Volltextsuche
Archiv aller Beiträge
-
Die 10 neuesten Beiträge
- Jede Oper eine eigene Welt: Mit Peter Eötvös verliert die musikalische Welt einen prägenden Komponisten
- Die einen saufen so, die anderen so – zur wiederentdeckten Studie „Betrunkenes Betragen“
- Entdeckung der Gelassenheit – „Das kleine Haus am Sonnenhang“ von Alex Capus
- Zwischen Bühne und Familie – Jörg Hartmanns Chronik „Der Lärm des Lebens“
- Märchenwelten: Das Musiktheater im Revier vereint Kurzopern von Tschaikowsky und Strawinsky zum reizvollen Doppel
- Loslassen lernen – Bernhard Schlinks Roman „Das späte Leben“
- Auch ohne Bundesinstitut: Essen will Maßstäbe in der Fotokultur setzen
- Auf den Spuren des Unnahbaren – Karl Ove Knausgard über Anselm Kiefer
- „Mut zu einem ganz neuen Anfang“ – David Grossmans Plädoyer für Frieden im Nahen Osten
- Seelische Zerstörung: Floris Vissers penetrantes Bildertheater für Mozarts „Idomeneo“ in Köln
Meistgelesen (ab 1.10.23)
- Als Prügel für Kinder zum Alltag gehörten
- Entdecker in den Gefilden der Rockmusik: Alan Bangs wird 70 Jahre alt
- Viele, liebe, beste, schöne, freundliche, herzliche Grüße: Die etwas…
- Wie sich Pflegedienste nennen
- Sprachphilosophie aus der Bauernstube – Brian Friels Stück…
- TV-Nostalgie (6): Erik Ode als „Der Kommissar“ – Mal…
- Woran Goethe glaubte
- Zum Schluß bleibt noch die Altersmilde – Robert Gernhardts „Lichte…
- Entlustet und mohrifiziert – Wortverhunzung und Schlimmeres im…
- „Die Brücke“ und „Der Blaue Reiter“ – ein opulenter…
- Gemischte Gefühle beim Abschied von sämtlichen Dingen: „Später…
- „Familie Hauser“ als (un)heimlicher Internet-Hit: Viele Millionen…
- Wenn man vom Rathaus kommt, ist man klüger – ein lehrreicher Rundgang…
- Beklemmend schön: „Der Hamiltonkomplex“ mit dreizehn…
- Heino wird 80 – Sind denn alle Geschmäcker nivelliert?
- Vor 70 Jahren: Als es das Essen nur auf Lebensmittelmarken gab
- Frauen, die beim Wohnen warten
- Hohe Belastung mit Umweltgift PCB: Uni Bochum reißt zwei Großgebäude ab
- TV-Nostalgie (19): Werner Höfers „Frühschoppen“ – das Sonntagsritual
- Früher war einfach mehr Kneipe!
- Alles so schön bunt hier – „Das Spiel ist aus“ nach Jean-Paul…
- Einkaufen früher und heute
- Vom Mikro zur Motorsäge – die zweite Karriere von Pia Lund („Phillip Boa…
- Wo selbst Prominentengräber unscheinbar sind – ein Gang über den…
- Goethe-Institut – auf Wellenlänge der neuen Außenministerin
- Dortmund damals: Beim Betrachten alter Bilder aus der Heimatstadt
- Dem Ruhrpott seine Sprache
- Die Kunst des Schmerzes: Marina Abramović in Bonn
- Kindheit im Ruhrgebiet – Erinnerung an versunkene Zeiten
- Die Unternehmer-Familie Quandt und ihr Bezug zum Ruhrgebiet
- Die „Essais“ des Michel de Montaigne und ihr deutscher Übersetzer –…
- WDR 4: Radio für Senioren – aber ganz anders als früher
- TV-Nostalgie (28): „Der goldene Schuß“ mit Lou van Burg – „Kimme,…
- Konjunktur mit Fußballbildchen: Das Wunder in Tüten aus Dortmund und…
- Das Leben ohne Verdünnung: Otto Dix in Düsseldorf
- Der Flaneur braucht kein Ziel
- Es könnte ruhig ein wenig mehr sein – Museum Folkwang zeigt Werke Lyonel…
- Schurke und Biedermann: Ausstellung zum 100. Geburtstag des…
- Wer erweckt dieses frühere Kino zum Leben?
- Vergehende Zeit, hier im Revier: Zum Beispiel die Dortmunder Steinhammerstraße
- Bedeutsam wie eh und je: George Orwells „Farm der Tiere“ gleich in…
- Trotz allem optimistisch bleiben – die fabelhaft farbigen Welten…
- TV-Nostalgie (22): „Ein Herz und eine Seele“ – als…
- Schrecken und Schönheit der Natur – Münster zeigt grandiose…
- Die Geburt des Kinos in Europa: Vor 125 Jahren markierte das Patent der…
- Bürgerinitiative peilt ehrgeiziges Ziel an: Altes Dortmunder Rathaus…
- Von Nöttelefönes, Klötenköhm und Halfjehang – ein Herkunftswörtbuch zur…
- Nashorn oder Fuchs: Städtische Symboltiere auf der Straße
- Von Unna aus ein wenig die Welt verändern – Nachruf auf den vielseitigen…
- 90 Jahre „Kampfbahn Rote Erde“: Wenn Gerd Kolbe erzählt, wird die…
- Erich Fried: Schriftsteller, Philanthrop, Vor-Denker und…
- „Geh nicht durchs Gewischte!“ – Torsten Sträters „Heimspiel“…
- Iserlohn: Ein Hauch der weiten Welt im Goethe-Institut – abseits der Metropolen
- „Mächtiger Körper, Wahnsinn im Glas“: Das Vokabular der Weinverkostung
- Geflüchtete Kinder in der Schule: Essener Gymnasium am Stoppenberg gibt…
- Wer hat die Nase vorn? „Parsifal“ in Düsseldorf und Hannover
- Lachen gegen die absurden Regeln der Welt: Vor 50 Jahren starb Stan Laurel
- „Spätlese“ zum 90. von Loriot: Eine Fülle bisher unbekannter…
- Hach! Hihi! Huch! – Mal wieder ein Buch zur putzigen Dingwelt der…
- „Arbeits- und Klassenverhältnisse im Comic“ – ein virtuelles…
- TV-Nostalgie (17): „Wünsch Dir was“ – als Dietmar Schönherr für…
- Verzicht auf die Katastrophe: „Schwanensee“ am Essener Aalto-Theater
- Der Veranstaltungsort als Ausstellungsstück: Bonner Bundeskunsthalle…
- DO wie Dortmund – auf der Suche nach einem griffigen Werbeslogan für die Stadt
- Kreativer Kosmos, künstlerischer Klamauk – Martin Kippenberger in der…
- Hömma, Dingenskirchen, ey! Und schon wieder liegt ein Asterix-Band auf…
- Jenseits der Mythen – Interview mit dem Callas-Biographen Arnold Jacobshagen
- „Schwarze Kohle, rotes Licht“ – Schwere Jungs erinnern sich an ihr…
- „Tegtmeier“ lebt nicht mehr – Ruhrgebiets-Komiker Jürgen von…
- Als Frauen aus der Rolle fielen – ein Abend mit Super-8-Filmen der 60er…
- Mathematiker kontra Verbrecher – Antti Tuomainens Comedy-Thriller „Der…
- Schauspielkunst ausgebremst: „Miranda Julys Der erste fiese Typ“…
- TV-Nostalgie (11): Loriot – Humor mit Stil
- Für die Benachteiligten schreiben: Die Werkstatt Dortmund im „Werkkreis…
- Nicht nur zum Ende der Zechen-Ära eine Erinnerung wert: August Siegel,…
- Der BVB verteilt alljährlich über 155.000 Plastikkarten – muss das denn sein?
- Aus dem Leben gerissen: Klavier-Festival-Intendant Franz Xaver Ohnesorg ist tot
- „Mammuts mag jeder!“ – Hammer Ausstellung versetzt uns in die…
- Zum Tod von Ulrich Wildgruber: Ein Berserker, der uns sprachlos machte
- TV-Nostalgie (32): Bernhard Grzimeks „Ein Platz für Tiere“…
- Der erste Opernstar der Schellack-Zeit: Vor 100 Jahren starb der…
- Perfekt, freudlos – das Folkwang-Museum zeigt italienische Malerei…
- Ruhrgebiets-Flamenco: Rafael Cortés brilliert in der Lichtburg Essen
- Wo man „Draufhauen“ studieren kann – Schlagzeuger Gereon…
- Kehrseiten des Expressionismus – eine nachdrückliche Befragung in Dortmund
- Erfinder des Saxophons: Vor 200 Jahren wurde Adolphe Sax geboren
- Beyenburg mit seinem Stausee – ein bergisches Idyll am Rande von Wuppertal
- „Ich gebe viel, ich bekomme etwas zurück“: Jessica Muirhead singt die…
- Natur und Kunst, Schönheit und Grauen: Vor 150 Jahren starb der…
- Größter Holzhandel weit und breit: Grabstätte führt auf die Spuren einer…
- Das Wunder von Dortmund
- Das Ruhrgebiet war gegen Nazis nicht immun: Schon 1932 füllte Hitler die…
- Schloss Cappenberg: Nach langer Schließung kehrt bald wieder Leben ein
- TV-Nostalgie (35): Konversation mit Kitzel – „Je später der…
- E.T.A. Hoffmann, Robert Wilson und die Schwarze Pädagogik: „Der…
- Fünf gute Feen und ein Pferd: Ballettchef Van Cauwenbergh zeigt im…
- Unbewusstes aus der Dunkelkammer – Bilder des deutschen…
- „Was für ein Jahr!“ (Gesammelte Grußformeln, 2020er…
- Beispiel Dortmund: Mit Karstadt schwinden auch Erinnerungen
- Schonungsloser Blick auf Missstände seiner Zeit: Vor 150 Jahren starb…
- Lars Vilks „Nimis“: Kunstwerk aus Treibholz reizt seit Jahrzehnten…
- Songs für die Ewigkeit: Zum Tod des großen Dichters und Sängers Leonard Cohen
- Das Revier im Paket: Adolf Winkelmanns Ruhrgebiets-Filme im Kino und auf DVD
- Ein freundlicher Riese – Christos gigantischer „Mauerbau“ aus…
- Grenzgänge an der Küste – die melancholischen Meeresbilder des Hermann Buß
- Queen für ein ganzes Zeitalter: Vor 200 Jahren wurde die britische…
- Kunst-Stoff für Christo – Fabrik in Emsdetten fertigt das Gewebe für die…
- „Der montierte Mensch“ – eine vorzügliche Folkwang-Ausstellung…
- TV-Nostalgie (13): „Stahlnetz“ – der…
- TV-Nostalgie (15): Robert Lembkes „Was bin ich?“ – die…
- Onkel Dagoberts Traum: Deutschlands größter Geldspeicher steht…
- „Zupacken Ehrensache“: Wie die Ruhris mit einem…
- Schlapphüte und andere Trends: BVB-Spielerfrau Jana Kirch als neue…
- 200 Jahre Franz Liszt: Biografie über einen Visionär
- Stadt, Land, Fluss: Andreas Gursky in Düsseldorf
- Zwischen Leid und Auferstehung – Zum 80. Geburtstag des Malers…
- Endlich hat es geklappt: Lars Eidinger spielt „Peer Gynt“ im…
- Seele der ganzen Region – Fotoschau über Fußball im Ruhrgebiet…
- Abschluss einer Ära: Hermann Max nimmt Abschied vom Festival Alte Musik…
- Bumsfideler Bergmann anno 1971: „Laß jucken Kumpel“ – der etwas…
- „Phoenixsee“: WDR-Serie über zwei Familien im Strudel des…
- „Es muß über uns kommen“: Botho Strauß‘ Miniaturen und…
- Dualismus und Erlösung: Vera Nemirovas „Tannhäuser“-Inszenierung in Frankfurt
- Ess-Kastanien im Park von „Haus Weitmar“
- Weg der Qual ohne Erlösung: Lars von Triers „Dogville“ am Theater Krefeld
- Violinspiel wie von einem anderen Stern: Eine Woche mit der Geigerin…
- Eher widerwillig mitgemacht – Borussia Dortmund zur NS-Zeit
- Weltstädte, Technik und Jazz als Triebkräfte – die energetische Bildwelt…
- Alles auf Anfang: Wie die Künstlergruppe „junger westen“ im…
- Mäuse, Schweinchen, Feen und Pinguine: Sehenswerte Trickserien für…
- Bye-bye, Sabine – ein Nachruf auf die Dortmunder Krimiautorin Sabine Deitmer
- „Wie eine Straßenköter-Mischung“ – Jugendstil und Artverwandtes im…
- Olympische Spielstraße, München, 1972 – Erinnerungen an ein fröhliches…
- „Das andere Geschlecht“ – Bundeskunsthalle erinnert an Simone de…
- Sabbel, Babbel, Schnüß und Goschen – Nützlich und vergnüglich zugleich:…
- Viel mehr als die Frau von „Ekel Alfred“: Zum Tod der…
- „Schönes“ vor 20 Jahren – Erinnerung an eine Bochumer…
- Neue Sicht auf altes Motiv: Thomas Schüttes „Frauen“ im Museum Folkwang Essen
- Ein Kapitel Foto-Geschichte: Bilder aus der Sammlung Ernst Scheidegger…
- Zumutung und Faszination – Frank Castorf inszeniert „Die…
- Ein kleines Weltwunder aus Westfalen: der in den Baum eingewachsene Roller
- Der Zeit voraus in allen Wissenschaften – Hagener Ausstellung auf den…
- Unermüdliche Suche nach Benachteiligung – „Cherchez la FemMe“ im…
- Abschied ohne Nostalgie: Waltraud Meier hat die Opernbühne verlassen
- Siegfried Wagners Märchen-Oper „An allem ist Hütchen schuld“ kommt ins…
- Werke von großer Aussagekraft – eine nachdrückliche Erinnerung an…
- Gruselig und wie gemalt – Theater Dortmund zeigt „Das…
- Kriegsende an der Ruhr: Bei Hattingen gab es „Friendly Fire“
- Auto des Wirtschaftswunders: Vor 60 Jahren feierte Volkswagen die erste Million
- „Macht der Bilder“: Dresden feiert Raffael und seine famosen Wandteppiche
Schlagwort-Archive: Wuppertal
Flimmern und flirren
Gepriesen sei ein solches Tauschgeschäft auf Vertrauensbasis: Wuppertals Von der Heydt-Museum zeigt eine Auswahl seines expressionistischen Besitzes im Pariser Musée Marmottan Monet – und hat im Gegenzug leihweise rund 30 Spitzenwerke Claude Monets erhalten. Hinzu kommen passende Ergänzungen aus etlichen anderen Häusern. Grandioser Effekt: Jetzt können in Wuppertal herausragende Beispiele aus allen wesentlichen Werkphasen des berühmten Impressionisten präsentiert werden.
Mit dem Wort „Sensation“ sollte man allzeit vorsichtig umgehen. Doch hier dürfte es angebracht sein. Denn einen vergleichbaren Gesamtüberblick zu Monet hat es – kaum glaublich – in Deutschland noch nicht gegeben.
Gewiss: Das Weltkunstwerk „Impression – soleil levant“ (Impression – Sonnenaufgang) zählt n i c h t zu den Leihgaben. Eine entsprechende Anfrage verstieße gegen alle internationalen Gepflogenheiten unter Museumsleuten. … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Claude Monet, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Flimmern und flirren
Wo die grinsenden Dämonen wohnen – die Welt des James Ensor in Wuppertal
Schaurig, schaurig: Der belgische Maler James Ensor (1860-1949) hat im menschlichen Antlitz vor allem das Bedrohliche, das Masken- und Fratzenhafte erblickt. Vielfach wanken klapprige Skelette durch seine bizarren Bilder. Auch der Maler selbst hat sich gern mit Totenkopf porträtiert.
Unter dem Titel „Schrecken ohne Ende” zeigt jetzt das Wuppertaler Museum, wie Ensors morbide und groteske Impulse bis in die jüngste Zeit weiter gewirkt haben.
Der stattliche Hagestolz Ensor blieb immer bei Mutter und Schwester. Er heiratete nie, obwohl ihn etliche Damen anhimmelten. Auch suchte er keine Abenteuer auf Reisen. Nur wenige Abstecher führten ihn aus seiner Geburtsstadt Ostende heraus.
Dort, an der grauen, rauen Nordsee hegte der große Einzelgänger schon früh das Gefühl, von der Kunstwelt verkannt zu sein. Doch … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit James Ensor, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Wo die grinsenden Dämonen wohnen – die Welt des James Ensor in Wuppertal
Aus der Krise ins gleißende Licht – Wuppertaler Museum vergleicht Auguste Renoir mit Vorbildern und Zeitgenossen
Von Bernd Berke
Wuppertal. Auguste Renoir? Kennt man doch. Hatte man mal als liebliches Kalenderblatt an der Wand. Duftige Farben, ätherisch zarte Frauen. Auch Wuppertals Museumsdirektor Gerhard Finckh hat sich ganz früher mal Renoir-Reproduktionen hingehängt. Eins dieser Motive kann er jetzt im Original zeigen – und etliches mehr.
Über 50 Bilder des berühmten Franzosen präsentiert das Von der Heydt-Museum. Hinzu kommen rund 50 weitere Werke von Anregern, Freunden und Zeitgenossen des Impressionisten. Fürwahr ein großer Auftritt und viel flutendes, flirrendes Licht!
Doch Finckh behauptet: Eigentlich kennen wir Renoir gar nicht richtig – oder jedenfalls nur einen kleinen, zumeist vor 1881 entstandenen Teil seines Werks. Bis dahin hat Renoir bereits grandiose Bilder geschaffen, doch der große Erfolg bleibt aus. Die führenden … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Auguste Renoir, Bazille, Gerhard Finckh, Landschaft des Impressionismus, Manet, Monet, Pissarro, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Aus der Krise ins gleißende Licht – Wuppertaler Museum vergleicht Auguste Renoir mit Vorbildern und Zeitgenossen
Der leuchtende Augenblick – Wuppertaler Museum präsentiert den deutschen Impressionisten Max Slevogt
Von Bernd Berke
Wuppertal. Jetzt ist das „Dreigestirn“ der deutschen Impressionisten komplett: Nach Ausstellungen über Max Liebermann und Lovis Corinth zeigt Wuppertals Von der Heydt-Museum nun Werke von Max Slevogt (1868-1932), der sonst stets etwas im Schatten der beiden anderen Größen steht.
Man konzentriert sich auf Slevogts „Berliner Jahre“ ab Ende 1901. Der gebürtige Landshuter Slevogt hatte sich in München zunächst an die realistische Sichtweise eines Wilhelm Leibl gehalten, dann aber Bilder wie „Danae“ (eine perspektivisch rigoros gestauchte Nackte) riskiert. In der eher konservativen Bayern-Metropole sah man durch diese respektlose Darstellung den antiken Mythos beschmutzt. Es gab also Ärger.
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort
Zugleich war just in jenen Jahren Berlin das neue, aufstrebende Kunstzentrum. Slevogt, dem der Ruf … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Max Slevogt, Von der Heydt-Museum, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Der leuchtende Augenblick – Wuppertaler Museum präsentiert den deutschen Impressionisten Max Slevogt
Das Glühen der ganzen Welt – Wuppertaler Kandinsky-Schau für viele Bilder eine Deutschland-Premiere
Von Bernd Berke
Wuppertal. Manchmal fragt man sich, wie die Leiterin Sabine Fehlemann es schafft, im Von der Heydt-Museum beinahe Schlag auf Schlag beachtliche Ausstellungen zu zeigen. Sie selbst hat darauf eine plausible Antwort: Die gut ausgestattete Brennscheidt-Stiftung, die ihrem Haus zuteil wurde, sorgt für komfortable Bedingungen.
Fehlemann: „Der städtische Ausstellungs-Etat ist bei Null angelangt, doch aus den Stiftungsmitteln fließen Jahr für Jahr 250.000 Euro.“ Rundum in der Region dürfte leiser Neid aufkommen, denn mit dem Betrag lässt sich einiges anfangen, was andernorts unmöglich ist.
Neuester Wuppertaler Coup (in Kooperation mit dem Wiener Kunstforum) ist jetzt eine Schau mit Werken von Wassily Kandinsky (1866-1944). Der in Moskau als Sohn eines Teehändlers geborene Künstler, „nebenher“ studierter Jurist, gilt als Pionier der … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Brennscheidt-Stiftung, Sabine Fehlemann, Wassily Kandinsky, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Das Glühen der ganzen Welt – Wuppertaler Kandinsky-Schau für viele Bilder eine Deutschland-Premiere
Die Welt der Sonderlinge – Carl Spitzweg in Wuppertal
Von Bernd Berke
Wuppertal. Um es nur gleich zu sagen: „Der arme Poet“, jenes millionenfach gedruckte Motiv, fehlt in der Wuppertaler Spitzweg-AusStellung. Wenn ein ambitioniertes Museum auf einen Künstler aufmerksam macht, so will es ja gerade nicht die gängige Sicht bestätigen, sondern möglichst neue Aspekte hervorheben.
Noch dazu ist es schier unmöglich, das verbliebene Münchner Exemplar (eine weitere Fassung wurde in Berlin gestohlen) auszuleihen. Also denn: Kunstkenner mit arroganten Avantgarde-Anwandlungen dürften die Nase rümpfen. Denn Carl Spitzweg (1808-1885) ist heute weithin als harmloser Idylliker des Biedermeier verrrufen, wird aber von vielen (konservativen?) Geistern recht innig geliebt. Hier darf die Betrachterseele ruhen, hier muss sie sich eben nicht mit ausgeklügelten Minimal-Differenzen zwischen monochromen Quadraten und dergleichen modernen Schwierigkeiten plagen.
Das Von … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Carl Spitzweg, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Die Welt der Sonderlinge – Carl Spitzweg in Wuppertal
Luftige Bilder zum Durchatmen – Werke von Max Liebermann in Wuppertal
Von Bernd Berke
Wuppertal. Pomp und Pathos der Gründerzeit waren ihm wesensfremd. Max Liebermann (1847-1935) stammte aus großbürgerlichem Hause. Von früh auf an gediegenen Reichtum gewohnt, hatte er das Imponiergehabe von nationalistischen Emporkömmlingen eben nicht nötig. Doch den Künstler bewegte das Leben jener Menschen, die mit harter Arbeit ihr kärgliches Dasein fristeten.
Im stilistischen Gefolge der niederländischen Genremalerei (die sich freilich oft in derben Zechgelagen und erotischem Handgemenge genügte), malte Liebermann Bauern, Knechte, Mägde, Korbflechter, Gänserupferinnen, Näherinnen oder Waisenkinder – und zwar keineswegs „von oben herab“.
Keine Sozialkritik, aber auch keine falsche Idylle
Diese zumeist erdfarben dunklen Bilder lassen den einfachen Leuten ihre Würde. Von barscher Sozialkritik sind sie eben so weit entfernt wie von verlogener Idylle. Statt dessen: Realistisch … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Max Liebermann, Von der Heydt-Museum, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Luftige Bilder zum Durchatmen – Werke von Max Liebermann in Wuppertal
Das Geflüster der Dingwelt – Bilder von Giorgio Morandi in Wuppertal
Von Bernd Berke
Wuppertal. „Ich habe das Glück gehabt, ein ereignisloses Leben zu führen.“ Das bilanzierende Zitat in der Wuppertaler Ausstellung über Giorgio Morandi (1890-1964) ist typisch für diesen Mann.
Nur äußerst selten ist der scheue Morandi überhaupt aus seiner Heimatstadt Bologna herausgekommen, und die Annalen verzeichnen lediglich eine einzige Auslandsreise – in die nahe Schweiz. Auch seine malerischen Vorbilder (Cézanne, Vermeer, Velazquez) kannte Morandi nur aus Büchern. Zudem hatte er sein Lebtag keinerlei „Frauengeschichten“, weder ehelich noch sonstwie. Nein, nein: Mit Männern war auch nichts. Er lebte einfach immer mit seinen drei Schwestern zusammen und malte, malte, malte.
Eingesponnen in den eigenen Kokon
Und niemals trumpfte er auf, sondern hielt sich stets an bescheidene Bildfonnate. Es ist ein wahrer … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Flaschen, Giorgio MOrandi, Natura morta, Schalen, Stillleben, Vasen, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Das Geflüster der Dingwelt – Bilder von Giorgio Morandi in Wuppertal
Wenn die kulturelle Mischung stimmt – Wuppertaler Ausstellung „Russisch Paris“ häuft Beispiele für internationalen Einfluss an
Von Bernd Berke
Wuppertal. Wenn zwei Kulturen aufeinandertreffen, so können sich die schönsten und buntesten Mischformen ergeben. Das gilt nicht nur unter lebendigen Menschen, sondern auch auf dem Felde der Malerei: „Russisch Paris“ heißt die neue Wuppertaler Ausstellung, die schon im Titel eine neue „Legierung“ schimmern lässt.
Gemeint ist der Einfluss russischer Künstler in der französischen Metropole, welche wiederum die Neubürger prägte. Die Schau erfasst den langen, wechselvollen Zeitraum zwischen 1930 und 1960. Vor allem aus politischen Gründen gab es seinerzeit etliche russische Einwanderungswellen in Paris.
Flucht vor Stalin an die Seine
In den 1930er Jahren lebten über 80 000 Russen an der Seine – darunter zahllose Maler, Bildhauer und Komponisten. Eine kreative Kolonie also. Sie kamen, als der stalinistische … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Archipenko, Chagall, Delauney, Kandinsky, Lipchitz, Paris, Russisch Paris, St. Petersburg, Von der Heydt-Museum, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Wenn die kulturelle Mischung stimmt – Wuppertaler Ausstellung „Russisch Paris“ häuft Beispiele für internationalen Einfluss an
Der Sieg über das Chaos – Wuppertal zeigt Europas erste Werkschau des Amerikaners Adolph Gottlieb
Von Bernd Berke
Wuppertal. Biographischer Zufall bestimmt oft die Wege der Kunst. Beim Amerikaner Adolph Gottlieb (1903-1974) trug es sich so zu: 1937 erlitt er einen Arthritis-Anfall. Auf ärztlichen Rat hin verließ er New York und begab sich ins trockene Klima von Tucson/Arizona. Dort entdeckte er die Kunst indianischer Ureinwohner – und malte fortan ganz anders.
Wuppertals Von der Heydt-Museum widmet ihm eine Retrospektive mit 39 Gemälden, wobei einige Großformate die Logistik des Hauses arg strapazierten. Die Mühe hat sich gelohnt. Fast jedes US-Museum, das auf sich hält, besitzt Gottlieb-Werke, doch in Europa ist es die erste nennenswerte Werkschau überhaupt. Und Wuppertal ist einzige deutsche Station.
Vor allem Deutschland mied Gottlieb, Sohn einer Familie jüdischen Glaubens, die aus der damaligen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Adolph Gottlieb, Sabine Fehlemann, USA, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Der Sieg über das Chaos – Wuppertal zeigt Europas erste Werkschau des Amerikaners Adolph Gottlieb
Monumente einer milden Harmonie – Claus Bury zeigt seine architektonischen Visionen in Wuppertal
Von Bernd Berke
Wuppertal. Es sieht aus wie das Modell einer Stadt für die „Ewigkeit“. Da hat einer allerlei architektonisches Vokabular zwischen Babylon und Altägypten, Azteken-Bauten und so genannter Postmoderne durchgespielt.
Der Modellbauer, dessen Einzel-Entwürfe hin und wieder realisiert werden, heißt Claus Bury, wurde 1946 geboren und lehrt Grundlagen architektonischer Gestaltung an der Gesamthochschule Wuppertal. Jetzt stellt er seine zwischen 1980 und 2001 entstandenen Kreationen im Von der Heydt-Museum aus.
Damit man sich die vom Künstler imaginierten Dimensionen vorstellen kann, stehen im Museum Menschenfigürchen vor und zwischen all den Modellen von Torbögen, Pyramiden, Brücken, Säulen und Treppen. Manchmal wirken diese Menschlein ganz verloren im Monumentalen, oft aber auch gleichsam aufgehoben im großen Ganzen. Vielleicht stehen ja gar religiöse Vorstellungen dahinter. … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Architektur & Städtebau, Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Architektur, Claus Bury, Holz, Modelle, Spannungsbogen, Von der Heydt-Museum, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Monumente einer milden Harmonie – Claus Bury zeigt seine architektonischen Visionen in Wuppertal
Das Niemandsland am Ende aller Träume – Tennessee Williams‘ „Endstation Sehnsucht“ in Wuppertal
Von Bernd Berke
Wuppertal. Kreuz und quer über die Bühne verstreut sieht man Scheußlichkeiten der 50er Jahre. Verschlissenes Mobiliar, ärmliche Plastik-Kultur. Ringsum schaut’s aus wie auf einem billigen Campingplatz.
Oder wie auf einem melancholischen Gemälde von Edward Hopper: Rechts verläuft ein Gleis ins Niemandsland, daneben erheben sich dürre Telegrafenmasten. Wahrlich, es ist die „Endstation Sehnsucht“. Hier leben und leiden die unbehausten Figuren aus Tennessee Williams‘ Stuck.
Im Wuppertaler Schauspielhaus (Regle: Paolo Magelli / Bühnenbild: Cary Gayler) begegnen sich die Schwestern Blanche DuBois und Stella anfangs so, als wären, sie wieder die kleinen Mädchen von damals. Sie balgen, sie kichern und kitzeln einander. Doch es ist nur ein Nachklang früherer Spiele. Inzwischen ist ja längst das Erwachsenen-Leben mit all seinen Zumutungen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Theater
Verschlagwortet mit Eike Gercken, Endstation Sehnsucht, Paolo Magelli, Patricia Hermes, Tennessee Williams, This Maag, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Das Niemandsland am Ende aller Träume – Tennessee Williams‘ „Endstation Sehnsucht“ in Wuppertal
Als die Zukunft brodelte – Wuppertaler Ausstellung aus dem Umkreis der russischen „Futuristen“
Von Bernd Berke
Wuppertal. Mit grell bemalten Gesichtern und in wallenden Phantasie-Gewändern zogen sie durch Moskau oder St. Petersburg. Manche trugen auch schrille gelbe Brillen zur Schau. Wenn sie sich zu Gruppen vereinten, nannten sie sich beispielsweise „Karo Bube“ oder „Eselsschwanz“.
Etwas verrückte „Szenen“ gab es eben schon lange vor unserer Zeit. Besagte Leute waren russische Künstler, Musiker und Dichter um 1910. Mit dem Furor der Jugend forderten sie, die gesamte bisherige, „von Ratten zerfressene“ Kultur müsse erneuert werden. Ganz und gar der Zukunft zugewandt, verstanden sie sich als „Futuristen“ – ein Wort, das in Italien erst später aufkam.
„Die Russen sind da“, verkündet ein großes Transparent vor dem Eingang. Fast klingt’s wie eine Reminiszenz an Ängste aus dem Kalten … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Futurismus, Ljubow Popowa, Natalija Gontscharowa, Russland, St. Petersburg, Von der Heydt-Museum, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Als die Zukunft brodelte – Wuppertaler Ausstellung aus dem Umkreis der russischen „Futuristen“
Die Geburt der Phantome – „Surreale Welten“ im Wuppertaler Museum
Von Bernd Berke
Wuppertal. Mit großen Namen wartet die neue Ausstellung im Wuppertaler Von der Heydt-Museum auf. Nur ein paar Beispiele: Goya, James Ensor, Max Ernst, Magritte, Picasso. Sie alle haben „Surreale Welten“ (Titel der Schau) ins Bild gesetzt. Aber was heißt in diesem Falle „surreal“?
Der Begriff wird hier etwas weiter gefasst. Nicht nur der eigentliche Surrealismus (mit Dalí, de Chirico und Ernst gleichwohl prominent vertreten) gerät ins Blickfeld, sondern auch etliche Vor- und Ausläufer dieser Richtung. Phantome aus Traumgefilden haben schließlich nicht erst in unserem Jahrhundert die Bilder bevölkert.
Die von Hamburg her kommende Auswahl stammt aus der beachtlichen Sammlung eînes ungenannten Hanseaten, der als Banker gutes Geld verdient und es mit viel Sinn und Verstand für Kunst … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Surreale Welten, Surrealismus, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Die Geburt der Phantome – „Surreale Welten“ im Wuppertaler Museum
Exotische Blüten einer neuen Lust – Noch titelloser Tanzabend * von Pina Bausch mit berauschend schönen Bildern
Von Bernd Berke
Wuppertal. Szene vom Geschlechter-Markt: Eine Frau hält ein Tellerchen hoch, ein Mann legt Münzen darauf. Nun darf er einer anderen Frau in den Haaren wuscheln und wühlen. Es ist eine beinahe rührend hilflose Lust-Gebärde, die aber unterschwellige Aggression enthält.
Doch man blickt hier nicht nur in die Abgründe fluchwürdiger Käuflichkeit, sondern es ist, als eröffne sich hier unversehens ein von falschen Erwartungen entlastetes, freilich höchst unsicheres Experimentierfeld der Sinne. In Pina Bauschs neuem, immer noch titellosen Tanzabend * erklingt gleich zu Beginn ein Popsong mit dem Refrain „There is no love today“ (Es gibt heute/heutzutage keine Liebe). Suggestiv, ja fast einschmeichelnd hört er sich an, der niederdrückende Befund.
Szenen zwischen Trance und Traum
Vielleicht verhält es sich … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Tanz
Verschlagwortet mit Mai 2000, Pina Bausch, Tanzabend, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Exotische Blüten einer neuen Lust – Noch titelloser Tanzabend * von Pina Bausch mit berauschend schönen Bildern
Marionetten der Politik – Sartres Stück „Die schmutzigen Hände“ in Wuppertal
Von Bernd Berke
Wuppertal. „Brutalstmögliche Aufklärung“ versprach das Premieren-Transparent draußen vor dem Wuppertaler Schauspielhaus. Die Formel des hessischen CDU-Ministerpräsidenten Koch kennt man inzwischen zur Genüge, sie ist zum geflügelten Wort der politischen Sümpfe geworden.
Und was wird unter solchen Vorzeichen in Wuppertal aufgeführt? Jean-Paul Sartres 1948 geschriebenes Stück mit dem vielsagenden Titel „Die schmutzigen Hände“.
Der fiktive Balkanstaat Illyrien ist anno 1943 von Deutschen okkupiert. Die Kommunistische Partei des Landes hat sich gespalten. Die einen setzen auf Partisanenkampf, die anderen auf taktische Kompromisse mit der erzreaktionären Regierung, damit sie schon an den Hebeln der Macht sitzen, wenn einst die Rote Armee einmarschiert.
Wie die Parodie eines Gangsterfilms
Den jungen Intellektuellen Hugo (Thomas Höhne), der bislang nur das Parteiblatt redigiert hat, … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Theater
Verschlagwortet mit Die schmutzigen Hände, Jean-Paul Sartre, Siegfried W. Maschek, Volker Lösch, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Marionetten der Politik – Sartres Stück „Die schmutzigen Hände“ in Wuppertal
Martin Luther King zwischen Utopie und Personenkult: „I Have A Dream“ – Stück über den Bürgerrechtler in Wuppertal uraufgeführt
Von Bernd Berke
Wuppertal. Am Anfang war das Wort, also beginnt der Abend mit einem Bibelzitat: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln…“ Viele Dutzend gerahmte Bilder aus dem Leben des legendären schwarzen Bürgerrechtlers Martin Luther King (geboren 1929, ermordet am 4. April 1968) zieren die rückwärtige Bühnenwand. Wenn deren vier Segmente sich öffnen, so tut sich in der Mitte eine sinnreiche Kreuzesform auf. Der Freiheitskämpfer war zunächst einmal Baptistenprediger.
Als „Stück für die ganze Familie“ annonciert das Wuppertaler Schauspielhaus Gerold Theobalts „I Have A Dream“. Das Etikett lässt bereits ahnen, dass inhaltliche und ästhetische Wagnisse weitgehend ausbleiben. So ist es denn auch: Der zeitgeschichtliche Rückblick wird – auch in Holk Freytags recht achtbarer Inszenierung – den Ruch … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Politik und so, Theater
Verschlagwortet mit Gerold Theobalt, Holk Freytag, I Have A Dream, Martin Luther King, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Martin Luther King zwischen Utopie und Personenkult: „I Have A Dream“ – Stück über den Bürgerrechtler in Wuppertal uraufgeführt
Verklärter Blick ins Jenseits – Werkschau über den Schweizer Ferdinand Hodler in Wuppertal
Von Bernd Berke
Wuppertal. Wahrheit geht vor Schönheit. So lautete ein Leitspruch des Malers Ferdinand Hodler (1853-1918), doch er hielt sich nicht immer daran. Tatsächlich wirken manche seiner Bilder etwas derb, ja ungeschlacht. Doch mindestens eben so sehr liebte er die andächtigen Motive, den verklärten Blick in ätherische Unendlichkeit. Wuppertals Von der Heydt-Museum zeigt in seiner Werkschau mit rund 140 Arbeiten beide Seiten des Schweizers.
Hodler stammte aus ärmsten Verhältnissen. Vor Beginn seiner Künstlerlaufbahn posierte er für Fotografien im geliehenen Anzug und im kurzzeitig gemieteten Atelier. Beides konnte er sich noch nicht dauerhaft leisten, doch er probte schon mal die großen Gesten eines Arrivierten.
Schon in jungen Jahren Waise geworden, musste er später oft genug erleben, wie der Tod ihm … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Ferdinand Hodler, Von der Heydt-Museum, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Verklärter Blick ins Jenseits – Werkschau über den Schweizer Ferdinand Hodler in Wuppertal
Gebremster Freiheitsdrang – Holk Freytag inszeniert Goethes „Egmont“ in Wuppertal
Von Bernd Berke
Wuppertal. „Freiheit und Privilegien, Freiheit und Privilegien!“ So skandiert das Volk seine Forderungen. Die drei Darsteller, die es in Wuppertal verkörpern, schlagen dabei rhythmisch auf die Spielfläche. Sie wirken wie infantile Tyrannen. Doch wenn sich Abgesandte, der Obrigkeit blicken lassen, kuschen die Bürger sogleich. Dann pfeifen sie auf die Freiheit, und es bleibt das Bangen um ihre Privilegien.
Solch einen Verrat der Ideale an die Interessen soll’s in der Geschichte des Bürgertums des Öfteren gegeben haben. In Holk Freytags Wuppertaler Inszenierung des Goethe-Klassikers „Egmont“ wird man mit einer Farce daran erinnert. Doch ansonsten geht es gemessener zu.
Die Niederlande ächzen unter spanischer Fremdherrschaft. Statthalter Graf Egmont (historisch: 1522-1568) steht für gewisse Hoffnungen auf Selbstbestimmung. Es gärt im … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Theater
Verschlagwortet mit Egmont, Goethe, Holk Freytag, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Gebremster Freiheitsdrang – Holk Freytag inszeniert Goethes „Egmont“ in Wuppertal
Pubertäts-Hölle in Rauch und Flammen – Marius von Mayenburgs „Feuergesicht“ in Wuppertal
Von Bernd Berke
Wuppertal. Tierquälerei, Inzest mit der geistig wirren Schwester, vielfache Brandstiftung, Elternmord. Wenn in Marius von Mayenburgs Stück „Feuergesicht“, das jetzt in Wuppertal Premiere hatte, am Ende alles in Flammen aufgeht, hat die Hauptfigur Kurt ihr Vernichtungswerk getan.
Kurt, dieser Rebell ohne konkreten Grund, findet Welt und Menschen ganz pauschal zum Kotzen. Schon seine Geburt glaubt er als Geisterbahnfahrt erlebt zu haben. Nun, da er seine Pubertät durchleidet, will er sich – typisches Zitat – „rauskappen aus den Verbindungen und einzeln werden, raus mit den fremden Gedanken und alles dicht machen, nach außen keine Fühler mehr, nur noch Waffen, wie eine Qualle…“ Zurüstungen eines Amokläufers.
Mayenburg mag’s sprachlich heftig. Steigt Kurt mit seiner Schwester Olga ins Bett, so … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Theater
Verschlagwortet mit Feuergesicht, Marius von Mayenburg, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Pubertäts-Hölle in Rauch und Flammen – Marius von Mayenburgs „Feuergesicht“ in Wuppertal
Ein Kraftkerl mit empfindlicher Seele – Überblick zum Werk des Malers Lovis Corinth in Wuppertal
Von Bernd Berke
Wuppertal. Durch eine grüne Tür stürzt „Der geblendete Simson“ auf den Betrachter zu. Seine Hände liegen verkrampft in eisernen Ketten, bis auf einen Schurz ist er elend nackt. Um die Augenpartie klebt ein verschmierter Verband, aus dem Blut rinnt. Eine geschundene Gestalt, die uns die ganze Wucht ihres Schmerzes entgegenschleudert.
Da behaupte noch ein Kunstlexikon, Lovis Corinth (1858-1925) sei Impressionist gewesen; nur deshalb, weil er häufig flirrendes Licht in seinen Bildern flackern ließ oder weil er manchmal unter freiem Himmel gemalt hat. Nein, dieser ausdrucksmächtige Berserker ist, wenn denn schon Stil-Schubladen geöffnet werden müssen, mindestens ebenso sehr Expressionist gewesen. Das belegen die 61 Gemälde und 70 Papier-Arbeiten, die jetzt in Wuppertal zum Werküberblick vereint sind.
Blühende Gärten … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Lovis Corinth, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Ein Kraftkerl mit empfindlicher Seele – Überblick zum Werk des Malers Lovis Corinth in Wuppertal
Eingeschnürt ins Korsett der verlogenen Etikette – Frank-Patrick Steckel inszeniert in Wuppertal Molières „Menschenfeind“
Von Bernd Berke
Wuppertal. Da lächelt man und redet freundlich. Doch kaum macht einer die Tür hinter sich zu, so wird gemein getratscht.Wohlbekannte Muster. Über derlei heuchlerische Verhältnisse regt sich Jean-Baptiste Molières Figur Alceste so fundamentalistisch auf, daß er „Der Menschenfeind“ wird.
Frank-Patrick Steckel hat die wohl allzeit gültige Komödie in Wuppertal inszeniert. Eine Welt, in der unverbindliche Schmeichelei gedeiht: überwiegend bonbonfarbig das Bühnenbild (Sabine Böing), rundum mit Schleifchen wie mit falschen Komplimenten verziert. Doch am Rande der Szenerie hockt als dumpfe Skulptur eine Art Neandertaler. Der von simplen Instinkten geleitete Frühmensch steckt zutiefst auch in den höfischen Kostümen.
Unter lächerlichen Schranzen und gezierten Dämchen leidet jener rabenschwarz gekleidete Alceste, der rigoros Ehrlichkeit und tyrannisch Tugend einfordert. Fünf gerade sein … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Theater
Verschlagwortet mit Frank-Patrick Steckel, Menschenfeind, Molière, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Eingeschnürt ins Korsett der verlogenen Etikette – Frank-Patrick Steckel inszeniert in Wuppertal Molières „Menschenfeind“
Die Farbe Rot ist den Russen heilig – Belegstücke von der Ikone bis zum Stalin-Bildnis in Wuppertal
Von Bernd Berke
Wuppertal. Wenn die vulgärpsychologische Vermutung stimmt, daß Rot Aggressionen hervorruft – dann aber Vorsicht: Wuppertals Von der Heydt-Museum bestreitet jetzt eine ganze Ausstellung mit der wohl wirksamsten Farbe. Untersucht wird das „Rot in der russischen Kunst“.
Die Belegstücke stammen sämtlich aus dem Russischen Museum zu St. Petersburg, das zumindest aus westlicher Sicht ein Schattendasein neben der weltberühmten Eremitage führt. Doch den Russen selbst liegt das traditionsreiche Haus mit den 400 000 (!) Kunstwerken sehr am Herzen.
Aus einem solch riesigen Fundus 63 Bilder auszuwählen, in denen das Rot vorherrscht, dürfte nicht schwerfallen, zumal man den zeitlichen Rahmen (13. bis 20. Jahrhundert) großzügig steckt.
Außerdem hat gerade in Rußland das Rot von jeher besonders viel besagt. Das Wort … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Farbe Rot, Ikonen, Moderne, Rot, russische Kunst, Stalin, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Die Farbe Rot ist den Russen heilig – Belegstücke von der Ikone bis zum Stalin-Bildnis in Wuppertal
Das beruhigende Gefühl in der Dunkelheit – Die asketischen Arbeiten des Rolf-Gunter Dienst in Wuppertal
Von Bernd Berke
Wuppertal. Lauter schwarze Bilder. Gut, daß wenigstens die Wände weiß sind. Denn ansonsten werden Besucher im Bürgersaal des Von der Heydt-Museums ringsum von Finsternis umfangen.
Doch Rolf-Gunter Dienst (55), der diese großformatigen düsteren Tafeln schuf, meint es nicht als Ausdruck der Bedrohung. Im Gegenteil: Er jedenfalls fühle sich im Dunkeln wohl, er fühle sich aufgehoben. Auch habe das Dunkel etwas „Egalitäres“ an sich, es mache alle und alles gleich.
Gedichte des irischen Nobelpreisträgers Seamus Heaney dienten als Inspiration zur dreizehnteiligen „Schwarzen Serie“, die erstmals das Atelier des Künstlers verläßt. In Heaneys Lyrik, so findet Rolf-Gunter Dienst, könne man die Dunkelheit oft mit Händen greifen. Zitat-Probe: „Aus schwarzem Rachen / Des Torfes zieht sich die scharfe Weide / … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Gemälde Aquarelle Zeichnungen, Rolf-Gunter Dienst, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Das beruhigende Gefühl in der Dunkelheit – Die asketischen Arbeiten des Rolf-Gunter Dienst in Wuppertal
Blut und Feuer malen – Werkschau in Wuppertal zeigt die Obsessionen des Rudolf Schlichter
Von Bernd Berke
Wuppertal. Ginge es nur nach dem Themenspektrum, dann hätte der Mann sofort bei einem knallharten Privatsender anfangen können: Allerlei Totschlag und Lustmorde hat er gemalt oder gezeichnet, erhängte Frauen, Transvestiten, Lesben und immer wieder Huren.
Doch die simple Freudenhaus-Szene genügte ihm nicht immer, manchmal mußte es schon ein spektakulärer „Überfall auf ein Bordell“ sein. Auch ein Bildtitel wie „Zusammenkunft von Fetischisten und manischen Flagellanten“ deutet auf grellen Effekt.
Der im württembergischen Calw geborene Maler Rudolf Schlichter (1890-1955), der jetzt mit einer umfassenden Werkschau in Wuppertal präsentiert wird, hat er eine ziemlich rigorose katholische Erziehung „genossen“. Besonderen Ausgleich suchte er schon als Kind in drastisch illustrierten Karl-May-Bänden und – auf Heiligenbildchen.
Begegnung auf dem sexuellen Markt
Indianergemetzel und … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Bordelle, Huren, Katholizismus, Rudolf Schlichter, Speedy, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Blut und Feuer malen – Werkschau in Wuppertal zeigt die Obsessionen des Rudolf Schlichter
Der Abschied vom alten Plunder – „Wien um 1900″ im Wuppertaler Museum
Von Bernd Berke
Wuppertal. Auf kostbare Art wird man in dieser Ausstellung empfangen. Geht man die Treppe hinauf, schaut man schräg von unten auf ein Damenbildnis: In sattem Purpurrot leuchtet Hans Makarts Porträt der Dora Fournier-Gabillon. Ihr Kleid sieht sündhaft teuer aus. Wenn man genauer hinschaut, entdeckt man aber Risse im Gemälde. Der Künstler selbst hat wütend darauf eingedroschen, als ihn die Dargestellte nicht heiraten mochte.
Wie sich die Kunst. in „Wien um 1900″ (Ausstellungstitel) von solch opulenten Salonbildern zum ornamentalen Jugendstil und schließlich zum Expressionismus entwickelte, das kann man nun im Wuppertaler Von der Heydt-Museum studieren, in einer klug konzentrierten Schau mit Porträts und Interieurs, ergänzt durch kunstvoll gestaltete Möbelstücke und Gebrauchsgegenstände jener Epoche.
Einmal mehr kann Wuppertal (in … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Klimt, Koloman Moser, Makart, Richard Gerstl, Schiele, Von der Heydt-Museum, Wien um 1900 – Der Blick nach innen, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Der Abschied vom alten Plunder – „Wien um 1900″ im Wuppertaler Museum
„Die Ermittlung“: Eine Form für das Ungeheuerliche
Von Bernd Berke
Wuppertal. Aus dem blauen Bühnenhorizont schälen sich Dia-Projektionen heraus: ein Berg von Brillen, der Weg zu einem Lagertor, Blechdosen mit der Aufschrift „Zyklon B“. Man kann die unbegreiflichen Leiden im KZ nicht wirklich abbilden, man kann aber darauf hinweisen, Zeichen setzen. Man kann? Nein, man muss! Peter Weiss‘ „Die Ermittlung“, uraufgeführt 1965, bleibt nicht nur ein wichtiges, sondern ein notwendiges Stück.
Weiss (1916-1982) verhandelte in dem dokumentarischen Drama das ungeheuerlichste Verbrechen der Geschichte, den Massenmord in Auschwitz. Hauptsächliche Quelle war der Frankfurter Auschwitz-Prozeß (1963-65), ein literarisches Muster gaben Dantes Gesänge aus dem „Inferno“ der „Göttlichen Komödie“ vor. Eine Form für das Formloseste, was sich denken läßt. Und ein Inhalt, der es sehr schwer macht, überhaupt von theatralischer … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Theater
Verschlagwortet mit Die Ermittlung, Holk Freytag, Peter Weiss, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für „Die Ermittlung“: Eine Form für das Ungeheuerliche
Wenn die Kindfrau mit ihren Verehrern singt – Gerhart Hauptmanns „Und Pippa tanzt“ als Rockoper in Wuppertal
Von Bernd Berke
Wuppertal. Niemand ist vollkommen: Neben Klassikern wie „Die Weber“ und „Die Ratten“ hat Gerhart Hauptmann auch ziemlich verquaste Texte auf dem Kerbholz; zum Beispiel sein theatralisches Glashütten-Märchen „Und Pippa tanzt“ (Uraufführung 1906). Daraus hat man jetzt beim Wuppertaler Schauspiel eine Rock-Oper gestrickt.
Um sich von der bedrohlich flammenden Faszination durch die damals 17jährige Schauspielerin Ida Orloff „freizuschreiben“, hat der 43jährige Ehemann seine wunde Seele dramatisch in mehrere Männerfiguren aufgespalten, die allesamt von der Kindfrau und Tänzerin Pippa magisch angezogen werden. Vier Seelen wohnen, ach, in seiner Brust: ein bürgerlicher Genußmensch (Glashüttendirektor), ein tierisches Triebwesen (Glasbläser Huhn), ein junger Schwärmer aus treudeutschem Geiste (Wandergesell Hellriegel) und ein mystischer Zauberer (Dr. Wann).
Alles drängt nur noch bebend zum Licht… Weiterlesen
Veröffentlicht unter Rock & Pop, Theater
Verschlagwortet mit Bernd Kuschmann, Das Pferd, Franziska Becker, Gerhart Hauptmann, Gerold Theobalt, Oliver Kostecka, Otto Beatus, Rockoper, Tom Mega, Und Pippa tanzt, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Wenn die Kindfrau mit ihren Verehrern singt – Gerhart Hauptmanns „Und Pippa tanzt“ als Rockoper in Wuppertal
Bilder einer Schwangerschaft – Großformatige Serie von Norbert Tadeusz in Wuppertal
Von Bernd Berke
Wuppertal. Manchmal ist es schon erstaunlich, wie Künstler über ihre Arbeit sprechen: „Das Malen finde ich nicht so wichtig. Dieses ganze Hin- und Herschieben von Farbe interessiert mich nicht. Ich bin kein ,Malschwein‘. Mir geht es um Bilder.“ Wie meint Norbert Tadeusz das bloß?
Nun, am liebsten umginge er den Prozeß der Herstellung, weil der vielleicht schrundige Spuren auf der Bildfläche hinterläßt. Statt dessen möchte er Werke schaffen, die wirken „wie aus einem Guß, aber noch nicht erkaltet“; als seien sie nicht mühsam geschaffen, sondern gleich fertig vorhanden. Dabei tüftelt er doch an einem Bild oft mehrere Monate lang.
20 großformatige Gemälde des gebürtigen Dortmunders (Jahrgang 1940), der das Handwerk zunächst in seiner Heimatstadt bei Gustav Deppe … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Norbert Tadeusz, Olimpia, Schwangerschaft, Von der Heydt-Museum, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Bilder einer Schwangerschaft – Großformatige Serie von Norbert Tadeusz in Wuppertal
Expedition zu den Grenzen der Farbe – Malerei von Raimund Girke in Wuppertal
Von Bernd Berke
Wuppertal. Manchmal erfaßt den Künstler Raimund Girke (65) eine diebische kleine Freude, wenn er in Biographien gewisser Kollegen solche Sätze liest: „Bekannt durch Installationen. Malt seit 1992 wieder.“ – „Dann lache ich leise in mich hinein“, gesteht Girke. Und warum?
Der Documenta-Teilnehmer ist – durch alle Jahre und Moden hindurch – nicht vom Tafelbild abgekommen. Niemals hat er Installationen oder Objekte verfertigt, obwohl dies auf dem Markt schnellen Gewinn abgeworfen hätte. Nun sind die anderen scharenweise reumütig auf den Pfad der Tradition zurückgekehrt. Auf diesem Königsweg ist Girke den meisten längst enteilt.
Mit welch rarer Konsequenz sich Girke treu geblieben ist, gerade indem er sich mit weiser Selbstbeschränkung weiterentwickelt hat, belegt eine Werkschau mit 43 Arbeiten im … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Raimund Girke, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Expedition zu den Grenzen der Farbe – Malerei von Raimund Girke in Wuppertal
Im Land der erloschenen Seelen – Zwei Einakter von Tennessee Williams in Wuppertal
Von Bernd Berke
Wuppertal. Wenn Figuren von Tennessee Williams die Bühne betreten, sind ihre Lebens-Hoffnungen meist schon erloschen, und wir erleben nur noch das Nachglimmen ihrer versengten Seelen. „Etwas Unausgesprochenes“ (Stücktitel) lastet dann bleischwer auf den Gemütern.
In Wuppertal hat Regisseur Holk Freytag diesen Einakter mit „Plötzlich letzten Sommer“ verknüpft – ein seit der Doppel-Uraufführung (1958) gängiges Verfahren. So gerät auch der Übergang zwischen beiden Dramen wundersam fließend. Auch das karge, atmosphärisch stimmige Bühnen-Arrangement im Foyer (mit knarzigen Korbstühlen und einer hell angestrahlten Rose) bleibt gleich.
Im Kerzenlicht beginnt „Etwas Unausgesprochenes“, jene Einsamkeits-Etüde für zwei Personen und ein Telefon. Es scheint, als müßten Miss Cornelia Scott (Rena Liebenow) und Grace (Eike Gercken), die seit 15 Jahren zu zweit unter einem … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Theater
Verschlagwortet mit Eike Gercken, Etwas Unausgesprochenes, Holk Freytag, Plötzlich letzten Sommer, Rena Liebenow, Tennessee Wiliams, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Im Land der erloschenen Seelen – Zwei Einakter von Tennessee Williams in Wuppertal
Durst-Erlebnis zwischen Lippe und Glasesrand – Luigi Pirandellos „Sechs Personen suchen einen Autor“ in Wuppertal
Von Bernd Berke
Wuppertal. Auf der Bühne sieht’s ja aus wie in einem Speditionslager. Für Luigi Pirandellos modernen Klassiker „Sechs Personen suchen einen Autor“ (Regie: Paolo Magelli – Bühne: Jean Bauer) hat man in Wuppertal allerlei Gerümpel aus dem Möbel-Fundus in die Szenerie gestellt. Das Theater handelt von sich selbst und führt seine Mittel vor, auch die angestaubten.
In eine Schauspielprobe platzen jene sechs Personen, ein loser Verbund mit skandalös-inzestuöser und selbstmörderischer Vorgeschichte. Irgendein Schriftsteller, dem diese Figuren eingefallen sind, hat sie nicht ins Bühnenleben entlassen wollen. Nun geistern sie herum und wollen ihr Drama auf eigene Faust dem Theater andienen.
Der unnachgiebige Zergliederer Pirandello zeigt das Skelett eines möglichen, jedoch immer wieder in Frage gestellten und letztlich verweigerten Stückes. … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Theater
Verschlagwortet mit Friederike Tiefenbacher, Horst Fassel, Luigi Pirandello, Nikolaus Kinsky, Paolo Magelli, Sechs Personen suchen einen Autor, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Durst-Erlebnis zwischen Lippe und Glasesrand – Luigi Pirandellos „Sechs Personen suchen einen Autor“ in Wuppertal
Die artige Avantgarde – Wuppertals Museum zeigt Ausstellung über Worpsweder Künstlerkolonie
Von Bernd Berke
Wuppertal. Idyllen, wohin man auch blickt: Die Bäuerin stillt am Ackersrande ihr Kind. Der Pfarrer hält eine Andacht im Freien – und alle lauschen demutsvoll. Die alte Märchenerzählerin spinnt Geschichten aus, die Kleinen bleiben ganz brav dabei. Es herrscht, so scheint es, tiefer Frieden im Land.
Der Eindruck von artigen, frommen und tugendsamen Zeiten läßt kaum den Gedanken aufkommen, daß die berühmte Künstlerkolonie Worpswede bei Bremen, in der solche Bilder entstanden sind, bei den Zeitgenossen als ein Posten der Moderne gegolten hat. Paßt das denn zusammen: heile Welt der Ackerkrume und avantgardistischer Anspruch?
Unverfälschte Natur gesucht
Otto Modersohn, Fritz Mackensen, Heinrich Vogeler, Fritz Overbeck und Hans am Ende wollten, nach dem Beispiel französischer Freiluftmaler, in möglichst unverfälschter … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Allgemein
Verschlagwortet mit Die Worpsweder Maler, Fritz Mackensen, Fritz Overbeck, Hans am Ende, Heinrich Vogeler, Otto Modersohn, Von der Heydt-Museum, Worpswede, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Die artige Avantgarde – Wuppertals Museum zeigt Ausstellung über Worpsweder Künstlerkolonie
Schattenspiele aus dem Geist der Zeit – Werkschau über Christian Schad in Wuppertal
Von Bernd Berke
Wuppertal. Auch wenn einer seine Künstlerkarriere mit magisch zerrinnenden Bildern wie „Haschisch“ (1913) beginnt, kann er noch zum getreulichen Realisten werden. Derlei Ernüchterung im Lauf der Jahre widerfuhr Christian Schad (1894-1982), den man vor allem als eine Leitfigur der „Neuen Sachlichkeit“ kennt.
Freilich: Etwas schwer zu Fassendes, durchaus Rätselhaftes aus seinen Anfängen hält sich auch später als Unterströmung. Kein platter Oberflächen-Realismus also, sondern einer mit Tiefgang. Davon zeugt nun auch eine Ausstellung in der Kunsthalle Wuppertal-Barmen. Zu sehen sind 107 Arbeiten von Schad: Zeichnungen, Druckgraphik und sogenannte „Schadographien“. Darunter versteht man (vom Dadaismus inspirierte) Experimente mit Gegenstands-Abzeichnungen auf fotografischen Platten und Fotopapier. Es sind Schattenspiele aus dem irrlichternden Geist des technischen Zeitalters.
Viele dieser staunenswerten Zwitter aus … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Christian Schad, Dadaismus, neue Sachlichkeit, Schadographien, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Schattenspiele aus dem Geist der Zeit – Werkschau über Christian Schad in Wuppertal
Flimmern der Freiheit – Wuppertaler Retrospektive zur Bewegungs-Kunst des Gerhard von Graevenitz
Von Bernd Berke
Wuppertal. Mit seinem Publikum hat es Gerhard von Graevenitz (1934-1983) nicht leicht gehabt. Er fand es fade, daß sich viele Leute für die elektrische Apparatur hinter seiner Bewegungskunst interessierten. Auch die psychedelische Wahrnehmung seiner Bilder war ihm ein Greuel: LSD-Schlucker, die sich um 1 968 im Rausch vor seine Werke legten und die optischen Effekte als Zutat genießen wollten, konnten ihm gestohlen bleiben.
In der Retrospektive des Wuppertaler Von der Heydt-Museums sind jetzt 72 Bilder und Objekte des oft verkannten Mannes zu sehen, der 1983 bei einem Flugzeugabsturz in der Schweiz ums Leben kam. Schwerpunkte: Op-art-Muster, die durch scharfe Kontraste zwischen schwarzen und weißen Feldern in scheinbare Bewegung geraten, sowie motorisch oder magnetisch betriebene Werke, die sich … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Gerhard von Graevenitz, Retrospektive, Von der Heydt-Museum, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Flimmern der Freiheit – Wuppertaler Retrospektive zur Bewegungs-Kunst des Gerhard von Graevenitz