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Archiv der Kategorie: Kino
Schurke und Biedermann: Ausstellung zum 100. Geburtstag des Schauspielers Gert Fröbe
Den irren Blick wird so schnell niemand vergessen. Dieses gehetzte Angesicht, gezeichnet von Gier und Angst zugleich. Brutal und erbarmungswürdig, boshaft und hilflos. Die Studie über einen Kinderschänder wurde zu Legende: „Es geschah am hellichten Tag“ mit Heinz Rühmann als Kommissar, 1958 erschienen, war einer der viel beachteten deutschsprachigen Filme der Fünfziger Jahre.
Die Rolle des Mörders übernahm ein Schauspieler, der damals schon seit zehn Jahren aus dem deutschen Film nicht mehr wegzudenken war: Gert Fröbe. Ihm schien die Rolle der Bösewichter auf den fülligen Leib geschneidert zu sein. In dem Skandalfilm „Das Mädchen Rosemarie“ (1958) hatte er den Generaldirektor Bruster verkörpert, einen skrupellosen Wirtschaftskapitän der Nachkriegszeit. Und schon … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Es geschah am hellichten Tag, Filmmuseum Düsseldorf, Gert Fröbe, Goldfinger, Stadttheater Wuppertal
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Vor 45 Jahren: „Zur Sache Schätzchen“
Als ich heute morgen wie gewohnt meiner Leib-und-Magen-Sendung „Zeitzeichen“ lauschte, überkam mich das gewaltige Grinsen. Das hatte den Vorteil, dass auf dem Bahnsteig niemand die scheibenwischende Bewegung vollzog, weil ich eben nicht lauthals lachte und man hätte denken können, dass ich wohl einen an der Waffel habe. Es beim Grinsen zu belassen, fiel mir leicht, hat dieser Gesichtsausdruck doch etwas von wohlwollender Weisheit und warmer Rückschau.
Was da mein zugegebenermaßen träumerisches Nostalgie-Gemüt bewegte? Am 4. Dezember 1968 wurde der Film „Zur Sache Schätzchen“ von May Spils uraufgeführt und führte dazu, dass ein Schwarz-Weiß-Streifen mit dem possierlichen Budget von 350.000 Mark (Für die, die nur Euro kennen, das waren ca. 175.000 Euro.) mitten in den Bierernst aufrührerischer Zeiten ausgelassene Heiterkeit kübelte … Weiterlesen
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Ein Kommentar
Bankberater können die Welt nicht retten – Bruce Willis will’s allerdings auch nicht
Wär schon schön, wenn man jemanden in seinem Leben hätte, der einen aus der Bredouille holt und rettet. Der ehemalige Bankberater von Tilman Rammstedt ist dieser Jemand anscheinend nicht. Dieser wäre am liebsten eine Salzstange und würde sich zu den anderen Salzstangen in den Einkaufswagen legen. Man kennt das.
Das Leben ist kompliziert geworden und keiner mehr da, der es einem erklären kann. Geschweige denn, dass Tilman Rammstedt wüsste, wie der Abgabetermin seines neuen Buches einzuhalten sei. Die Idee hat er: Er dichtet dem melancholischen Bankberater einen Überfall auf seine eigene Bank an. Dieser geht natürlich grandios schief, aber wie jetzt weiter? Das hypochondrische, an der Welt leidende Alter Ego Tilman Rammstedts kommt auf die nahe liegende Lösung: Hollywood. Dort … Weiterlesen
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Geschüttelt, nicht gerührt: Vor 50 Jahren ward der Bond-Kult geboren
Die geneigte Leserin, der überzeugte Leser, sie ahnen ja schon lange, dass es bei meinen Beiträgen eher mal um Kultur des allgemeinen Alltags geht, da aber auch dann und wann um Kult und alles, was damit in Zusammenhang steht. Und Kult sind sie ja nun mal, die heuer 50 Jahre alt gewordenen 007-Filme, die James Bond-Streifen, die Mütter aller modernen Action-Blockbuster.
Ja, man kann es tatsächlich allerorten nachlesen, im Jahre 1962 lief – heute vor 50 Jahren – „James Bond jagt Dr. No“ in den Kinos an und legte die Basis für einen fünf Jahrzehnte währenden Dauererfolg, der bisher kaum eingebüßt hat, an Faszination für die Kinobesucher und an Gelddrucksicherheit für Anleger, die ihr Bares in eine Produktion schießen. Es … Weiterlesen
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Lorne Greene starb vor 25 Jahren und blieb der ewige Ben Cartwright in „Bonanza“
Nein, mir fällt nichts Gescheites ein dazu, dass 9/11 sich mal wieder jährt, ja ich hielt und halte das, was seinerzeit jede und jeden aufregte und anrührte, ebenso für schlimm, Menschen verachtend und terroristisch.
Nein, mir fällt dennoch nichts Gescheites dazu ein, denn schlimm, Menschen verachtend und terroristisch ist ziemlich Vieles auf dem Planeten, alles davon jährt sich pro Jahr einmal und niemand denkt daran, warum auch, schließlich haben wir uns daran gewöhnt, dass Schlimmes, Menschenverachtendes und Terroristisches zum Alltag gehört – oder?
Statt dessen geriet ich heute Morgen ins Schmunzeln, als ich meine erklärte WDR-Lieblingssendung „Zeitzeichen“ hörte, während ich den Weg zur Arbeit absolvierte. „Zeitzeichen“ beschäftige sich mit dem 25. Todestag eines gewissen Lorne Greene, dem „Pa“ meiner einstigen … Weiterlesen
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„Blauer Engel“, „Verräterin“ und vergessene Kriegsheldin: Marlene Dietrich starb im Mai vor 20 Jahren
Ich hockte vor meinem altersreifen TV-Gerät, zappte vor mich hin und meine Augen wurden unversehens an den Bildschirm gefesselt. Und meine Augen begannen zu tränen, weil mein Gehör dafür sorgte, dass ich keine Kontrolle mehr hatte über den Tränenfluss.
Marlene Dietrich, mondän-divenhaft in Weiß gewandet, sang Pete Seegers „Where Have All The Flowers Gone“ mit deutschem Text. Als sie zur Textstelle „Wo sind die Soldaten hin …“ gelangte, wurde sie wütend-laut, ruckte ihre Körperspannung sichtbar und änderte sich ihre Mimik von traurig in zornig, gab sie in ihrer Emotionalität vor dem Publikum offen zu, dass sie aktive Kriegsteilnehmerin war, dass sie beinahe in deutsche Gefangenschaft geraten war, dass sie auf ihre Weise gekämpft hatte, Hitler und Hitlers Deutschland zu besiegen. … Weiterlesen
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Zwei Tage Kulturschock in New York – der neue Film von Julie Delpy
Sommerlochzeit. Das Gros der Kulturschaffenden hat sich in die Sommerpause verabschiedet. Da man derzeit eh den Eindruck hat, der Sommer finde nur noch in Filmen statt – eine gute Zeit, mal wieder ins Kino zu gehen. Der Film, für den wir uns entschieden, spielt zwar in der Zeit um Halloween, ist aber dennoch eine sommerlich leichte wunderbare Abwechslung während des Monsuns: 2 Tage New York – die Fortsetzung von 2 Tage Paris, des Überraschungshits aus dem Kinosommer 2007.
Die Protagonisten sind älter geworden, aber nicht unbedingt reifer. Zumindest allerdings ein bisschen weniger sexbesessen. Der nervige Jack ist zum Glück Geschichte, von ihm ist nur noch am Rande die Rede. Hat er der Heldin Marion doch den schnuckeligen kleinen Sohn Lulu … Weiterlesen
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Ernest Borgnine starb mit 95: Er konnte mit Nuancen Charaktere prägen
Wirklich nicht mit äußeren Erscheinungsmerkmalen gesegnet, die gemeinhin Hollywood-Stars glamourös erscheinen lassen, als Darsteller eher mal auf polternde, aber auch tapsig-liebenswerte Eigenschaften abonniert, der Kerl, dem man gern Zuverlässigkeit und Loyalität zuordnen würde, und er war stets von einem außergewöhnlichen Wiedererkennungswert: Ernest Borgnine, der sein bewegtes Leben als Sohn italienischer Eltern mit Namen Ermes Effron Borgnino begann, hat es mit 95 Jahren abgeschlossen und hinterlässt viel mehr Lücken, als man auf den ersten Blick meinen könnte, denn er war ein ganz großartiger Darsteller – im wahrsten Wortsinne.
1953 spielte er nicht nur seine erste nennenswerte Rolle in „Verdammt in alle Ewigkeit“, sondern blieb als tiefböser Seargent „Fatso“ Judson stets auf künstlerischer Augenhöhe mit Montgomery Clift oder Burt Lancaster, was für … Weiterlesen
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Romy Schneider starb vor 30 Jahren: Sie war eine große Künstlerin
30. Oktober 1974: Boxlegende Bubi Scholz, Schauspieler und Regisseur Burkhart Driest, dessen durchaus freundlich wirkende Augen aus einem Gesicht blicken, das anmutet, als habe es 12 Profirunden mit eben jenem Bubi überstanden und Romy Schneider talken sich (souverän geführt von Dietmar Schönherr) durch den Abend, der ja bekanntlich immer später wird, je schöner die Gäste sind.
Ein Gast indes wird an diesem Abend im Minutentakt schöner und beginnt langsam, aber sicher unverhohlen den Herrn Driest anzuglühen, was mir als Betrachter der Szene missbehagt und mir mal wieder Illusionen raubt, denn schon geraume Zeit glühe ich sie an, die Diva, den Superstar, die Kultschauspielerin Romy Schneider – natürlich nur aus der Ferne. Und dann entschlüpfen ihr die legendären Sätze: „Sie gefallen … Weiterlesen
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„Glück“ – und was daraus werden kann: Der neue Film von Doris Dörrie
Entlaubt, grau, desolat. Baum, Himmel, Gegend. So fängt der Film an. Schon weiß ich, was ich zu erwarten habe. Irgendwann wird zartes Grün sprießen, werden ein blauer Himmel mit entzückenden weißen Wolkenformatiönchen und ein lebendiges Stadtviertel zu sehen sein. Denn schließlich heißt der Film „Glück“ und das muss ja dann auch optisch zu erkennen sein. Symbolik.
Nun kommt die Vorgeschichte: Irina erleidet ein brutales Schicksal in einem der von Kriegen zerrütteten Länder Osteuropas. Ihre Eltern werden ermordet, sie wird vergewaltigt. Sie taucht tief in einen Fluss ein. Überlegt sie Selbstmord zu verüben? Will sie die Entwürdigung, die Verletzung abwaschen? Vermutlich Letzteres, denn sonst wäre der Film nach 10 Minuten zu Ende gewesen, aber da taucht Irina auch schon in Berlin … Weiterlesen
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Wer erweckt dieses frühere Kino zum Leben?
Ich muss gestehen: Ich bin überrascht. Heute habe ich bei Facebook das auch hier beigegebene Foto eingestellt und folgende Zeilen daneben gesetzt:
„Eine Schande, dass dieses Dortmunder Innenstadt-Kino seit Jahren geschlossen ist und vor sich hingammelt. Es ließe sich was draus machen. Dann müssten ‚nur noch’ ein paar Leute kommen und Filme gucken.“
Mit der Vielzahl qualifizierter Wortmeldungen und „Gefällt mir“-Markierungen, die diese knappe Äußerung hervorgerufen hat, hätte ich nicht gerechnet.
Bei dem früher ausgesprochen schmucken Kino handelt es sich ums einstige Dortmunder Film-Casino (Passage am Ostenhellweg, gegenüber von C & A), das 1956 den Spielbetrieb aufgenommen hat und bereits seit dem Jahr 2000 leersteht. Letzter … Weiterlesen
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„Extrem laut und unglaublich nah“: Kinofilm über das Trauma des 11. September
Als ich vor fast elf Jahren am frühen Nachmittag bei Saturn in der Nähe der Fernsehabteilung rumstand und auf eine SIM-Card wartete, vertrieb ich mir die Zeit damit, die einzelnen Programme zu erkennen. Urplötzlich schalteten alle Geräte auf einen Katastrophenfilm um, in dem es mal wieder um brennende Wolkenkratzer ging. Es dauerte einen Moment, bis ich das „Breaking News“-Banner von CNN wahrnahm. Es war 14:45h. Das Datum der 11. September 2001.
Es gibt wohl Wenige, die einem nicht auf Anhieb sagen können, was sie an dem Tag gemacht haben. Jeder hat eine Geschichte dazu. Ein Landmark. Es wird auch viele geben, die dabei waren, die überlebt haben, die einen Menschen verloren haben, ihre Existenz oder den Verstand.
Überlebende. Hinterbliebene. Einzelschicksale. … Weiterlesen
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Hollywoods vergangener Charme
Einen Stummfilm über einen Stummfilm-Star zu drehen, der sich im Hollywood der ausgehenden 1920er Jahre dem Übergang zum Tonfilm verweigert, klingt in Zeiten computeranimierter Fantasy-Epen und fortschreitender 3D-Experimente fürwahr nach einem tollkühnen Unterfangen.
Der französische Regisseur Michel Hazanavicius hat genau dies im Jahr 2011 gewagt. Und Wunder über Wunder: Der 100 Minuten lange Schwarzweiß-Streifen, der fast ohne Geräusche auskommt und Sprache nur als kurze Zwischentitel einblendet, erhielt seither mehr als 30 internationale Auszeichnungen, darunter drei Golden Globe Awards, und ist bei der Oscar-Verleihung am 26. Februar in … Weiterlesen
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Der Weg zu den Oscars – eine ganz subjektive Betrachtung
Januar und Februar, aus mehrerlei Gründen nicht meine beliebtesten Monate, bescheren mir alljährlich zwei Höhepunkte: die „Golden Globes“ und die „Oscars“. Ich versuche ja immer, mich so gut wie möglich vorzubereiten und die wichtigsten Filme alle vorher zu sehen. Manchmal klappt das mit der Hilfe meines Freundes, der in Hollywood lebt und „in da bizzness“ ist. Meine Einladung hab ich auch schon, aber ich bin noch nicht ganz sicher, ob ich hinfliege.
Beim Filmschauen konzentriere ich mich nur auf sechs Kategorien, in denen einige Filme günstiger Weise mehrfach auftauchen. Von den neun „Best Picture“-Nominierungen habe ich sieben gesehen. Gute Basis. Einen von den neun, „War Horse“, will ich nicht sehen. Absolut nicht mein Thema. Möglicherweise ist der fantastisch und künstlerisch … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Golden Globes, Oscar, Oscar Nominierungen 26. Februar, Oscars
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Bob Anderson: Der Mann, der Darth Vader war
Wer kennt Bob Anderson? Ich bin mir sehr bewusst, dass es auf diese Frage nur sehr wenige gescheite Antworten geben wird. Sporthistoriker mögen auskramen, dass unter seiner kundigen Säbelführung die britische Fechtequipe 1952 bis ins Viertelfinale vorstieß, er als Einzelfechter allerdings nur die Vorrunde überstand. Militärkundige des Königreichs mögen vielleicht Erinnerungen daran entstauben, dass dieser Bob Anderson während des Zweiten Weltkrieges – vielleicht ein wenig anachronistisch – Fechtunterricht auf Kriegsschiffen erteilte. Ganz Kundige, die etwas von Kino verstehen, könnten indes pistolenschussartige antworten: „Das war doch der Typ, der als betagter Knopp mit dem Laserschwert als Darth Vader herumfuchtelte.“
Ja, das war Bob Anderson, der am Neujahrstag 2012 ganz leise von der Lebensbühne abtrat und urplötzlich noch einmal das Nachrufinteresse ernst … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Bob Anderson, Darth Vader, Fechten
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Piccoli als Papst: Man muss wohl etwas katholisch denken
Ein Film, der mit einer Beerdigung beginnt – das ist normalerweise ein „Tatort“. Bei „Habemus Papam“ wird jedoch ein Papst beerdigt, und zwar Johannes Paul II. Die bekannten Dokumentaraufnahmen führen in einen Spielfilm ein, in dem es um einen fiktiven Papst geht, der von den Kardinälen im Konklave gewählt wird, der sich aber vor der Größe der Aufgabe fürchtet und flieht. „Ein Papst büxt aus“ heißt deshalb in Deutschland der (misslungene) Nebentitel.
Michel Piccoli spielt diesen erwählten alten Kardinal Melville, und natürlich spielt er ihn sehr gut. Das jedoch reicht leider nicht, um die etwas eindimensionale Geschichte über mehr als 100 Minuten zu tragen. Liebe und Sex und Kinder und alle daraus möglicherweise resultierenden … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Italien, Papst, Piccoli, Vatikan
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Andreas Dresens Film „Halt auf freier Strecke“: Sterben muss nicht furchtbar sein
Der Arzt spricht ruhig die verhängnisvollen Worte: „Gehirntumor – gestreut – inoperabel“. Frank schaut starr, wartet vielleicht auf das „…aber“, Simone, seine Frau, findet keine Worte, Tränen tropfen wie von selbst aus ihren Augen.
Dr. Träger (auch im echten Leben Neurochirurg in Potsdam) schildert in Andreas Dresens Kinofilm „Halt auf freier Strecke“ nüchtern die Krankheit und ihren voraussichtlichen Verlauf. Er rettet sich in seine fachliche Kompetenz. Zwischendurch nimmt er ein Telefongespräch an, wendet sich dann wieder seinem Patienten zu, sachlich, die nackte Wahrheit. Was soll er auch machen? Ihn trösten, ihn in den Arm nehmen? Das wird dann die Sache seiner Frau, seiner Kinder, seiner Familie. Und es wird keine einfache Sache.
Nein, man kann nichts mehr machen. Vielleicht noch … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit "Halt auf freier Strecke", Andreas Dresen
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John Carpenters „The Ward“ – ein November-Gruselchen
Das Genre Grusel, Horror, Gänsehaut und Co. ist ja generell nix für mich. Probieren tu ich’s trotzdem immer mal wieder, so vorurteilsfrei wie möglich, denn es gibt ja auch wirklich spannende und gute Filme dabei.
Im Vorspann zündet eine blonde junge Frau per Streichholz die Gardinen eines Farmhauses an, und während das Haus lichterloh brennt, kommt auch schon die ländliche Feuerwehr angetütatat, und das Nächste, was wir sehen, ist diese blonde Frau Kirsten (Amber Heard) in der Klapse. Ab hier jetzt denk ich schon, dèja vu, kennste: „Girl Interrupted“ aus dem Jahr 2000 (Regie James Mangold). Mit einer ziemlich jungen Winona Ryder und Angelina Jolie (das einzige Mal, wo sie mir gut gefiel – als Irre).
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Verschlagwortet mit Amber Heard, John Carpenter
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Vom lautlosen Fall zum großen Crash
Die Krise naht unsichtbar, unerwartet, unaufhaltsam. Sie ist wie eine schwarze Sonne, die sich langsam über den Horizont unseres Verstehens schiebt. Ihre ersten Strahlen fallen in die Augen eines jungen Bankers, der ungläubig auf den Bildschirm seines Computers starrt.
Die Dateien auf dem USB-Stick, den sein Boss ihm bei seiner Entlassung noch rasch zustecken konnte, künden von der prekären Finanzlage seiner Bank: von Überschuldung in einer Größenordnung, die die gesamte Finanzwelt ins Wanken zu bringen droht. Je mehr der junge Mann begreift, was die Daten auf seinem Rechner bedeuten, desto dunkler und fiebriger beginnen seine Augen zu glühen. Es ist ein Moment, in dem Nietzsches Wort … Weiterlesen
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„Die Lincoln Verschwörung“: Gleiches Recht für fast alle
Um das gleich am Anfang zu klären, es geht hier nicht um die Hintergründe und den Ablauf der Verschwörung, die zu Lincolns Ermordung durch John Wilkes-Booth führte, sondern zu dem nachfolgenden Prozess der überlebenden Attentäter und der Mutter zweier Mittäter. Es ist allerdings ein Kostüm- und Historienfilm, ein Genre, das ich nicht so auf mein Banner geschrieben habe. Andererseits fand ich das Thema vom Grundsatz her interessant genug, um mir den Film anzusehen.
Robert Redford als Regisseur von „The Conspirator“ (Originaltitel) ist ein Fürsprecher der Gerechtigkeit für alle. Er hat inzwischen sieben Filme inszeniert, von denen ich besonders „Ordinary People“ sehr positiv in Erinnerung habe.
Hier also stehen die überlebenden Verschwörer und alle, die mit ihnen zu tun hatten, nun … Weiterlesen
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„Melancholia“ – Poetischer Weltuntergang auf leisen Sohlen
Im ersten Teil des Films, „Justine“ (gespielt von Kirsten Dunst), befinden wir uns im eleganten Clubhaus eines Golfplatzes, wo ihre Hochzeit mit Michael (Alexander Skarsgard, Sohn vom berühmten Stellan, der in jedem skandinavischen Film präsent ist, und auch hier mitspielt) gefeiert werden soll. Arrangiert wurde die Fête von Schwager John (Kiefer Sutherland), der nicht aufhören kann zu betonen, wieviel Geld er für dieses Fest ausgegeben hat. Alle Freunde, Verwandte und Kollegen warten schon seit langem auf die Braut. Aber zwei Stunden zu spät – der wedding planner (Udo Kier) ist ein Nervenbündel – betritt sie lächelnd den Saal, und das Festessen kann beginnen. Tafel und Gesellschaft erinnern an „Festen“ von Thomas Vinterberg, allerdings nur optisch.
Es wird bald klar, dass … Weiterlesen
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Kino: „The Guard – Ein Ire sieht schwarz“ (die zweite Kritik)
Sgt. Gerry Boyle (Brendan Gleeson) ist ein irischer Polizist in Galway im malerischen Irland. Er hat’s gern easy. Nur nicht das Leben mit unnötigen Arbeitsstress belasten.
Als ihm der junge übereifrige Kollege Mc Bride (Rory Keenan) aus Dublin als Partner zugeteilt wird, ist er „not amused“. Er hat seine eigenen – man kan schon sagen unorthodoxen – Methoden, und das soll so bleiben. Einer Leiche, die aus einem verunfallten Auto purzelte, zieht er erst mal ein Tütchen Drogen aus der Hosentasche und steckt sie ein. Für den eigenen Bedarf. Außerdem: “Deiner Mama würde das gar nicht gefallen.” Boyle ist weder saublöd noch superschlau, aber er ist sicher ein gewieftes Schlitzohr.
Einem Mordopfer zieht er die handschriftliche Nachricht aus dem Schlund, … Weiterlesen
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Das Sexmonster greift an
Ob eine Dreiecksbeziehung mit Leiche, Blutorgien oder das kampfbereite Hirn von Hitler – der als Trash-Papst gefeierte Arthouse-Horrorfilmregisseur Jörg Buttgereit hat eine Vorliebe für Themen, die unsere Gesellschaft lieber verdrängen würde. Der Dortmunder Schauspieldirektor Kay Voges hat diesen Grenzgänger engagiert, mit dem Double-Feature „Green Frankenstein“ und „Sexmonster“ die Studio-Saison zu eröffnen. Mut, der sich gelohnt hat.
Jörg Buttgereit hat eigentlich Unmögliches möglich gemacht: Trash-Kultur im Theater, Film auf der Bühne, japanischer Monsterfilm ohne Monster, schmieriges Zitat der Sexploitation-Filme aus den 70ern ohne Nacktheit – der Regisseur bricht in jeder Hinsicht mit Erwartungen und Konventionen. Und hat stattdessen ein Konzept entwickelt, das so folgerichtig wie unterhaltsam ist, dass es sich auf weitere Theaterabende übertragen … Weiterlesen
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Neu im Kino: „The Guard – Ein Ire sieht schwarz“
Bei The Guard – Ein Ire sieht schwarz, der morgen (22. September) offiziell in den deutschen Kinos startet, handelt es sich um einen irischen Kriminalfilm mit einer großen Portion schwarzen Humors. Der bereits auf der Berlinale 2011 im Frühjahr gefeierte Film spielt im Westen Irlands und Brendan Gleeson spielt die Hauptrolle – den irischen Sergeant Gerry Boyle, der im Laufe des Films mehr oder weniger freiwillig mit eher ungeliebten Kollegen (aus Dublin und sogar den USA) arbeiten muss, um einen großen geplanten Drogenschmuggel zu verhindern. Neben den beiden Hauptdarstellern gibt es noch einen weiteren Meta-Hauptdarsteller – die irische Insel bzw. deren Westen. Es gibt zahlreiche Landschaftsbilder, die die Schönheit und Schroffheit des westlichen Irlands einfangen. Wahrscheinlich werben deswegen auch irische … Weiterlesen
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Schokoladensüße Liebeskomödie
Angélique und Jean-René haben einiges gemeinsam: Sie sind beide sensibel und schüchtern, sie sind romantische Träumer und nicht ganz von dieser Welt, sie haben eine große Leidenschaft für Schokolade – und sie sind Singles. Eigentlich die besten Voraussetzungen, um sich ineinander zu verlieben und endlich den Partner fürs Leben zu finden.
Doch was beide miteinander verbindet, trennt sie zugleich. Angélique und Jean-René können zwar über neue Pralinen-Kreationen und gaumenfreundliche Raffinessen reden, sich auch insgeheim anschmachten. Aber ihre Gefühle können sie einfach nicht offen legen. Da helfen keine Psychologen, und auch die Leidensgenossen, die sich allwöchentlich bei den „Anonymen Romantikern“ treffen, wissen keinen Rat. Es sind also noch einige emotionale Klippen zu meistern und manche Widerstände zu überwinden, bis die schokoladensüße … Weiterlesen
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Kino in 3D: Eindimensional ins Mehrdimensionale?
Nervig, blähend, sinnfrei, lautsprecherisch, effektkreischend, hightech-unterworfen – ich sollte noch ein wenig nachdenken, vielleicht fiele mir noch mehr ein um das zu beschreiben, was mir einfällt, wenn ich an das Kino in 3D denke, dessen eindimensionale Fantasie kaum noch zu überbieten ist. Was dem Trickfilm („Oben“, „Wall.e“ und auch „Avatar“) noch bemerkenswerten Reiz verschaffte, verkommt in diesen Tagen zum Spektakel. „Cowboys & Aliens“ oder „Die drei Musketiere“, um nur zwei Beispiele zu benennen.
Über das eigentümliche Epos um die Helden des Westens und ihre universal operierenden Besucher von anderen Sternen muss man nicht gar so viele Gedanken verlieren – absurder geht es kaum mehr. Man könnte auch Neandertaler gegen mit Faser-Kanonen bewaffnete „Frogs“ antreten lassen, die Vorfahren kehlig grunzen lassen, … Weiterlesen
Rosel Zech ist tot – Große Schauspielkunst ohne Eitelkeit
69 Jahre wurde sie alt – Rosel Zech lebt nicht mehr. Ich kann meinen Eindruck von ihr nur so zusammenfassen: Diese Frau war so ungemein gut, dass sie die branchentypischen Eitelkeiten völlig missachten konnte – so etwa wie Michael Degen als männliches Gegenstück.
Rainer Werner Fassbinder war in ihrer Bewertung das einzige Genie, dem sie in ihrem Berufsleben begegnete. Irgendwie typisch für sie, dass sie ausgerechnet diesen drallen Typen dergestalt hochhob, war sie doch beruflich unter anderem auch auf Peter Zadek oder Luc Bondy und ähnliche Größen getroffen.
Zwei Sprachen – außer bestem Theatersprech – nannte sich auf ihrer Homepage: Sie sei des Englischen mächtig und beherrsche als Dialekt den der Berliner, den ihrer Heimat. Dort wurde sie als Roselie … Weiterlesen
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„Four Lions“: Die Grenzen der Komik
Als ich vor Monaten diesen Film in der OF sah, war ich dann doch zu angepisst, um selbst diesen Verriss zu posten. Inzwischen kann man die DVD kaufen. Wer dafür über €12 ausgeben möchte: selbst schuld. Selbst 80ct fürs Friday Special in der Videothek ist da noch zu viel. Aber wie es immer heißt, wir leben in einem freien Land, und jeder kann das halten, wie er will.
Nun aber doch. Passt auch grad in das Sommerloch:
So lustig kann ein Film über Terroristen gar nicht sein, als dass er mich nicht ängstigen würde. Mehr ängstigen als erheitern. Viele sagen, es sei der lustigste Film des Jahres. Totaler Slapstick. Eine schwarze Komödie. Sogar tiefschwarzer englischer Humor. Okay, der schwarze britische … Weiterlesen
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„Midnight in Paris“: Woody Allen und die Nostalgie
Der Herr Woody Allen filmt in den letzten Jahren so oft in Europa, dass ich den Verdacht habe, dass er in all den Städten einfach ausgestiegen und für ein Weilchen dageblieben ist, weil sie ihm gefielen. Wie Clint Eastwood in „The Bridges of Madison County“. Kaum hat er London, Barcelona und Paris erlebt, dreht er schon in Rom.
Aber jetzt „Midnight in Paris“: schon beim allerersten Bild, bevor der Vorspann kam, begann meine Verliebung. Ich nostalgierte sofort beim Anblick dieser zärtlichen Schwenks über Arondissements, Straßen, Alleen, Parks und der Brücken über die Seine! Diese liebevolle Musik! Genau da wär ich ausgestiegen aus dem Zug und wäre geblieben. Aber ich kenne Paris schon, und trotzdem bin ich ausgestiegen. Und eingestiegen, mitgefahren … Weiterlesen
„Nichts zu verzollen!“ – Komödie über Streitigkeiten an der Grenze zwischen Belgien und Frankreich
Der Film Nichts zu verzollen ist eine französische Komödie von Dany Boon, die sich der europäischen Einigung im Allgemeinen und der Abschaffung der Zollgrenzen zwischen Belgien und Frankreich im Speziellen widmet. Ort der Handlung ist das belgisch-französische Grenzörtchen Courquain, welches durch das Schengener Abkommen seine wahrscheinlich größte Besonderheit verliert – den Schlagbaum an der gemeinsamen Grenze.
Für den belgischen Zöllner Ruben (Benoît Poelvoorde) bricht dabei eine Welt zusammen, denn „die Camenberts“ ((so nennt er die Franzosen)) mag er nicht wirklich (und das ist noch sehr freundlich ausgedrückt). Seine inoffizielle „Mission“ (gegen die verhassten Franzosen zu stänkern und agieren) scheint dabei manchmal wichtiger als seine eigentliche Aufgabe als Zöllner, wie beispielsweise das Verhindern von Drogenschmuggel. Sein Gegenpart auf der anderen Seite, … Weiterlesen
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„Beginners“: Glücklicher sein als zuvor
Irgendwann muss man ja mal anfangen. Mit dem Freuen, dem Lieben und dem Leben. Dem Verarbeiten. Das mit dem Leben vergisst man manchmal, weil es so viel von dem anderen Zeug gibt, dem Trauern, Leiden, Weinen. Da bleibt kaum Zeit zum Leben. Und wir wissen doch alle, wie endlich das Leben ist.
Endlich ist es für Hal (Christopher Plummer), der gleich am Anfang des Films schon tot ist. Sein Sohn Oliver (Ewan McGregor) räumt das Zimmer aus, in dem er starb, ordnet seine Papiere, schmeißt seine Pillen ins Klo und übernimmt Hals Hund Arthur. Arthur ist putzig und hat eine kleine Denkrolle.
Hal war 75, als er an Krebs starb. Seine Frau Georgia (Mary Page Keller) war vier Jahre vorher … Weiterlesen
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Im Kino: Udo ist eben doch nicht Kurt Krömer
Mal wieder ins Kino gegangen, weil im WDR ein Interview mit Kurt Krömer über seine Rolle als „Udo“ zu sehen und zu hören war. Hat es sich gelohnt?
Natürlich ist Kurt Krömer im Detail immer ein Hinsehen wert. Im Film „Eine Insel namens Udo“ spielt Krömer aber gar nicht seine Rolle als Kurt Krömer, sondern einen eher schüchternen, etwas zerbechlichen Mann, ohne Krömers markante Brille. Er ist der Kaufhausdetektiv Udo, der von allen übersehen wird – „schwersichtbar“ eben – bis die Managerin Jasmin kommt und ihn wahrnimmt, samt Flecken im Hemd und seiner schrulligen Art. Sie ist auf ihre Weise eben selbst ein wenig kauzig, und so endet diese Komödie dann auch etwas naiv romantisch.
Gelohnt hat sich der Kinobesuch … Weiterlesen
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„Alles koscher!“ – britische Komödie, die mit religiösen Klischees spielt
Bei Alles koscher! handelt es sich um eine britische Komödie. Thematisch geht es um Religionen – neben der jüdischen, die ja auch schon im Titel mehr als deutlich angedeutet wird, auch um die muslimische Religion. Hauptperson des Films ist der muslimische Familienvater Mahmud, der in der Londoner Vorstadt mit seiner Familie lebt, dort eine kleine Firma hat und bezüglich religiöser Regeln es nicht ganz so genau nimmt, denn der westliche Lebensstil gefällt ihm (und seiner Familie) schon.
Problematisch wird das ganze nur, als sein Sohn Rashid seine große Liebe heiraten will. Eigentlich wäre das kein Problem, doch er braucht dazu die Einwilligung des Stiefvaters der Braut. Dieser ist jedoch niemand Geringeres als ein sehr bekannter fundamentalistischer Prediger. Das gefällt Mahmud … Weiterlesen
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„The Tree of Life“: Evolution und Alltag
Meine weise Oma mahnte gern: „Kind, geh nicht am Samstagnachmittag ins Kino, wenn es regnet.“ Sie hatte wie immer Recht.
Mein Leib- und Magenkino, das Metropolis in Köln, war krachend voll, obwohl der Film als OF angekündigt war. Solchen Informationen ist nie zu trauen: es war OmU. Es wird allerdings im Film ziemlich wenig gesprochen, und das bisschen Text wurde nur blitzartig kurz eingeblendet. So gesehen…
Der Film also, von dem ich nicht mal Trailer gesehen, von dem ich generell nur kurz eingestöhnte: „Hach, schön…“ vernommen hatte, begann dramatisch. Weniger die Handlung (erst mal keine für ne gefühlte Stunde) als die Bilder. Bilder in überwältigenden Farben und Beweglichkeiten. Überwältigend! GEO und National Geographics all rolled in one mit orchestraler Musik … Weiterlesen
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„Source Code“: Floh im Kopf
Meine Oma war eine weise Frau. Und sie kannte alle guten Ratschläge, die eine Oma zu kennen hat. Einer der wichtigsten war „Kind, lass dir keinen Floh in den Kopf setzen“. Oma zitierte nicht immer ganz korrekt, aber doch treffend. Um so einen Floh im Kopf geht‘s hier.
Colter Stevens (Jake Gyllenhaal) findet sich als Passagier in einem Zug, der nach acht Minuten Laufzeit des Films explodiert. Und nun kommt so eine Art Molekülar Science ins Spiel. Ein militärisches Team von Wissenschaftlern hat ausgetüftelt, wie man Hirne von Menschen auch nach deren Ableben noch anzapfen kann.
Also haben wir hier einen Science Fiction-Film. Nicht so mein Fall, normalerweise. Weil das oft so weit hergeholt ist, dass es bereits ans Fantasy-Genre … Weiterlesen
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Nostalgisches Kino: „Wasser für die Elefanten“
Jacob Jankowski ist irgendwas über die Neunzig, so ganz genau weiß er das nicht mehr. Eben noch mitten im turbulenten Trubel seines Familienlebens steckend, findet er sich in den Niederungen eines Seniorenheimes wieder. Hauptsächlich damit beschäftigt, etwas für seine Würde zu tun. Als ein Wanderzirkus seine Zelte auf dem Parkplatz vor dem Seniorenheim aufschlägt, träumt er sich in seine Vergangenheit zurück. In die Zeit, welche die schönste und zugleich auch die schlimmste seines Lebens war. Im Amerika der 30er-Jahre-Depression steht er – Student einer Elite-Universität – nach einem Schicksalschlag plötzlich vor dem Nichts und findet sich unvermutet wieder als Tierarzt bei „Benzinis spektakulärster Show der Welt“ , einem der legendären Eisenbahn-Zirkusse jener Zeit. Die Autorin Sara Gruen erzählt in ihrem … Weiterlesen
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„Die Nordsee von oben“ – eindrucksvoller Film läuft auch in ausgewählten Ruhrgebiets-Kinos
Der Film Die Nordsee von oben zeigt genau das, was man bei einem solchen Titel erwarten kann: Die Nordsee mit ihrem Wattenmeer, die Küstenregionen, die Inseln, die Halligen, die Städte usw. – alles aufgezeichnet mit einer hochauflösenden Helikopterkamera, deren Bilder auf der großen Kinoleinwand so richtig zur Geltung gekommen und dem Slogan „Filme sind fürs Kino gemacht“ viel eher entsprechen als die Popcorn-Einheitsware.
Aufmerksam geworden bin ich auf den Film durch einen Facebook-Tip von Anke Müller-Vieregge – dort wurde der Besuch der Premiere im Bochumer Kino Casablanca empfohlen, an der ich leider nicht teilnehmen konnte. Einige Tage später, im Astra Theater in Essen, klappte es jedoch.
Die Filmemacher im Gespräch mit dem Publikum Doch bevor der Film startete, richteten sich … Weiterlesen
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