des 20. und 21. Jahrhunderts sind in Ahlen zu sehen. Da finden sich reihenweise große Namen aus der neueren Kunstgeschichte, beispielsweise … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kulinarisches, Kunst & Museen, Natur Klima Umwelt
Verschlagwortet mit Ein Genuss! Früchte in der Kunst, Kunstmuseum Ahlen, Rainer Wild
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Salz im Nudelwasser und viele andere Küchenfragen
Gewichtige Frage, fürwahr: „Wann kommt das Salz ins Nudelwasser?“ Sofort oder etwas später? Das Magazin der Süddeutschen Zeitung (SZ) hat nach und nach eine Menge Fachleute (beileibe nicht nur mit professoralen Weihen) aufgeboten, um bei solcherlei Problemen Klarheit zu schaffen. Nun liegen die gesammelten Resultate in Buchform vor.
„Ein für alle Mal“ sollen hier – laut Untertitel – die wichtigsten Küchenfragen geklärt werden. Dabei zeigt sich doch rückblickend an etlichen Stellen, wie sehr solche Abwägungen zeitbedingt und dem Wandel unterworfen sind. Und gar manches Mal heißt es: „Die Antwort lautet Jein.“ Es lebe die feine Differenzierung.
Um den Titel gleich aufzugreifen: Das Salz gehört erst dann ins Nudelwasser, wenn Letzteres schon zu kochen beginnt. Es hat mit dem Siedepunkt zu … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Kulinarisches
Verschlagwortet mit Süddeutsche Zeitung Magazin, Wann kommt das Salz ins Nudelwasser?
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Trunk, Zeitreise, Einsamkeit und mehr – ein Stapel mit neuen Büchern
Was die Dichter im Glase hatten
Welch eine Idee, gegenläufig zum oft eher abstinenten Zeitgeist: vorwiegend alkoholische Lieblings-Drinks ruhmreicher Schriftsteller, wie sie in ihren Werken vorkommen, als Rezepte herauszubringen und mit anekdotischen Anmerkungen zu versehen. Das Resultat, übersetzt aus dem amerikanischen Englisch: „Trinken wie ein Dichter. 99 Drinks mit Jane Austen, Ernest Hemingway & Co.“ (Klett-Cotta, 217 Seiten, 24 Euro). Die größten Fraktionen bevorzugen – in allerlei Formen und Kombinationen – entweder Gin oder Whisky, dahinter folgen die Anhänger von Rum und Wodka. Einige Beispiele: Edgar Allan Poe hielt es mit Brandy, Rum und Schlagsahne. Gustave Flaubert bevorzugte Apfelcider mit Calvados und Aprikosenbrand. James Joyce nahm – wenig überraschend – gern Kaffee mit irischem Whisky zu sich. E. T. A. … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Buchmarkt & Lesen, Gesellschaft, Kulinarisches, Lebenswege, Literatur, Region Ruhr, Rock & Pop
Verschlagwortet mit Christian Kracht, Einsamkeit, Familie, Ines Habich-Milovic, Migration, Rock und Pop, Trinken, Trunksucht
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Finale um die Currywurst: Berlin vs. Ruhrgebiet
Manches, was immer und immer wieder als reviertypisch hervorgekramt wird, kann einem auf Dauer ein bisschen auf den Geist gehen. Grönemeyers Liedgut beispielsweise. Die ewige Rivalität zwischen Schalke und dem BVB. Die alljährlich abgefeierte Büdchenkultur. Oder die Currywurst. Doch im Grunde ist uns all das ans Herz gewachsen, oder etwa nicht?
Seit Jahrzehnten wird im Ruhrgebiet medial auf Biegen und Brechen darauf hingearbeitet, dass die Currywurst im Revier erfunden worden sei – und nicht in Berlin. Ein neues Buch soll jetzt „endgültig“ Klarheit bringen, ist passenderweise im Klartext-Verlag erschienen und heißt „Alles Currywurst – oder was?“
Da sich der Klartext-Verlag in Essen befindet, ist die Stoßrichtung vorgegeben. Wir wollen ja hier nicht spoilern, aber dreimal darf man raten, ob Berlin … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Buchmarkt & Lesen, Gesellschaft, Kulinarisches, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Alles Currywurst – oder was?, Berlin, Currywurst, Gregor Lauenburger, Klartext Verlag, Ruhrgebiet, Tim Koch
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Bloß nicht von Experten einschüchtern lassen – „Das Weinbuch ohne Blabla“
Vorab bemerkt: Dieses Buch ist bereits seit fünf Monaten auf dem Markt, liegt in der dritten Auflage vor und hat immerhin den Deutschen Kochbuchpreis bekommen. Doch erst durch ein Interview der Süddeutschen Zeitung mit der Autorin Louisa Maria Schmidt bin ich darauf aufmerksam geworden. Also habe ich „Das Weinbuch ohne Blabla“ käuflich erworben. Nix Rezensionsexemplar.
Interessant und ermutigend erschien mir Schmidts Ansatz, dass sich die Leute nicht durch hochtrabende Weinexperten (wohl wirklich überwiegend Männer) ins Bockshorn jagen lassen, sondern ihrem eigenen Geschmack auch ohne sonderlichen Fachjargon auf die Spur kommen sollten. Tatsächlich gibt es auf diesem Felde viel affiges Getue, von dem sich die Autorin wohltuend fernhält. Also auf zur Verkostung! Munter reingeschnuppert und reingeschmeckt ins Buch:
Natürlich packt die … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Buchmarkt & Lesen, Kulinarisches, Luxus & Moden, Stilfragen
Verschlagwortet mit Das Weinbuch ohne Blabla, Louisa Maria Schmidt, Wein
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Vom Pasta-Rezept zur Bellini-Oper und zurück
Zufälle gibt’s! Beispielsweise solche, die sich zwischen Kulinarik und Opernwelt begeben.
Der Reihe nach: Wir haben ein Rezept ausprobiert, es trägt den Titel „Sizilianische Pasta mit Ricotta und Auberginen (alla Norma)“ und soll hier selbstverständlich auch sogleich verlinkt werden. Damit niemand sagen kann, er/sie sei um den Genuss gebracht worden.
Ich will aber auf etwas anderes hinaus. Warum trägt das Gericht eigentlich die Zusatz-Bezeichnung „alla Norma“? Dazu verzeichnet Wikipedia zwei Erklärungsversuche. Der eine besagt, ein sizilianischer Koch sei vor Zeiten so begeistert gewesen, dass er die Pasta-Variation nach der Oper „Norma“ des ruhmreichen Komponisten Vincenzo Bellini benannt habe, der just in Catania (Sizilien) geboren wurde. Die zweite Version klingt … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kulinarisches, Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Bellini, Norma, Pasta alla norma, Sizilien
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Lecken, schmecken, lispeln, lallen: Fast alles über die Zunge
Florian Werner knöpft sich die kulturgeschichtlichen Themen vor, wie sie ihm beikommen. Zuletzt hatte er sich mit allerlei Fährnissen rund um die Raststätte befasst, es wurde an dieser Stelle gewürdigt. Nun ist ein ganz spezieller Körperteil an der Reihe: die Zunge, also das eigenwillig schlüpfrige Ding in der Mundhöhle, das manchmal so keck hervorkommt.
Schnell wird klar, wie fleißig der Autor Materialien gesammelt hat. Nahezu jede denkbare (zumindest deutschsprachige) Redensart mit Zungenbezug wird zitiert und aufs pralle Leben bezogen. Da kommt einiges zusammen. Derlei Bücher tendieren überhaupt dazu, die ganze Welt auf ihr Thema zu fokussieren. Dem Zungen-Autor ist irgendwann alles Zunge. Und so heißt es auch hier: bloß nichts vergessen, bloß nichts auslassen, keinen Gag verschenken. So wird die … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Gesellschaft, Kulinarisches, Liebesleben, Sprache
Verschlagwortet mit Die Zunge, Florian Werner
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Die feine Art des Speisens: Vincent Moissonniers Ratgeber „Der Käse kommt vor dem Dessert“
Das literarische amuse gueule, also das geschmacksanregende Vorwort stammt vom Schriftsteller Hanns-Josef Ortheil, einem sinnenfrohen Genießer. Autor des Haupttextes ist indes der aus Frankreich stammende Küchenchef Vincent Moissonnier. Er hat sich seit langer Zeit mit seinem Spitzenrestaurant in der vermeintlich „französischsten“ deutschen Stadt niedergelassen, in Köln. Das Prädikat ist anfechtbar, aber egal.
In frankophilen Zusammenhängen, so weiß man, wird seit jeher am edelsten gespeist. Auch die zugehörigen Benimmregeln sind ursprünglich aus der höfischen Kultur Frankreichs hervorgegangen. Just um die heute wünschenswerten Varianten und Nuancen geht es im vorliegenden Buch „Der Käse kommt vor dem Dessert“. Untertitel: „Goldene Regeln für den Restaurantbesuch – von Dresscode bis Trinkgeld“.
Sind wir etwa wieder in Zeiten angelangt, in denen förmlicher Benimm abermals eine größere … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Buchmarkt & Lesen, Gesellschaft, Kulinarisches, Stilfragen
Verschlagwortet mit Der Käse kommt vor dem Dessert, Esskultur, Frankreich, Hanns-Josef Ortheil, Joachim Frank, Köln, Moissonnier, Restaurant, Vincent Moissonnier
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„Im Bann des Eichelhechts“ – Axel Hackes neue Abenteuer im Sprachland
Wohl einem Autor, dem die Ideen oder zumindest die Materialien nur so zufliegen, weil sie ihm haufenweise von seinen Leserinnen und Lesern zugesandt werden. Axel Hacke vergisst denn auch nicht, dafür im Nachspann seines neuen Buches Dank abzustatten. Er selbst versteht es meisterlich, all die Fundstücke zur vergnüglichen Lektüre zu arrangieren.
„Im Bann des Eichelhechts“ heißt das Opus, in dem Axel Hacke – wieder einmal – entzückende bis entsetzliche Sprachentgleisungen, Verhörer, Verleser und unfreiwillig komische Übersetzungsfehler auftischt. Hacke wähnt sich angesichts der überbordenden Fülle geradezu in einem jeder Logik enthobenen „Sprachland“, in dem ungeahnte, oft geradezu poetische Ausdrucks-Freiheiten herrschen. Ganz vorne und ganz hinten im Band sieht sich dieses Land liebevoll kartographiert.
Beim „Eichelhecht“ handelt es sich übrigens um den … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Buchmarkt & Lesen, Kulinarisches, Scherz, Satire, Ironie, Sprache, Wahnwitz
Verschlagwortet mit Axel Hacke, Im Bann des Eichelhechts, Rezepte, Speisekarten, Übersetzungen
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Die WAZ schenkt kräftig ein: Gin und mehr mit Bergbau-Anmutung

Ein Ginflaschen-Verschluss anderer Provenienz – nicht bei WAZens zu erwerben. (Symbolfoto: Bernd Berke)
Wahrscheinlich haben die Trendsetter schon wieder eine andere Flüssigkeit ausgerufen, doch dem durchschnittlichen Genießer gilt wohl immer noch der Gin als d a s hochprozentige Getränk dieser Jahre. „Gib deinem Leben einen Gin!“ appelliert neuerdings eine Werbetafel im Supermarkt, wo dem Feuerwässerchen eine auffällige Extra-Präsentation zuteil wird.
Nicht nur in good old England, wo Gin immer schon besonders geschätzt wurde, weiß man, dass sogar die Queen sich in schöner Regelmäßigkeit ein paar Schlückchen gönnt. Nun ist der vermeintliche Hype auch im Marketing der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) angekommen. Frei nach Schiller: „Spät kommt er, doch er kommt…“ Diese leichten Verspätungen haben ja auch etwas sympathisch Schrulliges. Eile … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kulinarisches, Medien, Region Ruhr, Stilfragen, Warenwelt & Werbung
Verschlagwortet mit Bergbau, Gin, Kumpel, Likör, Mineur Gin, WAZ, WAZ-Shop
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Alle Menschen werden Brüder, wenn im Grill die Glut entfacht…

Ich geb’s ja zu: Das (annähernd) kugelförmige Einstiegsmodell ist hier auch vorhanden. (Foto: Bernd Berke)
Von den zirpenden Tierchen gleichen Namens mal abgesehen: Zur Goethezeit (oder so) hatte das Wort Grillen ungefähr die Bedeutung „Flausen im Kopf“. Einer, der Phantastereien zuneigte, galt als Grillenfänger. Schlagt’s nach im Grimmschen Wörterbuch.
Heute tritt das Wort im gänzlich anderen Kontext auf. Grillen ist die vielleicht liebste „Freizeit-Aktivität von Millionen, Tendenz steigend“ (um den gängigen Pressequatsch-Modus zu imitieren). Da sind sich z. B. Deutsche und Migranten türkischer Herkunft ganz einig. Und noch etliche andere. Vor dem Grill sind beinahe alle gleich. Lasset uns singen aus voller Brust, sehr frei nach Schiller und Beethoven: Alle Menschen werden Brüder, wenn im Grill die Glut entfacht…
Als … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Frauen & Männer, Gesellschaft, Kulinarisches
Verschlagwortet mit Bier, Fleisch, Gas, Grill, Grillen, Holzkohle, vegetarisch, Wintergrillen
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Antlitz aus Fleischwurst, Schulter aus Birne: „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ und viele andere Kunstwerke als Brotbelag
Es war wirklich eine originelle Idee: berühmte Werke der Kunstgeschichte als Brotbelag nachzugestalten. Kaum unter einem #Hashtag lanciert, erwies sich der harmlose Spaß als „viraler Twitter-Trend“, wie man so palavert. Und wie das im Netz manchmal so geht, beteiligten sich alsbald Hunderte mit ihren Kreationen daran. Jetzt ist ein Buch daraus geworden; noch dazu im seit jeher kunstsinnigen Dumont-Verlag.
Den ersten Einfall hatte Marie Sophie Hingst, die nun als Herausgeberin des Bändchens fungiert. Ihr Debüt gab sie mit der vergleichsweise einfachen Übung, ein Bild von Piet Mondrian auf Brot nachzuahmen. Da mussten Käse- und Tomatenstücke halt nur rechteckig geschnitten werden, darunter lugte (gleichfalls als Rechteck) weißer Frischkäse hervor – und fertig war die essbare Chose. Der Impuls dürfte ähnlich lustvoll … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Kunstgeschichte als Brotbelag, Marie Sophie Hingst
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Ribéry und die Wut nach dem Steak
Frooonkreisch macht mal wieder mehrfach von sich reden: Ist es Zufall oder Schicksals Walten, dass die Aufwallungen des rabiaten Bayern-Kickers Franck Ribéry mit dem Erscheinen des neuen Houellebecq-Romans „Serotonin“ zusammentreffen? Ist etwa Ribéry auch einer jener Wutbürger, wie sie im Buch mehr oder weniger direkt vorkommen? Nun ja, Benzin- oder Milchpreise regen ihn wohl weniger auf. Jedoch…
Dieser Ribéry, der auch schon mal Ärger wegen Sex mit einer minderjährigen Prostituierten hatte (endete mit Freispruch), hat bekanntlich kürzlich ein sündhaft teures Steak verputzt, ein rundum vergoldetes. Kostenpunkt angeblich 1200 Euro.
Macht Goldflitter kein Bauchweh?
Es war sozusagen ein Tanz ums Goldene Kalb, wie man ihn schon aus der Bibel kennt. Kann man solchen Goldflitter … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Gesellschaft, Kulinarisches, Leibesübungen, Medien, Netzwelten & KI, Sprache, Stilfragen, Wahnwitz
Verschlagwortet mit ficken, Franck Ribéry, Houellebecq, Soziale Netzwerke, Steak
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Knochenbrecher und geile Gans – Die im Revier gemachte Zeitschrift „Ruhrgebeef“ feiert das Fleisch mit jeder Faser
Lange keine Zeitschrift mehr gesehen, die mit so viel Wumm aufgetreten ist: „GANS. SCHÖN. LECKER.“ rufen einem die Versalien auf dem Cover der weihnachtlichen Ausgabe lauthals zu. Darüber prangt das Titelfoto einer kross gebratenen Gans in denkbar fleischiger Weise.
Ja, entgegen allen Trends zum vegetarischen oder gar veganen Essen zelebriert diese Illustrierte das Fleisch mit virilem, manchmal geradezu beißwütigem Gestus. Die Postille erscheint im Revier und nennt sich wortspielerisch „Ruhrgebeef“.
Saftiger Braten in Nahaufnahmen
Im besagten Stil geht es auch im Heftinneren weiter beherzt zur Sache. Immer und immer wieder sieht man saftige Fleischstücke von jedwedem Getier, bevorzugt in Großaufnahmen, die jede Faser erkennen lassen und … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kulinarisches, Luxus & Moden, Medien, Natur Klima Umwelt, Region Ruhr, Stilfragen
Verschlagwortet mit BBQ, Beef, Fleisch, Fleisch-Sommelier, Gans, Grillen, Iberico-Schwein, Metzger, Ruhrgebeef, Ruhrgebiet, Waygu-Rind, Wild
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Helles Malz, Aroma-Hopfen, weiches Wasser: Vor 175 Jahren erfand der Bayer Josef Groll in Böhmen das Pilsener Bier
Mit dem Bier, das unsere Vorfahren vor mehr als 5000 Jahren schon im vorderen Orient brauten, haben unsere modernen Industriebiere kaum mehr etwas gemeinsam. Doch der Grundprozess des Vergärens mit Wasser, Malz, Hefe sowie würzenden und konservierenden Beimischungen – heute fast ausschließlich Hopfen – ist gleich geblieben. Eines der erfolgreichsten Biere der Neuzeit, das Pils, wurde vor genau 175 Jahren im böhmischen Pilsen von einem bayerischen Braumeister erfunden.

Vor 175 Jahren zum ersten Mal ausgeschenkt: Das Pilsner Bier ist nach wie vor die beliebteste Biersorte in Deutschland. Foto: DBB
Josef Groll aus Vilshofen in Niederbayern wurde damals nach Pilsen geholt, um im neu erbauten Bürgerlichen Brauhaus ein qualitätsvolles Bier zu brauen. Am 5. Oktober 1842 setzte er seinen Sud erstmals … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Geschichte, Kulinarisches
Verschlagwortet mit Bier, Josef Groll, Pils, Pilsen, Pilsner Urquell, Prazdroj
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Hoch lebe die Nuss!
Pssst, jetzt weiß ich, wie ich demnächst schnell reich und prominent werde. Ich verfasse mal eben einen Ernährungsratgeber, der alle bisherigen Theorien über den Haufen wirft und neue Horizonte aufreißt. Auf diese Weise haben sich doch schon etliche Leute dumm und dämlich „verdient“.
Wir kennen das zur Genüge. Alle paar Monate wird eine weitere Sau durch die Küchen getrieben, natürlich nur redensartlich. Gestern galten Eier mitsamt Cholesterin als verwerflich, heute sind sie angeblich gar nicht mehr so schlimm. Ähnliches widerfuhr dem Salz, von dem zwischenzeitlich ernsthaft abgeraten wurde. Heuer darf man’s offenbar wieder nehmen. Oder habe ich die allerneueste Kehrtwende verpasst?
Kohlenhydrate auf der Achterbahn
Manche Nahrungsmittel haben achterbahnhafte Karrieren und Abstürze sondergleichen hinter sich, … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Buchmarkt & Lesen, Kulinarisches, Luxus & Moden, Wissenschaft
Verschlagwortet mit Cholesterin, Eier, Ernährungsratgeber, Fett, Kohlenhydrate, Nuss, Salz
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Bevor wir den Rochen kochen, müssen wir ihn erst einmal haben – meine kurze Affäre mit einem Kochbuch à la française
Franzosen, man weiß es, geben im Schnitt deutlich mehr fürs Essen aus, als der gemeine Deutsche. Das wird wohl auch so bleiben, trotz mancher Gourmet-Modewellen diesseits des Rheins.

Ah, da schwimmt ja ein Rochen – aber in einem holländischen See-Aquarium. Den darf man natürlich nicht mitnehmen. (Foto: Bernd Berke)
Überdies sind unsere Nachbarn immer wieder für exquisite und – nun ja – auch für etwas abgehobene Kochkünste zu haben, worin sie sich wiederum von den Italienern unterscheiden, die sich nicht halb so viel darauf einbilden, was in ihren Töpfen und Pfannen gedeiht – und die auch nicht so ein zuweilen blasiertes Getue darum machen.
Weltweit das „Einfachste“
Drum hätte ich eigentlich misstrauisch sein sollen, als ich jetzt das in der … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Buchmarkt & Lesen, Kulinarisches, Luxus & Moden, Stilfragen
Verschlagwortet mit Fischbäckchen, Frankreich, Italien, Jean-Francois Mallet, Kochen, Rochen, Seeteufelbäckchen, Simplissime. Das einfachste Kochbuch der Welt
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„Essen außer Haus“ damals und heute – drei Dortmunder Museen tischen ein populäres Thema auf
Essen außer Haus – na und? Das machen wir doch alle ziemlich oft. Eben! Und früher war das noch ganz anders. Also haben wir hier ein populäres Alltagsthema im historischen Wandel. Folglich ist es museumsreif. Drei Dortmunder Häuser haben sich zusammengetan, um je eigene Aspekte darzustellen: das Hoesch-Museum, das Brauereimuseum und das Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK). Das zeitliche Spektrum der lokalen und regionalen Schlaglichter reicht ungefähr von 1880 bis in die Gegenwart.
Den Anfang macht jetzt das Hoesch-Museum. Der spätere Dortmunder Stahlriese Hoesch hatte 1871 mit gerade einmal 300 Arbeitern begonnen, zu Spitzenzeiten um 1966 beschäftigte man an drei Standorten in der Stadt fast 50.000 Arbeitskräfte. Heute sind es unter … Weiterlesen
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Ein kleines Museum mit Küchen und mehr als 700 Kochbüchern
Draußen sieht und riecht man den Frühling – Zeit für den Garten oder für einen Ausflug. Schöne Ziele gibt es im Ruhrgebiet, zum Beispiel das kleine Henriette-Davidis-Museum in Wetters Ortsteil Wengern – dort, wo die berühmte Köchin am 1. März 1801 geboren wurde. Gestorben ist sie übrigens am 14. April 1876 in Dortmund, und auf dem dortigen Ostfriedhof findet man auch noch ihr Grab.
Davidis war eine Pfarrerstochter, die im Elternhaus in Wengern und in verschiedenen fremden Haushalten das Kochen gelernt hatte und ihr Wissen in Buchform weitergeben wollte. Es gab zwar in der Mitte des 19. Jahrhunderts bereits neben privaten, mit der Hand geschriebenen Koch-Tagebüchern auch gedruckte … Weiterlesen
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Originelle Museen in Berlin – aber die Currywurst würde ebenso gut ins Revier passen
Wenn es in der Stadt Bochum ein Bergbaumuseum gibt, dann kann man für seine Existenz und den Standort Ruhrgebiet gute Gründe finden – die Geschichte des Kohle-Abbaus eben. Nach Berlin fahren viele Menschen nur wegen der reichhaltigen Kunstmuseen, das hat eine Hauptstadt nun einmal zu bieten. Berlin glänzt aber auch mit kuriosen Ausstellungen, für die es natürlich ebenfalls lokale Begründungen gibt.
Da rühmt sich das „Spy-Museum Berlin“ zum Beispiel damit, die Geschichte der „Hauptstadt der Spione“ zu zeigen, multimedial natürlich und mit 350 Ausstellungsstücken auf 32.000 Quadratmetern. Ebenfalls auf die Teilung der Stadt geht das „DDR-Museum“ in der Nähe des Doms zurück, passend an der Karl-Liebknecht-Straße angesiedelt.
Auch auf die damalige Ostzone gehen das … Weiterlesen
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Eier gut, Milch böse oder: Was gestern galt, kann morgen schon verworfen werden
Wer gehört noch zur Generation, die damals permanent und penetrant mit Lebertran abgefüllt worden ist? Das eklige Zeug sollte angeblich urgesund, ja nahezu lebenswichtig sein. Irgendwann war es dann nicht mehr die herrschende Lehrmeinung.
Heute wissen wir auch noch nicht richtig Bescheid. Neulich brachte die überregionale Sonntagszeitung meines (nicht ganz uneingeschränkten) Vertrauens in einer Ausgabe zwei vermeintlich eherne Ernährungs-Gewissheiten zur Sprache, die nun nicht mehr gelten sollen.
Punkt eins: Eier, die bislang im Verdacht standen, uns mit „schlechtem“ Cholesterin in Gefahr zu bringen, wurden erster Klasse von dieser Anklage „freigesprochen“. Überhaupt werde die Bedeutung des Cholesterins weit überschätzt, hieß es weiter. Das alles stand in einer nachösterlichen Nummer, kam … Weiterlesen
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„Mörderische Mandelhörnchen“ – Krimi-Spürnase Maria Grappa stillt den Hunger
Schön gemütlich eingemuckelt auf der Couch liegen. Ein gutes Buch in den Händen halten. Klammheimlich denken: Och ja, jetzt watt zu schnuckern, datt wär et doch. Sie kennen das.
Besonders perfide ist dieses latent unterschwellig vorhandene Hüngerchen, wenn ein Krimi die Säfte so richtig fein in Wallung bringt. Was gäbe man da nicht um ein bißchen Nervennahrung. Noch perfider kann das Gabriella Wollenhaupt. Ihre Hauptfigur, die patente Polizeireporterin und Nebenbei-Kriminalistin Maria Grappa, ist den leiblichen Genüssen zugeneigt, gerne und oft geht es in den Grappa-Krimis ums Essen. Mal wird im Bierstädter Freundeskreis lecker gekocht, mal holen die Kollegen sich was Nettes vonne Bude, mal wird ein Liebhaber verwöhnt, mal hat ein Verdächtiger ein Sterne-Restaurant und muss natürlich vor Ort observiert … Weiterlesen
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Kunst und Bier in inniglicher Verbindung – Ausstellung „Dortmunder Neugold“ im U

Zwei Tonnen Kohle: „Die Trinkenden“ von Alicia Kwade (Foto: Dortmunder U/Olbricht Collection/Roman März)
Der Titel ist eigentlich nicht schlecht. Bier als das neue Gold der Stadt paßt ja rein farblich schon viel besser als Kohle, die man deshalb etwas verschämt auch immer als schwarzes Gold bezeichnete. Wenngleich: Neu ist das Bierthema für Dortmund eher nicht, und dem Bier ging es in der Stadt schon mal deutlich besser. Bedenklich schwankt das Pilsglas auf absteigendem Ast, und die Versuche der Dortmunder Brauereien, wieder mit Export zu punkten, waren in jüngerer Vergangenheit nur von mäßigem Erfolg gekrönt. Doch jetzt gibt es wieder einen Versuch, und die Hoffnung stirbt zuletzt. Nein, der Verfasser dieser (sag es nicht!) goldenen Zeilen hat noch nicht diverse Pilse … Weiterlesen
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Kochen vs. Theater 40:2
Jeglichen Tag liest man in der Zeitung von Phänomenen, die sich beispielsweise binnen Jahresfrist um 1,8 Prozent gesteigert haben. Donnerlittchen!
Und dann knüpfen die Redaktionen schwerwiegende Überlegungen an diese Entwicklung, denn sie ziehen stets gern die „Immer mehr“-Nummer durch. Auch wenn’s nur schmale 1,8 Prozentpunkte sind. Andernfalls gäb’s ja manchmal wenig zu schreiben. Irgendwie muss man ja für Panik sorgen, für Exaltation und dampfenden Betrieb. „Welchen Aufreger haben wir denn heute?“

Der Kulturpessimist fragt: Werden Kinder, die heute die Theater-AG verschmähen, später z. B. ins Bochumer Schauspielhaus gehen? (Foto: Bernd Berke)
Nun aber die grazile Überleitung zu einem wirklich exorbitanten Zahlenverhältnis. Als es jetzt in einer Dortmunder Grundschule daran ging, sich für bestimmte nachmittägliche Arbeitsgemeinschaften zu entscheiden, haben gleich rund … Weiterlesen
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Endlich! Der Klimawandel kredenzt uns edlen Emschertal-Wein aus Dortmund
Historisches Ereignis in Dortmund. Wir zitieren aus einer Pressemitteilung der Emschergenossenschaft: „Der erste seit dem Mittelalter in Dortmund angebaute Wein ist gekeltert und abgefüllt“.
Da staunt man offenen Mundes. Seit vielen Jahrhunderten gab’s hier keinen ortswüchsigen Rebensaft mehr – und jetzt sind wir ergriffene Zeitzeugen, wenn die Weinseligkeit endlich fröhliche Urständ’ feiert, und zwar mit einem Gewächs, das da diesen klingenden Namen trägt: „Neues Emschertal – Phoenix 2014“. Viel mehr noch: Besagte Emschergenossenschaft, sonst hauptsächlich für Abwasser zuständig, will künftig eventuell weite Teile des (weitgehend renaturierten) Flusslaufs als Weinbaugebiet nutzen. O Täler weit, o Höhen…
Glorreiche Zukunft für die Stadt
Statt zu rätseln, wer denn just heute die allererste Flasche des neuen Weißweins bekommen hat (es war Dortmunds OB Ullrich … Weiterlesen
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Würziger Hopfen, weißer Schaum: Betrachtungen zum „Tag des Bieres“

Ein sumerischer Opfertisch: Die Sumerer kannten schon vor 6000 Jahren das Bier. Foto: Deutscher Brauer-Bund
Wilde Hefen waren es, die vor 6000 Jahren bei den alten Sumerern im Zweistromland für die erste Gärung sorgten. Das Bier war geboren – ein Getränk, das mit dem blonden oder braunen Gerstensaft von heute allerdings nicht mehr viel zu tun hat. Unsere geschmacklich einwandfreien und reinen Biere ließen sich erst im Zuge wissenschaftlicher und industrieller Entwicklungen im 19. Jahrhundert erzeugen. Aber eine Quelle unserer Bierkultur ist bald 500 Jahre alt und wurde am Georgitag des Jahres 1516 unterschrieben: Grund genug, jedes Jahr am 23. April den „Tag des Bieres“ zu begehen.
Die Quelle ist das Bayerische Reinheitsgebot, gegeben von Wilhelm IV., Herzog in Bayern, … Weiterlesen
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Ein Kulturzentrum muss sich stets verändern – Gespräch über die Lindenbrauerei in Unna
Wohin wird der Weg der Kulturpolitik in Unna führen? Werden neue, ganz andere Wege beschritten? Müssen ausgetretene Pfade verlassen werden? Ein Gespräch unter Parteifreunden mit Sebastian Laaser (SPD), stellvertretender Vorsitzender des Kulturausschusses:
Frage: Vorweg, den Herrn Laaser schenke ich mir, diese Förmlichkeit wäre albern. Sebastian, siehst du die Diskussion um das Kulturzentrum Lindenbrauerei als abgeschlossen an?
Sebastian Laaser: Ja und Nein. Ja, weil in den letzten Monaten ja eher diskutiert wurde, ob Jahresabschlüsse oder Wirtschaftspläne korrekt seien. Da sage ich klar, dass die nicht-öffentliche Arbeitskreissitzung aus meiner Sicht alle Fragen beantwortet hat. Ich maße mir nicht an, Prüfungen durch das Finanzamt oder vereidigte Wirtschaftsprüfer in Frage zu stellen. Ich gehe davon aus, dass die Vereinsverantwortlichen auch für das Jahr 2014 … Weiterlesen
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Wenn der Minister von Wurst und Käse erzählt
Ein Minister, dessen ministrable Realexistenz mir immer erst dann wieder bewusst wird, wenn er sich zu ziemlich unwesentlichen Politikbereichen äußert (vermutlich geschieht das immer dann, wenn er sich von der allgemeinen Vergessenheit bedroht sieht); diesem Minister also (es handelt sich um einen gewissen Christian Schmidt aus der unvermeidlichen CSU) fiel es ein, dass er sich nach wiederholtem Flachsinn, den sein heimischer Ministerpräsident Seehofer von sich gegeben hat, auch mal wieder zu Wort melden musste.
Erstens, um den Nachweis zu erbringen, dass es ein Bundesagrarministerium wirklich gibt.
Zweitens, um den Nachweis zu erbringen, dass nicht nur sein Ministerpräsident in München dummes Zeug mundartlich verbreiten kann.
Drittens, um zu zeigen, dass … Weiterlesen
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TV-Nostalgie (34): Clemens Wilmenrod – Meister der köstlichen Übertreibung
Der Mann war kein Koch, er gestaltete aber die wohl erfolgreichste deutsche Kochsendung, die zum Vorläufer aller späteren kulinarischen Shows wurde. Dieser Clemens Wilmenrod (1906-1967) war eine schillernde, um nicht zu sagen flunkernde Figur.
Von Haus aus Theater- und Filmschauspieler, brachte es der aus dem Westerwald stammende Wilmenrod (bürgerlich: Carl Clemens Hahn) von 1953 bis 1964 auf immerhin 185 Sendungen. Wenn er beispielsweise Kabeljau zubereitete, so heißt es, sei dieser Fisch anderntags überall im Nu ausverkauft gewesen.
Drama um gefüllte Erdbeeren
Seinen ursprünglichen Beruf konnte er nicht verleugnen. Wahrhaft theatralisch präsentierte er die meist ziemlich simplen Rezepte. Legendär wurde sein melodramatischer Auftritt mit gefüllten Erdbeeren. Er zog den Stiel heraus und schob … Weiterlesen
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Klutertkäse reift in der kühlen Felsenhöhle
Ennepetal, eine Kleinstadt am Südostrand des Ruhrgebietes, ist in Teilen löchrig wie ein Käse – durch seine verschiedenen Naturhöhlen, von denen die Kluterthöhle die größte und bekannteste ist. Was lag also näher, als in einer dieser Höhlen auch Käse reifen zu lassen, und so bekommt das Revier seit kurzem eine neue kulinarische Delikatesse.
Seit gut zwei Monaten bereits nutzt Rainer Schmitz, Betreiber einer Hof-Käserei im Bergischen Land, ein Felsengewölbe im Stadtteil Milspe für diesen Zweck. Bisher reifte sein Käse im Sauerland in der Atta-Höhle, doch diesen Ort wird die Käserei bald aufgeben müssen.
Etwa zweieinhalb Monate benötigt sein nach eigener Rezeptur hergestellter Käse, bis er ausgereift ist. Der Stollen, in dem die Laibe aus … Weiterlesen
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Der Wahnsinn mit dem Fleisch
In den Grundzügen weiß man es ja – und muss doch wohl immer mal wieder daran erinnert werden: Der Beitrag „Schweine für den Müllcontainer“ (3Sat, übernommen vom SWR) führte noch einmal das eklige Elend der heute weithin gängigen Fleischproduktion vor. Da sah man abermals schockierende Bilder aus der Massentierhaltung; kranke und verletzte Schweine, die unter unerträglichen, widernatürlichen, alles andere als artgerechten Bedingungen in gigantischen Ställen vegetieren. Was ist das nur für ein System, das seine Profite aus solch rücksichtslosem Umgang mit der Kreatur zieht und überdies die Umwelt belastet?
Subventionen für Massenhaltung
Doch nicht nur mit Tierschutz und Ökologie liegt es im Argen. Ein weiterer Strang der aufrüttelnden Reportage zeichnete zudem den ökonomischen Irrsinn nach. Nahezu uferlos fließen Subventionen der … Weiterlesen
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„Terra X“ zur Ernährung der Deutschen: Zahlensalat bis weit über die Sättigungsgrenze
Was für eine flackernde Welt: Da springen einen überall Zahlenkolonnen an, da gleicht fast jede menschliche Geste der Wischbewegung auf dem i-Pad-Bildschirm oder dem Fingerspreizen auf dem Handy neuerer Bauart. „Terra X“ (ZDF) bombardiert die Zuschauer bis zum Abwinken mit statistischem Material. Und das Fernsehen tut mal wieder so, als wäre es ein Computer.
Da die dreiteilige Terra X-Reihe „Deutschland – Wie wir leben“ jetzt mit unserer Ernährung endete, darf man durchaus auch von akuter Übersättigung sprechen. Mehr Zahlensalat kann man wirklich nicht in 45 Minuten Sendezeit packen, als es hier geschehen ist. Und zahlenhöriger kann man Statistiken nicht herbeten.
Auswahl zwischen 1500 Wurstsorten Zunächst begleitete man die deutsche Durchschnittsfamilie (ein gewisser „Thomas Müller“ mit Frau Sabine und Sohn Jan) … Weiterlesen
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Köstliches am Wegesrand (4): „Schuller“ oder „Hahn“? Beide, keine Frage!
Vor fast genau einem Jahr pries ich an dieser Stelle hymnisch und tief überzeugt einen Ort der Gaumenfreude im vulkanischen Teil der Eifel und stellte fest, dass im „Café Schuller“ an der Leopoldstraße in Daun großartig gespeist werden kann. Damals nahm ich mir vor, dorthin ein zweites Mal zu gehen, um festzustellen, ob denn das Niveau gehalten werden konnte. Ich tat’s und das „Café Schuller“ hielt auch 2013, was es mir 2012 versprochen hatte.
Diesmal kostete ich eine Früchtetorte, meine Lieben Andrea und Yannic taten es mir nach. Unser aller Urteil: Umwerfend, wie vor Jahresfrist. Ich mochte noch nachlegen und orderte Bratkartoffeln mit Omas Sülze. Die Bratkartoffeln – als hätte ich sie selbst … Weiterlesen
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Köstliches am Wegesrand (3): Trauen Sie dem Sauerbraten – gerade mit Pferdefleisch
Ich fühle mich schon ganz übel, speiübel. Wie gern hatte ich einst diese, eine meiner Leibspeisen, genüsslich zu mir genommen. Sauerbraten, rheinisch, das Fleisch vom Stamme Trab-Trab, eine Woche eingelegt und dann umsichtig geschmort. Dann die Soße: mit allerlei Gewürzen, Rübenkraut und Rosinen schmackhaft gemacht, mit Lebkuchen abgebunden, dampfend auf Tellern mit Rotkohl und Klößen angerichtet – und am Ende überfüllt ins Fresskoma gefallen, und jetzt das: „Wie gefährlich ist Pferdefleisch?“ fragt sorgenvoll die BILDungsferne Zeitung.
Wie, was? Das Fleisch vermutlich siecher Rösser aus Osteuropa wird in Fabriken zur Hacksoßenfüllung von Lasagne verarbeitet und ist angeblich inzwischen – nach England – auch in NRW aufgespürt worden. Und es kann sogar lebensbedrohlich werden, wenn man sich an der Muskulatur von Fury‘s … Weiterlesen
Köstliches am Wegesrand (2): Wir sind Currywurst!
Vor Jahren verschlug es mich beruflich zur Bochumer Straße 96 in Wattenscheid, dessen glorreiche Tage innerer und äußerer Selbstständigkeit zwar offiziell längst gezählt sind, inoffiziell, also im Lebensalltag, jedoch nach wie vor zählen, weil die Wattenscheider eben nie Bochumer werden. Und das ist gut so!
Also, wie viele wissen, unternimmt es nun schon seit vielen Jahren Raimund Ostendorp, in einer Pommes-Bude namens „Profi-Grill“ einer ganzen Region und weit darüber hinaus zahllosen Revier-Gästen zu belegen, dass Pommes Rot-Weiß und Currywurst mit Bohnensalat „aussem Eimer“ köstlich sind – und das mit was? Mit wachsendem Erfolg.
Damals war Raimund noch recht frisch im Frittenbudenführen, war noch bundesweit als der irre Spitzenkoch berühmt, der den Herd im Edelschuppen mit der Fritteuse tauschte, weil auch … Weiterlesen
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Köstliches am Wegesrand (1): Pralinen, Torten, Erbsensuppe
Ich fand nach kurzem Grübeln alsbald heraus, dass die gekonnte Zubereitung dessen, was man später genießerisch mümmelnd an Brennstoffen zu sich nimmt, so dass ein Schritt vor den anderen gesetzt werden kann, dass also diese kunstgerechte Umwandlung von Nahrungsmitteln zu köstlichen Gerichten ganz klar zum Kulturgut eines Landes gehört.
Am Sonntag nach Fronleichnam kam mir der Gedanke, es nicht etwa Wolfram Siebeck nachzutun (der ist erstens unerreicht, zweitens hat er mehr Geld, sich erlesene Testobjekte für seinen verwöhnten Gaumen leisten zu können und drittens viel mehr Zeit, wohlformulierte Sätze über die Ergebnisse seiner Untersuchungen zu formulieren) – also dem großen Siebeck wollte ich es nicht nachtun, sondern meine Aufmerksamkeit auf diejenigen Plätze richten, die sich ganz zufällig am Wegesrand ereignen. … Weiterlesen
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In Lübeck trifft man überall die Buddenbrooks – ein vorweihnachtlicher Streifzug durch die Hansestadt
Von Bernd Berke
Der vorher etwas triste Raum im Lübecker „Buddenbrook“-Haus ist nun feierlicht abgedunkelt. Vorn leuchtet ein mit weißen Lilien geschmückter Tannenbaum – ganz wie in Thomas Manns Roman. Es kommt Weihnachtsstimmung auf. Auf den Tellern liegt Naschwerk nach dem Rezept der „Buddenbrooks“: weiße und rote Baisers, dazu Plumcake. Mhh! Nicht zu verachten.
Ein reichliches, ebenfalls dem Roman nachempfundenes Büffet wird etwa vier Stunden später im mittelalterlichen Rathaus den Abend gesellig beschließen. Der legendäre Plettenpudding (Vanillecreme, Himbeer, Makronen) gehört dazu. Dass sich der schwächliche Buddenbrook-Spross Hanno an solchem Nachtisch gründlich den Magen verdorben hat, muss uns wohl nicht weiter stören.
Jetzt dürfen wir erst einmal einer Lesung aus dem Weihnachtskapitel der „Buddenbrooks“ lauschen – vorwiegend sind’s harmonisch klingende Passagen. … Weiterlesen
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Das Fischstäbchen und die Küchen dieser Welt
Von Bernd Berke
Das glaubt einem erst mal niemand. „Ein Fischstäbchen-Kochbuch? Gibt’s doch gar nicht!“ Gibt’s wohl! Von wegen: Packung auf, unaufgetaut rein in die Pfanne, goldgelb braten und rasch verzehren. Diese freudlosen Zeiten sind vorbei. Jetzt können die Freunde des Fischstäbchens in Vielfalt schwelgen.
Obwohl: Eigentlich sind „Fischstäbchen pur“ ja auch nicht zu verachten. Die meisten Kinder mögen sie – ähnlich wie Pommes – sowieso furchtbar gerne. Auch mancher Erwachsene würde sich wohl zur Kabeljau-haltigen Stapelware bekennen, gäbe es nicht diese selbsternannten Gourmets und Lifestyle-Meinungsführer, die uns weismachen wollen, man könne alles nur noch in unendlichen Verfeinerungen genießen. Sie kochen und essen nicht mehr Spinat mit Kartoffelbrei, sondern Spinat „an“ Kartoffelbrei.
Garniert mit allerlei Früchten
„Die besten Rezepte aus … Weiterlesen
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Schöne Sauferei des Nebels – Ein Buch gegen den Zeitgeist: Über den Zusammenhang von Tabak und Kultur
Von Bernd Berke
Wo findet man das sonst noch? Ein Buch, das sich eindeutig f ü r den Rauchgenuß erwärmt und dazu solche Sätze ins Feld führt: „Ich behandle das Leben als etwas Unangenehmes, über das man durch Rauchen hinwegkommen kann.“ Dies gestand einst der Dichter Robert Musil.
Ähnlich denken und fühlen die meisten Menschen, die in dem Buch vorkommen: „Auf leichten Flügeln ins Land der Phantasie – Tabak und Kultur“ heißt das Werk wider den Zeitgeist. Mit Freude an der Sache und anekdotischer Würze beschreibt der Autor Detlef Bluhm zunächst, wie Christoph Columbus das Kraut bei den Indianern vorfand und nach Europa brachte. Passendes Zitat vom Edel-Feuilletonisten Victor Auburtin: „Die Indianer haben das Tabakrauchen erfunden, welches die größte aller … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Auf leichten Flügeln ins Land der Phantasie – Tabak und Kultur, Detlef Bluhm
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Dortmund: Kochen wird museumsreif
Von Bernd Berke
Mit dem „Deutschen Kochbuchmuseum“, das im Frühjahr 1988 im Westfalenpark eröffnet werden soll, will Dortmund einen bundesweit einzigartigen Leckerbissen bieten.
Auf einer vorerst bescheidenen Fläche von 8 mal 40 Metern entsteht, nach einem 3-Millionen-Umbau, im Obergeschoß des ehemaligen Ausflugsrestaurants „Buschmühle“ das neue Museum. Für die Einrichtung stehen 250.000 DM bereit, der Ankaufsetat soll – je nach Marktlage – „flexibel“ gehandhabt werden.
Das Konzept wird von Mitarbeitern des Dortmunder Museums für Kunst und Kulturgeschichte entwickelt und stellt das 19. Jahrhundert sowie die kulturgeschichtlichen statt der kulinarischen Aspekte in den Vordergrund. In den Umkreis gehört z. B. auch das Themen Tischsitten. Und es lassen sich an Koch- und Eßgewohnheiten auch ganz generell „Klassenverhältnisse“ ablesen.
Im Mittelpunkt der ersten Ausstellung … Weiterlesen
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