Archiv der Kategorie: Buchmarkt & Lesen

Thomas Bernhard: Er hasste die Preisreden – und nahm das Geld

Literaturpreise sind doch eine wunderbare Sache, sie bedeuten etwas Ruhm und Geld für den Autor, der sonst vielleicht arm und unbeachtet geblieben wäre.

Solche milden Gaben können aber auch Zorn erregen. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, so ist er hier zu finden: Aus dem Nachlass von Thomas Bernhard ist jetzt der schmale, aber ergiebige Band „Meine Preise“ erschienen, in dem der unbequeme Österreicher einige seiner Auszeichnungen durch den Wolf dreht. Klingt schon mal vielversprechend, denn Bernhard war als schimpfwütiger Rohrspatz der Literatur ohnehin kaum zu übertreffen.

Gelegentlich grinst einen hier das ganze absurde Elend des Literaturbetriebs zwischen Streichquartetten und blödsinnigen Festreden an. Ein bilanzierendes Bernhard-Zitat lässt den ewigen Zwiespalt ahnen: „Ich haßte die Zeremonien, aber ich machte sie … Weiterlesen

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Suhrkamp – verhext?

Der traditionsreiche Suhrkamp-Verlag zieht von Frankfurt nach Berlin um. Mit diesem Entschluss hat sich Siegfried Unselds Witwe Ulla Berkéwicz nicht nur über den Willen von 80 Prozent der Verlagsmitarbeiter hinweggesetzt, sondern auch über die (geistige) Verwurzelung dieses Verlages im Umkreis der „Frankfurter Schule“. Ob sich Adorno nun im Grabe umdreht?

Wie der Süddeutschen Zeitung (heutige Ausgabe) zu entnehmen ist, hat Berlins Regierender Bürgermeister Wowereit offenbar seit langem heftig gelockt, dass Suhrkamp an die Spree kommen möge. Wer weiß, ob und aus welchen Töpfen da womöglich noch Subventionen / Ansiedlungs-Prämien fließen. Falls es so wäre, könnte man von einem handfesten Skandal sprechen. Wie gleichfalls in der SZ von heute steht, ist just Hessen einer der größten Geber beim Länderfinanzausgleich, Berlin hingegen … Weiterlesen

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Ruhrgebiet: Kurios, kriminell oder mit Kick – einige Neuerscheinungen über die Region

Jede Wette: Schon im Vorfeld der Kulturhauptstadt 2010 schwillt die Zahl der Bücher übers Ruhrgebiet kräftig an. Hier ein kleiner Vorgeschmack mit Neuerscheinungen – vom Krimi bis zum Bildband. Auch ein paar Flops sind dabei.

• Nobert Golluch: „Alles über das Ruhrgebiet“ (Komet-Verlag, 192 S., 4,95 Euro) Der Titel ist frech gestrunzt. Mit etwas Geschick könnte man sich via Internet-Suche solche mehr oder weniger kuriosen Daten- und Fakten-Listen über die Region rasch selbst zusammenstellen. Revier-Kenner finden zudem auf Anhieb Fehler. Ein etwas schludriges Billigbuch.

• „Ruhrkraft. Eine Region auf dem Weg zur Weltspitze“ (Hoffmann & Campe, 175 S., 12,95 Euro) Hier geht’s regionalfromm zu – mit vorwiegend zukunftsfrohen Sonntagsreden aus Industrie, Kultur, Sport und Politik. Letztere sind nach üblichem Parteien-Proporz … Weiterlesen

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Der Ball muss ins Buch – Lektüre zur EM

Zur Fußball-EM darf’s passende Lektüre sein. Auf dem Tisch liegt ein Stapel mit Neuerscheinungen. Das Spektrum reicht sozusagen vom Grottenkick bis zum legendären Match. Also hinein ins Strafraum-Getümmel, wo zunächst keine Treffer fallen – aber dann!

„Unsere Jungs” (Chronik Verlag, 198 S. Bildbandformat, 29,95 Euro) klingt schon im Titel ebenso kreuzbrav wie ‚ranschmeißerisch. Tatsächlich ist der DFB federführend an diesem Buch über 100 Jahre deutsche Länderspiele beteiligt. Der noch einfallslosere Untertitel („Tore, Titel, Triumphe” – fehlen nur noch die Tränen) gibt die Richtung vor: aufgewärmte Begeisterung aus dem Archiv, gedrucktes Ballgeschiebe.

Nicht viel trickreicher kommt das Mini-Buch „Fußball – Deutsch / Deutsch – Fußball” (Langenscheidt, 130 S., 5 Euro) daher. Männer, Frauen, Ärzte und Chefs wurden in der Erfolgsreihe schon … Weiterlesen

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40 Jahre danach: Abrechnung mit den 68ern – Persönliche Erinnerungen und nachträgliche Analysen zur Revolte

Von Bernd Berke

Vierzig Jahre ist es nun schon her, doch das Thema scheint schier unerschöpflich: Was ist vom Mythos des rebellischen Jahres 1968 geblieben? Was wirkt weiter? Was hat sich womöglich „erledigt“? Mit solchen Fragen befassen sich in diesen Jahr etliche Buchautoren. Eine Auswahl:

Höchst provokant geht Götz Aly zu Werke, ein einstiger Mitstreiter der Revolte. Verglichen mit damals, vollzieht er eine komplette Kehrtwende. Schon der Titel seiner Abrechnung, „Unser Kampf 1968″, der gefährlich an Adolf Hitlers „Mein Kampf“ anklingt, lässt es ahnen. Zwar kann auch Aly bis heute die Anstöße zum Aufstand (verdrängte NS-Vergangenheit, Vietnamkrieg, Springer-Presse) nicht ganz leugnen, doch wendet er ansonsten alles gegen die studentischen Akteure.

Als wolle er sich und seine Generation nachträglich selbst bestrafen, … Weiterlesen

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Über Bücher reden, die man nicht kennt

Für die etwas edleren Anlässe könnte es ein nützlicher Leitfaden sein. Der französische Literaturprofessor Pierre Bayard weist uns in eine Kulturtechnik ein, die viele schon immer beherrschen wollten. Sein Buch heißt klipp und klar „Wie man über Bücher spricht, die man nicht gelesen hat.”

Nun ist der Monsieur, wie gesagt, Professor. Er bietet keine Larifari-Ratschläge an. Mit hochkarätigen Beispielen aus der Literatur beweist er Schritt für Schritt, dass Lektüre eine sehr relative Angelegenheit ist. Am Rande: Ich habe sein Buch komplett gelesen. War’s vergeudete Lebenszeit?

Die Lektionen beginnen mit dem Romancier Robert Musil. Der ließ im Jahrhundertwerk „Der Mann ohne Eigenschaften” einen Bibliothekar auftreten, welcher angesichts der schier unendlichen Masse möglichen Lesestoffs just nur noch wenige, streng ausgesuchte Bücher las. … Weiterlesen

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Toll trieben es die alten Römer – Schneller, größer, weiter: „Das Buch der antiken Rekorde“ verzeichnet Unglaubliches

Von Bernd Berke

Das musste ja so kommen: Es war nur eine Frage der Zeit, dass Hitparaden-Sucht und Listen-Wahn sich auch des Altertums bemächtigen würden. Jetzt liegt das „Das Buch der antiken Rekorde“ vor. Und siehe da: Es ist bei aller Kurzweil ein recht seriöses Werk geworden.

Cecilia und Allan Klynne sind Altertumsforscher am Schwedischen Archäologischen Institut in Rom. Sie sitzen somit gleichsam an einer „Quelle“ bzw. an wichtigen Grabungsstätten. Der Band ist denn auch ein wenig Rom-lastig geraten, die Griechen und andere kommen etwas kürzer.

Aus sämtlichen Bereichen des antiken Lebens haben die emsigen Schweden allerhand Kuriosa zusammengetragen. Für jede Behauptung nennen sie die Quelle und melden selbst so manches Mal Zweifel am Wahrheitsgehalt an.

Die böseste Stiefmutter

Längst … Weiterlesen

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Lesen vor Ort in Dortmund-Hörde – Zum Welttag des Buches: Wo kleine Läden die Stellung gegen Handelsketten halten

Von Bernd Berke

Welttag des Buches – ein Tag für die Leser. Aber auch ein Tag für den Buchhandel. Auf dem Markt geht es ruppig zu: Handelsketten machen kleinen, familiengeführten Buchläden immer öfter das Leben schwer.

Viele Geschäfte sind verschwunden, andere halten die Stellung. Ein Beispiel: die alteingesessene Buchhandlung Neumann im Dortmunder Ortsteil Hörde. Die WR sprach mit den Inhabern, Heinz-Jürgen Loheide und Tochter Claudia Krommes.

Ist Dortmund-Hörde ein guter Platz, um Bücher zu verkaufen?

Heinz-Jürgen Loheide: Wir sind mit unserem Standort zufrieden. Und wir freuen uns schon auf den Phoenix-See, der ganz in der Nähe entsteht. Der Stadtteil wird dadurch bestimmt attraktiver. Dann wird sich wohl auch der Mix des Publikums zum Vorteil verändern.

Wie sieht die Entwicklung in … Weiterlesen

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„Tannöd“: Plötzlich ein Bestseller

Fast schon märchenhaft: Eine bislang völlig unbekannte Autorin hat Anfang 2006 im Hamburger Kleinverlag Edition Nautilus ihr Romandebüt mit dem wenig aufregenden Titel „Tannöd” vorgelegt. Jetzt führt das Buch auf einmal die Bestsellerliste an. Woran liegt es?

Zunächst gab es im Januar für „Tannöd” den Deutschen Krimipreis. Das hat schon mal ein wenig geholfen. Viel wichtiger noch: Kurz darauf war am 19. Januar die Schauspielerin Monica Bleibtreu bei Elke Heidenreich („Lesen!” im ZDF) zu Gast. Just Bleibtreu war es, die den „Tannöd”-Text fürs Hörbuch gesprochen hat. Sie dürfte Elke Heidenreich bewogen haben, das Buch (und damit die CDs) zu empfehlen, was prompt geschah: „Fabelhaft! Ein unglaubliches Buch”, befand die Vorleserin der Nation.

Von Stund‘ an ging’s rasant bergauf. Jetzt hat … Weiterlesen

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Doppelter Kitzel mit Nazi und Porno

Will man öffentliches Ärgernis erregen oder wenigstens Aufmerksamkeit wecken, so bieten sich zwei Zutaten an: Irgendetwas mit Nazis – oder irgendetwas mit Sex. In diesem Sinne ist es günstig, wenn beides sich mischt. Idealtypisch lässt sich das jetzt am Fallbeispiel des Echos auf die Autorin Ariadne von Schirach studieren.

Der doppelte Kitzel ergibt sich hieraus: Die 28-Jährige ist Enkelin des NS-„Reichsjugendführers” Baldur von Schirach und legt nun mit „Der Tanz um die Lust” (Goldmann, 384 Seiten, 14,95 Euro) ein Buch über den pornographischen Blick vor. Nur scheinbar paradox: Sie schreibt pornographisch gegen allgegenwärtige Pornographie an.

Eine Kernthese, ausgebreitet in einer Haltung zwischen Erzählung und Essay: Das Prinzip „Porno” dominiert immer mehr und besetzt unsere Phantasien dermaßen, dass wir kaum noch … Weiterlesen

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Wenn Autoren zu Autonarren werden – Bildband folgt berühmten Schriftstellern auf Fahrstrecken und in die Garagen

Von Bernd Berke

Literarischer Geist und Technik stehen einander fremd, ja feindlich gegenüber. So weit ein gängiges Vorurteil. Ein neues Buch räumt jetzt mit dem Unsinn auf. Es handelt von berühmten Schriftstellern, die Autonarren gewesen sind.

Viele Edelfedern gaben sich freilich nicht mit einem x-beliebigen Fahrzeug zufrieden. Aldous Huxley („Schöne neue Welt“) bevorzugte die Luxusmarke Bugatti, Hermann Hesse („Steppenwolf“) hielt es mit Mercedes, für Truman Capote musste es schon ein Jaguar sein. „Dschungelbuch“-Autor Rudyard Kipling und Krimi-Schriftsteller Edgar Wallace nahmen fürstlich im Rolls Royce Platz. Sie legten wohl auch Wert auf die hohe Lauf-Kultur der Motoren.

Der Pole Witold Gombrowicz („Ferdydurke“) hingegen schält sich – wie ein Foto zeigt –  aus einer verbeulten Citroën-„Ente“. Bescheidenheit war seine Zier, wenigstens in … Weiterlesen

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Das Buch als Ware – und als Kulturgut / Von Hagen aus steuert Michael Busch die Handelskette Thalia

Von Bernd Berke

Hagen. Hätten Sie’s gewusst: dass der vielleicht einflussreichste Buchmanager Deutschlands in Hagen arbeitet? Er heißt Michael Busch, ist 42 Jahre alt und leitet die Geschicke der Buchhandelskette Thalia. Die WR hat den „Herrn der Bücher“ in der Hagener Firmenzentrale besucht.

Die Gebäude im Gewerbegebiet Bathey wirken gediegen, doch schmucklos und gar nicht auftrumpfend. Von hier aus werden halt nüchterne Geschäfte gelenkt. Und wie! In Teilen der Branche hat der rasante Aufstieg von Thalia Befürchtungen geweckt. Thalia-Chef Busch äußert gewisses Verständnis: „Größe und Wachstum machen Menschen teilweise Angst. Wir können das nachvollziehen.“

Neuerdings ist Thalia freilich nicht mehr Marktführer, sondern die (gewichtige) Nummer zwei. Durch den Zusammenschluss von Hugendubel und Weltbild zur DBH ist ein noch etwas größerer … Weiterlesen

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„Der deutsche Buchmarkt ist mörderisch“ – Gespräch mit dem Dortmunder Krimi-Verleger Rutger Booß

Von Bernd Berke

Dortmund. Die Verteilungskämpfe im deutschen Buchhandel werden deutlich härter. Die WR sprach mit dem Dortmunder Verleger Rutger Booß („Grafit“-Krimis) über die aktuelle Situation.

Wenn jemand heute einen Buchverlag gründen wollte, würden sie zu- oder abraten?

Rutger Booß: Es wäre ein extrem hohes Risiko, weil schon alle Programm-Nischen besetzt sind. Es sei denn, man hätte eine ganz geniale Idee.

Gibt es weitere Risiken?

Booß: Wir haben generell einen gesättigten Buchmarkt, ein Überangebot bei tendenziell schrumpfender Leserzahl – Stichwort Bevölkerungsentwicklung. Die Titelproduktion müsste eigentlich reduziert werden, doch fast alle Verlage bringen Jahr für Jahr mehr heraus. Die Großverlage wollen damit vielfach nur Ausstellungsflächen in den Buchhandlungen besetzen. Um Inhalte geht es weniger. In dieser Titelflut verschwinden 75 Prozent aller … Weiterlesen

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Die neue Sehnsucht nach dem Land – Interview mit Florian Illies über sein Buch „Ortsgespräch“

Von Bernd Berke

Mit „Ortsgespräch“ legt der Autor Florian Illies („Generation Golf“) jetzt ein Buch über seine kleinstädtische Herkunft vor. Die teilweise wehmütigen Schilderungen und Anekdoten führen zurück in seine Kindheit im hessischen Heimatort Schlitz, der gewiss für viele deutsche Provinzen steht. Die WR sprach mit Florian Illies über Stadt, Land und ein neuerdings gewandeltes Lebensgefühl.

Sind Sie der Metropolen überdrüssig?

Florian Illies: Nein. ich lebe sehr gern in Berlin. Doch in den letzten Jahren kann man ein auffälliges Phänomen beobachten: Leute aus meiner Generation bekennen sich, wieder zu ihrer provinziellen Herkunft. Früher sagten sie verschämt: Ich komme aus der Nähe von…Dortmund, Frankfurt, München oder dergleichen. Sie waren froh, endlich in der großen Stadt zu wohnen. Nun aber gibt es … Weiterlesen

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Der Autor als inszeniertes Phänomen – Gespräch mit Klaus Modick über seinen Roman „Bestseller“

Es ist die Satire zum Literaturbetrieb schlechthin. In seinem Roman „Bestseller“ entwirft der Autor Klaus Modick eine aberwitzige Strategie: Man nehme den Tagebuch-Fund einer Erbtante, randvoll mit unausgegorenen NS-Erinnerungen. Dann schreibe man den Stoff zur Kolportage mit Liebesdramen um – und finde eine besonders hübsche Frau, die dafür als Autorin aus der Enkelgeneration die Bühne betritt. Fertig ist der Bestseller. Wäre es wirklich so einfach? Ein Gespräch mit Modick auf der Frankfurter Buchmesse.

Frage: Wie groß ist der Wirklichkeits-Anteil an Ihrem Roman?

Klaus Modick: Ziemlich groß. So geht’s tatsächlich ab im Literaturbetrieb. Das Buch speist sich aus meinen langjährigen Erfahrungen als Autor. Der Plot ist frei erfunden, aber es hätte so ähnlich passieren können. So furchtbar stark musste ich die … Weiterlesen

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Die ganze Vielfalt des Landes – Mediathek von WAZ-Mediengruppe und WDR startet im September / Bücher, CDs und Filme über NRW

Von Bernd Berke

Essen. „Wir in Nordrhein-Westfalen. Unsere gesammelten Werke“. So heißt eine neue Edition mit allmonatlich erscheinenden Büchern, DVDs und CDs, die Anfang September startet.

Starke Partner sind im Boot: Die WAZ-Mediengruppe, zu der auch die Westfälische Rundschau gehört, arbeitet bei diesem großen Projekt mit dem Westdeutschen Rundfunk (WDR) zusammen. Dritter im Bunde ist der Essener Klartext-Verlag. Bodo Hombach, Geschäftsführer der WAZ-Gruppe, und WDR-Intendant Fritz Pleitgen stellten die gemeinsame Edition gestern im Design-Zentrum der Essener Zeche Zollverein vor.

Auf vorwiegend unterhaltsame Weise soll die Reihe das Landesbewusstsein in NRW stärken – passend zum bevorstehenden 60. „Geburtstag“ unseres Bindestrich-Bundeslandes. Dabei kommen alle Lebensbereiche in Betracht: Geschichte, Politik, Wirtschaft, Kultur, Natur und Sport, aber auch der ganz normale Alltag in der … Weiterlesen

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Muhammad Ali auf der Buchmesse: Der Stoff, aus dem die wirklichen Mythen sind

Frankfurt. Gar keine Frage: Es war d e r Auftritt der Buchmesse überhaupt. Als die Boxlegende Muhammad Ali sich endlich zeigte, drängelten sich Hunderte von Journalisten aus aller Welt. Als er dann bedächtig in einen vorbereiteten Boxring stieg und durchs Geviert zwischen den Seilen tappste, jubelte ihm die Menge der Messebesucher zu wie einem Messias.

Da könnte einer wie Dieter Bohlen tausendmal „titanenhaft“ zur Tür `reinkommen – und hätte nicht den Bruchteil jenes Schauders ausgelöst, wie er sich gestern in Frankfurt unfehlbar einstellte. Man weiß nicht, wie und warum. Doch für Sekunden fühlte man sich plötzlich, als befinde man sich näher am Herzen der Dinge. So wirkt der geheimnisvolle Stoff, aus dem wirkliche Mythen sind.

Dabei war es eine überaus … Weiterlesen

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Westfalen und die Leselust – Neues Museum „Haus Nottbeck“ in Oelde unternimmt Streifzüge durch die regionale Literatur

Von Bernd Berke

Oelde. Anfangs ließ sich die Liaison der Buchdruckerkunst mit dem westfälischen Menschenschlag noch gut an: 1478, recht bald nach Gutenbergs weltbewegender Erfindung, erschien hier eine niederdeutsche Bibel. Um 1490 druckten dann Sauerländer allerorten: Es florierte der Baseler Buchdruck des aus Olpe stammenden Humanisten Johannes Bergmann, während Peter Attendorn in Straßburg schöne Bücher herstellte.

Mehr noch: Münster mauserte sich bald zum kulturellen Zentrum. Doch später ging’s phasenweise arg bergab. Da hatte die Literatur in Westfalen kaum noch eine Heimstatt. Schaudernd erfährt man’s im neuen Westfälischen Literaturmuseum zu Oelde: Von 1800 bis 1840 erschien in Unseren Landstrichen kein einziger (!) Roman, es fehlten belletristische Verlage in der Region.

Auch das Lesebedürfnis hielt sich seinerzeit in Grenzen. Anno 1854 gab … Weiterlesen

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Nächtliche Gespräche mit dem Kühlschrank – Treffen mit Axel Hacke auf der Buchmesse

Von Bernd Berke

Frankfurt. Axel Hacke (44) hat mit seinen Büchern und mit Glossen im Magazin der „Süddeutschen Zeitung“ die oft absurden kleinen Katastrophen seines Familienlebens höchst unterhaltsam aufbereitet. Sein „Kleiner Erziehungsberater“ geriet zum heimlichen Bestseller, sein neues Buch heißt: „Ich sag’s euch jetzt zum letzten Mal“.

Hauptfiguren: Ehefrau Paola, Söhnchen Luis (nur die Vornamen hat Hacke erfanden), der Autor selbst und der brummige alte Kühlschrank namens „Bosch“. Die WR traf Axel Hacke am Buchmesse-Stand des Verlages Antje Kunstmann.

Wie sind Sie eigentlich auf die Idee gekommen, einen Kühlschrank auftreten zu lassen?

Axel Hacke: Nun ja, der ist noch’n bisschen melancholischer als ich – und damit ein guter Gesprächspartner für nachts, wenn man allein in der Küche sitzt und noch … Weiterlesen

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Ein Rundgang durch das Reich der Zufälle – Buchmesse: Sigrid Löffler, Harry Potter, Beatles und Nobelpreisträger Gao Xingjian

Aus Frankfurt berichtet Bernd Berke

Trübes, kühles Wetter in Frankfurt. Ausgesprochenes Bücherwetter. Hinein also in die Hallen der Buchmesse, hin zu den Büchermenschen.

Man muss sich Fix- und Zielpunkte schaffen, sonst droht man schier unterzugehen im Reich der Zufälle, das hier aus 380.000 Titeln besteht. Da trifft es sich, dass Sigrid Löffler (ehemals beim „Literarischen Quartett“) just die zweite Nummer ihrer Zeitschrift „Literaturen“ vorstellt und eine erste Bilanz ihres ehrgeizigen Projekts zieht. Von der ersten Nummer wurden rund 70.000 Exemplare gedruckt, nun sind es bereits 103.000. Buchhandel und Kioske hätten mehr geordert als zuvor, auch die Abo-Zahlen entwickelten sich ordentlich.

Löffler, leicht pikiert über das vielfach skeptische Echo auf die erste Ausgabe: „Viele Leser sind mir lieber als gute Kritiken.“ … Weiterlesen

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Zorn aufs neue Jahrtausend – Joseph von Westphalens drastischer Roman über die Millenniums-Hysterie

Von Bernd Berke

Hier zitieren wir einen, dem die ganze „Millenniums“-Hysterie mit Zeitzonen-Sonderflügen, Jahrtausend-Babys und maßlos überteuerten Silvester-Feten auf die Nerven geht: „Die Zahl 2000 ekelte mich an. Sie sah aus wie ein häßlicher kurzer Wurm“.

Wenn dieser Mann an den heute anstehenden Jahres-/Jahrtausend-Wechsel denkt, so erfasst ihn „ein seltsamer Schwellenzorn“. Schon der Titel, den Joseph von Westphalen (54) seinem Roman gegeben hat, ist deutlich: „Warum mir das Jahr 2000 am Arsch vorbeigeht“. Auf Seite 129 erklärt er die drastische Wortwahl: „Ich mag den Ausdruck. Es ist ein treffendes Bild berechtigter Interesselosigkeit.“

Aus dem „Trend“ Kapital schlagen

Doch der Ich-Erzähler des Romans weiß aus seiner Wut über das – Zitat – „Wichserdatum“ Kapital zu schlagen – und wie! Dieser Schriftsteller … Weiterlesen

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Das Phänomen des deutschen Tennisclubs – Dieter Hildebrandts Buch über den weißen Sport

Von Bernd Berke

Frankfurt. Auch der Kabarettist Dieter Hildebrandt („Scheibenwischer“) zählt zu den Autoren, die auf der Buchmesse eine Novität vorstellen. Im Rahmen der dtv-Taschenbuchreihe „Philosophie der Passionen“ hat er seine Leidenschaft für den Tennissport beschrieben. Die Westfälische Rundschau sprach mit ihm darüber – und übers Kabarett.

Warum kommt aus Ihrer Feder ein Buch über Tennis?

Dieter Hildebrandt: Da gab es diese Buchreihe. Dem Verlag fiel ein, mich anzurufen, ob ich auch eine Leidenschaft hätte. Ich war so leichtfertig zu sagen: Ja, Tennis. Sie haben mich darin bestärkt, ich habe mich überreden lassen. Und ich wusste ja auch schon, worüber ich schreiben wollte: Über ein Segment unseres Gesellschaftslebens – die Tennisclubs. Man kann die deutsche Geschichte schließlich auch aus dieser … Weiterlesen

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Buchesse als Rummelplatz der Auflagen-Giganten – die Auftritte des Literaturnobelpreisträgers Grass und des Kritiker-Papstes Reich-Ranicki

Aus Frankfurt berichtet Bernd Berke

Auftritt der Auflagen-Giganten gestern auf der Frankfurter Buchmesse: Zuerst begab sich Literaturnobelpreisträger Günter Grass vor die Presse, dann wurde sein kritischer Widersacher Marcel Reich-Ranicki am Verlagsstand umlagert wie ein Popstar.

Grass‘ noble Geste: Damit über seiner eigenen Auszeichnung der „Alternative Nobelpreis“ nicht etwa vergessen werde, stand er gemeinsam mit dessen Träger, dem SPD-Bundestagsabgeordneten Hermann Scheer, Rede und Antwort. Scheer setzt sich seit Jahren unermüdlich für die Sonnenenergie ein. Beide befanden, Grass habe die nahende ökologische Katastrophe seinem Roman „Die Rättin“ visionär geahnt.

So inständig man auch über Sonnenenergie als Abhilfe reden wollte, die Frage nach dem roten Tuch der SPD, Oskar Lafontaine, ließ sich einfach nicht vermeiden. Der hatte – wie berichtet – am Mittwoch … Weiterlesen

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Goethe, Grass und Görner im Rucksack – ein Rundgang durch die Hallen der Frankfurter Buchmesse

Aus Frankfurt berichtet Bernd Berke

Der Buchmesse-Rundgang gerät an manchen Stellen ins Stocken. Nicht nur, weil die Leute blättern oder einen Schwatz halten wollen, sondern weil Menschenknäuel rund um die Hochprominenz die schmalen Wege verengen. Beispielsweise gestern am Econ-Stand. War Oskar Lafontaine mal wieder da? Nein, nein, nicht immer nur er! Manfred Krug gab sich die Ehre des Signierens.

Schöne Anblicke: Nebenan verteilte eine Dame im Brautkleid Rosen, derweil stehen zwei Nonnen ganz dicht beim „Kommissar Stöver“, der heuer „66 Gedichte“ präsentiert. Von hinten ruft ein Zaungast: „Der sieht aber schlecht aus.“ Nun ja: Krug war nicht eigens „in der Maske“, ihm ist’s warm unter den Scheinwerfern.

Beim Durchzwängen merkt man, wie viele Besucher die unvermeidlichen Rucksäcke tragen. Das kostet … Weiterlesen

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„Ich tauge nicht für die Wirklichkeit“ – Gespräch mit Renan Demirkan, nicht nur über ihren neuen Roman

Von Bernd Berke

Frankfurt. Länger nichts mehr von der Schauspielerin Renan Demirkan gesehen oder gehört? Kein Wunder: Die film- und fernsehbekannte Frau, die von 1982 bis 1984 zum Dortmunder Theaterensemble gehörte und jetzt bei Köln lebt, hat sich eine Zeit lang ihrem zweiten Beruf gewidmet und ihren dritten Roman geschrieben.

Nach „Schwarzer Tee mit drei Stück Zucker“ und „Die Frau mit Bart“ erschien jetzt bei Kiepenheuer & Witsch die durchaus nicht problemfreie Liebesgeschichte „Es wird Diamanten regnen vom Himmel“. Die WR traf Renan Demirkan am Verlagsstand bei der Frankfurter Buchmesse.

Warum muss Ihre Heldin, die allein erziehende Tanztherapeutin Rosa, in ihren Vierzigern ausgerechnet einen Porschefahrer lieben lernen? Und hat diese Frau autobiographische Züge?

Renan Demirkan: Ich komme drin vor in … Weiterlesen

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Fragen zu den Honoraren mag Lafontaine überhaupt nicht – Buchpremiere von „Das Herz schlägt links“ im Frankfurter Saal „Harmonie“

Von Bernd Berke

Frankfurt. Es klang wie Ironie: Ausgerechnet den Saal mit dem Namen „Harmonie“ hatte der Econ-Verlag auf der Frankfurter Buchmesse reserviert, damit Oskar Lafontaine endlich offiziell sein schon vor Erscheinen heftig diskutiertes Buch „Das Herz schlägt links“ vorstellen konnte.

Zu vielen Hunderten waren die Journalisten gekommen, und sie rissen den Verlagsleuten das Buch förmlich aus den Händen, just weil Lafontaine eben nicht in Harmonie mit der SPD lebt. Dutzende von Kamerateams suchten ein Bild des Tages einzufangen. Für Minuten schwebte während der Pressekonferenz ein herzförmiger roter Luftballon durch den Raum. Wer wollte, konnte darin ein Symbol sehen.

Ob Lafontaine auf dem bevorstehenden SPD-Parteitag in Berlin eine Rede halten und Gerhard Schröder die Leviten lesen wolle? „Warten wir erst … Weiterlesen

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Goethe zum Schmökern und Staunen – eine Bücherschau zum 250. Geburtstag des Dichters

Von Bernd Berke

„Rätin, er lebt!“ soll seine Großmutter erleichtert der Mutter zugerufen haben, als er endlich den ersten Schrei tat. „Mehr Licht!“ hat er angeblich selbst geflüstert, als er 1832 starb. Sozusagen zwischen den beiden Momenten verfasste er seine allzeit, aber immer wieder anders gültigen Klassiker vom „Werther“ bis zum „Faust“. Die WR hat einen stattlichen Stapel neuer Bücher über Goethe gesichtet.

Der muntere Knabe guckt oben aus dem Fenster. Doch was tut er denn da? Lachend wirft er Tassen und Teller aufs Straßenpflaster. Klirr! Drunten stehen Leute und feuern ihn an: «Mehr! Mehr!“ Das schöne Familien-Geschirr…

Die Szene, die Goethe selbst in seinen Lebenserinnerungen „Dichtung und Wahrheit“ beschreibt, trug sich in seiner Vaterstadt Frankfurt am Main zu – … Weiterlesen

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Dienstbereit bei Tag und Nacht – Buch über die ersten 390 Folgen der „Tatort“-Reihe

Von Bernd Berke

„Tatort“-Experten, bitte mal herhören! Wer kennt die Kommissare Bergmann und Sander? Wer weiß, für welche ARD-Sender sich die Ermittler Schnoor, Bock, Enders und Kasulke ins Zeug gelegt haben? Harte Nüsse, nicht wahr? Nun ja, am nächsten Sonntag kommt bereits der 400. „Tatort“-Fall ins Erste Programm. Da verliert man den Überblick.

Zumal, wenn es sich um Kommissare handelt, die (wie die Genannten) nur einen einzigen oder gerade mal zwei Auftritte hatten und die man daher längst vergessen hat.

Beileibe nicht jeder war eben ein Götz George alias „Schimanski“ (29 Einsätze bis 1991, darin exakt 51 Flüche mit dem Kraftwort „Sch . . .“) oder ein Manfred Krug, der als „Stöver“ (NDR) mit 34 Fällen den Reihen-Rekord hält.

Der … Weiterlesen

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Sehnsucht nach Tralala – Zwei neue Schlager-Bücher zur Einstimmung auf den „Grand Prix“ mit Guildo Horn

Von Bernd Berke

Am nächsten Samstag gilt’s. Dann muß der „Meister“ Guildo Horn beim „Grand Prix Eurovision de la Chanson“ zeigen, ob er in der Champions League des Schlagers bestehen kann. Bevor wir uns aber mit Nußecken zur Fernseh-Party rüsten, ist Besinnung ratsam. Zwei neue Bücher sagen uns, was die Schlagerwelt im Innersten zusammenhält.

Eine ganze Phalanx von Autoren hat die an kultverdächtigen Abstrusitäten so reiche Geschichte des „Grand Prix“ nachgezeichnet – von 1956 bis 1997, also bis ins „Jahr eins vor Guildo“. Unfeine Täuschung: Obwohl der Trierer, der uns alle so schrecklich lieb hat, in den Texten überhaupt nicht vorkommt, prangt sein Konterfei auf dem Titel. Man muß das Eisenzeitig schmieden…

Inhaltlich aber ist s ein gelungener Band mit … Weiterlesen

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Von „Pooh’s Corner“ bis zur „Lindenstraße“ – Gespräch mit dem Autor und Übersetzer Harry Rowohlt

Von Bernd Berke

Mit seiner Nonsens-Kolumne „Pooh’s Corner“ in der „Zeit“ hat sich Harry Rowohlt (52) eine treue Fangemeinde erschrieben. Die Beiträge liegen in zwei Büchern gesammelt vor (beide im Haffmans-Verlag). Doch der Sohn des berühmten Verlagsgründers Ernst Rowohlt gilt auch als einer der besten Übersetzer aus dem Englischen. Er war es, der Frank McCourts Bestseller „Die Asche meiner Mutter“ ins Deutsche übertrug. Druckfrisch liegen Padgett Powells „Edisto“-Romane (Berlin-Verlag) vor. Ein Gespräch mit Harry Rowohlt auf der Frankfurter Buchmesse:

Herr Rowohlt, den McCourt-Roman haben die meisten Leser geradezu verschlungen. Was machen Sie besser als andere Übersetzer?

Harry Rowohlt: Tja, ich weiß nicht. Eine gute Voraussetzung ist, daß Autor und Übersetzer wesensverwandt sind. Frank McCourt hab ich mal in New York … Weiterlesen

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Die Druckware trotzt den Silberscheiben – Skeptische Töne zum Auftakt der 49. Frankfurter Buchmesse

Von Bernd Berke

Frankfurt. Probleme an allen Fronten des Buchmarktes: Die Umsätze wachsen bei weitem nicht mehr so üppig wie vor Jahresfrist. Die Europäische Kommission droht die für kleinere Verlage lebenswichtige Buchpreisbindung aufzuheben und damit den Lesestoff so zu behandeln wie jede beliebige andere Ware. Zudem bereiten das Hin und Her um die Rechtschreibreform sowie die immer schmalbrüstigeren Ankaufsetats öffentlicher Bibiliotheken Kopfzerbrechen – und das „Gespenst der Globalisierung“ erhebt gleichfalls sein schauriges Haupt.

Skeptische, ja stellenweise furchtsame Töne bestimmten gestern die Pressekonferenz zum Auftakt der 49. Frankfurter Buchmesse. Selbst das Geschäft mit elektronischen Publikationen, seit 1993 in die weltgrößte Bücherschau integriert, entwickelt sich nur im Kriechgang. Hatten Experten Anfang der 90er Jahre für die Jetztzeit einen satten Marktanteil von rund … Weiterlesen

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Schöne Sauferei des Nebels – Ein Buch gegen den Zeitgeist: Über den Zusammenhang von Tabak und Kultur

Von Bernd Berke

Wo findet man das sonst noch? Ein Buch, das sich eindeutig f ü r den Rauchgenuß erwärmt und dazu solche Sätze ins Feld führt: „Ich behandle das Leben als etwas Unangenehmes, über das man durch Rauchen hinwegkommen kann.“ Dies gestand einst der Dichter Robert Musil.

Ähnlich denken und fühlen die meisten Menschen, die in dem Buch vorkommen: „Auf leichten Flügeln ins Land der Phantasie – Tabak und Kultur“ heißt das Werk wider den Zeitgeist. Mit Freude an der Sache und anekdotischer Würze beschreibt der Autor Detlef Bluhm zunächst, wie Christoph Columbus das Kraut bei den Indianern vorfand und nach Europa brachte. Passendes Zitat vom Edel-Feuilletonisten Victor Auburtin: „Die Indianer haben das Tabakrauchen erfunden, welches die größte aller … Weiterlesen

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Hossa und der tiefere Sinn – Das Buch „Schlager, die wir nie vergessen“ deutet populäres Sangesgut

Von Bernd Berke

Peter Kraus zählte zu den zaghaften Vorboten sexueller Freizügigkeit. Freddy Quinn („Junge, komm bald wieder“) formulierte, wie später nur noch Heintje („Mama“), in wenigen Zeilen die geballten Müttersorgen der Nation. Drafi Deutscher („Marmor, Stein und Eisen bricht“) stand – im Vorfeld des rebellischen Jahres 1968 – für wachsende Aufruhrstimmung. Daß sich aus prägnanten Liedern Zeitgeist pur destillieren läßt, erfährt man in dem neuen Buch „Schlager, die wir nie vergessen“. Keine Schande, wenn man beim Lesen mitsummt.

Nicht weniger als 34 Autoren, darunter Koryphäen wie Eckhard Henscheid, Robert Gernhardt und Brigitte Kronauer, machen sich – in zumeist erhellenden Kurzbeiträgen – über 57 Interpreten und deren markanteste Titel her. Die tönende Chronik der Republik beginnt mit Rudi Schurickes Schmachtfetzen … Weiterlesen

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Konsalik, die Droge und der Fremdenhaß – zum Roman „Die Ecstasy-Affäre“

Von Bernd Berke

„Haben Sie schon mal einen Konsalik gelesen?“ fragte kürzlich süffisant die Frankfurter Allgemeine Zeitung, als es um den Streit über geplante WDR-Verfilmungen einiger Bestsellerromane ging. „Faschistoid“ lautet ein gängiger Vorwurf gegen den Fließbandschreiber Heinz G. Konsalik, dessen rund 150 Bücher schlankweg als trivial gelten. Was ist dran? Um das festzustellen, muß man ihn eben doch lesen. Zum Beispiel sein neues Produkt „Die Ecstasy-Affäre“.

Ecstasy also. Der Routinier Konsalik greift ein aktuelles, mutmaßlich medienwirksames Thema auf. Mit 75 Jahren wohl nicht der ideale Gewährsmann für diese Materie, schildert er die Glücks- und Ausdauer-Droge, die bei durchtanzten Nächten der Techno-Szene modisch wurde, als Ausgeburt schierer Dämonie. An diesen Pillen, so muß man hernach meinen, wird „unser ganzes anständiges Deutschland“ … Weiterlesen

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Über den Wolken muß der Umsatz wohl grenzenlos sein – Kristiane Allert-Wybranietz und ihre millionenfach verbreiteten „Verschenk-Texte“

Von Bernd Berke

Imageberater würden Frau Kristiane Allert-Wybranietz vielleicht einen griffigen Künstlernamen empfehlen, den sich das Publikum merken kann. Doch das hat diese Frau längst nicht mehr nötig. Sie hat Erfolg – und wie!

Die Auflage ihrer zahllosen Gedichtbändchen geht in die Millionen, und die Autorin aus Obernkirchen bei Hannover dürfte zu den materiell am meisten gesegneten der Republik zählen. Wie schafft sie das nur?

Ihre Bücher heißen beispielsweise „Du sprichst von Nähe“, „Dem Leben auf der Spur“ oder „Willkommen im Leben“, sie geben sich also im Titel ganz lebensnah – und werden doch niemals konkret. Vielleicht ist es ein Erfolgsgeheimnis: Über den Wolken muß der Umsatz wohl grenzenlos sein. Und der/die Leser(in) wird leichter eingelullt.

Den Oberbegriff „Verschenk-Texte“, der … Weiterlesen

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Das Ekel von Datteln und andere Übeltäter – Gespräch mit dem Dortmunder „grafit“-Verleger Rutger Booß

Von Bernd Berke

Tatort: Dortmund. Mit dem Umzug aus dem Vorort Wellinghofen ins Stadtzentrum unterstreicht Rutger Booß den Anspruch, daß sein „grafit“-Verlag bis zum Jahr 2000 das führende Haus für deutschsprachige Krimis werden soll. Die WR sprach mit ihm über seinen Job und über die Krimi-Szene.

Wann und wie sind Sie Verleger geworden?

Rutger Booß: In der Buchbranche arbeite ich schon seit 1974 – zunächst als Lektor beim Dortmunder „Weltkreis“-Verlag, dann in der Zentrale einer linken Buchhandelskette und bei Pahl-Rugenstein in Köln. Als dort die Sparte Belletristik eingestellt wurde, stand ich plötzlich mit 45 Jahren ohne Arbeitsplatz da. In dieser Not habe ich mit meinem bißchen Geld meinem Ex-Arbeitgeber ein paar Autorenrechte abgekauft und mich selbständig gemacht. Das war ein … Weiterlesen

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Stets ritterlich zu den Schriftstellern – Gesammelte Kritiken und Essays von Sigrid Löffler

Von Bernd Berke

Schon oft hat uns Sigrid Löffler Genugtuung und manchmal auch Vergnügen bereitet, wenn sie mit ironisch oder beleidigt gekräuselten Lippen den Herrschaften Reich-Ranicki und Karasek im „Literarischen Quartett“ des ZDF klug Paroli bot. Nun sind ihre Zeitungs-Kritiken, Glossen, Porträts und Essays als Sammelband erschienen. Gleichfalls ein geistiges Vergnügen?

Zunächst einmal erfährt man aus ihrem Buch einiges übers österreichische Innenleben, von der bedrohlich rechtslastigen „Verhaiderung der Republik“ bis hin zum allffälligen „Kulturkampf“ um Burgtheaterchef Claus Peymann sowie – bester Text im ganzen Buch – dessen im Zorn aus Wien geschiedenen Schauspielerstar Gert Voss.

Autoren wohnen meist sehr schön

Doch damit hat es längst nicht sein Bewenden. Denn Frau Löffler unternimmt etliche schöne Reisen, um ihre Lieblingsautor(inn)en in Augenschein … Weiterlesen

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Im „Faust“ wird mit der Maus geblättert – Wie sich Goethes Weltendrama auf einer CD-Rom liest

Von Bernd Berke

Heute legen wir ’ne heiße Scheibe auf: Goethes „Faust“. Dabei geht’s nicht etwa um eine neue Punkgruppe, die sich frech den klassischen Namen anmaßt, sondern um Johann Wolfgang höchstselbst. Dessen Weltendrama ist jetzt auf einer silbernen Datenplatte (CD-Rom) erschienen.

Entsprechendes Laufwerk vorausgesetzt, kann man entweder ein Suchprogramm oder den kompletten „Faust I“ mit allen Begleittexten und sonstigen Zutaten auf die Computer-Festplatte holen. Letzteres kostet freilich mit happigen 8 Megabyte fast so viel Speicherplatz wie das gesamte „Windows“-System (Version 3.1), also die kleinen Bildfenster zum Anklicken mit der Maus.

Und was hat man davon? Nun, bestimmt keine gemütliche Lektüre zum Kaminfeuer. Die Seiten erscheinen mit einer gelbgrau melierten „Tapete“ hinterlegt. Hübschhäßlich.

Man blättert mit dem Mauszeiger. Dieser verwandelt … Weiterlesen

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Jeder Dichter braucht seine eigene Legende – Gespräch mit Robert Gernhardt auf der Buchmesse

Von Bernd Berke

Frankfurt. Robert Gernhardt (57), früher von der Kritik eher als Satiriker, Parodist und erlesener Humorist behandelt, gehört seit ein paar Jahren im öffentlichen Urteil einer höheren Gewichtsklasse an und wird endlich als der ernsthafte Dichter wahrgenommen, der er (auch) ist. Ein Gespräch auf der Frankfurter Buchmesse, wo sein neuer Band „Wege zu Ruhm“ (Haffmans) vorgestellt wird.

Fühlen Sie sich wohl mit Ihrem gestiegenen Ansehen bei der Kritik?

Robert Gernhardt: Ich fühle mich am wohlsten, wenn ich nicht fest zugeordnet werden kann. Ich nehme mir nach wie vor die Freiheit, auch mal einen Band mit Bilderwitzen zu veröffentlichen. Die Freiheit hat nicht jeder.

Wenn ein Peter Handke zum Beispiel plötzlich Witze zeichnen würde…

Gernhardt: Ich glaube, das würde … Weiterlesen

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Lektüre der Zukunft kommt direkt aus der Steckdose – Buchmesse: Elektronische Technik immer bedeutender

Von Bernd Berke

Frankfurt. Es ist schon erstaunlich: Mögen andere Branchen auch klagen – der Buchhandel, so scheint’s, wächst und gedeiht. Und das, obwohl man doch allenthalben den Verfall der Lesekultur beschwört. Zur Eröffnung der 47. Frankfurter Buchmesse wurden gestern die neuesten Zahlen bekannt. Danach verzeichnete man bis zum Herbst ein Umsatzplus von zwei Prozent gegenüber 1994.

Signal für den Wohlstand: Auch die Messe selbst ist nochmals angeschwollen – auf 6497 Verlage an Einzelständen (plus 2392 kollektiv präsentierte) und auf 330 000 verschiedene Bücher (davon 93 000 Neuerscheinungen). Weltmeister in der Produktion neuer Titel sind übrigens die Briten vor Deutschland und den USA.

Gewiß: Ein Teil des Geldes wird mittlerweile mit elektronischen Medien (CD-Rom) verdient. Gerhard Kurtze, Vorsteher beim Börsenverein … Weiterlesen

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