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Schlagwort-Archive: Essen
„Kasimir und Karoline“ schleichen über den Rummelplatz
Von Bernd Berke
Essen. Herrje, was konnte dieser Ödön von Horváth für herrliche, trefflich-knappe Dialoge schreiben! Wenn so einer heute fürs Fernsehen arbeiten würde… Horváths Stück „Kasimir und Karoline“ hatte jetzt in Essen Premiere. Kamen seine Qualitäten zur Geltung?
Das Stück erwischt seine Themen gleichsam im leichten Fluge und dennoch genau. Man müßte ein Wort wie „Tiefplauderei“ dafür erfinden.
Kasimir und Karoline sind ein Paar. Doch kaum wird der Chauffeur arbeitslos, wendet sich die aufstiegswillige Bürokraft leichtfertig dem Schnösel Schürzinger zu, der sie wiederum zwecks eigener Karriere seinem Chef, dem Kommerzienrat. zeitweise überläßt. Liebesbedürfnis reckt sich nach Geld, Geld kauft sich Liebedienerei. Dieser Reigen aus den 30er Jahren liegt uns nicht fern.
Doch was hat man nur in Essen – … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Albert Lubbers, Alfons Nowacki, Blaskapelle, D'lustigen Wendelstoana, Essen, Hermann Große-Berg, Kasimir und Karoline, Ödön von Horváth, Uta Krause
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Wie die Medien unser Bild von Israel bestimmen – Ausstellung in der Alten Synagoge von Essen
Von Bernd Berke
Essen. Wir alle haben von Israel und den Juden lauter Zerrbilder aus den Medien im Kopf. So lautet jedenfalls die These einer Ausstellung der Alten Synagoge in Essen.
Vor allem zwei Magazine hat man zur Beweisführung ausgewertet, nämlich „Spiegel“ und „Stern“, die beide etliches zur Aufklärung über die Untaten der NS-Zeit beigetragen haben. Doch für diese Ausstellung hat man (nicht in Texten, sondern in der Bebilderung) ganz bewußt nach Defiziten und Fehlleistungen gesucht, die sich durch ihre Häufung seit den 50er Jahren zu Klischees verfestigt hätten. Tafeln mit vergrößerten Reproduktionen dienen als Beweisstücke.
In Deutschland lebende Juden kommen überhaupt selten in der Presse vor. Und wenn, dann nicht als „sie selbst“, wie die Ausstellungsmacher sagen, sondern fast … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Alte Synagoge, Essen, Israel, Juden, Juden im Bild der Bundesrepublik, Medien, Mit dem Gebetsmantel zum Gegenangriff, Spiegel, Stern
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Schlag zu bei Shakespeare… – Jürgen Bosse inszeniert Shakespeares „Was ihr wollt“ als große Gaudi
Von Bernd Berke
Essen. Vergoldete Papp-Säulen mit allerlei altertümlichem Zierat rahmen die Bühne ein. Man fühlt sich in Vorzeiten des Theaters versetzt. Gewiß wird wohl gleich ein stocksteifes Spiel anheben? Doch das Gegenteil ist der Fall. Shakespeares „Was ihr wollt“ wird in Essen als pralles Lachtheater serviert.
Der neue Schauspielchef Jürgen Bosse versteht Shakespeares Komödie offenbar als reinste Gaudi. Die Aufführungspraxis der letzten Jahre, die mit manchmal gequälter Vorliebe den psychologischen Windungen des Stücks nachspürte und es als Spiegelkabinett erotischen Begehrens begriff, wird beherzt beiseite gewischt. Auch den Ehrgeiz einer eigenen Deutung läßt man in Essen fahren. Und so wird die Geschichte der jungen Viola, die – als Junge verkleidet – bei der verstockten Gräfin Olivia den Liebesboten des Herzogs … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Essen, Jürgen Bosse, Katja Hensel, Matthias Kniesbeck, Shakespeare, Soeren Langfeld, Was ihr wollt, Wolf Münzner
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Die Vermessung des Menschen – Oskar Schlemmers „Folkwang-Zyklus“ und Artverwandtes in Essen
Von Bernd Berke
Essen. Also sprach der Künstler anno 1930 im Hörfunk: „Wenn erst einmal der Fernseher da sein wird, eröffnen sich auch uns Perspektiven, die gar nicht abzusehen sind… Dann können auch wir uns an die Masse des Volkes wenden.“
Der grandiose Optimist war Oskar Schlemmer (1888-1943). Anlaß seines denkwürdigen Funkauftritts war just jener Werkzyklus, der jetzt im Essener Museum Folkwang gezeigt wird.
Schlemmers „Folkwang-Zyklus“ war Ergebnis eines Ende 1927 gestarteten Wettbewerbs zur Ausgestaltung des Museums mit Wandbildern. Für den damaligen Folkwang-Direktor Ernst Gosebruch stand freilich der Sieger von Anfang an fest: Oskar Schlemmer. Dabei waren die Mitbewerber, Erich Heckel und Willi Baumeister, kaum weniger hochkarätig. In Essen kann man einige ihrer Entwürfe mit denen Schlemmers vergleichen.
„Die jungmännliche … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Essen, Folkwang-Zyklus, Museum Folkwang, Oskar Schlemmer
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„Sprachtelefon“ weiß Rat: Wo muß das nächste Komma stehen?
Von Bernd Berke
Im Westen. Wo setze ich bloß das nächste Komma? Schreibt man dieses Wort nun klein und zusammen? Muß es hier „daß“ oder „das“ heißen? Was ist ein „Schalander“?
Fragen über Fragen zur deutschen Sprache. Doch jetzt kann Ratsuchenden geholfen werden, denn ab nächsten Montag gibt’s ja in Essen das „Sprachtelefon“, die erste Einrichtung dieser Art im Revier. Am Apparat meldet sich Evangelia Karagiannakis (30), in Deutschland geborene Tochter griechischer Eltern. Zweisprachig aufgewachsen, wurde sie so wortbewußt, daß sie in Bonn Germanistik studierte. Nun betreut sie – vorerst als ABM-Kraft – das Sprachtelefon. Schon in der Testphase, als die Rufnummer noch kaum bekannt war, läutete es sehr oft.
Die eingangs genannten Zweifelsfragen wurden wirklich schon gestellt. Die meisten … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Essen, Evangelia Karagiannakis, Prof. Karl-Dieter Bünting, Sprachtelefon
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Der Fernsehapparat ist ein seltsames Haustier – Ausstellung zeigt den Umgang mit der „Glotze“ als Ritual
Von Bernd Berke
Essen. Erst stand er verschämt an der Wand und mochte seine häßliche Kehrseite nicht zeigen. Dann rückte er immer mehr in die Mitte des Zimmers, wurde rundum ansehnlicher, ja manchmal fast so schön wie eine Skulptur. Doch demnächst wird er sich wieder an die Wand klammern, denn dann wird er superflach und riesengroß sein. Die Rede ist vom Fernsehapparat, der sich in den letzten 40 Jahren kreuz und quer durchs Wohnzimmer bewegt hat – wahrlich ein geheimnisvolles „Haustier“.
Mit seiner neuen Ausstellung will das Essener Design-Zentrum Nordrhein-Westfalen uns das alltägliche Gerät wieder ein wenig fremd machen. Man hat die vielbeschworene „Exotik des Alltags“ im Sinn und möchte den Umgang mit der „Glotze“ etwa so zeigen, wie ein … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Familie, Fernsehen und Hörfunk, Gesellschaft, Medien, Stilfragen, Technik, Warenwelt & Werbung
Verschlagwortet mit Design-Zentrum NRW, Essen, Fernsehen, Fernsehgerät, Unser Fernsehen! Vom Pantoffelkino zum Home-Terminal
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Niedergetanzter Todesschmerz – Ariane Mnouchkines Antiken-Projekt endete (vorläufig) mit „Les Choéphores“
Von Bernd Berke
Essen. Nach drei Abenden bei Ariane Mnouchkines Antiken-Projekt geht es einem fast wie jenem von Lichtenberg verspotteten Bücherwurm: „Er schrieb immer Agamemnon statt angenommen, so sehr hatte er seinen Homer gelesen.“ So sehr also hat man fasziniert zugesehen beim Antiken-Projekt.
Den Abschluß bildeten am Mittwoch „Les Choéphores“ (etwa: die Opfernden) von Aischylos. Kurzinhalt: Orest und Elektra üben Rache an ihrer Mutter Klytämnestra, die zuvor Agamemnon getötet hat. Hier war er wieder zu sehen, der Furor dieser außerordentlichen Inszenierung; mit dem wirbelnden Chor, der allen Todesbotschaften trotzt: zertanzte Worte, niedergetanzter Schmerz. Am Ende noch eine Szene von furchtbarer Kraft: Ein Bett mit den blutigen Leichen von Klytämnestra und ihrem Liebhaber Aigisthos, zuvor auf die Bühne gezerrt, „klebt“ gleichsam … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Agamemnon, Aischylos, Ariane Mnouchkine, Essen, Les Choéphores, Theater der Welt
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Das Theater schöpft aus seinen Urquellen – Ariane Mnouchkines grandiose „Iphigenie“ in Essen
Von Bernd Berke
Essen. Man stellt uns eine ganze Welt vor Augen, aber man macht uns nichts vor: Ariane Mnouchkine und ihr „Théâtre du soleil“ haben Euripides‘ „Iphigenie in Aulis“ der Atriden-trilogie des Aischylos vorangestellt und so entschieden stilisiert, daß kein Zweifel bleibt: Dies ist nicht das Leben, dies sind lauter Zeichen; dies ist Theater reinsten Wassers, das aus seinen ältesten Quellen schöpft. Und es ist d a s Bühnenereignis des Jahres im Revier, Welttheater in vollen Sinne beim Festival „Theater der Welt“.
Kein Anflug von Naturalismus. Bevor man das Zuschauerpodium in der Gruga-Messehalle 4 betritt, sieht man unter dem Gerüst die Schminktische der Schauspieler und Garderoben-Inventar. Das Theater zeigt seine Mittel vor. Sodann agieren die Schauspieler frontal zum Publikum … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit 1991, Ariane Mnouchkine, Essen, Euripides, Iphigenie, Theater der Welt
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Van Gogh: Übermächtiges Vorbild – Große Ausstellung in Essen verfolgt seine Einflüsse auf andere Künstler
Von Bernd Berke
Essen. Manchmal ist es nur eine ganz bestimmte Farbnuance oder eine ganz gewisse Art des Pinselstrichs, der an „ihn“ erinnert; dann wieder werden ganze Motiv-Komplexe von „ihm“ übernommen oder zum Beispiel auch die – charakteristisch schräg von oben verlaufende – Blickrichtung auf Flüsse und Boote.
„Er“, das ist Vincent van Gogh. Die anderen, das sind jene Künstler, die zwischen 1890 und 1914 seinem übermächtigen Einfluß entweder erlagen oder ihn produktiv verarbeiteten und dabei mitunter selbst zu Vorbildern der nächsten Generation wurden. Mit der Ausstellung „Vincent van Gogh und die Moderne“ zieht das Essener Folkwang-Museum den Vergleich zwischen van Gogh und seinen mehr oder minder eigenständigen Nachfolgern.
Auch wenn es Einwände gibt, ist dies doch die wichtigste und … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Essen, Museum Folkwang, Van Gogh, Vincent van Gogh und die Moderne 1890-1914
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Wie das Ruhrgebiet die Kriegsjahre erlebte – Ausstellung zu Alltags-Erfahrungen im Essener Ruhrlandmuseum
Von Bernd Berke
Essen. Man kann hier in einem typischen Wohnzimmer der 40er Jahre Platz nehmen. An der Wand prangt ein Propaganda-Teller aus Meißner Porzellan; die Inschrift feiert die „Winterschlacht 1941/42″. 8-mm-Stummfilme, die man „damals“ kaufen konnte, schnurren ab: gespenstische Zusammenschnitte aus den Wochenschauen, ohne das markige Wortgetöse. Ein paar Schritte weiter lessen sich per Volksempfänger „Feindsender“ empfangen. Für alle, die es nur hören wollten, berichtete die Londoner BBC bereits 1942 ausführlich über den Massenmord an Juden.
Mit seiner Ausstellung „Über-Leben im Krieg“ versucht das Essener Ruhrlandmuseum Kriegserfahrungen im Revier anschaulich zu machen. Es gibt da natürlich Themenbereiche, die sich jeder noch so überlegten musealen Darstellung entziehen. So mutet es verzweifelt hilflos an, die Deportationen anhand eines nagelneuen, aber auf … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Essen, Ruhrgebiet, Ruhrlandmuseum, Über-Leben im Krieg, Zweiter Weltkrieg
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Wanderer zwischen den Malstilen – Bilder von Hans Platschek in Essen
Von Bernd Berke
Essen. Vom vielbeschworenen „Zeitgeist“ hat sich der Maler Hans Platschek zwar anregen, nie aber vereinnahmen lassen. In Kunsttheorie (und funkelnder Kunstpolemik) viel zu beschlagen, um neuesten Stimmungen leichtfertig nachzugeben, hat er seit Beginn der 50er Jahre eine vordergründig schlüssige Werk-Entwicklung gleichsam „verweigert“ und sich in vielerlei Stilen umgetan.
Wie jetzt eine Ausstellung des Essener Folkwang-Museums belegt, gab es immer einen „roten Faden“ in Platscheks Werk: Stets spielte Figürlichkeit eine Rolle, sogar in der produktivsten Phase ab der Mitte der 50er Jahre, in der Platschek (damals documenta- und Biennale-Teilnehmer) mit dem – bei anderen Kütistlern völlig gegenstandsabstinenten – Informel experimentierte. Selbst diese scheinbar „wilden“ und spontanen Bilder sind bei Platschek keine chaotischen Mal-Orgien; der Anfangs-Impuls wird eingefaßt in … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Essen, Hans Platschek, Museum Folkwang
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Mit Mathematik zum Mythos – Bilder von Johannes Itten im Essener Folkwang-Museum
Von Bernd Berke
Essen. Eine Komposition in doppelter Hinsicht: Das Bild „Der Bachsänger“ (1916) scheint – wie ein Musikstück des Meisters – aus Akkorden, Intervallen und Kontrapunkten gefügt zu sein; doch es erklingen hier nicht Töne, sondern Farben und Formen. Johannes Itten (1888-1967) hat, wie kaum ein anderer Künstler, seine Mittel systematisch, ja mit geradezu mathematischer Genauigkeit entwickelt.
Bis heute ist Itten vor allem als Kunstlehrer und Theoretiker bekannt. Daß er auch ein passionierter Künstler gewesen sei, will jetzt das Essener Folkwang-Museum mit einer Ausstellung ins Gedächtnis zurückrufen, die sich auf Ittens Jahre in Stuttgart, Wien und am Bauhaus in Weimar (insgesamt: 1913-23) konzentriert.
Nicht nur Gemälde und Zeichnungen sehen, sondern auch zahlreiche Tagebuchseiten und Briefe, aus denen die Genese … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Essen, Folkwang Museum, Johannes Itten
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Kambodschas Geschichte als fünfstündiges Bühnendrama – Hansgünther Heyme inszeniert Hélène Cixous in Essen
Von Bernd Berke
Essen. Verkehrte Verhältnisse im Essener Grillo-Theater: Die Sitzreihen befinden sich im Bühnenraum, die Szene ist dort, wo sonst die Zuschauer Platz nehmen.
Wenn das Publikum die umgebaute Theaterstätte betritt, platzt es mitten in den Prolog der Gemüseverkäuferin Khieu Samnol (Astrid Gorvin) {Astriâ ‚Gorvin), die – wie auf einem Jahrmarkt – die Leiden des kambodschanischen Volkes ausruft. Gedränge und Geschiebe der Zuschauer, die Plätze sind nicht numeriert; und wenn man sitzt, muß man sich recken, um etwas zu sehen. Man kommt sich vor wie inmitten einer Volksmenge. Doch mit diesem Gefühl und den Klagen der Khieu Samnol hat das Volk auch schon ausgespielt. In den folgenden fünf Stunden ist es nur noch Manövriermasse.
„Die schreckliche, aber unvollendete Geschichte … Weiterlesen
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Auf dem Karussell der Gefühle – Marivaux‘ „Die falsche Zofe“ in Essen
Von Bernd Berke
Die Komödien des Pierre Carlet de Marivaux sind in den letzten Jahren wieder in Mode gekommen. Der französische Rokoko-Dichter wurde als früher Kronzeuge für eine gleichermaßen verspielte wie eiskalte Mechanik der Gefühle herangezogen, Ähnlichkeiten mit heutigen „Beziehungen“ waren augenscheinlich.
Dass Marivaux ein Neuerer der italienischen Commedia dell’arte war, der diese Typenkomödie mit „Innenleben“ und fein gesponnener Psychologie anreicherte, geriet dabei in den Hintergrund. In Essen, wo jetzt Marivaux‘ Stück „Die falsche Zofe“ Premiere hatte, spielt man weder „Commedia“ noch Gefühlslabor, sondern einfach eine publikumswirksame Komödie, die mit leichtem Wort-Florett oft tiefer trifft als mancher verquälte Grübeltext.
Kurz zum Inhalt: Eine junge Dame aus Paris verkleidet sich als „Chevalier“, um in solch männlicher Gestalt das Gefühlsleben Lelios zu … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Brigitte Horn, Die falsche Zofe, Essen, Herbert König, Marivaux, Ulrich Wigger
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Das Unbewußte wird erschreckend sichtbar – 75 Gemälde von Edvard Munch im Museum Folkwang
Von Bernd Berke
Essen. „Die Angst“, „Der Schrei“, „Die Verzweiflung“. Noch nie waren diese drei Bilder des Norwegers Edvard Munch (1863-1944), allesamt Schlüsselwerke moderner Zerrissenheit, außerhalb des Ursprungslandes so beieinander zu sehen, wie jetzt im Essener Museum Folkwang.
Die drei Werke sind nur einer von vielen Höhepunkten der umfangreichsten deutschen Munch-Präsentation seit rund 15 Jahren. Museumsleiter Prof. Paul Vogt: „Eine solche Ausstellung habe ich mir schon seit 20 Jahren gewünscht.“ Vogt rechnet vorsichtig mit einer Besucherzahl um 80 000.
Es dürfte in der Tat die bedeutendste Ausstellung dieses Jahres einem Revier-Museum sein. Der Anlaß ist prosaisch: Vior genau 10 Jahren wurde erstmals norwegisches Erdgas (vom Ölfeld Ekofisk) in die Bundesrepublik geliefert. Zu diesem Jubiläum zeigte sich die Ruhrgas AG spendabel, … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Edvard Munch, Essen, Museum Folkwang, Paul Vogt
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Essen: Studienzentrum für Bühnenberufe geplant – Konzept von Prof. August Everding
Von Bernd Berke
Essen. Die Folkwang-Musikhochschule in Essen soll zu einern bundesweit beachteten Zentrum für Darstellende Kunst, Bühnenbild und Dramaturgie ausgebaut werden. Kein Geringerer als Prof. August Everding, der umtriebige Generalintendant der Bayerischen Staatstheater, wurde von der NRW-Landesregierung zum „Geburtshelfer“ des ehrgeizigen Projekts auserkoren.
Gestern legte Everding in Essen ein 46-seitiges Gutachten vor. Danach soll ein entsprechend erweitertes Institut in enger Kooperation mit Revier-Bühnen (vor allem Essen und Bochum) arbeiten und bislang verstreute Ausbildungsangebote des Theatersektors bündeln. Ein besonderer Schwerpunkt, so schwebt es Everding vor, soll dabei die Ausbildung von Musical-Darstellern werden. Diese Sparte sei bislang eher ein Stiefkind der bundesdeutschen Theaterlandschaft und damit auch der Ausbildung. Es sei sicherlich kein Zufall, daß gegenwärtig rund 60 Prozent der Musical-Mitwirkenden aus … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Anke Brunn, August Everding, Bühnenberufe, Essen, Studienzentrum
Kommentare deaktiviert für Essen: Studienzentrum für Bühnenberufe geplant – Konzept von Prof. August Everding
Ganz im Dienst von Brecht – Hansgünther Heyme inszeniert die „Dreigroschenoper“ in Essen
Von Bernd Berke
Essen. Krach mitden Brecht-Erben bekam Hansgünther Heyme vor rund elf Jahren, als er die „Dreigroschenoper“ (die bekanntlich den Räuber als Bürger zeigt und den Umkehrschluß nahelegt) zum Fallbeilspiel für den Aufstieg des Nationalsozialismus ummünzen wollte. Solche Konflikte stehen jetzt bestimmt nicht ins Haus. Heymes Essener Inszenierung fällt gerade durch Unauffälligkeit des Zugriffs auf, es ist eine „dienende Einrichtung“, ohne krampfhafte Deutungshuberei und ohne Zeitgeistereien wie bei Jürgen Flimm, der das Stück 1983 in die fünfziger Jahre verlegte.
„Seinem“ Bert Brecht nimmt Heyme eben doch mehr ab als Schiller, welchem er mit Vorliebe „nachhilft“. Dabei enthält die „Dreigroschenoper“ aus heutiger Sicht fast ebenso geflügelte Worte (vom Fressen, das vor der Moral kommt bis hin zu den Verhältnissen, die … Weiterlesen
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Auf der Suche nach der verlorenen Kinozeit im Ruhrgebiet
Von Bernd Berke
Essen. Kinokultur im Revier – gibt’s die? Es hat sie jedenfalls gegeben, und eine „goldene Zeit“ dieses Gewerbes waren die 50er Jahre.
1952 beispielsweise gab es in einer Stadt wie Essen vierundsiebzig (!) Lichtspielhäuser, darunter das damals größte Kino Europas mit 1200 Plätzen und 40 Leuten Personal. Einen Filmfan wie den Fotografen Heiko Preller (27) befällt da leicht sa etwas wie Nostalgie. Seine Suche nach Überresten der verlorenen Kinozeit dokumentiert jetzt (bis 5. September) eine Foto-Ausstellung im Essener Ruhrland-Museum.
Prellers Farbbilder aus Essen und Dortmund („Camera“-Kino) sind in den letzten beiden Jahren entstanden. Auf eine vergleichende Konfrontation mit Fotos aus den 50er Jahren konnte er leicht verzichten, finden sich doch auch so noch einige Spuren der 50er … Weiterlesen
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Heyme verlegt Schillers „Wilhelm Tell“ in die Zeit der Ruhrbesetzung
Von Bernd Berke
Essen. So wie er im Buche steht, ist Friedrich Schillers „Wilhelm Tell“ längst unspielbar. Und so entledigt sich denn auch Hansgünther Heymes „Tell“ (Walter Kreye) solch güldener Worte wie „Durch diese hohle Gasse muß er kommen“, ganz hastig, als lasse er eine heiße Kartoffel fallen.
Der „Tell“ verfolgt Heyme seit Mitte der 60er Jahre, zunächst in Wiesbaden, dann nach Stuttgart, jetzt bis nach Essen. Oder besser: Heyme verfolgt den „Tell“, und zwar mit Kardinalfragen aus der neueren deutschen Geschichte. Unerbittlich.
Schon bei Schiller stand ja jener Kampf der Schweizer Kantone gegen Habsburg für deutsches Mißbehagen an französischer Besatzung im Vorfeld der Befreiungskriege. Heyme verpflanzt die Handlung ins Jahr 1923, als abermals Franzosen über den Rhein kamen und … Weiterlesen
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An den Rändern von New York – Bilder von Rainer Fetting im Folkwang-Museum
Von Bernd Berke
Wie New York auf Vincent van Gogh gewirkt hätte, ist schwerlich zu ermitteln. Wie aber Rainer Fetting, der sich seit Beginn seiner steilen Karriere (bis in maltechnische Details hinein) mit van Gogh identifiziert, die Weltmetropole wahrnimmt, läßt sich jetzt im Essener Folkwang-Museum nachvollziehen (bis 2. März, Katalog 25 DM).
Fetting (Jahrgang 1949) zog 1981 von Berlin nach New York und begab sich – auch darin seinem großen Vorbild ähnelnd – an die Stätten der Außenseiter, begab sich somit selbst in eine Außenseiterposition. New York mit den Augen des ewig (und niemals richtig) Ankommenden, New York von „ganz außen“, von der Peripherie her gesehen – das ist denn auch die Hauptlinie seiner Bilder seit 1983, die nun erstmals … Weiterlesen
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Hansgünther Heyme will in Essen „Verkrustungen aufbrechen“ – Neuer Schauspieldirektor stellt seine Pläne vor
Von Bernd Berke
Essen. Es war viel von Strategie die Rede, als Essens neuer Schauspieldirektor Hansgünther Hemye gestern seine Spielplan-Vorstellungen für die Zeit bis Ende 1987 unterbreitete. Die Spielstätten- und Finanzlage erzwinge vorerst reduzierte Saisonplanungen. Gerade dies, so Heyme, wolle man nutzen, um profilierteres Programm zu machen.
Wer die heftigen Diskussionen um Heyme-Projekte an seinem vormaligen Wirkungsstätten Köln und Stuttgart verfolgt hat, ahnt, daß es dabei nicht zuletzt um politisch aufstörende, Utopie einfordernde Akzentsetzungen geht.
Die nächste Essener Premiere (9. Januar ’86) ist noch eine (leicht variierte) Übernahme aus der Stuttgarter Zeit, Heymes Inszenierung von Lessings „Nathan“. Am 26. Januar folgt Athol Fugards „Die Insel“. Ein neues Doppelprojekt, Heyme inszeniert selbst, hat am 16. März Premiere: Schillers „Iphigenie in Aulis“, … Weiterlesen
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Kraftvolle Explosionen auf der Leinwand – Werke von Lovis Corinth im Essener Folkwang-Museum
Von Bernd Berke
Essen. Was hat man Lovis Corinth (1858-1925) nicht schon alles nachgesagt: Der Berliner Kunstwelt seiner Epoche galt er zuvörderst als Impressionist, den NS-Kunstscharfrichtern als „entartet“. Dann, in den 50er Jahren, fand man seine Bilder „zu gegenständlich“, hernach wurde er als „Klassiker“ in luftleere Regionen verbannt. Jetzt will, mit einer Zusammenstellung von 85 Gemälden und 50 Graphiken aus allen Schaffensperioden, das Essener Folkwang-Museum eine Neubewertung des vor 60 Jahren gestorbenen Ostpreußen einleiten.
Chance wie Gefahr, dieses Werk auch jetzt von der Dignität gegenwärtiger Strömungen zeugen zu lassen, liegen nah. Unter dem Blickwinkel der heftigen Figuration unserer Jahre ist man in der Tat schnell geneigt, Corinth als „wildes Kraftgenie“ zum Bürgen und Vorläufer des Jetzt zu erklären.
Zweifellos hat … Weiterlesen
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Kultur soll die Städte retten – 28 NRW-Kommunen starteten Kampagne „Kultur 90″ mit Expertenanhörung
Von Bernd Berke
Essen. Die 90er Jahre könnten, wenn nicht rechtzeitig und entschlossen gegengesteuert wird, unerquicklich werden: Immer mehr Technik, immer mehr Umweltgifte, immer mehr Fernsehkanäle – und immer weniger Arbeitsplätze.
Vor diesem düsteren Szenario wollen sich unter anderem jene 28 NRW-Städte zwischen Aachen und Bielefeld retten, die sich gestern bei einem Hearing (Anhörung) auf dem Essener Messegelände von Experten – mehrheitlich Professoren verschiedenster Fachrichtungen – den Ist-Zustand erläutern und Zukunftsperspektiven abstecken ließen.
Die erhofften Retterinnen“ vor den kommenden Übeln sinnentleerter Freizeit und bedenkenlosen Konsums heißen „Kultur“ und „Kreativität“. So firmierte das gestrige Hearing denn auch unter dem Motto „Kultur 90″. Es war der Auftakt zu einer Vielzahl von Veranstaltungen und Aktionen in den beteiligten Städten, von denen man sich … Weiterlesen
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Aus den Schatzkammern der Sultane – Pracht-Schau in der Villa Hügel mit vielen Leihgaben aus der Türkei
Von Bernd Berke
Essen. Für außerordentliche Prachtentfaltung waren die Ausstellungen in der Villa Hügel seit jeher gut. Üppige Querschnitte durch fremde Kulturen sind die „Spezialität des Hauses“. In diese Tradition reiht sich nun, als insgesamt 39. Schau seit 1953, der Überblick „Türkische Kunst und Kultur aus osmanischer Zeit“ ein (bis 27. Oktober, zweibändiger Katalog 38 DM).
Mehr als 500 Leihgaben aus aller Welt sind zu sehen. Zum ersten Mal überhaupt wurden auch (bisher fürs Ausland gesperrte) Kostbarkeiten aus der Türkei freigegeben. Insgesamt 40 Prunkstücke sind Leihgaben des Museums für Islamische Kunst und des kaiserlichen Topkapi-Palastes in Istanbul.
Das Zeitspektrum reicht vom 14. Jahrhundert, als Osman I. den Grundstein für das nach ihm benannte, lange im Kampf mit christlichen Staaten befindliche … Weiterlesen
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Fotografische Facetten des Reviers
Von Bernd Berke
Essen. Der schmale Durchgang vom Folkwang- zum Ruhrlandmuseum ist auf längere Sicht reserviert. Design-Studenten der Essener Gesamthochschule (Seminarleiter: Thomas Rather) werden dort, einer nach dem anderen, insgesamt zwei Jahre lang fotografische Aspekte des Reviers zeigen.
Heute abend wird die erste von fast 20 Ausstellungen eröffnet: Britta Lauers Foto-Porträts von Künstlern aus dem Ruhrgebiet und dem Rheinland (zu sehen bis 13. August).
„Reviertypischer“ soll es in den (bereits jetzt angekündigten) Folgeausstellungen zugehen. So wird etwa unter dem Titel „Mein Vater, der Kokereimaschinist“ ein „Malocher“-Leben dokumentiert. Malakowtürme und eine Dorstener Zechensiedlung sind weitere Themen. Die Geschichte eines Vorort-Sportvereins kommt gleichfalls ins Blickfeld, außerdem „Ruhrgebietsfeste – gestern und heute“ sowie „Lärmschutzwände im Ruhrgebiet“.
Obwohl auch Relikte einer Revier-Kindheit der 60er … Weiterlesen
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50 Nächte Streß für Kunstwerk im U-Bahn-Tunnel – Streckenposten sind immer dabei
Von Bernd Berke
Essen. Sein neuestes Projekt hält dar Essener Künstler Karsten Wolter (43) nur durch, „weil ich sonst sehr gesund lebe“. In rund 50 durchstreßten Nächten will Wolter ein 280 Meter langes Farbkunstwerk auf freier Strecke an die Wand eines Essener U-Bahn-Tunnels sprühen. Da Walter nur dann zu Werke gehen kann, wenn keine Bahnen fahren; muß er jeweils zwischen 0.15 Uhr und 3.30 Uhr ran.
Genau 25 Sekunden lang werden die Fahrgäste (bei durchschnittlichem U-Bahn-Tempo) künftig das Riesengemälde an sich vorüberziehen sehen, hat Walter ausgerechnet. Doch noch ist es nicht so weit. Wegen der kühlen Witterung der letzten Tage haftete die Fassaden-Dispersionsfarbe nicht an den Tunnelwänden. Erst wenn das Thermometer konstant über 5 Grad plus anzeigt, kann Walter sein … Weiterlesen
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Verblüffende Rundblicke auf das Ruhrgebiet
Von Bernd Berke
Essen. Der normale Blickwinkel des Menschen umfaßt einen Kreisausschnitt von etwa 40 Grad. Um mehr zu sehen, muß man den Kopf bewegen. Wie es wäre, wenn man „augenblicklich“, also ohne Kopfdrehung, über eine vervierfachte Rundumsicht verfügen könnte, das lassen die im Essener Folkwang-Museum ausgestellten „Panoramafotos des Reviers“ ahnen (bis 22. April, Katalog 15 DM).
Der Duisburger Diether Münzberg (39) hat an besonders charakteristischen Flecken des Reviers seine Kamera auf eine drehbare Vorrichtung montiert, die 160 Grad abschwenkt, während der Farbfilm im Kameragehäuse transportiert wird. Der Breitwand-Effekt ist verblüffend. Selbst Gegenden, die man tausendmal gesehen zu haben glaubt, werden zu befremdend künstlichen (Stadt-)Landschaften, obgleich man doch jedes Detail der Realität wiederfindet.
Es enthüllt sich der wahre Kern eines … Weiterlesen
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Auf dem Weg in die perfekte Idylle – Ludwig Richter im Folkwang-Museum
Von Bernd Berke
Essen. An Volkstümlichkeit dürfte ihn kaum einer übertreffen: Als Illustrator etlicher Märchen-Schätze ist Ludwig Richter (1803-1884) in nahezu jedem Haushalt gegenwärtig.
84 Exponate, vor allem kleinformatige Zeichnungen und Holzschnitte des Künstlers, der vornehmlich als biedermeierlicher Idylliker gilt, werden jetzt im Graphischen Kabinett des Essener Folkwang-Museums ans (aus konservatorisehen Gründen gedämpfte) Licht geholt. Was kaum jemand weiß: In Essen befindet sich – nach Richters GeburtsStadt Dresden und Ost-Berlin die drittgrößte Anzahl von Zeichnungen des Mannes, dessen Todestag sich im Juni zum 100. Mal gejährt hat.
Nun lernt man hier zwar keinen gänzlich neuen Ludwig Richter kennen. Aber vor allem die frühen Landschafts-Zeichnungen deuten, wiewohl nie sonderlich zugespitzt oder gar „dramatisch“ komponiert, noch nicht unbedingt in die Richtung der … Weiterlesen
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„Botschaften zwischen Hals und Nabel“ sind museumsreif – Haus Industrieform zeigt bedruckte T-Shirts
Von Bernd Berke
Essen. 86,9 Millionen Stück wurden 1983 in der Bundesrepublik verkauft. Jetzt werden die massenhaft verbreiteten „Botschaften zwischen Hals und Nabel“ – bedruckte T-Shirts also – ausstellungswürdig.
Essens „Haus Industrieform“, just gestern 30 Jahre alt geworden und seit jeher mit Zeugnissen der Alltagskultur liebäugelnd, zeigt nun 260 der längst „salonfähig gewordenen Unterhemden“ aus 20 Ländern aller Erdteile – ein Stück Zeitgeist auf Baumwolle. Die Schau (bis 1. September, di-sa 10-18 Uhr) setzt eine Traditionslinie des Design-Museums fort. 1980 waren dort originelle Plastiktüten präsentiert worden, 1982 Autoaufkleber.
Seit Marlon Brando 1947 in „Endstation Sehnsucht“ im „T“-förmigen Hemd Furore machte, haben sich die leichten Kleidungsstücke zum Ausdrucksmedium gemausert. Firmen, Vereine, Städte und Touristengebiete werben per Sieb-Aufdruck (der – je nach … Weiterlesen
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WDR: Rege Reaktion auf das Essener „Fensterprogramm“ – Anrufe vorwiegend von Rentnern und Arbeitslosen
Von Bernd Berke
Im Westen. Rege Reaktionen auf seine Hörfunk-Fensterprogramme meldet der Westdeutsche Rundfunk (WDR). Zum Beispiel Studio Essen: Etwa 40 bis 50 Anrufe erreichen die fürs Revier und Südwestfalen zuständige Redaktion täglich – und das, obwohl dieser am 4. Juni gestartete Teil der Funk-Regionalisierung schon zum Alltag gehört.
Für die morgens zwischen 6 und 9 Uhr (auf WDR 1 bzw. WDR 4) mit Wortbeiträgen der leichteren Art und ebensolcher Musik ausgestrahlten Sendeblöcke gibt es freilich noch keine genaueren Aufschlüsse über Umfang und Struktur der Hörerschaft. Wie es gestern beim Studio Essen hieß, werden präzise Ergebnisse erst in einem halben Jahr erwartet. Bis dahin kann allenfalls darüber spekuliert werden, ob vielleicht die Anrufer für die Zusammensetzung der gesamten Hörerschaft repräsentativ … Weiterlesen
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Start der „Fensterprogramme“ im WDR-Hörfunk: Seit gestern früh meldet sich „Radio Essen“ – mit vorwiegend leichter Kost und hohem Musikanteil
Von Bernd Berke
Essen. „Radio Essen“ läßt Dortmunder Putzfrauen über die Angst vor dem Krankfeiern reden, von Düsseldorf aus spricht Hanns-Dieter Hüsch sein „Wort zum Montag“, Münster berichtet über Volleyball, Bielefeld widmet sich dem Binnenschiff „Klara“ – und das alles zur selben Zeit.
Gestern um kurz nach 6 Uhr morgens. Die WDR-Hörfunk-Regionalisierung – Stichwort „Fensterprogramme“ – macht’s möglich. In drei Sendeblöcken begibt man sich zwischen 6.05 und 9 Uhr auf WDR 1 insgesamt 135 Minuten lang näher vor die Haustür der Bürger. So sind zum Beispiel die Frequenzen des Essener Programms u.a. fürs Revier (100,4 MHz), fürs Siegerland (88,2 MHz) und fürs Sauerland (90,3 MHz) eingerichtet.
Die „Fenster“ also sind seit gestern geöffnet. Weht nun auch frischere Luft? Oder kommt … Weiterlesen
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Sechs NRW-Museen zeigen „Westdeutschen Impuls“ – Kunst und Design im Rhein- und Ruhrgebiet nach 1900
Von Bernd Berke
Im Westen. Vom „Museum der gescheiterten Hoffnungen“ war die Rede, und Johann Heinrich Müller, Direktor des Hagener Osthaus-Museums, sah bestätigt, daß „Kunst seit jeher in politischen Sackgassen endet.“ Eine Pressekonferenz mit Molltönen: Dabei lautet der Titel des gestern in Essen vorgestellten Ausstellungsprojekts von sechs NRW-Museen selbstbewußt: „Der westdeutsche Impuls.“
Die insgesamt 1,1 Mio. DM teure Gemeinschaftsaktion von Museen in Hagen, Wuppertal, Essen, Düsseldorf, Krefeld und Köln soll künstlerische Anregungen und deren Umsetzungen in Architektur, Industrie und Handwerk darstellen, die zwischen 1900 und 1914 im Land an Rhein und Ruhr besonders ausgesprägt waren. Nur wenige Relikte haben „überlebt“, von der Aufbruchstimmung ganz zu schweigen. Darauf bezogen sich die eingangs zitierten Aussagen.
Der Anstoß kam vom Essener Folkwang-Museum, das … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit 1900 bis 1914, Der westdeutsche Impuls, Design, Düsseldorf, Essen, Hagen, Johann Heinrich Müller, Köln, Krefeld, Kunst, sechs Museen, Wuppertal
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Aus den Schatzkammern Perus – Villa Hügel zeigt: „Kunst und Kultur im Lande der Inka“
Von Bernd Berke
Essen. Museen in aller Welt wollten diese unermeßlichen Schätze zeigen. Doch Washington, London, Brüssel und andere Metropolen müssen auf dieses Ausstellungsereignis verzichten: „Peru durch die Jahrtausende“, ein überwältigender Querschnitt durch „Kunst und Kultur im Lande der Inka“ und die bei weitem größte, außerhalb des Ursprungslands gezeigte Ausstellung über den Andenstaat, ist (nach Station in Oberösterreich) ab heute in der Essener „Villa Hügel“ zu bewundern.
Mit dieser Schau wollen die Peruaner für Forschungshilfe aus den deutschsprachigen Staaten danken. Kaum zu erwarten, daß in unseren Breiten jemals wieder ein so umfassender, repräsentativer Überblick zu diesem Thema gezeigt werden kann.
Die Ausstellung umfaßt weit über 3000 Jahre peruanische Kulturgeschichte – von den ersten Anfängen der Zivilisation (etwa 2300 v. Chr.) … Weiterlesen
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„Die Gleichschaltung der Bilder“ – Pressefotos in der NS-Zeit
Von Bernd Berke
Essen. Mal wurde dem Göring der Schmerbauch wegretuschiert, mal ein Foto, das Hitler mit Brille zeigte, nicht freigegeben. Doch meist bedurfte es solch eindeutiger Manipulationen gar nicht: „Die Gleichschaltung der Bilder“ – so der Titel einer jetzt in Essen eröffneten Ausstellung mit Pressefotos – erfolgte ab 1933 vielfach ohne große Reibungsverluste.
Die Originale und Reproduktionen aus Illustrierten sollen ausschnittweise die Art der journalistischen Bildberichterstattung zwischen 1930 und 1936 dokumentieren. Die Exponate, zusammengestellt vom „Berliner Forschungsprojekt zur Geschichte der Pressefotografie“, waren bisher nur an der Spree zu sehen.
Die begrenzte Auswahl kann nur Schlaglichter auf die Problematik werfen. Zuweilen vermißt man ausführlichere, erläuternde Texte. Dennoch ahnt man, daß die faschistischen Machthaber zwar im Oktober 1933 mit dem „Schriftleitergesetz“ … Weiterlesen
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Das Revier als Heimat und Hölle – Ruhrgebiets-Ballade „Auf in den Westen, wo schwarz ist das Gold…“
Von Bernd Berke
Essen. „Rote Erde – Land unserer Träume, rauchende Schlote sind unsere Bäume“. Der Liedtext von Wilhelm Steffens, den das sechsköpfige „Schauspiel-Mobil“ der Essener Bühnen vorträgt, könnte als bloße Revier-Romantik mißdeutet werden. Und tatsächlich enthält Alfons Nowackis Ruhrgebiets-Ballade „Auf in den Westen, wo schwarz ist das Gold…“, am Samstag im Essener Ruhrlandmuseum uraufgeführt, auch solche Anklänge.
Die musikalisch untermalte Textcollage aus Originalzitaten (Dokumente und Bergmanns-Dichtung) zeigt, daß das Revier seit seiner Geburtsstunde auch Heimat ist – Heimat, die jedoch zur Hölle werden kann: Am 12. November 1908 starben auf der Bockum-Höveler Zeche „Radbod“ 350 Bergleute. Es hätten weit weniger sein können, hätten sich nicht die Bergwerksbosse dazu entschlossen, die Rettungsarbeiten vorzeitig abzubrechen und den Schacht luftdicht zu verschließen, … Weiterlesen
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Kunst mit Kopfsalat und Bett – Sammlung FER im Folkwang-Museum
Essen. Auf dem Fußboden liegen Carl Andres „64 Scheiben aus Blei“, grau in grau, unscheinbar. Schräg gegenüber entfalten sich desto auffälliger die Farborgien des „Neuen Wilden“ Peter Bömmels. Bewußt grell hat das FolkwangMuseum in seiner Neuen Galerie solche Gegensätze hervortreten lassen.
Die „Werke aus der Sammlung FER“ – die Abkürzung steht für die Initialen des Tablettenfabrikanten und Kunstsammlers Friedrich Erwin Rentschler – werden hier zum ersten (und für lange Zeit zum letzten) Mal öffentlich gezeigt. Eine ganz seltene Möglichkeit also, etwa 70 beispielhafte Werke der allerjüngsten Kunst aus Europa und den USA zu sehen, die schon bald wieder in der privaten „Versenkung“ verschwinden werden.
Wenn es auch nicht nach jedermanns Geschmack sein dürfte, auf einen Streich mit völlig verschiedenen Kunstrichtungen … Weiterlesen
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Kulturbörse in Essen erneut ein Erfolg – 14000 beim „Marktplatz Ruhrszene“
Von Bernd Berke
Essen. „Lesungen auf Wunsch“ gab es an einem Stand, ein paar Kojen weiter versuchte sich einer als Zauberkünstler, nur Schritte entfernt gab’s Marionettenballett. Aus der Halle schallte derweil harte Rockmusik. Vielfalt, aber kein Chaos: Der „Marktplatz Ruhrszene“, jene vom Verein pro ruhrgebiet aus der Taufe gehobene und von manchen als Rummelplatz bezeichnete Kulturbörse des Reviers, hat am Wochenende in der Essener Grugahalle seine zweite Bewährungsprobe bestanden.
Hatte es 1982 in Dortmund noch die eine oder andere kleine Premierenpanne gegeben, so war das Spektakel diesmal nahezu perfekt organisiert. Zeitverzögerungen waren gering, bei insgesamt 1000 Mitwirkenden lag nur eine einzige kurzfristige Absage vor. Niemand zweifelt daran, daß die Veranstaltung alljährlich zur Dauereinrichtung wird.
Gehofft hatte man, daß 10 000 … Weiterlesen
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Ganovenjagd geht rund um Hochöfen – Hansjörg Felmy als neuer „Tatort“-Kommissar
Von Rudolf Horsmann (alias Bernd Berke)
Das könnte der Krimi-Hit des Jahres werden. Nachdem schon die Wiederholungen aus der „Tatort“-Serie von mehr Zuschauern gesehen wurden als fast alle Erstsendungen, jagt ab April Hansjörg Felmy als neuer „Tatort“-Kommissar Haferkamp die Verbrecher durchs Ruhrgebiet. Ständige Kulisse: die Industrielandschaft.
Hochofen A dröhnt: Abstich. Rotglühender flüssiger Stahl fließt aus der Öffnung in schmale Abflußkanäle. Da kommt ein Mann gerannt, setzt zum Sprung über die heiße Stahlmasse an, ist hinüber und sprintet um den Hochofen herum.
,,Das ganze noch einmal“, pfeift Regisseur Wolfgang Becker seinen Star Hansjörg Felmy zurück. Der ist ein bißchen aus der Puste und friert – trotz Hochofen, denn es bläst ein kalter … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Krimi & Kriminalität, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Dreharbeiten, Essen, Hansjörg Felmy, Hochofen, Kommissar Haferkamp, Oberhausen, Stahlwerk, Tatort
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